Hikajatu-s-SahabaKapitel 4:

Die Sahaba und ihre Furcht vor Allah ta‘ala

Kapitel 4: Die Sahaba und ihre Furcht vor Allah ta’ala              


1. Der Prophet s.a.w. kommt von einem Begräbnis zurück und
    die Einladung einer Frau                                                                  

2. Die schlaflose Nacht des Propheten s.a.w. wegen Datteln von
    den freiwilligen Almosen (Sadaqa)                                                 

3. Hadhrat Abu Bakr r.a. erbricht sich wegen dem Essen
    des Wahrsagers                                                                                 

4. ’Umar r.a. erbricht Milch von den freiwilligen Almosen               

5. Abu Bakr Siddiq r.a. gibt seinen Garten in das Schatzhaus
    (Baitu-l-Mal)                                                                                        

6. Die Geschichte des ’Ali bin Ma’bad, wie er in seiner
    Mietwohnung beschriebene Blätter getrocknet hat                     

7. Hadhrat ’Ali r.a. kommt an einem Grab vorbei                              

8. Der Prophet s.a.w. sagte: „Wessen Nahrung verboten ist,
    dessen Bittgebet ist nicht angenommen.“                                    

9. ’Umar r.a. gefällt es nicht, dass seine Frau Moschus abwiegt   

10. ’Umar bin ’Abdul ’Asis entlässt einen Gouverneur, der auch
      Gouverneur unter Hadschadsch gewesen war                          



IV. DIE SAHABA UND IHRE FURCHT VOR ALLAH TA’ALA

Alle Gewohnheiten und Charakterzüge der Sahaba sind es wert angenommen und gefolgt zu werden, da sie die Leute waren, die besonders von Allah ta’ala ausgewählt wurden, um die Gefährten seines geliebten Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu sein. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte: „Ich bin geschickt worden in die beste Zeit der menschlichen Geschichte.“ (Schifa) Die Zeit des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam selbst war in jeder Hinsicht die beste Zeit und die besten Leute von dieser Zeit waren ausgewählt, um mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zusammen zu sein.


1. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam kommt von einem Begräbnis zurück und die Einladung einer Frau

Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam kam einmal von einem Begräbnis zurück, als eine Frau ihn in ihr Haus zum Essen einlud. Er ging hinein mit einigen seiner Sahaba. Als das Essen serviert wurde, konnte man beobachten, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam versuchte, ein Stückchen zu kauen, aber es ging einfach nicht seine Kehle hinunter. Er sagte: „Es scheint so, als ob das Fleisch von dieser Ziege ohne Erlaubnis seines Besitzers genommen wurde.“ Die Frau sagte: „O Prophet von Allah! Ich hatte einen Mann gebeten, dass er mir eine Ziege vom Markt kauft, aber er konnte keine bekommen. Mein Nachbar hatte auch vor kurzem eine Ziege gekauft. So schickte ich den Mann mit etwas Geld dorthin, um dieselbe von ihm zu kaufen. Mein Nachbar war nicht zu Hause und seine Frau schickte uns diese Ziege.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam beauftragte sie, das Fleisch an die Gefangenen zu geben. (Abu Dawud)

Anmerkung: Man kann an religiösen und frommen Muslimen beobachten, dass das Essen welches aus zweifelhaften Quellen stammt nicht ihre Kehle herunter gehen kann. So ist es keine erstaunliche Sache im Fall des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, der das Fundament aller Frömmigkeit ist.



2. Die schlaflose Nacht des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam wegen Datteln von den freiwilligen Al-mosen (Sadaqa)

Einmal verbrachte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam eine schlaflose Nacht. Er drehte sich von einer Seite zur anderen Seite und konnte nicht schlafen. Seine Frau fragte ihn: „O Prophet von Allah! Warum kannst du nicht schlafen?“ Er antwortete: „Eine Dattel lag herum. Ich nahm sie hoch und aß sie, aus Furcht, dass sie vergeudet werden könnte. Jetzt bin ich unruhig, aus Furcht, dass sie von den freiwilligen Almosen (Sadaqa) gewesen sein könnte.“

Anmerkung: Vermutlich gehörte die Dattel dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam selbst, aber weil die Leute ihm auch ihre freiwilligen Almosen (Sadaqa) (zur Verteilung) schickten, konnte er aus der Befürchtung nicht schlafen, dass sie von den freiwilligen Almosen (Sadaqa) sein könnte. Da er in diesem Fall von freiwillige Almosen (Sadaqa) gegessen hätte. Dieses ist das letzte Wort von Skrupel vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam selbst, dass er wegen Gewissensbissen nicht schlafen konnte. Wie steht es um jene, die behaupten, Sklaven dieses Meisters zu sein, aber Wucher, Korruption, Diebstahl, Plünderung und jede andere Art verbotene Geschäfte treiben, ohne die kleinste Spur von Skrupel zu haben.



3. Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu erbricht sich wegen dem Essen des Wahrsagers

Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu hatte einen Sklaven. Dieser pflegte ihm einen Teil seines täglichen Einkommens als den seinigen Anteil abzugeben. (Dass ein Sklave täglich einen festen Betrag an seinen Herrn abgibt, ist schon erlaubt. In der Zeit der Sahaba war das eine ganz normale Sache.) Einmal brachte er ihn ein wenig Essen und Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu nahm einen Bissen davon. Dann sagte der Sklave: „Du erkundigst dich immer nach der Quelle des Essens was ich dir bringe, aber heute hast du das nicht getan.“ Er antwortete: „Ich fühlte mich so hungrig, dass ich nicht erst fragen konnte. Erkläre mir jetzt, wie du zu diesem Essen gekommen bist?“ Der Sklave sagte: „Bevor ich Islam annahm, betätigte ich mich als Wahrsager. Während jener Tage kam ich zu einigen Leuten für die ich wahrsagte. Sie versprachen, mich später dafür zu bezahlen. Heute kam ich an diesen Leuten vorbei, während sie bei einer Hochzeit waren und sie gaben mir dieses Essen.“

Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu rief: „Ach, du hättest mich damit vernichten können!“ Dann versuchte er, den Bissen zu erbrechen, den er geschluckt hatte, indem er den Finger in den Mund steckte, aber es klappte nicht, da sein Magen ganz leer war. Jemand schlug ihm vor, viel Wasser zu trinken, um dann erneut zu versuchen sich zu erbrechen. Er ließ für sich eine große Schale mit Wasser kommen und trank immer wieder davon bis er den Bissen erbrochen hatte. Jemand bemerkte: „Möge Allah ta’ala gnädig sein mit dir! Du hast dich selbst in so viel Schwierigkeiten gebracht, nur wegen einen einzigen Bissen.“ Darauf gab er die Antwort: „Ich hätte es auch rausgebracht, selbst wenn es mich mein Leben gekostet hätte. Ich habe den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam sagen gehört: „Das Fleisch, das durch verbotenes Essen ernährt wird, ist bestimmt für das Feuer der Hölle. Deshalb wollte ich schnell diesen Bissen erbrechen, aus Furcht, dass irgendein Teil meines Körpers sonst davon ernährt worden wäre.“ (Muntahab Tansul Ommal)       

Anmerkung: Viele Geschichten dieser Art sind über Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu berichtet worden. Da er sehr viel Skrupel hatte, konnte er nur das essen, über welches er tadellos sicher war. Sogar nur der geringfügigste Zweifel über die Herkunft einer Nahrung brachte ihn dazu, alles zu erbrechen, was er zu sich genommen hatte. In Bukhari steht auch eine ähnliche Geschichte.



4. Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu erbricht Milch von den freiwilligen Almosen (Sadaqa)

Eine Person brachte einmal etwas Milch für Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu. Als er sie zu sich nahm bemerkte er einen eigenartigen Geschmack und fragte die Person, wie er in den Besitz der Milch gekommen sei. Er antwortete: „Die Kamele, die für freiwillige Almosen (Sadaqa) gegeben waren, weideten im Wald und die Hüter haben ihre Milch gemolken und gaben mir diese Milch, von den Kamelen.“ Danach steckte Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu seinen Finger in den Hals und erbrach alles was er zu sich genommen hatte. (Muta Imam Malik)

Anmerkung: Diese gottesfürchtigen Personen hielten sich nicht nur total fern von verbotenem Essen, sondern waren auch noch besorgt, ob sie irgendeine zweifelhafte Nahrung zu sich genommen hatten. Sie konnten auf keinen Fall etwas zu sich nehmen, das nicht erlaubt war, was heutzutage so üblich geworden ist.



