Jannat al-Mualla


Jannat al-Mualla (arabisch: جنة المعلى) ist der Hauptfriedhof in Mekka, auf dem sich die Gräber vieler prominenter Personen befinden, darunter die Frau des Propheten, ihre beiden Söhne sowie viele Gefährten, Gelehrte und Gerechte.


Auf diesem Friedhof sind folgende Persönlichkeiten begraben:

Einige geschihten von denen die hier begraben sind

Allgemeine Informationen zu Hz. Hatice r.a

Die Kinder des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam

Die Geschichte von Hadhrat Asma bint Abu Bakr radiallahu ’anha

Hadhrat  Abu Bakr radiallahu ’anhu nimmt sein Geld bei seiner Auswanderung mit und Hadhrat Asma radiallahu ’anha besänftigt ihren Großvater

Hadhrat Asmas radiallahu ’anha wohltätige Ausgabe

Das Gebet von Hadhrat ibn Subair’radiallahu ’anhum und anderen

Ibn Subair radiallahu ’anhu trinkt Blut


Allgemeine Informationen zu Hz. Hatice r.a

Hz. Hatice hatte die Ehre die erste Person zu sein, die dem Islam Glauben schenkte. Doch nicht nur diese Eigenschaft zeichnet ihre Persönlichkeit bis zu dem heutigen Tage aus. Sie war auch die erste Gemahlin des Prohpheten Muhammed sav., weshalb sie zumeist als Mutter der Gläubigen bezeichnet wird.

Ihre besonderen Charakteristika kann man wie folgt zusammenfassen: höflich, zuvorkommend und anständig

Diese ehrenvolle Frau schaffte es immer wieder durch ihre sprachliche Gewandheit, ihre grenzenlose Liebe und ihrem Respekt,  dem Propheten in seinen kummervollen Tagen Trost zu schenken und ihn an seine außerordentliche Vergebungskraft zu erinnern. Auch weitere Attribute wie ihre Gefälligkeit, ihr herzerwärmender Antlitz und ihre Fröhlichkeit trugen zur Erleichterung des Herzens ihres Ehemanns bei. Zusammenfassend war Hz. Hatice eine einzigartige Frau die ihr Lebem dem Islam und der Unterstützung des Propheten Muhammed Mustafa sav. widmete.

Die Mutter der Gläubigen ist 556 auf die Welt gekommen. Ihr Vater war Huveylid und ihre Mutter Fatima. Hz. Hatice (r.a) gehörte einem edlen Geschlecht an und gleichzeitg ist auch zu unterstreichen, dass sie wegen ihres leiblichen Vaters ein Nachfahre des Stammes Kusay und wegen ihrer Mutter auch dem Stamm der Lüey angehörte, sodass sie dank dieser Abstammung mit ihrem Mann Muhammed Mustafa sav. die gleichen Wurzeln teilte.


Die Vergangenheit von Hz. Hatice (r.a)

Vor dem Eintritt des Islam trug Hz. Hatice (r.a) den Beinamen “Tâhire      ” und hatte auch zuvor einen sehr ehrenhaften Lebensstil. Ihr Vater war ein sehr einflußreicher Händler der Qureshi. Jedoch verstarb er schon vor den “Ficar-Kriegen”.

Während der Zeit der Unwissenheit (cahiliye dönemi?) ist Hz. Hatice (r.a)  insgesamt zwei Ehen eingeganen. Nachdem sie in ihrer zweiten Ehe als Witwe zurückblieb, entschied sie sich gegen eine weitere Heirat und beschloss eine Eheschließung nur unter einer bestimmten Bedingung zu akzeptieren: Sie wollte sich nur einverstanden erklären, wenn dieser Mann sich von einer sehr stark ausgeprägten Moral leiten ließ.

Währenddessen machte sie Geschäfte und besaß daher auch viele große Karawanen.

Letzendlich traf sie auf Empfehlung ihrer Bekannstaft eine Abmachung mit dem anständigen und vetrauenswürdigen Muhammed Mustafa sav. und schickte ihn mit ihrer Leibeigenen Meysere als Bedienstete in die Şam-Expedition/Feldzug (Şam Seferi). 

Während dieser Expedition ereigneten sich vielerlei Wunder in der Umgebung von Hz. Muhammed sav .. Eines dieser Ereignissen waren die zwei Engel, die sich in eine Wolke und in einen Vogel verwandelten, um Schatten zu werfen und dem Propheten somit vor der Verblendung durch die Sonne zu schützen.

Ein weiters Phänomen geschah, als Hz. Muhammed sav. die Füße von zwei sehr erschöpften Kamelen streichelte. Nach seiner Berührung wurde diese beiden Tiere sofort bestärkt und konnten die Reise kräftiger fortführen.

In Busra setzte er sich unter einen vertrockneten Baum  und dieser bekam sofort Blätter.

Außerdem schwörte der Priester Nastura, dass Hz. Muhammed sav. der letzte Prophete sein wird.

All diese Geschehnisse wurden im Nachhinein von der Leibeigenen Meysere an ihre Herrin Hz. Hatice (ra.) übermittelt, was dazu führte, dass sie von den Attributen des Propheten überwältigt wurde und sie beschloss ihm einen Heiratsantrag zu machen.


Der Heiratsantrag von Hz. Hatice (r.a):

Die Freundin von Hz. Hatice (r.a), Nefise binti Ümeyye diente als Vermittlerin, die den Heiratsantrag dem Propheten überbringen sollte. Hz. Muhammed sav. beriet sich zunächst mit seinen beiden Onkeln Hamza und Ebû Tâlib  und beschloss letztendlich den Antrag anzunehmen. Nach der Ansprache von Ebû Tâlib  und Varaka bin Nevfel in dem Haus von Hz. Hatice wurden 20 Kamelstuten zur Verlobung geschlachtet. Hz. Hatice war 40 und Hz. Muhammed Mustafa sav. war 25 Jahre alt.

Danach übergab Hz. Hatice (r.a) ihr ganzes Vermögen an ihren Mann “Muhammedü´l-Emin”. Dank der forlaufenden Handelsgeschäfte wurden sehr viele Verdienste erworben.

