DAS RECHT DER SAHABA UND DEREN TUGENDHAFTIGKEIT


Die Geschichten, die in den vorigen Seiten geschrieben wurden, sollen als Beispiel gelten. In Wirklichkeit kann eine genaue Beschreibung der Sahaba nicht einmal in noch größeren Sammlungen zusammengefasst werden. Es ist jetzt einige Monate her, dass ich anfing, diese kleine Broschüre zu schreiben. Meine Verpflichtungen in der Schule und in anderen Dingen, die sofortige Aufmerksamkeit benötigen, haben bereits diese Arbeit verzögert. Deswegen schlage ich vor, das Buch gegenwärtig zu beenden, damit die Leute wenigstens von diesen Seiten profitieren können.

Ich muss eine wichtige Warnung schreiben, bevor ich schließe. Genauso wie wir heute unsere Aufgaben gegenüber dem Islam nicht erfüllen, genauso sind wir nachlässig in unserem Respekt und Achtung der Sahaba. Einige nachlässige Leute gehen sogar so weit, dass sie abwertende Anmerkungen über sie aussprechen. Wir müssen uns daran erinnern, dass die Sahaba jene Leute sind, die die Grundlagen des Islam legten. Sie sind die Pioniere im Weiterberichten (Tabligh). Bis zu unserem Tod werden wir nicht in der Lage sein ihre Rechte zu erfüllen. Möge Allah ta’ala ihre auserwählten Seelen tausendfach segnen, denn sie haben den Islam vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam erlernt und so hat diese Religion uns erreicht. Ich gebe unten die Übersetzung eines Kapitels von „Schifa“ durch Qadi ’Ijaad wieder, die hier passend ist und somit beende ich dieses Buch:

     Wenn wir behaupten den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu achten und zu verehren, müssen wir seine Sahaba auch respektieren. Als Muslim obliegt es uns, zu schätzen, was wir ihnen verdanken, ihnen zu folgen und von Allah ta’ala Verzeihung für sie zu erbitten. Kein Zweifel, sie hatten ihre Meinungsverschiedenheiten, aber wir haben kein Recht, sie zu kommentieren.

     Wir müssen uns von den Geschichten hüten, die geschmiedet wurden von Abweichlern, Schi’a, denen die Neuerungen (Bid’a) machen oder von unwissenden Überlieferern, deren boshaftes Motiv es ist, einige von den Sahaba zu verleumden und die anderen zu beleidigen. Wir dürfen niemals an der Aufrichtigkeit und der Ehrlichkeit der Sahaba zweifeln. Wenn wir an solch einen Punkt in der Geschichte kommen, die in unseren Augen ihren Status senkt, müssen wir, insoweit es uns möglich ist, zu ihren Gunsten sprechen, denn sie verdienen wirklich eine solche Handlungsweise.

     Wir sollten von ihren Tugenden immer sprechen und müssen unsere Zunge zurück halten, auch nur das Kleinste zu sprechen, um sie unbedeutend zu sehen. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam selbst hat gesagt: „Bleibt still in Bezug auf meine Sahaba (wenn sie mit Respektlosigkeit erwähnt werden).“

Es gibt viele Tugenden und Privilegien der Sahaba, die im Koran und in Hadith erwähnt wird. Allah ta’ala sagt in seinem heiligen Buch:

„Mohammed ist der Gesandte Allahs. Und die, die mit ihm sind, sind hart gegen die Ungläubigen, doch barmherzig zueinander. Du siehst sie sich (im Gebet) beugen, niederwerfen (und) Allahs Huld und Wohlgefallen erstreben. Ihre Merkmale befinden sich auf ihren Gesichtern: die Spuren der Niederwerfung. Das ist ihre Beschreibung in der Thora. Und ihre Beschreibung im Evangelium lautet: (Sie sind) gleich dem ausgesäten Samenkorn, das seinen Schössling treibt, ihn dann stark werden lässt, dann wird er dick und steht fest auf seinem Halm, zur Freude derer, die die Saat ausgestreut haben [Genauso schwach waren auch die Sahaba am Anfang und sind dann Tag für Tag stärker geworden, und Allah hat ihnen deswegen eine hohe Stufe gegeben] – auf dass Er die Ungläubigen bei ihrem (Anblick) in Wut entbrennen lasse. Allah hat denjenigen, die glauben und gute Werke tun, Vergebung und einen gewaltigen Lohn verheißen.“ (Al-Fath 29, Bajanu-l-Koran)

