Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam verbringt die ganze Nacht im Gebet


Eine Person bat ’Aischa radiallahu ’anha: „Sage mir etwas, hinsichtlich des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, das bemerkenswert war.“ Sie sagte: „Es gab nichts, das nicht ungewöhnlich an ihm war. Alles an ihm war bemerkenswert. Eines Nachts kam er und legte sich mit mir nieder. Nach einiger Zeit stand er auf und sagte: ‚Lass mich jetzt zu meinem Herren, dem Erhalter, beten.’ Das sagend stand er auf zum Gebet und weinte bis die Tränen über seine Brust herunterrollten. Er verbeugte sich dann und weinte genauso, ging dann in die Niederwerfung (Sadschda) und seine Tränen flossen so schnell wie zuvor und als er seinen Kopf von der Niederwerfung (Sadschda) erhob, fuhr er in der gleichen Weise fort zu weinen, bis Hadhrat Bilal radiallahu ’anhu das herannahen vom Morgengebet (Fadschr) verkündete.“

Ich bat ihm: „O Prophet von Allah! Du hast so viel geweint, obwohl du sündenlos bist, denn Allah ta’ala hat versprochen dir alle Sünden (selbst falls begangen) zu verzeihen, die Vergangen und was in der Zukunft geschehen könnte (Al-Fath 2).“ Er antwortete: „Warum soll ich denn nicht ein dankbarer Sklave von Allah sein?“ Dann fügte er hinzu: „Warum sollte ich nicht so beten, wenn Allah zu mir heute diese Verse offenbart hat:

„Wahrlich, in der Schöpfung der Himmel und der Erde und in dem Wechsel von Nacht und Tag, liegen wahre Zeichen für die Verständigen,“

(Al-’Imrān 190)


„die Allahs gedenken im Stehen und im Sitzen und (im Liegen) auf ihren Seiten und über die Schöpfung der Himmel und der Erde nachdenken (und sagen): “Unser Herr, Du hast dieses nicht umsonst erschaffen. Gepriesen bist Du, darum behüte uns vor der Strafe des Feuers.”

(Al-’Imrān 191) (Akamatul Hutscha)


Es ist in vielen Ahadith berichtet worden, dass die Füße des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam wegen seiner sehr langen Rak’a im Gebet geschwollen waren. Einige Leute baten: „O Prophet von Allah! Es ist dir vergeben worden und trotzdem machst du so viel Anstrengung.“ Er antwortete: „Soll ich nicht ein dankbarer Sklave von meinem Allah sein?“ (Bukhari)

Wie der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam in vier Rak’a sechs Teile (Dschuz) vom Koran gelesen hat

Hadhrat ’Auf radiallahu ’anhu berichtete: „Ich war einmal mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Er putzte seine Zähne mit einem Miswak, führte seine rituelle Waschung (Wudu) durch und stand auf zum Gebet. Ich nutzte die Gelegenheit ihm auch zu folgen. Er rezitierte Sure Al-Baqara in seiner ersten Rak’a. Dabei betete er um Barmherzigkeit, wenn immer er einen Vers der Gnade von Allah ta’ala rezitierte und bat demütig um Allahs Verzeihung, wenn er irgendeinen Vers seines Zorn ansprechend, rezitierte. Am Ende dieser Sure ging er in Verbeugung (Ruku’). In der Verbeugung (Ruku’) verbrachte er so viel Zeit, wie er im Stehen gebraucht hatte. Dort rezitierte er:

„Gepriesen sei Allah, der Herr der Majestät, Oberherrschaft und Erhabenheit.“

In der Niederwerfung (Sadschda) brauchte er so viel Zeit, wie er im Stehen (Qijam) gebraucht hatte. Danach fing er die zweite Rak’a an und rezitierte Sure Al-’Imrān. Er rezitierte die nächsten zwei aufeinanderfolgenden Suren in den restlichen zwei Rak’a und jede Rak’a war von der ungefähren Länge wie die erste.“ So hat er in vier Rak’a sechseinhalb Teile (Dschuz) vom Koran gelesen. Wie lang dieses Gebet war kann man sich vorstellen, wenn er in jedem Segensvers und jedem Vers von Strafe lange Bittgebete (Du’a) machte und genauso lange waren auch seine Verbeugungen (Ruku’) und Niederwerfungen (Sadschda). Hadhrat Husaifa radiallahu ’anhu hat auch eine ähnliche Geschichte über sein Gebet mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam berichtet. Wo er in vier Rak’a vier Suren, von Sure Al-Baqara bis Sure Al-Mā´ida, gelesen hat.

Anmerkung: Die Rezitation (Qira’a) des Koran vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam in den obenerwähnten vier Rak’a sind sechseinviertel Teile (Dschuz) des Koran. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam rezitierte den Koran mit korrekter Aussprache (Tadschwid) und bat auch um Verzeihung bei den entsprechenden Versen. Seine Verbeugungen (Ruku’) und Niederwerfungen (Sadschda) dauerten auch solange wie sein Stehen (Qijam). Wir können eine ungefähre Idee davon haben, wieviel Zeit er folglich für das verrichten von seinem Gebet gebraucht haben muss. Manchmal hat der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam Sure Al-Baqara, Sure Al-’Imrān und Sure Al-Mā´ida in einer Rak’a rezitiert. Dieses kann nur möglich sein, wenn das Gebet eine Quelle der großen inneren Zufriedenheit und eine Augenkühle ist. Das ist auch der Grund dafür, warum oft vom Prophet sallallahu ’alaihi wassallam berichtet wird, das er gesagt hat: „Der Trost meiner Augen liegt im Gebet.“

Allah ta’ala möge uns auch die Kraft geben ihm zu folgen.


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