Das Verhalten von Abu Bakr, Mughira und anderen Sahaba radiallahu ’anhum bei Hudaibijja

Der Kampf von Hudaibijja fand im sechsten Jahr nach der Auswanderung (Hidschra) im Monat Su-l-Qa’da (11. Monat im islamischen Kalender) statt, dort ging der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam mit vielen Sahaba nach Mekka, mit der Absicht die kleine Wallfahrt (Umra) durchzuführen. Als die Quraisch davon erfuhren, hielten sie eine Versammlung ab und entschieden dabei die Sahaba an ihrem Eintritt nach Mekka zu hindern. Sie entschieden auch, die benachbarten Stämme von Mekka um Hilfe zu Bitten und machten große Vorbereitungen für die Schlacht.

Als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam Sul Hulaifa erreichte, schickte er einen Mann, um Nachricht über die Quraisch einzuholen. Diese Person sollte dann den Prophet sallallahu ’alaihi wassallam bei Usfan treffen, die Person kam von Mekka mit der Information zurück, dass die Quraisch bis an die Zähnen bewaffnet waren, um den Eintritt des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam in Mekka zu verhindern und dass die benachbarten Stämme auch an ihrer Seite waren. Daraufhin beriet der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sich mit seinen Sahaba, um die Situation zu bedenken.

Ein Vorschlag war, man sollte die Häuser der Stämme in Angriff nehmen, die ihre Männer zur Hilfe der Quraisch geschickt hatten (damit sie die Quraisch verlassen würden, um ihre eigenen Häuser zu schützen) und der andere war, man solle direkt nach Mekka gehen. Abu Bakr radiallahu ’anhu sagte: „O Prophet von Allah! Wir sind gekommen, um die kleine Wallfahrt (Umra) durchzuführen. Wir haben keine Absicht gegen die Quraisch zu kämpfen. Lasse uns voran gehen. Wenn sie uns stoppen, kämpfen wir, andernfalls nicht.“

Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam stimmte dem Vorschlag von Abu Bakr radiallahu ’anhu zu und entschied, voran nach Mekka zu gehen. Als er Hudaibijja erreichte, traf Budail bin Darqa Khusa’i ihn mit einer Gruppe von Leuten. Er sagte: „Die Quraisch werden unter keinen Umständen deinen Eintritt in Mekka zulassen. Sie bereiten sich auf eine Schlacht vor.“ 

Darauf antwortete der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Wir sind gekommen, um die kleine Wallfahrt (Umra) durchzuführen und haben keine Absicht zu kämpfen. Häufige Schlachten haben bereits zu hohen Verlusten auf Seiten der Quraisch geführt. Wenn sie zustimmen werden, bin ich bereit über einen Friedensvertrag mit ihnen zu sprechen, damit sie nicht mit mir kämpfen und wir nicht mit ihnen und ich mich mit anderem beschäftigen kann. Wenn jedoch die Quraisch diesen Vorschlag nicht annehmen, dann bei Ihm, der mein Leben in seiner Hand hält, kämpfe ich mit ihnen, bis schließlich entweder Islam vorherrscht, oder ich getötet werde.“

Budail sagte: „Ist gut, ich gehe zu ihnen und überbringe deine Botschaft.“ Er ging zu den Quraisch und übermittelte ihnen, was der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ihm erklärt hatte. Aber sie stimmten dem Friedensvertrag des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam nicht zu. Verhandlungen zwischen den beiden Seiten liefen weiter und schließlich wurde ’Urwa bin Mas’ud Thaqafi von den Quraisch geschickt. ’Urwa hatte noch nicht Islam angenommen. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sprach mit ihm in der gleichen Weise, wie er es zu Budail getan hatte.

’Urwa sagte: „O Mohammed! Wenn du alle Araber töten möchtest, wirst du das nicht schaffen, denn keiner zuvor hat es geschafft, den Arabern ein Ende zu setzen. Aber im Gegenteil, wenn die Araber die obere Hand erhalten, dann glaube mir, dass diese Personen, die um dich herum sind, von dir gehen werden und dich ganz alleine lassen werden, denn ich finde keine hochrangigen Leute unter ihnen. Tatsächlich kommen sie alle von einer niedrigen Abstammung, aus allen verschiedenen Ecken und werden dich verlassen, wenn sie in Schwierigkeiten kommen.“

Abu Bakr radiallahu ’anhu, der nahe dabei stand, wurde durch diese Worte wütend und erklärte respektlos zu ’Urwa: „Gehe und lecke den Hintern deiner Göttin „Latt“! Denkst du, dass wir vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam fliehen und ihn alleine lassen werden.“ ’Urwa fragte: „Wer ist er?“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Er ist Abu Bakr radiallahu ’anhu.“ ’Urwa: „Abu Bakr! Ich bin in deiner Schuld für einen Gefallen, den du mir in der Vergangenheit getan hast. Ich konnte diese Schuld bis jetzt nicht bezahlen, sonst hätte ich auf deine Beschimpfung geantwortet.“

’Urwa nahm dann sein Gespräch mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam wieder auf. ’Urwa berührte gelegentlich den Bart des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam (entsprechend der arabischen Gewohnheit, um sich einzuschmeicheln), während er sprach. Die Sahaba konnten dieses nicht zulassen. Deswegen berührte ’Urwas eigener Neffe Hadhrat Mughira bin Schu’ba radiallahu ’anhu ihn, der bewaffnet und mit einem Stahlhelm auf den Kopf in der Nähe stand, ’Urwas Hand mit dem Handgriff seines Schwertes und sagte: „Nimm deine Hand weg.“

’Urwa: „Wer ist er?“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Er ist Mughira radiallahu ’anhu.“ ’Urwa: „O du Verräter! Wie wagst du es deinen Onkel so schlecht zu behandeln, er leidet noch für dein schlechtes Benehmen.“ Vor Islam hatte Mughira radiallahu ’anhu einige Personen getötet. ’Urwa zahlte das Blutgeld in seinem Namen und sprach dieses Ereignis an.

