Hikajatu-s-Sahaba Kapitel 3

 Mangelndes Interesse an weltlichen Dingen und das einfache Leben der Sahaba


Kapitel III: Mangelndes Interesse an weltlichen Dingen und
das einfache Leben der Sahaba                                              

1. Die Abneigung des Propheten s.a.w. die Berge in Gold zu
    verwandeln                                                                                         

2. Das Leben des Propheten s.a.w. in Enthaltsamkeit und
    die Warnung an ’Umar r.a., als er nach Reichtum
    verlangte                                                                                             

3. Abu Huraira r.a. in einem Zustand des Hungers                           

4. Abu Bakr Siddiqs r.a. Lohn vom Schatzhaus (Baitu-l-Mal)         

5.’Umar Faruqs r.a. Lohn                                                                       

6. Bilals r.a. Geschichte über den Propheten s.a.w.                          

7. Eine andere Geschichte über Abu Hurairas r.a. Hunger             

8. Die Meinung des Propheten s.a.w. über zwei Personen              

9. Armut gehörte zur Liebe für den Propheten s.a.w.                       

10. Die Ambar Expedition    



III. MANGELNDES INTERESSE AN WELTLICHEN DINGEN UND DAS EINFACHE LEBEN DER SAHABA RADIALLAHU ’ANHUM

Die Gewohnheiten und die Lebensweise des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zeigen, dass er Enthaltsamkeit und einfache Lebensweise selbst gemocht und für sich ausgewählt hat. Es gibt solch eine Fülle von Ahadith über dieses Thema aus dem Leben des Propheten, dass es wirklich schwierig ist einige Beispiele auszuwählen. Er sagte: „Enthaltsamkeit ist ein Geschenk für einen Gläubigen.“


1. Die Abneigung des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam die Berge in Gold zu verwandeln

Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte: „Mein Herr hat mir angeboten, dass er für mich die Berge um Mekka zu Gold machen kann.“ Aber mein Bittgebet (Du’a) zu ihm war: „O Allah! Ich mag einen Tag Essen zu haben und am folgenden hungrig zu bleiben, damit ich weinen kann vor Dir, wenn ich hungrig bin und dankbar zu Dir sein kann und Dich verherrlichen kann, wenn mein Hunger wieder gegangen ist!“ (Tirmisie)

Anmerkung: So sagte unser Prophet sallallahu ’alaihi wassallam. Wir behaupten ihm zu folgen und sind auch stolz darauf zu seiner Gemeinschaft (Umma) gezählt zu werden. Deshalb ist es auch verpflichtend für uns, ihm in jeder Sache zu folgen.



2. Das Leben des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam in Enthaltsamkeit und die Warnung an ’Umar radialla-hu ’anhu, als er nach Reichtum verlangte

Einmal entschied sich der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam, für einen Monat von seinen Frauen getrennt zu bleiben, weil er mit ihnen wegen einer Angelegenheit unzufrieden war und um die Frauen zu warnen. Er lebte in diesen einen Monat in einem getrennten Raum in dem oberen Stockwerk. Ein Gerücht, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam seine Frauen geschieden hätte, machte die Runde unter den Leuten. Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu war zu dieser Zeit in seinem Haus. Als er davon hörte, lief er zur Moschee und fand die Sahaba dort sitzen, wie sie wegen der Traurigkeit und dem Zorn des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, weinten. Alle Frauen vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam weinten in ihren eigenen Häusern. Er ging zu seiner Tochter Hafsa radiallahu ’anha, die eine Frau des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam war und fand sie weinend in ihrem Zimmer. Er sagte zu ihr: „Warum weinst du jetzt? Habe ich dich nicht immer wieder gewarnt, jede Tat zu vermeiden, die den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam unzufrieden machen könnte?“

Er ging zur Moschee zurück und fand einige der Sahaba weinend in der Nähe der Kanzel (Mimbar) sitzen. Er saß dort für eine Weile, konnte aber wegen seines großen Kummers nicht lange dort sitzen. Dann ging er zu dem Raum, indem der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam war. Er fand Rabaah radiallahu ’anhu, einen Sklaven, mit ausgestreckten Füßen auf der Treppe davor sitzen. ’Umar radiallahu ’anhu bat ihn, zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu gehen, um Erlaubnis zu nehmen, ob er, ’Umar radiallahu ’anhu, ihn sehen könnte. Rabaah radiallahu ’anhu ging in den Raum, um Erlaubnis für ’Umar radiallahu ’anhu zu nehmen, der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam jedoch gab keine Antwort. Rabaah radiallahu ’anhu kam zurück, um ihn zu informieren, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam nichts gesagt hatte. ’Umar radiallahu ’anhu ging traurig zur Moschee zurück und setzte sich in der Nähe der Kanzel (Mimbar). Wieder fraßen die Qualen sein Herz und ließen ihn nicht in Ruhe und er forderte Rabaah radiallahu ’anhu ein zweites Mal auf, zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu gehen und sein Anliegen vorzubringen.