5. Hadhrat Abu Bakr Siddiq radiallahu ’anhu gibt seinen Garten in das Schatzhaus (Baitu-l-Mal)

Ibn Sirien schreibt: „Als Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu im Sterben lag, sagte er zu seiner Tochter Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha: „Es gefiel mir nicht etwas vom Schatzhaus (Baitu-l-Mal) zu nehmen, aber Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu bestand darauf, damit ich von meiner Beschäftigung als Kaufmann entlastet wurde, um in der Lage zu sein, mich ganztägig den Aufgaben des Kalifats zu widmen und mir blieb keine andere Wahl. Jetzt sollst du dafür meinen Garten an meinen Nachfolger übergeben, als Ausgleich dafür, was ich vom Schatzhaus (Baitu-l-Mal) genommen habe.“ Als Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu gestorben war, bat ’Aischa radiallahu ’anha Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu diesen Garten zu übernehmen, wie es ihr Vater gewünscht hatte. Hadhrat ’Umarradiallahu ’anhu erwähnte: „Möge Allah deinen Vater segnen. Er hat keine Möglichkeit gelassen, dass jemand seine Lippen gegen ihn öffnen kann.“ (Kitabu-l-Amwaal)

Anmerkung: Man sollte überlegen, wie gering die Menge gewesen ist, die Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu vom Schatzhaus (Baitu-l-Mal) bekommen hat und dieses Geld nahm er nur unter dem Druck von ganz bekannten Sahaba und dieses war auch noch zum Nutzen von allen Muslimen. Außerdem war er sehr vorsichtig damit Geld vom Schatzhaus (Baitu-l-Mal) zu nehmen, wie wir bereits in der Geschichte (im letzten Kapitel) gelesen haben, wo es seiner Frau nicht möglich war, während eines Monats eine Süßigkeit zu kochen. Das Geld was sie für die Süßigkeit eingespart hatte, gab er in das Schatzhaus (Baitu-l-Mal) zurück und kürzte sein Gehalt um diesen Betrag. Seine letzte Tat war, dass er seinen Garten zum Schatzhaus (Baitu-l-Mal) übergab, anstelle von dem, was er von dort bekommen hatte.



6. Die Geschichte des ’Ali bin Ma’bad rahmatullah ’alaih, wie er in seiner Mietwohnung beschriebene Blät-ter getrocknet hat

’Ali bin Ma’bad rahmatullah ’alaih war ein Hadith-Gelehrter (Muhaddith). Er sagte: „Ich lebte in einem gemieteten Haus. Einmal schrieb ich etwas, dass ich schnell getrocknet haben wollte. Die Hauswände waren aus Lehm und ich beabsichtigte, ein wenig Lehm von dort abzukratzen, um die Tinte damit zu trocknen. Dann dachte ich: „Dieses ist eine Mietwohnung (die ich zum Wohnen und nicht um Lehm abkratzen gemietet habe). Nach einem Moment überlegte ich nochmal: „Nach allem, welchen Unterschied macht es? Es ist nur ein kleines bisschen Lehm was ich benutze.“ So rieb ich ein wenig Lehm von einer Wand und benutzte es. In dieser Nacht sah ich im Schlaf eine Person in meinem Traum, die mich ermahnte: Morgen, am Tag der Abrechnung, bedauerst du was du gesagt hast (es ist nur ein kleines bisschen Lehm, was ich benutze).“

Anmerkung: „Morgen, am Tag des Gerichts“ das bedeutet, dass die Stufen von Gottesfurcht (Taqwa) sehr viele sind. Sicher, seine hohe Stufe hätte es verlangt, dass er sogar über eine kleine Menge Lehm aufgepasst hätte, während diese Menge für einen gewöhnlichen Mann bedeutungslos gewesen wäre. Deswegen war das alles noch in der Grenze des Erlaubten. (Ahja)



7. Hadhrat ’Ali radiallahu ’anhu kommt an einem Grab vorbei

Hadhrat Kumail radiallahu ’anhu sagt: „Ich war einmal mit ’Ali radiallahu ’anhu auf einer Reise, als wir in einem Wald ankamen. Er näherte sich einem Grab und sagte: „O ihr Bewohner der Gräber! O ihr, die ihr unter Ruinen lebt! O ihr, die ihr in der Wildnis und Einsamkeit lebt! Was ist eure Nachricht aus der anderen Welt? Wie ist es euch dort ergangen?“ Er fuhr fort: „Die Nachrichten von unserer Seite sind, dass alles was ihr an Wohlstand und Reichtümer hier gelassen habt, ist längst verteilt worden. Eure Kinder sind Waise. Eure Witwen sind seit langem wieder verheiratet. Das ist unsere Nachricht, nun lasst uns über euch hören.“ Er wendete sich dann an mich: „O Kumail! Wenn sie sprechen könnten, würden sie uns sagen, dass die beste Vorbereitung für das Leben nach dem Tod Gottesfurcht (Taqwa) ist.“ Tränen quollen aus seinen Augen hervor, als er fügte hinzu: „O Kumail! Das Grab ist eine Kiste von Taten, aber das wird einem erst nach dem Tod bewusst. (Muntahab Kans)