Während seiner langen Rede mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam hatte ’Urwa ruhig das Verhalten der Sahaba dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam gegenüber beobachtet. Als er zu den Quraisch zurückkam, sagte er zu ihnen: „O Quraisch! Ich wurde zu vielen großen Königen abgesandt. Ich habe die Gerichte von Cäsar, von Khosros und von Negrus gesehen. Bei Allah! Nirgendwo habe ich solche respektvollen Leute um einen König gesehen, wie ich die Begleiter von Mohammed fand. Wenn Mohammed spuckt, hetzen sie, um den Speichel mit ihren Händen aufzufangen, wer den Speichel bekommt reibt ihn über sein Gesicht und Körper. Kaum entgeht ein Wort seinen Lippen, bevor alle Laufen, um seinen Wunsch zu erfüllen. Wenn er seine rituelle Waschung macht, kämpfen sie miteinander, um etwas Tropfen des benutzten Wassers zu bekommen, bevor es auf den Boden fällt. Wenn jemand dieses Wasser nicht bekommen kann, berührt er die Hände der Person, die es erhalten hatte und fährt dann mit seinen eigenen Händen über sein Gesicht. Wenn sie in seiner Anwesenheit sprechen, sprechen sie in einer leisen Stimme. Sie erheben nicht ihre Blicke, um in sein Gesicht zu sehen, aus Respekt. Ein Haar, das von seinem Kopf oder Bart fällt, wird konserviert, um Segen von ihm zu erhalten und wird als heiliges Relikt betrachtet. Kurz gesagt, habe ich nie irgendeine Gruppe Leute gesehen, die ihrem Führer so ergeben sind, wie ich die Begleiter von Mohammed ihm gegenüber gesehen habe.“

Schließlich wurde ’Uthman radiallahu ’anhu vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam beauftragt, um mit den Führern von Mekka zu verhandeln, da er, trotz seiner Konvertierung zum Islam, von ihnen respektiert wurde. Weil er keine Gefahr für ihn sah, dass er Schaden erleiden würde, wurde er ausgewählt. Als ’Uthman radiallahu ’anhu nach Mekka ging, beneideten manche Sahaba ’Uthman radiallahu ’anhu um sein Glück (da sie dachten), dass er jetzt in der Lage ist, die Umschreitung der Ka’ba (Tawaf), des Hauses von Allah ta’ala, durchzuführen.

Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam erwähnte anderseits: „Ich denke nicht, dass er es überhaupt mag, ohne mich die Umschreitung der Ka’ba (Tawaf), zu machen.“ Doch, als ’Uthman radiallahu ’anhu nach Mekka herein kam, nahm Aban bin Sa’id ihn unter seinen Schutz und sagte zu ihm: „Gehe wohin du magst. Niemand kann dich berühren.“

Uthman radiallahu ’anhu begann seine Verhandlungen mit Abu Sufjaan und anderen Führern von Mekka im Namen des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und als er im Begriff war zurückzugehen, sagten die Quraisch selbst zu ihm: „Nun, da du hier in Mekka bist, kannst du die Umschreitung der Ka’ba (Tawaf) durchführen, bevor du zurück gehst.“ Er antwortete: „Wie kann es für mich möglich sein, wenn ihr Leute den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam daran gehindert habt, Mekka zu betreten.“

Diese Antwort schmeckte den Quraisch überhaupt nicht und sie entschieden, ’Uthman radiallahu ’anhu in Mekka zurückzuhalten. Die Nachricht, dass ’Uthman radiallahu ’anhu getötet worden war, erreichten die Muslime. Nach dem erhalten dieser Nachricht nahm der Propheten sallallahu ’alaihi wassallam den Treueid von allen Sahaba, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen. Als die Quraisch davon hörten, erschraken sie und ließen sofort ’Uthman radiallahu ’anhu frei. (Khamis)

Anmerkung: In dieser Geschichte finden wir die Antwort von Abu Bakr radiallahu ’anhu an ’Urwa, wie Mughira radiallahu ’anhu seinen Onkel behandelt, das Verhalten der Sahaba gegenüber dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, dessen Zeuge ’Urwa wurde und ’Uthmans radiallahu ’anhu Ablehnung, die Umschreitung der Ka’ba (Tawaf) durchzuführen. Jedes Teil dieser Geschichte lehrt uns über die Liebe und die Hingabe der Sahaba für den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Der Treueid, der in dieser Geschichte erwähnt wird, ist bekannt als „Baj’atu Schadschara“ (der Treueeid unter dem Baum) und wird im Koran erwähnt:
„Allah ist wohl zufrieden mit den Gläubigen, weil sie dir unter dem Baum Treue gelobten; und Er wusste, was in ihren Herzen war, dann sandte Er Ruhe auf sie hinab und belohnte sie mit einem nahen Sieg“

(Al-Fath 18)


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