Mina


Mina (arabisch: منى) ist ein von Bergen umgebenes Tal östlich von Mekka, etwa 6 Kilometer von Masjid al-Haram entfernt. Ein großer Teil der Hajj-Pilgerreise wird in Mina verbracht, wo mehr als 100.000 Zelte für Pilger bereitgestellt werden.


Mina

Mina ist ein Tal östlich der Stadt Mekka auf dem Weg nach Arafat, in dem ein wichtiger Teil des islamischen Haddsch-Rituals stattfindet. Ebenfalls ist Mina im arabischen bekannt als der Treffpunkt der Menschheit und die dort begangene Tat des Blutflusses.
Mina ist örtlich zwischen Makkah Al Mukarramah und Muzdalifa und liegt ca. 7 km nordöstlich von Masjid Al Haram entfernt. Es ist zwischen dem Berg Sabr und dem Berg Murselat und liegt innerhalb der Grenzen des Harems.

Im Jahre 1973 hat die vom Hacc Ministerium gegründete Kommission von Saudi-Arabien dafür gesorgt, dass die Grenzen Mina und Muzdalifa mithilfe einer topografischen Arbeit festgestellt wurden.


Gründe der Namensgebung Mina:

  1. Der Ort an dem die Barmherzigkeit und das Segen Allahs hier besonders viel ist.
  2. Hier der erste Prophet Adam a.s das Paradies (Dschanna) verlangt hat.
  3. Allah der Allmächtige dort Hz. Ibrahim a.s und all seinen Dienern Hilfe und Verleihung geben hat.
  4. Am Tag des Eids sich die Pilgernden hier versammeln und ein Tier mit der Hoffnung der Vergebung Allahs opfern.

Mina ist ein gesegneter Ort, an dem die Sura Al- Mursalat von Allah c.c. gesandt wurde. Im Hinblick auf die Verrichtung des Propheten ﷺ . ist es Sunnah auf dem Weg zum Arafat ein Tag in Yevm-i tevriye und während den Tagen der Besteinigung des Teufels (Iblis) drei Tage in Mina zu übernachten.
Außerdem ist die Verrichtung der Hadsch Aufgaben wie die Opferung eines Tieres und das Rasieren oder Kürzen der Haare, die im Haramgebiet zu absolvieren sind viel schöner, in Mina durchzuführen.
Da es sich hier um eine gemeinsame Kultstätte wie Arafat und Muzdalifa handelt, ist Mina verteilt auf 812 Hektar. Mina unterliegt keinem eigenem Gebiet/ Privateigentum. So wurde von unserem Propheten berichtet.
(Musned, VI, 187; Ebû Dâvûd, “Menâsik”, 89; Fâsî, I, 512-515)


Wann immer Sie hierherkommen, sollten Sie hier beten.

In Grenzen Mina und Umgebung befinden sich einige Masjids, die die Erinnerungen einiger bestimmten Ereignisse bewahren. Eines der wichtigsten Masjids davon ist Masjid-i Khayf. Hier sollen 70 Propheten das Gebet verrichtet haben und Prophet Muhammed ﷺ . während seiner Hadj dort gebetet und die Menschen angesprochen hat.
Masjid-i Beya befindet sich am Ort, wo Muhammed ﷺ . gemeinsam mit den Muslimen Medinas die Aqabe Treue vollzogen hat. Es ist umgeben von Hügeln und befindet sich in einem kleinen Tal.
Heute befindet sich das Masjid in einem vernachlässigten Zustand.
Die durch Abbasid Kalif Abu Ja’far al-Mansur eingehend gebaute Moschee wurde mit einem offenen Dach konstruiert. Hier wurden im Jahre 1556 vom ägyptischen Schatzmeister Abraham, einige Bereiche Richtung Qibla mit verschiedenen Kuppeln verdeckt und somit geändert. (Mir’âtü’l-Haremeyn, I/2, s.1129)

Laut den alten Quellen ist ein weiterer Ort für Anbetungen (Ibadet) auch Masjid-i Kebsch. Alltagssprachlich auch gennant als Masjid Ismail. Hier wurde das Opfertier, welches Hz. Ibrahim a.s statt seinem Sohn Ismail a.s geopfert hat akzeptiert. (es-Sâffât 37/102-108)
Lübâbe bint Ali b. Abdullah b. Abbas soll diese Moschee als einer der Ersten konstruiert haben. (Ezrak, I, 175)