Das ganze passierte dreimal, dass ’Umar radiallahu ’anhu jedes Mal voller Unruhe durch den Sklaven um Erlaubnis bat, den Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sehen zu dürfen, aber jedes Mal blieb der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ruhig. Als ’Umar radiallahu ’anhu das dritte Mal wieder zurückgehen wollte rief Rabaah radiallahu ’anhu: „Jetzt hast du Erlaubnis bekommen den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu treffen. Als er hineingeführt wurde, sah er den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam auf einem Sackstoff liegen worauf nicht einmal ein Bezug war. Man konnte das Muster des Sackstoffes auf seinem stattlichen Körper sehen. Auf einen stattlichen Körper kann man die Abzeichen noch deutlicher erkennen. Er hatte einen ledernen Beutel, der mit Dattelrinde gefüllt war, welches er als Kissen benutzte.

Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu sagte: „Ich grüßte ihn mit „as-salamu ’alaikum“ und erkundigte mich als erstes: ‚Hast du deine Frauen geschieden, o Prophet von Allah?’ Er antwortete negativ. Sehr erleichtert sagte ich dann, um ihn aufzumuntern: ‚O Prophet von Allah! Wir, die Quraisch haben immer das Sagen über unsere Frauen, aber im Fall der Ansar von Madina sind es die Frauen, die das Sagen haben. Unsere Frauen haben auch Einfluss durch diese Frauen bekommen.’ Ich sagte noch einige ähnliche Dinge, die ihn zum Lächeln brachten. Ich betrachtete die Gegenstände, die in seinem Zimmer waren und diese bestanden nur aus drei Stücken gegerbter Haut und in einer Ecke lag eine Handvoll Gerste. Ich schaute mich genauer um, aber ich konnte nichts mehr finden. Ich fing an zu weinen. Er fragte: ‚Warum weinst du?’ Ich antwortete: ‚O Prophet von Allah! Warum sollte ich nicht weinen? Ich kann das Muster des Sackstoffes auf deinem Körper geprägt sehen und ich sehe auch alles was du in diesem Raum hast. O Prophet von Allah! Bete, dass Allah für deine Gemeinschaft (Umma) reichlichen Lebensunterhalt bewilligen soll. Die Perser und die Römer, die nicht den richtigen Glauben haben und die nicht Allah ta’ala aber ihre Könige anbeten – Cäsar und Krösus – leben momentan in den Gärten, in deren Mitte Ströme fließen, aber der auserwählte Prophet und der angenommene Diener von Allah ta’ala lebt in solch einer entsetzlichen Armut!’ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam lehnte an seinem Kissen, aber als er hörte wie ich sprach, setzte er sich hin und sagte: ‚O ’Umar, still! Bist du immer noch im Zweifel über diese Sache? Mühelosigkeit und Komfort im nächsten Leben sind viel besser als Mühelosigkeit und Komfort in dieser Welt. Die Ungläubigen genießen ihren Anteil an guten Dingen in dieser Welt, während wir all diese Sachen als Vorrat in der nächsten Welt haben.’ Ich flehte ihn an: ‚O Prophet von Allah! Bitte um Verzeihung für mich. Ich war wirklich im Unrecht.’“ (Fattah)

Anmerkung: So waren die Lebensumstände des Königs von beiden Welten und Allahs geliebtesten Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, der nur einen Sackstoff ohne jeglichen Bezug hatte, so dass man den Abdruck davon auf seinem Körper sehen konnte. Die Einfachheit von seinem Haushalt ist offensichtlich und als ein Mann ihn wegen dieser Lage für etwas Entlastung und Komfort bat zu beten, warnte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ihn sofort. Jemand erkundigte sich bei ’Aischa radiallahu ’anha nach dem Bett des Propheten sallallahu ’alahi wassallam in ihrem Haus. Sie sagte: „Es bestand aus einer Haut, die gefüllt war mit der Rinde der Dattelpalme.“

Die gleiche Frage wurde an Hafsa radiallahu ’anha gestellt. Sie sagte: „Es bestand aus einem Stück Segeltuch, das ich doppelt gefaltet unter ihm ausgebreitete. Einmal dachte ich, wenn ich es vierfach übereinander lege, wird es bequemer. So habe ich es dann auch getan. Am nächsten Morgen fragte er mich: „Was hast du letzte Nacht unter mir ausgebreitet?“ Ich antwortete: „Das gleiche Segeltuch, aber ich hatte es vierfach gefaltet.“ Er sagte: „Lass es, wie es vorher war. Die zusätzliche Weichheit hat mich davon abgehalten für das Gebet in der Nacht (Tahadschud) aufzustehen.“ (Schama-il)

Jetzt müssen wir unsere eigenen weichen und mit Federn gefüllten Betten ansehen, wie viel Allah ta’ala uns an Komfort gegeben hat, und anstatt dankbar und ergeben zu Allah ta’ala für seine Freigiebigkeiten zu sein beschweren wir uns jederzeit.