In der gleichen Sure in einem anderen Vers hat Allah gesagt:

„Allah ist Wohl zufrieden mit den Gläubigen, [die mit dir zusammen auf der Reise waren] weil sie dir unter dem Baum Treue gelobten; und Er wusste, was in ihren Herzen war, [Aufrichtigkeit (Ikhlas) und Entschlossenheit (’Asam)] dann sandte Er Ruhe auf sie hinab und belohnte sie mit einem nahen Sieg [Eroberung von Khaibar]“ (Al-Fath 18, Bajanu-l-Koran)

Diesen Treueeid nennt man Bai’atu Schadschara, im letzten Kapitel Geschichte 4 wird darüber berichtet.

„und mit viel Beute, die sie machen werden. Und Allah ist Erhaben, Allweise.“ (Al-Fath 19, Bajanu-l-Koran)

An einem Platz steht über die Sahaba:

„Unter den Gläubigen sind Leute, die dem Bündnis, das sie mit Allah geschlossen hatten, die Treue hielten. Es sind welche unter ihnen, die ihr Gelübde (Märtyrer geworden) erfüllt haben und welche, die noch warten (d.h. noch nicht Märtyrer geworden) und sie haben nichts verändert, nicht im Geringsten (d.h. ihre Absicht nicht geändert).“ (Al-Ahzāb 23)

An einem anderen Platz hat Allah gesagt:

„Die Allerersten [gemeint damit sind die, die von der gesamten Gemeinschaft (Umma), als allererstes den Glauben (Iman) angenommen haben], die ersten der Auswanderer und der Helfer und jene, die ihnen auf die beste Art (Ikhlas) gefolgt sind – mit ihnen ist Allah wohl zufrieden und sie sind wohl zufrieden mit Ihm; und Er hat ihnen Gärten bereitet, durch welche Bäche fließen. Darin sollen sie verweilen auf ewig und immerdar. Das ist der gewaltige Gewinn.“ (At-Tauba 100)

In den oben genannten Versen des Koran hat Allah ta’ala die Sahaba gepriesen und seine Zufriedenheit mit ihnen ausgedrückt. Genauso sind auch die Bücher von Ahadith voll über ihre Tugenden. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte:

  1. „Folgt Abu Bakr und ’Umar radiallahu ’anhum, wenn ich nicht mehr bin.“
  2. „Meine Sahaba sind wie (führende) Sterne. Wenn du ihnen folgst, dann wirst du gelenkt sein (im richtigen Weg).“ Die Gelehrten haben über dieses Hadith verschiedene Meinungen. Qadi ’Ijaad berichtete diesen Hadith, während andere Gelehrte dagegen protestierten. Mulla ’Ali Qari hat geschrieben, dass nach seiner Meinung dieses Hadith solide genug ist, um es zu erwähnen, weil es durch viele Überlieferungsketten berichtet wurde oder vielleicht hat er es erwähnt weil es um die Vorzüge der Sahaba geht. (Da wegen der Vorzüge auch schwache Ahadith berichtet werden können.)
  3. Hadhrat Anas berichtet: „Das Gleichnis meiner Sahaba (unter den Menschen) ist wie das Gleichnis von Salz im Essen. Es hat keinen Geschmack ohne Salz.“
  4. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam hat auch gesagt: „Schützt euch davor, meine Sahaba zu beleidigen. Macht sie nicht zur Zielscheibe einer Verleumdung. Wer sie liebt, liebt sie für seine Liebe für mich und wer sich boshaft gegenüber ihnen benimmt, benimmt sich boshaft gegenüber mir. Wer sie schikaniert, schikaniert mich und wer mich schikaniert, schikaniert Allah. Es besteht Gefahr, dass Allah diese Person bestrafen wird.“
  5. „Schmäht nicht meine Sahaba. Falls jemand von euch (die Leute, die nach den Sahaba kommen) Gold ausgibt (in Almosen), das dem Gewicht des Berges Uhud entspricht, so kann er nicht die gleiche Belohnung bekommen, die meine Sahaba bekommen, während sie nur ein oder ein halbes Mudd Getreide ausgeben.“
  6. „Auf die Personen, die meine Sahaba schmähen, wartet der Fluch von Allah ta’ala, den Engeln (Malaika) und von den Menschen. Weder seine Pflichten (Fard), noch seine freiwilligen (Nafl) Taten werden akzeptiert bei Allah ta’ala.“
  7. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam hat gesagt: „Nach den Propheten hat Allah ta’ala meine Sahaba vor der ganzen Schöpfung vorgezogen. Nochmal hat er vier von den restlichen Sahaba als Beste genannt. Sie sind Abu Bakr, ’Umar, ’Uthman und ’Ali radiallahu ’anhum.“