Obwohl Hz. Hatice viel älter war als ihr Mann, hat sie ihn trotzdem respektiert und ist immer  zuvorkommend gewesen. Sie betrachtete ihre Stellung als Ehefrau des letzten Propheten immer als einen sehr besonderen Segen und hat sich daher nicht davor zurückgehalten, jegliche finanzielle und geistige Unterstützung zu leisten. Ihre Gefälligkeit verhalf dazu, ihr Familienleben mit dem Leben im “cennet” gleichzusetzten. Die Frau des Propheten trat immer wieder durch ihre Charakteristika als großzügige, gastfreundliche, barmherzige, heitere und mildherzige Frau in den Vordergrund, die den Alleinstehenden und Waisen half. Ihr Scharfsinnn trug dazu bei, dass sie die Gedanken und Wünsche ihres Mannes anhand seiner Blicke, Bemerkungen und Verhaltensweisen sofort erkennen konnte.


Die Freilassung von Zeyd:

Der Neffe von Hz. Hatice (r.a), Hakim Ibni Hizam kam eines Tages von einer Expedition/einem Feldzug (sefer) zurück nach Mekka und wurde von dem neu erkauften Leibeigenen Zeyd Ibni Hârise begleitet. Dieser war noch ein kleines Kind, als er gleich nach Ankunft Hz. Hatice übergeben wurde. Dort sollte er ihr dienen. Doch als ihr Mann Hz. Muhammed sav. diesen Sklaven sah, sagte er: “Wenn dieser Sklave mein Besitz wäre, würde ich ihn gewiss befreien.”. Nach dieser Bemerkung schenkte Hz. Hatice den Leibeigenen ihrem Mann. Dieser wiederum ließ ihn auf der Stelle frei.  

Nur dank diesen verständnisvollen, gehorsamen Damen kann man es schaffen, das Familienleben dem Leben im “cennet” gleichzusetzten. Hz. Hatice (r.a)  war eine Frau, die die Wünsche und Freude ihres Ehemannes als höchste Priorität einstufte.


Die Kinder von Hz. Hatice und Hz. Muhammed sav.:

Hz. Hatice (r.a) brachte vier Töchter und zwei Söhne auf die Welt. Ihr erstes Kind hieß Ebe´l Kasim. Dieser starb jedoch im Alter von zwei Jahren. Die Töchter trugen die Namen: Zeynep, Rukkıyye, Ümmü Gülsüm und Fâtıma (r.a) . Das letzte Kind, das aus dieser Ehe hervorging hieß Abdullah, der nachdem sein Vater Prophet wurde, auf die Welt kam. Leider konnte auch dieser nicht lange am Leben bleiben. Abdullah (r.a)  starb noch in der Stillzeit.


Die Hira-Höhle und der Gedanke

Hz. Muhammed sav. war 40 Jahre alt, als er sich immer weiter von seinem Stamm, der Idole anbetete, entfernte. Somit fing der Prophet sav. an, die Einsamkeit zu genießen. Je mehr die Idole des Stammes an Wichtigkeit zunahmen, umso verstärkter trat der Alleigang Muhammed Mustafa sav. in den Vordergrund.

Er verließ jedes Jahr während der Fastenzeit für einen Monat Mekka, um die Hira-Höhle zu besuchen. Dort betete Muhammed sav., versank in seinen Gedanken und besichtigte die Kâba. Während dieser jährlichen Ausflüge des Propheten sav. begrüßten ihn die Bäume. Er hörte bestimmte Geräusche und erblickte unterschiedliche Lichter. Diese Vorfälle beängstigten ihn immer wieder, da er dachte, dass sie mit Dschinnen und Sehern in Verbindung zu bringen waren. Von Zeit zu Zeit schilderte er seine Bedenken seiner Vetrauten Hz. Hatice, damit sie ihn beruhigen konnte.

An einem Tag sagte er folgendes zu Hz. Hatice (r.a): “O Hatice! Ich sehe Lichter, höre Geräusche. Ich habe Angst ein Hellseher zu werden. Ich schwöre zu Allah, dass ich nichts mehr hasse, als diese Idole und die Hellseherei.”


Die Empfehlung von Varaka Bin Nevfel

Hz. Htaice (r.a) erkannte die Besonderheit von Hz. Muhammed sav. schon sehr früh. Sie erwartete den Tag, an dem Hz. Muhammed sav. zum letzten Propheten eingeweiht werden würde. Sie versuchte ihren Dienst und ihren Respekt ihrem Ehemann würdig zu gestalten. Hz. Hatice (r.a) versuchte die Bedenken und Ängste von Hz. Muhammed sav. anhand ihres Scharfsinnes und ihres Verständinses wie folgt zu beseitigen:

“Allah wird dich niemals so machen. Denn du hältst dich an das Anvertraute, fügst deiner Verwandschaft Gutes zu, lügst niemals.”

Daraufhin besuchten sie zusammen Varaka Bin Nevfel und erklärten ihm die Angelegenheit. Varaka Bin Nevfel besaß sehr viel Wissen über das Christentum. Er versicherte, dass Hz. Muhammed sav. nicht Angst haben musste und sagte: “Wenn du die Geräusche hörst, entferne dich nicht und gehe nicht irgendwo anders hin. Höre gut zu, was dir gesagt wird. Und dann informiere mich darüber, was gesagt wurde. ” All dies war nur eine Vorbereitung für die zukünftige, sehr wichtige Aufgabe des Propheten sav..  Allah bereitete ihn ganz langsam darauf vor.

Die bedeutensten Dienste von Hz. Hatice waren die widerspruchslose Akzeptanz des Prophetentums von Hz. Muhammed Mustafa sav., die erste Einwilligung zum Islam und die Unterstützung von ihrem Ehemann.


Die Begegnung mit Gabriel Aleyhisselam

In der Fastenzeit des Jahres 610 besuchte Hz. Muhammed Mustafa sav. wie immer die Hira-Höhle. Dort betete er zu Allah. Muhammed sav. hatte Gabriel (r.a) zuvor noch nie gesehen. Doch die Zeit war gekommen, an dem er von seiner göttlichen Pflicht erfahren durfte. Gabriel kam an und sagte mit einer lauten aber trotzdem sanften Stimme: “Lies!”. Anschließend antwortete der Prophet sav.: “Ich kann nicht lesen.”. Im Folgenden umschlingte ihn Gabriel (r.a.) und drückte ihn. Dies geschah insgesamt dreimal. Am Ende gab Gabriel (r.a.) die ersten fünf Verse der Alak Sure bekannt und verschwand.

“Lies im Namen deines Herrn, Der erschaffen hat, den Menschen erschaffen hat aus einem Anhängsel. Lies, und dein Herr ist der Edelste, der (das Schreiben) mit dem Schreibrohr gelehrt hat, den Menschen gelehrt hat, was er nicht wußte.”