Eines aus weiteren Quellen entnommenes Masjid, welches Richtung Arafat auf der rechten Seite ist, heißt Masjid-i Nahr (Mescidu´l- menhar). Hier hat Prophet ﷺ . während der Abschiedspilgerfahrt die Tiere geopfert (Mir’âtü’l-Haremeyn, I/2, s. 1129).
Mittig von Mina, ebenfalls Richtung Arafat befindet sich Masjid-i Kevser. Hier wurde die Kevser- Sura gesandt. (Ibrâhim Rifat Pasa, I, 325)


in Nähe von Masjid-i Khayf wurde die die Murselat Sura von Allah c.c. gesandt und somit den Namen der Höhle als Masjid-i Mürsalat genannt. (Buhârî, “Tefsîr”, 77/1)
Diese vier Masjids sind in der heutigen Zeit leider nicht mehr vorhanden. (Mir’âtü’l-Haremeyn, I/2, s. 1134)

Nach einer Überlieferung von Abdullah b. Omar ra. wurde die Sura Nasr während der Abschlusspilgerfahrt in Mina übertragen. (Fâkihî, IV, 249)

Einer der wichtigsten Orte in Mina ist der Ort, wo der Iblis das erste Mal gesehen wurde. Diese Region nennt man Jamara und wird unterteilt in: große Jamara, mittlere Jamara und kleine Jamara. Hier wird während des Opfer- Festes der Teufel (Iblis) besteinigt.


Der Ablauf der Aufgaben in Mina während Hadj:

Am Tag der Terviye (8. Zilhicce) nach dem al-fajr (Morgensgebent), welches in Mekkah verrichtet wird, sollte man sich auf den Weg nach Mina machen und dort die restlichen 5 Gebete: al- zuhr, al- asr, al- maghreb und al- eshaa beten. Dort die ganze Nacht verbringen und am Tag von Arefe nach dem al- fajr Gebet sich auf die Reise nach Arafat machen.

Der oben beschriebene Ablauf ist Sunnah.

Am 1. Tag von Eid (Opferfest) geht man nachdem die Dämmerungen des Sonnenaufgangs zu sehen sind von Muzdalifa aus nach Akabe Jamara und besteinigt dort den Schaytan mit insgesamt sieben Steinen. Direkt kurz nachdem man den ersten Stein geworfen hat hört man mit der telbiye auf.

لَبَّيْكَ اللهُمَّ لَبَّيْكَ – لَبَّيْكَ لَا شَرِيْكَ لَكَ لَبَّيْكَ – إِنَّ الْحَمْدَ وَالنِّعْمَةَ لَكَ وَالْمُلْكَ – لَا شَرِيْكَ لَكَ –

„Lebbeyk Allahumme lebbeyk, lebbeyke lâ şerîke leke lebbeyk, innel hamde ve’n-ni’mete leke ve’l-mulk, lâ şerîke lek.”

Hier bin ich, o Allâh, hier bin ich; Hier bin ich,o Allah hier bin ich, du hast keinen Partner, hier bin ich.Wahrlich aller Lob und alle Güte, sowie das ganze Universium gehört dir. Du hast keinen Partner.

Danach schlachtet das man das Opfertier, rasiert bzw. kürzt die Haare und geht vom Ihram raus. Bis zu diesem Zeitpunkt heben sich alle Gebote bis auf den Geschlechtsverkehr auf.  (der erste Tahallul)

Anschließend geht man nach Mekkah und macht den Besucher- Tavaaf. Erst dann ist Geschlechtsverkehr wieder helal. (der zweite Tahallul)

Am 2.& 3. Tag von Eid (Opferfest) geht man jeweils der Reihe nach zu den Jamarats (klein, mittel und groß) und besteinigt den Schayten mit jeweils sieben Steinen.

Am 4. Tag von Eid hat man nochmal die Gelegenheit den Schaytan zu besteinigen. Auch hier der gleiche Ablauf wie oben beschrieben. Vorraussetzung ist, dass man nach der Rechtsschule Hanafiya (Madhhab) bis zur Dämmerung des Sonnenaufganges zu besteinigen.