Ajjub Sakhtiani rahmatullah ’alaih sagte: „Wer Abu Bakr radiallahu ’anhu liebt, sein Glaube (Iman) wird befestigt. Wer ’Umar radiallahu ’anhu liebt, der wird in den richtigen Weg gelenkt. Wer ’Uthman radiallahu ’anhu liebt, er ist mit dem Licht Allahs ta’ala erhellt. Wer ’Ali radiallahu ’anhu liebt, der hält fest am Seil der Religion (Din). Wer die Sahaba ehrt, ist befreit von Heuchelei (Munafiq). Wer sie schmäht, der ist sicherlich ein Erneuerer (Bid’ati) oder ein Heuchler (Munafiq) oder gegen die Gewohnheit des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam (Sunna). Ich befürchte, dass keine einzige seiner Taten, von Allah angenommen wird, solange er sein Herz reinigt von dem Groll und beginnt sie alle zu lieben.“

  • In noch einem Hadith hat der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam gesagt: „O Leute! Ich bin zufrieden mit Abu Bakr radiallahu ’anhu. Ihr müsst euch seines Ranges klar sein. Ich bin auch zufrieden mit ’Umar, ’Ali, ’Uthman, Talha, Subair, Sa’d, Sa’id, ’Abdur Rahman bin ’Auf und Abu ’Ubaida radiallahu ’anhum. Ihr müsst euch deren Rang bewusst sein. O Leute! Allah ta’ala hat die Vergebung von allen denen angekündigt, die in Uhud teilnahmen und alle, die den Treueschwur in Hudaibijja abgaben. O Leute! Ihr sollt Rücksicht nehmen auf mich in der Handlungsweise mit meinen Sahaba, insbesondere mit denen, deren Töchter ich geheiratet habe oder die mit meinen Töchtern verheiratet sind. Hütet euch davor, falsches ihnen gegenüber zu machen, damit sie am Tag des Jüngsten Gerichts (Jaumu-l-Qijama) nicht gegen euch klagen, denn dieses wird nicht vergeben.“
  • An einer anderen Stelle steht: „Nehmt Rücksicht auf mich im Umgang mit meinen Sahaba und meine Schwiegersöhne. Die Person, die Rücksicht auf mich nimmt, wird in dieser Welt und der nächsten Welt unter Allahs ta’ala Schutz sein. Allah ta’ala ist frei von allen Pflichten dem gegenüber, die keine Rücksicht auf mich nehmen. Es besteht die Gefahr, dass Allah sich ihm bemächtigen wird.“
  • In noch einem Hadith steht: „Am Tag des Jüngsten Gerichts (Jaumu-l-Qijama) werde ich diejenigen schützen, die Rücksicht auf mich genommen haben, mit ihrer Handlungsweise gegenüber meinen Sahaba.“
  • „Die Person, die Rücksicht auf mich im Umgang mit meinen Sahaba nimmt, wird in der Lage sein, mich zu erreichen, wenn ich bei Kauthar bin; während die Person, die keine Rücksicht im Umgang mit ihnen nahm, wird nicht in der Lage sein, in meine Nähe zu kommen. Er kann mich aus der Entfernung sehen.“

