Rukn al-Yamani
Rukn al-Yamani (arabisch: ركن اليماني; „Die jemenitische Ecke“) befindet sich in der südwestlichen Ecke der Kaaba gegenüber von Hajar al-Aswad am anderen Ende der Südwand. Sein Name leitet sich von der Tatsache ab, dass es dem Jemen gegenübersteht. Nach einer Tradition des Propheten R hat Rukn al-Yamani wie Hajar al-Aswad die Fähigkeit, Sünden zu befreien. Es ist Sunnah , wenn möglich während des Ritus von Tawaf die Ecke zu berühren .
Die Rukn Yemeni (Jemenitische Ecke)
Die Rukn Yemeni ist die Ecke der Kaaba, die nach Jemen ausgerichtet ist.
Die 4 geheimen Orte und Mustajar, Mustajab
Bei der Kaaba wird ein bestimmter Ort übersehen, eigentlich sind es 4 Orte an derselben Stelle.
1 – Die Rukn Yemeni
2 – Die Stelle, wo unser ehrenwerter Prophet صلى الله عليه وسلم Istilaam machte
3 – Mustajar
4 – Mustajab
Oberhalb der südwestlichen Kaaba-Wand, zwischen Rukn Schaami und Rukn Yemeni, befindet sich die mit Steinen abgedeckte Tür „Mustajar“. Mit einer Höhe von circa 2, 50 m steht sie der Kaaba-Tür direkt gegenüber. Als Ibrahim عليه سلام die Kaaba baute, hatte er auf der nordöstlichen und auf der südwestlichen Seite der Kaaba eine Tür angebracht. Für eine Zeit lang wurde die südwestliche Tür verschlossen. Zuletzt hat diese Tür Abdullah bin Zubair رضي الله عنه öffnen lassen. Jedoch wurde sie durch Yusuf bin Hajjaj, der ihn zum Märtyer gemacht hatte, mit Steinen erneut abgedeckt.
Zur Zeit des Sultan Murat IV, während die Kaaba zum elften Mal restauriert wurde, haben unsere Vorväter an der südwestlichen Seite, um zu zeigen, dass die Tür verschlossen ist, als Zeichen eine Fuge eingeritzt. Bei genauer Betrachtung ist diese Kennzeichnung, die auf die verschlossene Tür hinweist, deutlich zu erkennen.
Die, mit Fugen gekennzeichnete, Tür, mit der Bedeutung „Zufluchtsort, wo die Sünden vergeben werden“, ist Mustajar. (Der Sinn hinter dieser Formulierung ist, dass wer in die Kaaba hineingeht durch diese Tür rausgehen wird. Bezüglich der Worte, dass die Sünden vergeben werden, wenn man in die Kaaba hineingeht, ist derjenige, der durch diese Tür hinausgeht mit der Vergebung geehrt, Biiznillah)
Zwischen diesem Ort und Rukn Yemeni befindet sich „der Ort der akzeptierten Bittgebete“ Mustajab.
Nach einer Erzählung zufolge wurde die Tauba (reumütige Umkehr) von Adam عليه سلام in Mustajar akzeptiert. Eine andere Erzählung besagt, dass sie in Multazzam akzeptiert wurde.
Unser ehrenwerter Prophet صلى الله عليه و سلم hat laut einem Hadith gesagt, dass Allah تعالى Rukn Yemeni mit 70 000 Engeln beauftragte und wenn man dort die Dua „Oh Allah! Ich bitte dich in der Welt und im Jenseits um Vergebung und Wohlergehen. Oh unser Versorger! Ehre uns in der Welt und im Jenseits mit Gutem und Schönem und beschütze uns vor dem Höllenfeuer…“ sagt, antworten die Engel mit „Amin!“. Die Dua ist heute als die mit „Rabbena Atina“ beginnende Dua bekannt und die Ecke, wo die Engel Amin sagen ist Rukn Yemeni.
Den dortigen sichtbaren und offenen Bereich hat der ehrenwehrte Prophet صلا الله عليه و سلم zudem mit seiner Hand gestreichelt.
Vier geheime und tugendhafte Orte sind an der gleichen Stelle.
Einer anderen Meinung zufolge:
Diese Ecke ist die ehemalige Ecke des Schwarzen Steines „Hajarul Aswad“. Die Ecke, die den Hajarul Aswad enthält und Rukn Yemeni werden „Rukneyn—i Yemaneyn“ genannt. Nach einer Überlieferung von Abdullah b. Ömer رضي الله عنه wird während dem Tawaf bei Rukn—i Hajar und Rukn—i Yemeni Istilaam gemacht. Ebenfalls vom gleichen Überlieferer wird berichtet, dass der ehrenwerte Prophet صلى الله عليه وسلم während dem Tawaf bei Rukn—i Hajar und Rukn—i Yemeni Istilaam machte.
Weil der ehrenwerte Prophet صلى الله عليه وسلم während dem Tawaf Istilaam machte, nimmt Rukn—i Yemeni nach Rukn—i Hajar einen bedeutungsvollen Platz ein.
Die Besonderheit von Rukn-i Yemeni ist, dass von dieser Ecke Ibrahim عليه السلام das Fundament gelegt hat. Der Hintergrund, dass bei Rukn-i Yemeni Salam gegeben wird ist, weil unser Prophet صلى الله عليه و سلم es auf dieser Weise gemacht hat. Außerdem hat unser Prophet صلى الله عليه و سلم , bevor Kaaba als Qiblah befohlen wurde, im Bereich Rukn-i Yemeni gebetet, um sowohl Kaaba als auch Al-Masjidi Al-Aqsa vor sich stehen zu haben.
Im Tawaf wird zuerst in diese Ecke Salam gegeben und dann fängt man mit der Dua „Rabbena atina“ an.
Nach einer Überlieferung zufolge befinden sich in diesem Bereich 70 000 Engel.
Wenn man denn Rukn al-Yamani erreicht soll gelesen werden
اَللّٰهُمَّ إِنِّي أَعُوذُ بِكَ مِنَ الْكُفْرِ الْفَاقَةِ وَمَوَافِقِ الْخِزْيِ فِي الدُّنْيَا وَالْآخِرَةِ
“Allahumme inni euzu bike minel kufril fakati ve mevafikıl hizyi fiddunya vel âhireti.”
Nützliches Wissen:
Wenn man eine Tawaf beginnt, dann ist es eine Sunnah parallel zu Hajarul Aswad oder von Rukn-i Yemeni nach Hajarul Aswad kommend und bei der Linie parallel zu Hajarul Aswad mit der Tawaf zu beginnen.
Bei jeder Runde im Tawaf wird bei Rukn-i Yemeni Istilaam gemacht, jedoch wird die Ecke nicht geküsst. Zu diesem Thema ist von Abdullah b. Ömer رضي الله عنه überliefert worden, dass der Rasullullah صلى الله عليه وسلم keine Runde im Tawaf gelaufen ist ohne bei Rukn-i Yemeni und bei Hajarul Aswad Istilaam zu machen.“
Der Istilaam bei Hajarul Aswad ist Sunnah, während der Istilaam bei Rukn-i Yemeni Mustahab ist. Bei den restlichen Ecken wird kein Istilaam gemacht.
Der Grund, warum der Prophet s.a.w diese Ecken nicht berührte, war, dass sie nicht auf den Fundamenten der Kaaba errichtet wurden, die ursprünglich von Ibrahim a.s erbaut worden waren. Der Hajar al-Aswad und der Rukn al-Yamani wurden dagegen auf die von Ibrahim a.s erhobenen Fundamente gelegt.
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