Nach den anderen drei Rechtsschulen hat man bis zum Sonnenuntergang Zeit.

Nach der hanafitischen Rechtsschule sollte man, wenn man den 4. Eid Tag nicht ausnutzen möchte oder kann am 3. Eid Tag Mina bis zum Sonnenuntergang verlassen. Diese Vorgehensweise ist Sunnah. Das Verlassen von Mina wäre nach dem Sonnenuntergang Mekruh.

Das Verlassen von Mina in den ersten drei Tage nach der Besteinigung des Schaytans nennt man „erstes Nefir“. (sich auf den Weg machen)

Am vierten Tag heißt dies „zweites Nefir“.

Nach übernachten der ersten zwei Tage von Eid in Mina ist nach der hanafitischen Rechtsschule Sunnah und nach den anderen Rechtsschulen Wajib.

Das Schlachten des Opfertiers für Hadj, als auch das Schneiden oder Kürzen der Haare ist nach dem Leben des Propheten ﷺ ., welches in den Haram Grenzen vollzogen werden muss noch tugendhafter dies in Mina durchzuführen. Beim Schneiden der Haare außerhalb der Harem Grenzen folgt die Strafe ein weiteres Tier zu schlachten.

Mina ist der Ort, wo man sich von Arafat nach Mekkah auf den Weg macht und anschließend von Muzdalifa nach Mina pilgert. Mina ist ein Tal umgeben mit Bergen. Im östlichen Teil ist Vadi-i Muhassir und die westliche Grenze der Akabe. Mina liegt nordöstlich von al-Masdschid al-Haram und ist ca. 5km entfernt. Am 8. Tag von Zilhicce machen sich die Pilgernden nach den al-fajr Gebet auf den Weg von Mekkah nach Mina. Die restlichen vier Gebete vom 8. Zilhicce und das al- fajr Gebet vom 9. Zilhicce verrichtet man in Mina und geht daraufhin nach Arafat. Auf dem Rückweg von Arafat verbringt man auch die Tage 10, 11 und 12 von Zilhicce in Mina und absolviert die Pflichten, wie das Besteinigen von Schaytan, das Schlachten des Opfertiers und das Schneiden der Haare dort.

Prophet ﷺ. hat einige Zeit in Mina, am Ort von Masjid-i Khayf verbracht. Dort gebetet, gepredigt (Hutbe gegeben), sich rasiert und die Opfertiere geschlachtet.

Aktuell ist Mina ein Ort voller Zelte, welches für die Pilgernden eine moderne und für Aufenthalt sorgende Region dient. Die Zelte sind dauerhaft dort und sind auch außerhalb der Pilgerzeit angebracht, die jedoch außerhalb dieser Zeit nicht gebraucht werden. Auch wurden hier für bestimmt menschliche Bedürfnisse Acht gegeben und sind ohne Probleme durchführbar.

Die Zone Muhassir, welches sich am Startpunkt Mina befindet ist der Ort, wo die Armee Ebrehe mit seinen Elefanten Kaaba zerstören wollten und dort von einer Herde von Vögeln besteinigt und somit frustriert wurden.

Mina bedeutet übermäßiges Verlangen. Mina ist der Ort, wo Hz. Ibrahim a.s und sein Sohn Hz. Ismail a.s zu deren Liebe an Allah geprüft wurden. Ibrahim a.s hatte sich lange vergeblich Kinder gewünscht. Schließlich bekam er seinen Sohn Ismail (Ismael) a.s , geboren von seiner Frau Hagar a.s.


Eines Tages befahl der Engel Gabriel (Cebrail) Ibrahim als Prüfung, seinen Sohn Ismail zu schlachten. Ibrahim a.s war sehr traurig über diese Prüfung, denn er liebte seinen Sohn sehr. In einem Gespräch mit seinem Sohn Ismail sagte Ismail: „ O mein lieber Vater, tu, was dir befohlen wird. Du wirst mich, wenn Allah will, als einen der Standhaften finden.

(Saffât sûresi, 37/102).