Sahili bin ’Abdullah rahmatullah ’alaih sagte: „Der, der die Sahaba nicht ehrt, hat in Wirklichkeit nicht an den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam geglaubt.“

Möge Allah ta’ala mich, meine Freunde, meine Gönner, meine Bekannten, meine Lehrer, meine Schüler und alle Muslime schützen, von Seinem Zorn und von Seinen geliebten Propheten sallallahu ’alaihi wassallam Missfallen und möge Er unsere Herzen füllen, mit der Liebe für die Sahaba radiallahu ’anhum.

Verschiedene Geschichten über die Liebe der Sahaba für den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam

Jemand fragte ’Ali radiallahu ’anhu: „Wie groß war die Liebe der Sahaba für den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam.“ Er antwortete: „Bei Allah! Wir liebten den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam mehr als unsere Reichtümer, unsere Kinder und unsere Mütter und er war geschätzter als ein Glas kaltes Wasser zu der Zeit von starkem Durst.“ (Schifa)

Anmerkung: Es gibt keine Übertreibung in ’Alis radiallahu ’anhu Aussage. Die Lage der Sahaba war genauso, und warum sollte es auch nicht so sein, denn sie hatten einen Vollkommenen Glauben (Iman). Es konnte nicht anders sein, im Angesichts dessen, was Allah ta’ala vorgeschrieben hat, nämlich:

„Sprich: ‚Wenn eure Väter und eure Söhne und eure Brüder und eure Frauen und eure Verwandten und das Vermögen, das ihr euch erworben habt und der Handel, dessen Niedergang ihr fürchtet und die Wohnstätten, die ihr liebt, euch lieber sind als Allah und Sein Gesandter und das Kämpfen für Seine Sache, dann wartet, bis Allah mit Seiner Entscheidung kommt; und Allah weist den Ungehorsamen nicht den Weg.’“ (At-Tauba 24)

Dieser Vers klingt wie eine Warnung gegen Alles, das attraktiver als die Liebe zu Allah ta’ala und zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam sein könnte. Anas radiallahu ’anhu und Abu Huraira radiallahu ’anhu berichteten, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam einmal sagte: „Keiner von euch kann ein Gläubiger sein, bis seine Liebe zu mir mehr ist, als seine Liebe für seinen Eltern, Kinder und alle Menschen auf der Welt.“

Gelehrte sagen, dass die Liebe, die in diesem Hadith und in anderen ähnlichen Ahadith erwähnt wird, die freiwillige Liebe und nicht instinktive Liebe ist. Wenn es jedoch als die natürliche und instinktive Liebe genommen wird, dann bezeichnet das Wort Glaube den Glauben des höchsten Grads, wie der der Sahaba.

Anas radiallahu ’anhu sagte, dass er vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam hörte: „Es gibt drei Sachen, die, wenn sie in einer Person gefunden werden, ihn dazu befähigen, die Süße des wahren Glaubens zu schmecken, diese sind:

Anas radiallahu ’anhu sagte, dass er vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam hörte: „Es gibt drei Sachen, die, wenn sie in einer Person gefunden werden, ihn dazu befähigen, die Süße des wahren Glaubens zu schmecken, diese sind:

  1. wenn Allah ta’ala und sein Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ihm lieber sind, als alles andere in dieser Welt,
  2. wenn seine Liebe für jemanden nur einzig für die Freude Allahs ta’ala ist und
  3. wenn das wenden zum Ungläubigen (Kafir) für ihm so verabscheuungswürdig ist, wie ins Feuer geschleudert zu werden.“

Anas radiallahu ’anhu sagte, dass er vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam hörte: „Es gibt drei Sachen, die, wenn sie in einer Person gefunden werden, ihn dazu befähigen, die Süße des wahren Glaubens zu schmecken, diese sind:

  1. wenn Allah ta’ala und sein Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ihm lieber sind, als alles andere in dieser Welt,
  2. wenn seine Liebe für jemanden nur einzig für die Freude Allahs ta’ala ist und
  3. wenn das wenden zum Ungläubigen (Kafir) für ihm so verabscheuungswürdig ist, wie ins Feuer geschleudert zu werden.“

Umar radiallahu ’anhu sagte einmal zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam: „O Prophet von Allah! Du bist mir lieber als jeder sonst auf dieser Welt, ausgenommen mich selber.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Niemand kann ein vollkommener Gläubiger sein, bis ich ihm lieber bin, als er sich selbst.“ ’Umar radiallahu ’anhu: „Jetzt bist du mir lieber, als ich mir selbst.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Jetzt, o ’Umar.“

Die Gelehrten (’Ulama) haben zwei Bedeutungen für die abschließenden Wörter des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam gegeben, nämlich:

Suhail Tustari rahmatullah ’alaih sagte: „ Niemand kann den Geschmack vom Weg des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam (Sunna) genießen außer wenn er Rasulullah sallallahu ’alaihi wassallam als seinen Meister ansieht und sich selbst als seinen Sklaven

Ein Sahabi kam zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und bat: „Wann wird der Tag des Jüngsten Gerichts (Jaumu-l-Qijama) sein? O Prophet von Allah!“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Welche Vorbereitungen hast du für diesen Tag getroffen? Warum wartest du auf diesen Tag?“ Der Sahabi: „O Prophet von Allah! Ich behaupte nicht, dass ich viele Gebete, Fastentage und freiwillige Spenden zu meinen Gunsten habe, aber ich habe in meinem Herzen Liebe für Allah ta’ala und für seinen Propheten sallallahu ’alaihi wassallam.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Am Tag des Jüngsten Gerichts (Jaumu-l-Qijama) wirst du sicherlich mit denen sein, die du liebst.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam hat gesagt: „Die Abrechnung eines Menschen wird mit denen sein, die er liebt.“ Dieses Hadith wird von verschiedenen Sahaba berichte wie z. B. ’Abdullah bin Mas’ud, Abu Musa Saharie, Safwaan, Abu Sarr Ghifarie u.a.

Anas radiallahu ’anhu sagt: „Nichts hatte jemals die Sahaba glücklicher gemacht, als diese Wörter des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam.“ Sie hatten jeden Grund, glücklich zu sein, denn die Liebe für den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam war tief in jedes Teil ihres Körpers eingestiegen.

Am Anfang war Fatimas radiallahu ’anha Haus in einigem Abstand vom Haus des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte einmal zu ihr: „Ich wünschte, dass du in meiner Nähe leben würdest.“ Fatima radiallahu ’anha: „Das Haus von Haritha radiallahu ’anhu ist sehr nahe. Du kannst ihn bitten, sein Haus mit dem meinen zu tauschen.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Er hat bereits einmal auf meine Anfrage hin gewechselt. Ich scheue mich davor, ihn noch einmal aufzufordern.“

Aber es kam Haritha radiallahu ’anhu irgendwie zu Ohren, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam wünschte, dass Fatima radiallahu ’anha in seiner Nähe leben sollte. Er kam sofort zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und sagte: „O Prophet von Allah! Es ist mir zu Ohren gekommen, dass du es wünschst, dass Fatima radiallahu ’anha nahe bei dir lebt. Hier sind meine Häuser. Kein anderes Haus ist näher an deinem, als diese. Du kannst eines dieser Häuser mit dem ihren Tauschen, welches dir gefällt. O Prophet von Allah! Ich und mein Vermögen gehört Allah und seinen Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Was du von mir nimmst, ist mir lieber, als das, was du für mich lässt.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam nahm das Angebot an und sagte: „Ich weiß, dass du in dem, was du sagst, ganz aufrichtig bist“, und machte für ihn ein Bittgebet (Du’a) für seinen Segen. (Tabkat)