Das heilige Licht und der Geruch, der Hz. Hatice (r.a.) aufgefallen ist

Hz. Muhammed Mustafa sav. erreichte zitternd mit großer Aufregung sein zu Hause. Hz. Hatice (r.a) empfing ihn mit Freude und trennte ihre Augen nicht für einen Moment von ihm. Der Prophet besaß ein zuvor noch nie gesehenes Licht auf seinem Gesicht. Es vebreiteten sich sehr gute Gerüche in seiner Umgebung. Hz. Hatice (r.a.) küsste ihn auf seine Stirn und sagte:

“Meine Mama, meine Papa sollen dir geopfert werden. Ich sehe in deinem Gesicht ein heiliges Licht, welches ich zuvor noch nie gesehen habe. Ich rieche ein Geruch, den ich bis jetzt noch nie gerochen habe. “

Dauraufhin wurde Hz. Muhammed sav. sehr aufgeregt und konnte bloß “Bedecken Sie mich, bedecken Sie mich!” sagen.

“Du bist derjenige, der den Menschen, die Unrecht erfahren haben, hilft”

Hz. Hatice (r.a) bedeckte ihn sofort und half ihn dabei, sich hinzulegen. Nachdem sich der Prophet sav. erholt hatte, stand er auf und schilderte seiner Vertrauten, seiner Trostquelle, seiner einzigen Lebensgefährten und seiner einzigen Familie: “Was geschieht mit mir Hatice? Ehrlich gesagt, habe ich Angst.”. Seine Frau versuchte ihn zu beruhigen und antwortete:

“Sprich nicht so! Ich schwöre, dass Allah dich niemals in Verlegenheit bringen wird und dir Schmerzen zufügen wird. Denn du behütest deine Verwandten, sprichst immer die Wahrheit, hilfst hilflosen Menschen. Du setzt dich für die Armen ein. Du bringst Gäste unter. Du hilft jenen, die Unrecht erfahren haben.”

Hz. Hatice führte Hz. Muhammed Mustafa sav. wieder zu ihrem Cousin Varaka Bin Nevfel, welcher ein Christ war, der die Thora und die Bibel gut lesen konnte. Er hörte sich Muhammed sav. an und sagte: “Der, den du gesehen hast, ist derjenige der allen Propheten die Offenbarung brachte. Du bist der Prophet dieser Religionsgemeinschaft. Oh, was wäre passiert, wenn ich jung und am Leben wäre, wenn dein Stamm dich aus deiner Heimat bringen würde?” .

Hz. Muhammed sav. erwiderte: “Werden sie mich von meiner Heimat entfernen?”

Varaka antwortete: “Ja. Sie werden dich ausschließen. Es gibt niemanden, der eine neue Religion predigt und keiner Feindseligkeit und Folter ausgesetzt ist. Wenn ich deine Einladungstage erreiche, werde ich dir helfen.”

Hz. Hatice (r.a.) bemerkte immer wieder, wie nachdenklich ihr Ehemann geworden war. Dieser hatte eine sehr wichtige Aufgabe angenommen. Diese Pflicht in dieser Gemeinschaft zu erfüllen, war nicht  simpel. Die ganze Welt war gegen ihn. Seine große Last erwiderte er mit folgender Aussage: “Wer soll mir denn Glauben schenken? O Hatice.”


Die erste Anhängerin des Islam

Hz. Hatice (r.a.) wies mit ihrer Abkunft, ihrem Reichtum, ihrem Scharfsinn, ihrer Schönheit und ihrer Reife eine beispielhafte Ehrenhaftigkeit auf. Mit diesen Sätzen unterstützte sie ihren Ehemann: “Wer soll dir den keinen Glauben schenken? Zuerst habe ich dir geglaubt.” Dauraufhin legte sie das Glaubenbekenntnis ab. Somit wurde sie zur ersten Anhängerin des Islam. Sie wurde zur ersten Unterstützerin von Allah. So zeigte sie ihm gegenüber ihre Liebe, Loyalität und Gehorsamkeit. Diese schöne Geste sollte von diesem Moment an niemals vergessen werden.


Das erste Gebet der Moslems

Nachdem Muhammed sav. Frau das Glaubensbekenntis ablegte, wurde der Prophet sofort glücklicher. Er erklärte ihr die Waschung. Anschließend fingen sie an heimlich, wie Muhammed sav. es bei Gabriel (a.s.) gesehen hatte, zu beten. Einige Zeit später sah Ali (k.v.) im Kindesalter die Beiden während des Gebets. Nachdem Ali (k.v.) erfragte, was sie taten, erläuterte Hz. Muhammed sav. alles. Letztendlich legte auch Ali (k.v.) das Glaubendbekenntnis als Dritter Moslem ab.

Hz. Hatice (r.a.) verließ ihren Ehemann niemals alleine gegenüber den Grausamkeiten der Polytheisten. Sie hat nie gezögert, ihr ganzes Vermögen für ihn zu opfern. Sie hatte eine 25 Jahre lange, glückliche Ehe. Hz. Hatice (r.a.) hat sich immer wieder geduldig, dem Ärger und dem Leid gegenübergstellt. Sie zeigte Toleranz. Wie das Leben jedes Menschen, kam auch ihr Leben zum Ende. Sie sollte nun die Gegenleistung zu ihren wundersamen Taten auf der Welt im endlosen und leidlosen Leben im “cennet” erhalten.


Der Tod von Hz. Hatice (r.a)

Drei Jahre vor dem Hedschra erkrankte Hz. Hatice (r.a.) während der Fastenzeit. Im Jahr 620 n. Chr. nahm sie Teil am Leben im “cennet”. Sie wurde in Mekka im Hacun Friedhof beerdigt. Muhammed sav. höchstpersönlich stieg in ihr Grab herab. Aber nach der  Bestattung wurden keine weiteren gemeinsamen Gebete zum Tod von Hz. Hatice (r.a.) gemacht, da diese damals noch nicht verpfichtend waren. Im gleichen Jahr starb auch der Onkel Ebû Tâlib des Propheten sav.. Wegen all diesen Ereignissen nannte man dieses Jahr, das Jahr der Trauer: “Senetü’l-Hüzn”.


Der Prophet sav. hat seine Frau Hz. Hatice (r.a.) niemals vergessen

Hz. Hatice (r.a.) war eine treue Ratgeberin des Propheten. Sie war diejenige, die die Trauer und Bedrücktheit ihres Mannes mindern konnte. Da sie die älteste Frau von Hz. Muhammed sav. war, wurde ihr der Beinname “Kübrâ” gegeben. Muhammed Mustafa sav. hat Hz. Hatice (r.a.) niemals vergessen und hat sich immer wieder auf die Freundschaft und Opferbereitschaft seiner Frau bezogen. Wenn im Hause des Propheten sav. ein Schaf geschlachtet wurde, übergab Hz. Muhammed sav. sofort ein paar Stücke des Fleisches an die alten Freunde von Hz. Hatice. Eines Tages klopfte die Schwester Hâle an der Tür des Propheten sav., um um Erlaubnis für ihre Heirat zu bitten. Muhammed sav. verwechselte ihre Stimme mit der Stimme von Hz. Hatice (r.a) und sagte voller Aufregung:

“Allah, das ist die Huveylid Tochter Hâle!”