Somit vertraute er Allah und wollte ihm deshalb gehorchen. So machten sie sich auf den Weg nach Mina. Auf dem Weg begegnete er den Teufel (Iblis). Der Iblis versuchte ihn zu täuschen und seine getroffene Entscheidung zu entsagen. Hz. Ibrahim a.s war dennoch sehr selbstsicher und gehorchte dem Teufel nicht. Dort besteinigte er einige Male den Schaytan. Dieses Ereignis passierte genau an dem Ort, wo heute der Schaytan von den Pilgernden besteinigt wird. Ibrahim a.s folgte den Weg von Allah und seiner unendlichen Liebe. Als er nun ankam griff er zum Messer, um seinen Sohn Ismail a.s zu schlachten. Dann sprach eine Stimme zu ihm: „Schlachte deinen Sohn nicht!”

Ibrahim a.s und Ismail a.s hatten die große Prüfung bestanden, auf die sein Vertrauen an Allah gestellt worden war.

(Saffât sûresi, 37/103-107)

Er hatte bewiesen, dass seine Liebe an Allah größer als alles andere war. Ibrahim a.s war sehr froh, dass sein Sohn gerettet war und dass es sich nur um eine Prüfung gehandelt hatte. Gemeinsam mit seinem Sohn opferte er zum Dank einen Widder, dessen Fleisch er mit Freunden und Bedürftigen teilte.

Zur Erinnerung an die Rettung des Sohnes Ismail a.s schlachten Muslime jährlich am Opferfest ein Tier und teilen das Fleisch mit armen Menschen und mit Verwandten und Freunden. Dies ist also der Höhepunkt des Hadsch, der großen Pilgerfahrt nach Mekka.

Mina ist also der Ort, wo die Liebe an Allah zu allem jeglichen höhergestellt wird. Die Liebe an die eigene Familie, Freunde, der Dunya, das eigene Leben, Arbeit, Eigentum und vieles mehr.

Während der Reise nach Mina sollte man sein eigenes Leben verinnerlichen und vor Augen bringen. Hinterfragen was wir in Stelle von Ibrahim gemacht hätten und wie viel wir im alltäglichen Leben für die Liebe an Allah opfern. Was steht im Vordergrund und wird bevorzugt? Die Liebe an Allah oder die Liebe an die Dunya? Werden durch die vielfältigen Möglichkeiten und der Niymat, die Allah uns ermöglicht unsere Bindung an Allah gestärkt oder ist der Weg an Allah nur ein Hindernis für das eigene Wohlbefinden.

Die Liebe an Allah sollte an allem höhergestellt werden und die Bereitschaft auch wichtigere Sachen, wie Familie, Geld oder Ruhm im Leben nur für den allergrößten zu opfern. Also die Dilemma Situation zwischen der Liebe an Allah und den Einreden von Schaytan auf dem Wege zu Allah zu gewinnen.

Die Prüfung von Ibrahim a.s ist heutzutage vergleichbar mit den Prüfungen der Ummah, die man hinterlegen muss. Man muss zwar nicht das eigene Kind opfern und für Allah schlachten aber unsere Kinder im Wege zu Allah erziehen. Sollte man als Ummah die Prüfungen nicht bestehen und die Liebe der Dunya bevorzugen, so ist Allah der Barmherzige und wir sollten mehrmals im Alltag Istigfar (Estagfirullah) machen bzw. sagen. So ist es einer unserer Pflichten als Muslime regelmäßig (Estagfirullah zu sagen und darauf hoffen, dass Allah c.c. uns verzeiht.

Allah soll jedem von uns ermöglichen diese heilige Orte zu besuchen und somit dort die Liebe in unseren Herzen zu Allah, zu unserem Propheten Muhammed ﷺ. und seiner Sunnah als auch zu Ibrahim as. und zu Ismail as. zu vertiefen und verinnerlichen. Allah c.c. soll für jede einzelne Ummah die Reise dorthin zustande bringen und nach dieser eine schöne Lehre ziehen und einen neuen Lebensstart beginnen.

Velhamdulillehirabbilalemin

Für noch mehr Informationen bitte hier klicken

-Plan der Riten des Hadsch

Mekka – Mina: etwa 5 km

 Mina – Arafat: etwa 13 km

Arafat Muzdalifa: etwa 9 km

Muzdalifa – Mina: etwa 4 km


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