Eine Person kam zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und sagte: „O Prophet von Allah! Du bist mir lieber als mein Leben, mein Reichtum und meine Familie. Wenn ich in meinem Haus bin und an dich denke, werde ich ruhelos, bis ich komme und dich sehe. O Prophet von Allah! Der Tod kommt sicher zu beiden von uns. Nach dem Tod bist du in deiner erhöhten Position als Prophet, während ich irgendwo anders bin und möglicherweise werde ich nicht in der Lage sein, dich zu sehen. Ich bin sehr besorgt und beunruhigt, wenn ich an diese Trennung von dir denke.“

Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam blieb ruhig. Dann erschien Dschibrail (Gabriel) ’alaihis salaam und offenbarte die folgenden Verse:

„Und wer Allah und dem Gesandten gehorcht, soll unter denen sein, denen Allah Seine Huld gewährt, unter den Propheten, den Wahrhaftigen, den Zeugen und den Rechtschaffenen – welch gute Gefährte!“ (An-Nisā’ 69)

„Derart ist eine Gnade von Allah und Allah genügt als Allwissender.“ (An Nisā’ 70)

Solche Ereignisse passierten häufig mit den Sahaba. Solche Furcht in den Herzen der Geliebten ist ganz natürlich. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam rezitierte diese Verse zum Trost für sie.

Ein Sahaba kam einmal zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und sagte: „O Prophet von Allah! Meine Liebe für dich ist so, dass, wenn ich an dich erinnere, und dich nicht besuche, kommt es mir so vor als ob ich sterben würde. Wenn ich mir vorstelle, dass selbst, falls ich das Paradies betreten kann, wird es schwierig für mich, dich zu sehen, denn du bist in einer Position weit über meiner.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam tröstete ihn, indem er die vorangegangenen Verse in seiner Antwort rezitierte.

In einem Hadith steht, dass einmal ein Ansar zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam kam, der sehr beunruhigt drein blickte. Er erkundigte sich: „Warum siehst du so beunruhigt aus?“ Die Person: „O Prophet von Allah! Ich habe eine Sorge.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Was ist es?“

Die Person: „O Prophet von Allah! Wir kommen zu dir jeden Morgen und Abend. Wir werden mit deinem Anblick gesegnet und sind erfreut, in deiner Anwesenheit zu sein. Aber im nächsten Leben werden wir beraubt von deiner Gesellschaft, weil du wirst in Höhen der Propheten sein, die unzugänglich sind für uns.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam schwieg darüber, aber als die oben genannten Verse offenbart wurden, ließ er diese Person rufen und gab ihm die frohe Nachricht, die darin enthalten war.

Entsprechend einem anderen Hadith hatte eine Zahl von Sahaba eine ähnliche Furcht ausgedrückt, bis der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam diese Verse vor ihnen rezitierte, dann waren sie zufrieden. Entsprechend einer anderen Version fragten die Sahaba einmal den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam: „Die Propheten sind sicher wegen ihren Rank in einer viel höheren Position als ihre Nachfolger. Wie können ihre Nachfolger sie dann sehen?“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam antwortete: „Die in den höheren Positionen kommen zu ihren Freunden in den niedrigeren Positionen herunter, um mit ihnen zu sitzen und sich mit ihnen zu unterhalten.“ (Dur-e-Manthur)

Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte einmal: „Manche meiner Nachfolger, die nach mir kommen, lieben mich sehr. Sie wünschen, dass sie mich sehen könnten, selbst wenn sie ihr Reichtum dafür aufwenden, ihre Familie verlassen und ihren ganzen Besitz dafür opfern müssten.“

Khalids radiallahu ’anhu Tochter ’Abdah radiallahu ’anha sagte: „Während mein Vater im Bett war, sprach er und erinnerte sich an den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam mit Liebe und Eifer für ihn. Er erinnerte sich auch an jeden Muhadschir und Ansari (namentlich) und sagte: ‚Sie sind meine ältesten und sie sind meine jüngeren. Mein Herz ist begierig darauf, sie zu treffen. O Allah! Rufe mich bald zurück, damit ich in der Lage bin, sie alle zu treffen.’ Er war damit beschäftigt, bis der Schlaf ihn überkam.“