Als Hz. Aische (r.a) Zeugin der Liebe des Propheten sav. gegenüber Hz. Hatice (r.a) wurde, sagte sie:

“O Gesandter Allahs! Sie reden die ganze Zeit von Hatice (r.a). Obwohl Allah Ihnen etwas viel besseres überreicht hat.”

“Nein, etwas besseres als sie habe ich nicht erhalten. Denn, als alle Allah verleugnet haben, hat sie mir ihren Glauben geschenkt. Als mich alle dementierten, hat sie mich bestätigt. Als mir alle ihren Besitz missgönnten, gab sie mir einen Teil ihres Besitzes. Und Allah schenkte mir Kinder mit ihr.”

Hz. Aische versuchte sich von dem Propheten sav. zu entschuldigen:

“O Gesandter Allahs! Ich schwöre zu Allah, dass ich von nun an die Erinnerungen über Hz. Hatice von Ihnen hören möchte.”


Die Frau, die von Allah gegrüßt wurde

An einem Tag sagte Hz. Muhammed sav. wieder über sie:

“Sie war diejenige, die die Mutter der Kinder war und sich zugleich auch um den Haushalt kümmerte.”

Sie war die beste Frau der islamischen Religionsgemeinschaft. Allah verkündete, dass sie am Leben im “cennet” teilhaben wird. Dies leitete Gabriel (a.s.) an den Propheten sav. weiter:

“Grüße Hatice im Namen Allahs und in meinem Namen. Verkünde ihr ein Palast aus Perlen im ‘cennet’. Dort gibt es kein Tumult, keine harte Arbeit. Bemühungen, Belastungen wird es nicht geben.”

Möge unser Herr uns zu Kindern machen, die unserer Mutter würdig sind, und uns dazu bringen, ihre Fürsprache zu erreichen und uns in ihrem Palast im “cennet” vereinen. Amen.


Die Kinder des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam

Die Historiker und Hadith-Gelehrten (Muhadithin) sind sich darüber einig, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam vier Töchter gehabt hat. Deren Forschungen haben ergeben, dass die erste der Mädchen Hadhrat Sainab war, danach Hadhrat Ruquaia, dann Hadhrat Umm Kulthum und Hadhrat Fatima radiallahu ’anhuma. Über die Söhne gibt es viele verschiedene Meinungen. Der Grund dafür ist, dass alle Söhne in ihrer Kindheit gestorben sind und zu dieser Zeit gab es in dem arabischen Land keine Gewohnheit die Geschichte niederzuschreiben und die Sahaba waren zu dieser Zeit zu gering, um diese Dinge aufzuschreiben, aufzubewahren und in ihrer Erinnerung zu behalten. Die überwiegenden Ergebnisse der Forschung ergeben, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam drei Söhne gehabt hat: Hadhrat Qasim, Hadhrat ’Abdullah und Hadhrat Ibrahim. Manche sind der Meinung, dass sein vierter Sohn Hadhat Tajjib und der fünfte Hadhrat Taahir war. Somit sind es fünf Söhne. Manche sagen das Hadhrat Tajjib und Hadhrat Taahir der Name von ein und demselben Sohn war und demnach sind es vier Söhne. ’Abdullah, der zweite Sohn, wurde Tajjib und Taahir gerufen. Und so sind es drei Söhne. Manche haben noch zwei Söhne genannt, Hadhrat Mutajjib und Hadhrat Mutaahir und geschrieben, dass Hadhrat Tajjib und Hadhrat Mutajjib als Zwillinge geboren sind und Hadhrat Taahir und Hadhrat Mutaahir auch als Zwillinge geboren sind, und auf diese Weise sind es sieben Söhne. Die Mehrheit ist der Meinung, dass es drei Söhne waren. Alle Kinder, außer Hadhrat Ibrahim sind von Hadhrat Khadidscha geboren.

Von den Söhnen wurde Hadhrat Qasim als erster geboren, aber es gibt unterschiedliche Meinungen darüber ob Hadhrat Sainab älter oder jünger war als er. Hadhrat Qasim starb in seiner Kindheit. Die meisten sind der Meinung, dass er im Alter von zwei Jahren starb. Manche meinen auch etwas vor zwei Jahre oder etwas nach zwei Jahren. Der zweite Sohn Hadhrat ’Abdullah ist nach dem Prophetentum geboren und aus diesem Grund war sein Name auch Tajjib oder Taahir, er starb in seiner Kindheit. Nach seinem Tod oder manche meinen auch nach dem Tod von Hadhrat Qasim, freuten sich die Quraisch, dass nun die Nachkommenschaft abgebrochen war. Es war zu dieser Gelegenheit, dass Sure Al-Kauthar von Allah ta’ala offenbart wurde:

„Wahrlich, Wir haben dir die Überfülle gegeben. Darum bete zu deinem Herrn und schlachte (Opfertiere). Wahrlich, der dich hasst, ist es, der (vom Segen der Nachkommenschaft) abgeschnitten ist.“ (Al-Kauthar 1-3)

und dadurch hat Allah Antwort gegeben. Sogar heute noch, nach mehr als dreizehnhundert Jahren gibt es Millionen, die stolz sind, mit ihm in Liebe und Hingabe verbunden zu sein.

Ibrahim, der dritte Sohn und das letzte Kind, wurde in Madina im achten Jahr nach der Auswanderung (Hidschra) geboren. Die Sklavin des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, Maaria gebar ihn. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam führte am siebten Tag nach seiner Geburt die ’Aqiqa durch. Zwei Lämmer wurden geschlachtet, der Kopf des Kindes wurde von Hadhrat Abu Hind Bajadi radiallahu ’anhu rasiert, das Gewicht seiner Haar wurde in Silber aufgewogen und in freiwillige Almosen (Sadaqa) ausgegeben und das Haar wurde begraben.

Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte: „Ich nenne mein Kind nach dem Namen meines Vorvaters Ibrahim (Abraham) ’alaihis salaam.“ Dieser Sohn starb am zehnten Rabi’u-l-Awal (3. Monat im islamischen Kalender) im Jahre zehn nach der Auswanderung (Hidschra), als er nur 16 Monate alt war. Manche sind auch der Meinung, dass er 18 Monate war. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam erwähnte dann: „Allah ta’ala hat eine Amme im Paradieses (Dschanna) ernannt, ihn zu stillen.“ 


Die Geschichte von Hadhrat Asma bint Abu Bakr radiallahu ’anha

Hadhrat Asma bint Abu Bakr radiallahu ’anha war die Tochter von Abu Bakr radiallahu ’anhu, Mutter von Hadhrat ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu und Halbschwester von Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha. Sie ist eine der berühmten Frauen ihrer Zeit. Sie war die achtzehnte Person, die Islam annahm. Sie war siebenundzwanzig Jahre alt, zu der Zeit der Auswanderung (Hidschra).

Nach der Migration von Mekka, nachdem der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam und Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu Madina sicher erreicht hatten, schickten sie Hadhrat Said radiallahu ’anhu und einen anderen Sahaba, um ihre Familien von Mekka zu holen. Hadhrat Asma radiallahu ’anha kam nach Madina mit Hadhrat Abu Bakrs radiallahu ’anhu Familie. Als sie Quba erreichte, gab sie Geburt zu Hadhrat ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu, das erste muslimische Baby, das seit der Auswanderung (Hidschra) geboren wurde. Zu dieser Zeit herrschte große Armut, aber trotz der Armut haben diese Leute ein Beispiel für Mut und Opferbereitschaft gegeben.

In Bukhari hat Hadhrat Asma radiallahu ’anha selbst ihre Geschichte erzählt: „Als ich Hadhrat Subair radiallahu ’anhu heiratete, hatte er weder Geld noch Eigentum und auch keinen Diener um für ihn zu arbeiten. Er besaß nur ein Kamel, um Wasser zu transportieren und ein Pferd. Ich brachte das Gras als Futter für das Kamel und kleingestampfte Dattelkerne, um es zu füttern. Ich brachte Wasser vom Brunnen und flickte die Körbe selbst, wenn nötig, ich versorgte das Pferd selbst mit Futter und erledigte alle Hausarbeiten.

Das Pferd zu versorgen war die schwierigste aller Arbeiten. Ich konnte nicht gut backen, deswegen, nachdem ich den Teig geknetet hatte, brachte ich ihn zu einer der Frauen der Ansar, die in meiner Nachbarschaft lebten, sie waren aufrichtige Frauen, die für mich Brot davon backten. Als wir in Madina ankamen, teilte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ein Stück Land an Hadhrat Subair radiallahu ’anhu zu, dieses war zwei Meilen von der Stadt. Ich brachte Dattelsteine auf meinem Kopf von dort.

Eines Tages, als ich wieder so ging, mit den Dattelsteinen in einem Tuch eingewickelt auf dem Kopf, traf ich den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam mit einer Gruppe von Ansar auf diesem Weg. Er stoppte sein Kamel. Von seiner Geste verstand ich, dass er mich aufsteigen lassen wollte. Ich schämte mich mit Männern zu gehen und ich erinnerte mich auch, dass Hadhrat Subair radiallahu ’anhu sehr empfindlich war in dieser Sache. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam verstand mein Zögern und ließ mich allein. Als ich mein Haus erreichte, berichtete ich die Geschichte zu Hadhrat Subair radiallahu ’anhu und erklärte ihm, dass ich wegen meiner eigenen Schüchternheit und seiner Empfindlichkeit nicht Nutzen von dem Angebot des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam gemacht hatte.

Er sagte: ‚Bei Allah, ich bin über dein Tragen der Last, über solch eine lange Strecke empfindlicher, aber ich kann es nicht ändern.’ (Tatsächlich waren die Sahaba mit ihrer Bemühung im Weg von Allah ta’ala so beschäftigt, dass alle weiteren Arbeiten von den Frauen erledigt werden mussten.) Später einmal brachte Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu zu uns einen Bediensteten, den der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ihm gegeben hatte. So wurde ich von der Pflege des Pferdes entlastet, das für mich wirklich sehr hart gewesen war.“ (Bukhari, Fattah)

Anmerkung: Die Gewohnheit der Araber früher und auch heute war es die Dattelkerne klein zu hacken und in Wasser einzuweichen, um es dann an die Tiere zu verfüttern.

Hadhrat  Abu Bakr radiallahu ’anhu nimmt sein Geld bei seiner Auswanderung mit und Hadhrat Asma radiallahu ’anha besänftigt ihren Großvater

Als Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu nach Madina zusammen mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam auswanderte, nahm er sein ganzes Geld mit sich und dachte, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam es benötigen könnte. Es waren 5.000 bis 6.000 Dirham. Nach seiner Abreise kam sein Vater Abu Quhafa radiallahu ’anhu, der blind war und bis dahin noch nicht den Islam angenommen hatte, um seine Sympathie seinen Enkelinnen auszudrücken.

Als er dort ankam sagte er bemitleidend: ‚Euer Vater hat euch mit seiner Migration nach Madina entsetzt und es scheint so, als ob er euch in weitere Schwierigkeiten gebracht hat, indem er sein ganzes Geld mit sich nahm.’ Asma sagte: ‚Nein Großvater, sorge dich nicht. Er hat eine Menge Sachen für uns gelassen.’ Ich sammelte einige Kieselsteine und legte sie in die Nische, in der mein Vater pflegte, sein Geld zu legen. Ich bedeckte es mit einem Tuch. Ich nahm dann meinen Großvater zu dem Platz und legte seine Hand auf das Tuch. Er dachte, dass die Nische wirklich voll war von Dirham. Er erwähnte: ‚Es ist gut, dass er etwas gelassen hat, damit ihr davon leben könnt.’ Hadhrat Asma sagte: „Ich schwöre bei Allah, mein Vater hatte nicht ein einzigen Dirham für uns gelassen. Ich spielte diesen Trick nur, um meinen Großvater zu beruhigen.“ (Masnat Ahmed)

Anmerkung: Betrachte dieses tapfere muslimische Mädchen. Genau genommen benötigten die Mädchen mehr Trost als ihr Großvater. Normalerweise hätten sie das Recht, sich bei ihrem Großvater über ihre Bedürftigkeit zu beschweren, das wäre auch normal, denn es gab keinen anderen außer ihm, der ihnen helfen konnte; da sie vom Vater getrennt waren und es gab auch sonst niemanden der sich um ihren Lebensunterhalt kümmern würde. Außerdem waren die Mekkaner ihre Feinde und sie hatten keinen Kontakt mit ihnen. Aber Allah ta’ala hatte den muslimischen Männern und Frauen jener Tage solch eine Gemütsverfassung gegeben, dass alle ihre Taten beneidenswert sind.

Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu war durchaus eine wohlhabende Person und ein großer Geschäftsmann am Anfang, aber er gab immer großzügig im Weg von Allah ta’ala aus. Zu der Zeit von Tabuk trug er alles herbei, was er besaß (dieses haben wir bereits im Kapitel VI, 4. Geschichte gelesen.) Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte einmal: „Der Reichtum von niemanden hat mir so viel Vorteile gebracht, wie das von Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu. Ich habe jedem für das Gute, was er mir getan hat ausgezahlt, ausgenommen Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu. Er wird von Allah ta’ala selbst entschädigt.“


Hadhrat Asmas radiallahu ’anha wohltätige Ausgabe

Hadhrat Asma radiallahu ’anha hatte ein sehr großes Herz für die Ausgaben im Weg von Allah ta’ala. Am Anfang pflegte sie vorsichtig abzumessen und abzuwiegen. Einmal sagte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam zu ihr: „O Asma gebe nicht mit messen aus, sondern gebe im Weg von Allah ta’ala großzügig aus.“

Danach fing sie an, sehr großzügig auszugeben. Sie wies ihre Töchter und Hausmädchen an: „Wartet nicht bis ihr Überschuss habt, bevor ihr im Weg von Allah ta’ala ausgebt. Da die Anforderungen steigen, in der Hoffnung etwas zu haben, der Überfluss wird immer entfernter und die Zeit für die Ausgabe im Weg von Allah ta’ala kommt nie. Erinnere dich daran, dass du nicht verlierst, wenn du in der Nächstenliebe ausgibst.“ (Tabkat)

Anmerkung: Obgleich diese Leute arm waren und von der Hand in den Mund gelebt haben, dennoch waren sie sehr freigiebig in der Ausgabe für Allah und vom Herzen großzügig. Die Muslime beschweren sich heute über ihre Armut, aber es gibt wohl keine Gruppe unter ihnen, die Steine auf ihre Bäuche binden, oder die mehrere Tage hintereinander hungern müssen.


Das Gebet von Hadhrat ibn Subair’radiallahu ’anhum und anderen

Hadhrat Mudschahid rahmatullah ’alaih beschreibt das Gebet von Hadhrat Abu Bakr Siddiq radiallahu ’anhu und das von HadhratAbdullah ibn Subair radiallahu ’anhu und sagte: „Sie standen bewegungslos im Gebet, wie ein Pfahl der fest im Boden steht.“ (Tariqu-l-Khulfa), das heißt völlig bewegungslos. Die Gelehrten (’Ulama) stimmen darin überein, dass Hadhrat ’Abdullah ibn Subair radiallahu ’anhu sein Gebet von Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu erlernt hat und der hat es direkt vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam erlernt. Das heißt, genauso wie der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sein Gebet verrichtet hat, ebenso hat Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu und auch ’Abdullah ibn Subair radiallahu ’anhu sein Gebet verrichtet.

Sabi sagte, dass ’Abdullah ibn Subair radiallahu ’anhu solch ein Gebet gemacht hat, wie wenn ein Pfahl im Boden steckt. Es wird über Hadhrat ’Abdullah ibn Subair radiallahu ’anhu gesagt, dass er in Niederwerfung (Sadschda) so lange blieb und so bewegungslos war, dass die Spatzen kamen und sich auf seinen Rücken setzten. Manchmal blieb er die ganze Nacht in Verbeugung (Ruku’) und manchmal blieb er die ganze Nacht in der Niederwerfung (Sadschda). Während eines Angriffs gegen ihn, flog ein Flugkörper an die Wand der Moschee, worin er sein Gebet verrichtete. Ein Stück von dem Mauerwerk flog von der Wand und ging zwischen seinem Bart und seiner Kehle hindurch. Er verkürzte weder sein Gebet, noch war er gestört.

Einmal verrichtete er sein Gebet, während sein Sohn Haschim nahe bei ihm schlief. Eine Schlange fiel von der Decke und umwickelte das ganze Kind. Das Kind wachte auf, schrie und der gesamte Haushalt versammelte sich um das Kind. Sie töteten die Schlange mit großem Geschrei. Ibn Subair radiallahu ’anhu blieb ruhig die ganze Zeit mit seinem Gebet beschäftigt. Als er es beendet hatte, sagte er zu seiner Frau: „Ich hörte etwas Geräusche während meinem Gebet. Was war das?“ Seine Frau rief: „Möge Allah ta’ala Barmherzig mit dir sein! Das Leben unseres Kindes war in Gefahr und du hast das nicht einmal gemerkt?“ Seine Antwort war: „Hätte ich meine Aufmerksamkeit zu etwas anderem gelenkt, was wäre aus meinem Gebet geworden?“ (Hadaja usw.)

Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu wurde am Ende seiner Zeit als Kalif erstochen und an dieser gleichen Wunde starb er auch. Er blutete übermäßig und blieb für lange Abstände bewusstlos. Aber wenn man ihn über die Gebetszeit informierte verrichtete er in seinem Zustand das Gebet und sagte: „Es gibt keinen Teil im Islam für die Person, die nicht sein Gebet macht.“ Hadhrat ’Uthman radiallahu ’anhu verbrachte die ganze Nacht im Gebet und beendete in einer Rak’a den ganzen Koran. (Muntahab Kans) Es wird über Hadhrat ’Ali radiallahu ’anhu berichtet, dass er bleich wurde und zitterte zur Zeit des Gebets. Jemand fragte ihm, nach dem Grund und er sagte: „Es ist die Zeit, das Vertrauen einzulösen, welches Allah ta’ala den Himmeln und der Erde und den Bergen anbot, aber sie schreckten davor zurück es zu tragen und ich habe es angenommen.“

Jemand fragte Khalaf bin Ajjub radiallahu ’anhu: „Stören die Fliegen dich nicht im Gebet?“ Seine Antwort war: „Sogar die sündigen Personen tragen geduldig die Peitschen der Regierung, ohne sich zu bewegen, als Stolz ihrer Ausdauer. Stolz erklären sie dann, dass sie so viel gepeitscht worden sind und sich trotzdem nicht bewegt haben. Warum, soll ich nur wegen Fliegen mich bewegen, wenn ich in der Anwesenheit von meinem Herrn stehe?“

Muslim bin Jasaar rahmatullah ’alaih, als er zum Gebet aufstand hat er zu den Mitgliedern seiner Familie gesagt: „Ihr könnt euch weiter unterhalten, ich werde nicht wissen, was ihr sprecht.“ Einmal verrichtete er sein Gebet in der Dschami-Moschee von Basra. Ein Teil der Moscheewand fiel mit Krach herunter und jeder lief und versammelte sich mit viel Lärm dort, aber er hörte nicht einmal die Geräusche.