Anmerkung: Das heißt unsere guten oder falschen Taten werden in unseren Gräbern aufbewahrt, wie in einer Kiste. In vielen Ahadith wird gesagt, dass jeder Tote seine guten Taten im Grab in der Person eines angenehmen Begleiters trifft, der ihm dort ein Freund sein wird und tröstet. Aber seine schlechten Taten nehmen eine schreckliche Form an, die einen üblen Geruch ausstrahlen, was noch zu dem Elend des Toten hinzukommt. In noch einem anderen Hadith wird auch gesagt: „Drei Sachen begleiten eine Person zu seinem Grab. Sein Vermögen (wie die überwiegende Gewohnheit unter den Arabern zu der Zeit gewesen ist), seine Verwandten und seine Taten. Sein Vermögen und seine Verwandten gehen nach seiner Beerdigung zurück, aber seine Taten gehen mit in das Grab und bleiben bei ihm.“

Einmal fragte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam die Sahaba: „Wisst ihr in welcher Beziehung eure Verwandten, euer Vermögen und eure Taten zu euch stehen?“ Die Sahaba wünschten mehr darüber zu wissen. Er antwortete: „Es kann mit einer Person verglichen werden, die drei Brüder hat. Wenn er im Begriff ist zu sterben, ruft er einen seiner Brüder zu sich und fragt ihn: ‚Bruder! Du siehst, meine Lage. Welche Hilfe kannst du mir in diesem Augenblick anbieten?’ Dieser Bruder antwortet: ‚Ich kann den Doktor für dich rufen, kann dich pflegen und nach dir sehen. Und wenn du tot bist, bade ich dich, hülle dich ein und trage dich auf meinen Schultern zum Grab. Nachdem du begraben worden bist bete ich für dich.’ Dieser Bruder ist seine Familie und seine Verwandten. Dann stellte er die gleiche Frage zum zweiten Bruder, der so antwortete: ‚Ich bleibe mit dir so lang du lebendig bist. Sobald du tot bist, gehe ich selbst zu jemand anderes.’ Dieser Bruder ist sein weltliches Vermögen. Er fragt dann den letzten Bruder in der gleichen Weise, der die Antwort so gibt: ‚Ich werde dich sogar auch in deinem Grab nicht verlassen und ich begleite dich zu diesem Ort der endgültigen Einsamkeit. Wenn deine Taten in der Waage gewogen werden, werde ich sofort mein Gewicht zu deinen guten Taten legen, sodass die Waagschale nach unten geht.’ Dieser Bruder verkörpert seine guten Taten. Jetzt erklärt mir, welchen von den Brüdern betrachtet ihr am nützlichsten für diese Person?“ Die Sahaba antworteten: „O Prophet von Allah! Der letzte Bruder ist wirklich für ihn der nützlichste. Es gibt keinen Zweifel darüber. Die anderen zwei Brüder sind für ihn ohne Nutzen.“ (Muntahab Kans)



8. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte: „Wessen Nahrung verboten (Haram) ist, dessen Bittgebet ist nicht angenommen.“

Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte einmal: „Weil Allah selbst rein ist, nimmt er auch nur reines Vermögen an. Er schreibt den Muslimen das vor, was er für seine Propheten vorgeschrieben hat. Er sagt in seinem heiligen Buch:

„O ihr Gesandten, esst von den reinen Dingen und tut Gutes. Wahrlich, Ich weiß recht wohl, was  ihr tut.” (Al-Mu’minūn 51)
„O ihr, die ihr glaubt, esst von den guten Dingen, die Wir euch bereitet haben und seid Allah dankbar, wenn ihr Ihm allein dient.“ (Al-Baqara 172)

Dann erwähnte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam eine Person, die eine lange Reise macht (und das Bittgebet von Reisenden wird angenommen), mit ungekämmten Haaren und staubiger Kleidung und die seine Hände zum Himmel hob und ausrief: „O Allah! O Allah!“ Aber sein Essen war verboten (Haram), Trinken war auch verboten (Haram) und seine Kleidung kam aus verbotenen Quellen und ewig aß er verbotenes (Haram). Wie kann dann Allah seine Bittgebete annehmen. (Dschama ul-Fawa-id)

Anmerkung: Die Leute wundern sich, warum die Bittgebete der Muslime nicht immer von Allah ta’ala erfüllt werden. Der Grund ist einfach, angesichts des oben genannten Hadith, zu verstehen. Obwohl Allah ta’ala manchmal sogar die Gebete von den Ungläubigen annimmt (genauso wie die Gebete oder die Bitten eines sündigen Muslim), aber es ist besonders das Gebet einer religiösen Person, das selten zurückgewiesen wird. Das ist der Grund, warum die Leute im Allgemeinen die Gebete solcher Personen für sich selbst erbitten. Deshalb ist es notwendig, dass die, die wünschen, dass ihre Gebete häufig erfüllt werden, sich von verbotenen Dingen fernhalten. Keine Person mit Verstand möchte die Gefahr laufen, dass seine Gebete zurückgewiesen werden. 



9. Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu gefällt es nicht, dass seine Frau Moschus abwiegt

Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu bekam einmal etwas Moschus von Bahrain. Er sagte: „Ich brauche jemanden zum abwiegen, damit es unter den Muslimen verteilt werden kann.“ Seine Frau Hadhrat ’Atika radiallahu ’anha sagte: „Ich werde es wiegen.“ Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu blieb ruhig. Ein wenig später bat er wieder um jemanden, zum abwiegen des Moschus und wieder bot sich seine Frau freiwillig dafür an. Aber er blieb auch dieses Mal ruhig. Als sie ihr Angebot ein drittes Mal wiederholte, sagte er: „Ich mag nicht, dass du das Moschus mit deinen Händen berührst (beim Wiegen) und deine Hände danach auf deinen Körper streichst, denn dann würde ich diese Menge mehr bekommen.“

Anmerkung: Seht diese gewissenhafte Angst, wie er versuchte keinen Grund für andere zu geben, über ihn zu sprechen. Sonst würde jede andere Person, die das Moschus wiegt, es ebenfalls mit seinen Händen berühren, deswegen gibt es keinen Zweifel, dass eine solche Menge schon erlaubt ist, aber Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu mochte nicht diesen Vorzug für seine eigene Frau. Eine ähnliche Geschichte wird berichtet über ’Umar bin ’Abdul ’Asis rahmatullah ’alaih (der als zweiter ’Umar bekannt ist). Während er die Zügel des Kalifats hielt, wurde Moschus, welches zum Schatzhaus (Baitu-l-Mal) gehörte, gewogen. Er schloss seine eigenen Nasenlöcher, mit der Anmerkung „der Sinn des Moschus ist es, seinen Duft zu riechen.“ (Ahja ul-Ulum)

So war das Gewissen der Sahaba und ihrer Nachfolger und unserer Älteren und Führer im Islam.



10. Hadhrat ’Umar bin ’Abdul ’Asis rahmatullah ’alaih entlässt einen Gouverneur, der auch Gouverneur unter Hadschadsch gewesen war

Hadhrat ’Umar bin ’Abdul ’Asis rahmatullah ’alaih ernannte eine Person als Gouverneur über eine Provinz. Jemand erwähnte, dass diese Person den gleichen Posten unter Hadschadsch bin Jusuf auch eingenommen hatte. Hadhrat ’Umar bin ’Abdul ’Asis rahmatullah ’alaih erließ sofort den Befehl zu seiner Entlassung. Der Mann protestierte: „Ich war mit Hadschadsch nur für eine sehr kurze Zeit zusammen.“ Darauf antwortete ’Umar bin ’Abdul Asis rahmatullah ’alaih: „Seine Gemeinschaft für einen Tag oder sogar weniger ist ausreichend dafür einen Mann für Staatsdienste ungeeignet zu betrachten.“ (Ahja)

Anmerkung: Ein Mensch bekommt Einfluss durch die Gesellschaft die er pflegt. Die Gemeinschaft von gottesfürchtigen Leuten hinterlässt einen Einfluss von Frömmigkeit auf den Charakter; und die Gesellschaft mit denen, die ungehorsam zu Allah ta’ala sind (Fasiq) wird einen schlechten Einfluss hinterlassen. Das ist der Grund, warum von Kontakten mit schlechten Leuten immer abgeraten wird. Sogar hinterlässt die Gemeinschaft der Tiere auch einen Effekt. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte: „Stolz und Arroganz kann man in denen finden, die Kamele und Pferde besitzen, während Sanftheit und Bescheidenheit die kennzeichnen, die Ziegen betreuen.“ (Bukhari)

Es wird vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam berichtet, dass er gesagt hat: „Eine Person, die mit einem religiösen Mann zusammen ist, ist wie jemand, der mit einem Moschusverkäufer sitzt. Auch wenn er selbst kein Moschus vom Freund bekommt, so würde er sich wenigstens am angenehmen Geruch erfreuen. Aber schlechte Gesellschaft kann mit einer Gießerei verglichen werden. Ein Mann der ihr nahe sitzt, kann nicht seinem Rauch und den Dämpfen entgehen, selbst wenn auch kein Funken auf ihn fällt.“ (Dschama ul-Fuwa-id)

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