Abu Bakr radiallahu ’anhu sagte einmal zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam: „Ich wünsche mir mehr, dass dein Onkel Abu Taalib zum Islam kommt, als ich Wunsch für meinen eigenen Vater habe, da ich weiß, dass es dir mehr gefallen würde.“ ’Umar radiallahu ’anhu sagte einmal ähnliches zu ’Abbaas (der Onkel des Propheten): „Dein Beitritt zum Islam erfreute mich mehr, als meines Vaters, denn das bereitete dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam mehr Freude.“

Eines Nachts war ’Umar radiallahu ’anhu auf seiner Sicherheitspatrouille, als er ein Licht sah und ein Geräusch aus einem Haus kommen hörte. Er lugte hinein und hörte die Stimme einer alten Dame, die Wolle spann, und dabei einige Verse mit der folgenden Bedeutung sang:

Lasse den Segen (Salawat) für Mohammed sallallahu ’alaihi wassallam von den frommen Leuten zu ihm ankommen

O Allahs Prophet! Du betetest jede Nacht

Und vor der Dämmerung jedes Tages weintest du

Ich möchte wissen, ob ich mit meinem Geliebten

(Prophet) zusammen sein kann oder nicht

Denn der Tod kommt in unterschiedlichen Umständen (des Gemüts)

Und ich weiß nicht, wie ich sterben werde.

Und ob ich mich nach dem Tod mit Mohammed sallallahu ’alaihi wassallam treffen kann oder nicht

Umar radiallahu ’anhu, als er diese Verse hörte, setzte sich nieder und weinte aus Liebe und Erinnerung an den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam.

Die Geschichte von Bilal radiallahu ’anhu ist allen bekannt. Zu der Zeit als er starb, saß seine Frau an seiner Seite, die unendlich litt und ausrief: „O Lieber! O weh!“ Er erwiderte: „Subhanallah (Lob sei Allah)! Was für eine reizende Sache ist es, sterben zu können und in der Lage zu sein, Mohammed sallallahu ’alaihi wassallam und seine Sahaba zu treffen.“

Wir haben bereits die Geschichte von Said radiallahu ’anhu im Kapitel VI gelesen, während er am Galgen stand und vor der Hinrichtung war. Abu Sufjaan sagte zu ihm: „Wie würdest du es mögen, wenn Mohammed anstatt dir getötet wird und du geschont wirst.“ Said radiallahu ’anhu antwortete: „Bei Allah! Es ist unerträglich für mich, glücklich mit meiner Familie zu sitzen, während der Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu Hause sitzt und ihn ein Dorn sticht.“ Daraufhin erwähnte Abu Sufjaan: „Auf der ganzen Welt gibt es keine Ähnlichkeit für die Liebe, die die Begleiter von Mohammed für ihn haben.“

Anmerkung: Die Gelehrten (’Ulama) haben verschiedene Merkmale der Liebe zum Propheten geschrieben. Qadi ’Ijaad schreibt: „Ein Geliebter bevorzugt seinen Geliebten über alle anderen Dinge und Personen. Falls dieses nicht der Fall ist, ist die Liebe nicht aufrichtig, sondern nur eine Behauptung von Liebe. Es ist folglich wesentlich für die, die behaupten, den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu lieben, dass sie ihm in seinen Wörtern und in seinen Taten folgen, seine Gebote durchführen, alles aufgeben, welches er abgelehnt hat und seine Methode des Lebens (Sunna) in leichter Lage und in schwerer Lage, bei Traurigkeit und Freude, anzunehmen. Allah ta’ala hat in seinem heiligen Buch gesagt:

„Sprich: ‚Wenn ihr Allah liebt, so folgt mir. Lieben wird euch Allah und euch eure Sünden vergeben; denn Allah ist Allvergebend, Barmherzig.“ (Al-’Imrān 31)


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