Jemand fragte Hatim Asam rahmatullah ’alaih, wie er sein Gebet verrichtete. Er antwortete: „Wenn die Zeit für das Gebet kommt, führe ich meine rituelle Waschung (Wudu) durch und gehe zu dem Platz, an dem ich mein Gebet verrichten will. Ich setzte mich einige Zeit hin, bis alle Teile meines Körpers entspannt sind. Dann stehe ich auf zum Gebet, dabei wird vor meinen Augen die Ka’ba sichtbar, und stelle mir vor, dass meine Füße auf der Brücke von Siraat stehen und das Paradies (Dschanna) an meiner Rechten und die Hölle (Dschahannam) an meiner linken Seite und der Engel des Todes dicht hinter mir ist und ich denke, dass es mein letztes Gebet sein könnte. Dann verrichte ich mein Gebet mit voller Aufrichtigkeit und Hingabe. Und ich beende mein Gebet mit Furcht und Hoffnung über seine Annahme.“ (Ahja)


Ibn Subair radiallahu ’anhu stoppt Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha freiwilige Almosen zu geben

Hadhrat ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu war Hadhrat ’Aischas radiallahu ’anha Neffe. Er war ihr sehr lieb, da sie ihn groß gezogen hatte. Er mochte es nicht, dass sie so viel Almosen (Sadaqa) ausgab, während sie selbst in Bedürftigkeit und Armut lebte. Er erwähnte dieses zu jemandem und sagte: „Ich muss meine Tante stoppen, so etwas zu tun.“

Sie erfuhr davon und wurde so unzufrieden, dass sie schwur nicht mit HadhratAbdullah bin Subair radiallahu ’anhu für den Rest ihres Lebens zu sprechen. HadhratAbdullah bin Subair radiallahu ’anhu war sehr entsetzt wegen diesen Eid. Er beauftragte viele Leute zu ihr zu gehen und für ihn zu sprechen, aber sie erklärte ihnen: „Ich habe einen Eid geschworen und ich bin nicht bereit, ihn zu brechen.“

Am Ende war HadhratAbdullah bin Subair radiallahu ’anhu so unruhig, dass er zwei Personen aus der Familie der Mutter des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu ihrem Haus nahm, um für ihn Fürsprache zu machen. ’Aischa radiallahu ’anhu erlaubte den Personen ihr Haus zu betreten und mit ihr hinter einem Vorhang zu sprechen. Ibn Subair radiallahu ’anhu schlich sich heimlich mit diesen Personen herein. Als diese Personen anfingen zu sprechen, konnte er sich nicht unter Kontrolle halten, durchquerte den Vorhang und hing sich an seine Tante, weinte und bat um Entschuldigung.

Die zwei Personen machten auch Fürsprache und erinnerten sich an das Verbot des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, das Sprechen mit einem anderen Muslim nicht aufzugeben. Als sie dieses Hadith hörte, bekam sie Furcht vor Allahs Unzufriedenheit und fing sehr bitterlich an zu weinen. Sie verzieh Hadhrat Subair radiallahu ’anhu und fing an, mit ihm zu sprechen. Sie begann dann Sklaven nach Sklaven als Sühne ihres Eides zu befreien, bis vierzig Sklaven von ihr freigelassen worden waren. Sogar später, wenn immer sie an das Brechen ihres Eides dachte, weinte sie so viel, dass ihr Schal mit ihren Tränen nass wurde. (Bukhari)

Anmerkung: Wie viel Sorgen machen wir uns um die Eide, die wir von morgens bis abends schwören. Jeder kann sich selbst prüfen und antworten. Kommt um die Leute zu sehen, die wirklich Ehrfurcht vor Allah ta’ala und seinen Namen hatten; wie tief haben sie mitgefühlt, wenn sie nicht imstande waren, einen Eid zu erfüllen. Wir sehen, wie viel Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha weinte, wenn immer sie sich an dieses Ereignis über das Brechen ihres Eides erinnerte.


Hadhrat ibn Subairs radiallahu ’anhu Tapferkeit gegen die Römer

Im 26. Jahr nach der Auswanderung (Hidschra) ernannte ’Uthman radiallahu ’anhu, der damalige Kalif, ’Abdullah bin abi Sarh radiallahu ’anhu als Verwalter über Ägypten, anstelle von ’Amr bin ’Aas radiallahu ’anhu. ’Abdullah radiallahu ’anhu, mit 20.000 Kämpfer (Mudschahidin), rückte vor, um die römische Armee zu treffen, die 200.000 Mann stark war. Es war eine sehr heftige Schlacht.

Der römische Kommandant Dschardschir verkündete öffentlich: „Die Person, die ’Abdullah bin Sarh tötet, erhält die Hand meiner Tochter und auch einen Preis von 100.000 Dinar.“ Einige der Muslime wurden nach dieser Verkündung besorgt. Als ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu davon erfuhr, sagte er: „Es gibt nichts, worüber man sich sorgen braucht. Wir können auch ausrufen, dass diese Person, die Dschardschir tötet, Dschardschirs Tochter zur Ehe erhält, 100.000 Dinar als Preis und auch das Gouverneursamt über den Bereich, der jetzt von ihm regiert wird.“

Der Kampf war sehr schwer und ging für eine lange Zeit weiter. Ibn Subair radiallahu ’anhu machte Dschardschir ausfindig. Er saß hinter seiner Armee, unter einem Regenschirm aus Pfauenfedern, der von zwei Dienerinnen gehalten wurden. Ibn Subair radiallahu ’anhu, umging die römischen Truppen und näherte sich ihm. Da er alleine kam dachte Dschardschir, er sei mit einer Friedensbotschaft gekommen. Aber stattdessen nahm er Dschardschir mit seinem Schwert in Angriff und trennte seinen Kopf vom Körper. Er setzte dann den Kopf auf die Spitze seines Speers und kam so in sein Lager zurück, beide Armeen wunderten sich über seine unvergleichliche Tapferkeit.

Anmerkung: Als die Sahaba nach Madina auswanderten, wurde ein Jahr nach der Emigration, von keinen der Emigranten ein Sohn geboren. Die Juden von Madina sagten: „Wir haben einen Bann auf die Emigranten geworfen. Sie können keine männlichen Nachfahren haben.“ ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu war das erste männliche Kind, das den Auswanderern (Muhadschirin) geboren wurde. Die Muslime waren natürlich sehr glücklich über seine Geburt.

Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam erlaubte es im Allgemeinen nicht, dass Kinder den Treueeid schworen. Aber ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu hatte die Ehre, den Treueeid zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam abzugeben, als er nur sieben war. Während dieser Schlacht war er gerade 24 oder 25 Jahre. In diesem Alter eigenhändig zu gehen und den König zu töten, nachdem er seine Armee von 200.000 Männern hinters Licht geführt hatte, ist wirklich erstaunlich.


Ibn Subair radiallahu ’anhu trinkt Blut

Einst blutete der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam durch schröpfen. Das Blut wurde zu ’Abdullah ibn Subair radiallahu ’anhu gegeben, damit er es irgendwo begraben sollte. Er kam zurück und informierte den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, dass er das Blut beseitigt habe. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam erkundigte sich: „Was hast du damit getan?“ Ibn Subair radiallahu ’anhu sagte: „Ich habe es geschluckt.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam erwähnte: „Die Person, die mein Blut im Körper hat, kann nicht vom Feuer der Hölle (Dschahannam) berührt werden. Aber du wirst Leute töten und Leute werden dich töten.“ (Khamis)

Anmerkung: Alles was aus dem Körper des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam herauskommt, ist sauber. Deshalb bleibt kein Zweifel, diese Tat von ibn Subair radiallahu ’anhu zu verstehen. Die letzten Wörter des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam bedeuten nach der Meinung der Gelehrten, dass er die Regierung bekommt, und andere werden versuchen dieses zu verhindern. Sogar zu der Zeit der Geburt von ibn Subair radiallahu ’anhu hatte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam erwähnt, dass er ein Schaf unter den reißenden Wölfen war und solchen Wölfen, die Kleidungen tragen. In einem bekannten Krieg, in dem ibn Subair radiallahu ’anhu mit Jasied und ’Abdul Malik kämpfen musste, wurde er getötet.


Ebû Mahzûre, rief den Gebetsruf Mekka

Ebû Mahzûre Evs bin Mi’yer bin Lawzân el-Dschumahî (Tod zwischen 59/678-79), ist ein Sahaba und einer von den Muezzins (Gebetsrufer) von Masjid al Haram.

Er gehört dem Dschumah-Stamm der Quraisch an. Da er unter seinem Spitznamen Ebû Mahzûre bekannt ist, gibt es Meinungsverschiedenheiten bezüglich seinem echten Namen und dem seines Vaters, und es wird auch behauptet, dass sein Name Selam, Semure, Sumeyr oder Seleme, und der seines Vaters Umeyr lautet.

Ebu Mahzure nahm den Islam im Jahr der Eroberung von Mekka an, nachdem er in Jirana Bekanntschaft mit dem Propheten Muhammad (Friede sei mit ihm) gemacht hat.

Das Ereignis, was Ebu Mahzure zu seiner Konvertierung führte, ist folgendes:

Prophet Muhammed (Friede sei auf ihm) war auf dem Rückweg nach Jirana, nach der Belagerung von Taif. Als die Gebetszeit eintraf, fing der Muezzin an, den Adhan auszurufen. Ebu Mahzure, welcher angrundtiefe Abscheu und Feindseligkeit gegen den Propheten Muhammed (Friede sei auf ihm) empfand, versteckte sich zusammen mit zehn Jugendlichen von den Quraisch und sie fingen an, laut den Muezzin zu imitieren und zu verhöhnen. Der Prophet Muhammed (Friede sei auf ihm) bemerkte, dass einer unter ihnen eine schöne Stimme besaß und rief sie alle zu sich und ließ sie der Reihe nach den Gebetsruf vorführen.

Prophet Muhammed (Friede sei auf ihm), gefiel die Stimme des letzen jugendlichen Ebu Mahzure sehr und er brachte ihm den Gebetsruf richtig bei; als die nächste Gebetszeit eintraf, legte er seine Hand auf das Haupt des Jugendlichen und bat ihn, den Gebetsruf zu vollführen.

Nachdem Ebu Mahzure widerwillig diesem Wunsch nachkam, gab der Prophet Muhammed (Friede sei auf ihm) ihm Silbergeld und betete für ihn. Dies erwärmte das Herz von Ebu Mahzure und er nahm noch vor Ort den Islam an und bat den Propheten (Friede sei auf ihm), ihn zum Muezzin von Masjid al Haram zu ernennen. Prophet Muhammed (Friede sei auf ihm) gab seiner Bitte statt, und bat ihn, zum  Statthalter Attab bin Esid zu gehen und ihm von seiner neuen Verpflichtung zu berichten.

Müsned, 3/408-409; Abdurrezzak, Musannef, 1/458)

Ebû Mahzûre, rief den Gebetsruf zusammen mit Bilal-i Habeshi aus, bis der Prophet Muhammed (Friede sei auf ihm) Mekka verließ.

Die Stelle an seinen Haaren, die der Prophet (Friede sei auf ihm) gestreichelt hatte, ließ er aus Respekt bis zu seinem Tod nicht schneiden, obwohl sie ihm ins Gesicht fielen.

(Abdurrezzak, Musannef, 1/458-459; Ahmed b. Hanbel. Müsned, III/408)

Ebu Mahzure verblieb in Mekka als Muezzin bis zu seinem Tod im Jahre 59 (678-79).

Nach seinem Ableben führten seine Söhne und Enkel das Amt des Muezzins in Mekka noch jahrhundertelang fort.

(İbn Sa’d, Tabakâtü, 5/450; Zehebî, Siyeru a’lâmi’n-nübelâ, 3/78)

Die Frau von Ebu Mahzure, Ummu Abdulmelik, welche die Abstammungsverhältnisse in Quraisch sehr gut kannte,  und ihr Sohn Abdulmelik, und Eswed bin Yezid en Nahai, haben zusammen mit Abdullah bin Muhayriz, Ibn Ebu Muleyke und anderen Hadithe überliefert. All diese acht Hadithe, die mit dem Adhan-lernen direkt vom Propheten Muhammed (Friede sei auf ihm) zu tun haben, stehen in Musned von Ahmed bin Hanbel (s. Müsned, 3/408-409; 4/401).

Eine von diesen Überlieferungen steht in Sahihi Muslim, die anderen in vier zu Kutubu Sitte zugehörigen Werken.

Quellen:

– TDV. İslam Ansiklopedisi, Ebu Mahzure md.
– M. Asım Köksal, İslam Tarihi, Köksal Yayıncılık: 7/117-119.


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