3. Hadhrat Abu Huraira radiallahu ’anhu in einem Zustand des Hungers

Einmal hat Hadhrat Abu Huraira radiallahu ’anhu, nachdem er seine Nase mit einem Stück feinen Leinen abgewischt hatte, gesagt: „Seht Abu Huraira radiallahu ’anhu! Er putzt heute seine Nase mit einen feinen Leinentuch. Ich erinnere mich an die Zeit, als er zwischen der Kanzel (Mimbar) und dem Haus des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam bewusstlos am Boden lag. Die Leute nahmen an, dass er unter Epilepsie leidet und stellten ihre Füße in seinen Nacken. Aber nichts war mit ihm, außer dass er Hungerkrämpfe hatte.“

Anmerkung: Hadhrat Abu Huraira radiallahu ’anhu musste mehrere Tage hintereinander hungrig bleiben. Manchmal wurde er vom Hunger überwältigt, so dass er bewusstlos wurde, was die Leute mit Epilepsie verwechselten. Es scheint so, als ob in jenen Tagen diese Krankheit so behandelt wurde, dass ein Fuß in den Nacken des Patienten gesetzt wurde.

Hadhrat Abu Huraira radiallahu ’anhu ist einer jener Leute, die sehr viel Geduld hatten und bescheiden waren. Mehrere Tage hintereinander litt er unter Hunger. Nach dem Tod des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, nachdem die Muslime einige Länder erobert hatten, schickte Allah ta’ala Erleichterung für die Muslime und auch Abu Huraira radiallahu ’anhu hatte an diesem Reichtum einen Anteil. Er beschäftigte sich sehr viel mit dem Gottesdienst zu Allah ta’ala. Er hatte bei sich einen Sack voll Dattelsteine. Er benutzte diese Steine für das Gedenken an Allah (Sikr). Sobald der Sack leer war, füllte seine Sklavin ihn erneut mit Dattelsteinen und stellte den Sack wieder zu ihm. Es war auch seine Gewohnheit, dass die ganze Nacht hindurch in seinem Haus jemand mit Gebet beschäftigt war; seine Frau, sein Bediensteter und er wechselten sich im Gebet ab. (Taskaratu-l-Huffas)

Ich habe von meinem Vater gehört, dass mein Großvater eine ähnliche Gewohnheit hatte. Bis ein Uhr in der Nacht war mein Vater damit beschäftigt Bücher zu lesen. Um ein Uhr ist dann mein Großvater rahmatullah ’alaih für das freiwillige Gebet in der Nacht (Tahadschud) aufgestanden und schickte mit Nachdruck meinen Vater schlafen. Eine dreiviertel Stunde vor der Morgendämmerung hat er meinen Onkel geweckt für das freiwillige Gebet in der Nacht (Tahadschud) und um der Gewohnheit (Sunna) zu folgen hat er sich nochmals ausgeruht.



4. Hadhrat Abu Bakr Siddiqs radiallahu ’anhu Lohn vom Schatzhaus (Baitu-l-Mal)

Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu war ein Textilverkäufer und lebte durch diesen Handel. Nach dem Tod des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam wählten die Leute ihn zum Kalifen aus. Am nächsten Tag hing er sich ein paar Kleidungsstücke über seine Arme und ging wie üblich zum Markt, als ’Umar radiallahu ’anhu ihn auf dem Weg traf. ’Umar radiallahu ’anhu: „Wohin gehst du, Abu Bakr?“ Abu Bakr radiallahu ’anhu: „Zum Markt.“ ’Umar radiallahu ’anhu: „Wenn du deinen Handel weiter betreibst, wer erfüllt dann die Aufgabe des Kalifats?“

Abu Bakr radiallahu ’anhu: „Wie kann ich dann meine Familie ernähren?“ ’Umar radiallahu ’anhu: „Lass uns zu Abu ’Ubaida radiallahu ’anhu gehen, der vom Propheten den Titel „Amiin (Vertrauenswürdig)“ bekommen hat, dass er einen Tageslohn für dich vom Schatzhaus festlegt.“ Beide gingen zu Abu ’Ubaida radiallahu ’anhu. Er legte für Abu Bakr radiallahu ’anhu eine Vergütung fest, die normalerweise einem durchschnittlichen Muhadschir gezahlt wurde.

Einmal sagte Abu Bakrs radiallahu ’anhu Frau zu ihm: „Ich wünsche mir vom Herzen eine Süßigkeit zu essen.“ Abu Bakr radiallahu ’anhu: „Ich habe kein Geld dafür.“ Seine Frau: „Wenn du erlaubst, versuche ich täglich etwas von unserem Lohn zurückzulegen, bis es eines Tages genug sein wird, die Süßigkeit zuzubereiten.“ Er stimmte zu. Ein wenig Geld wurde an vielen Tagen gespart. Er sagte dann: „Die Erfahrung hat gezeigt, dass wir über unsere Notwendigkeit hinaus erhalten haben.“ Er gab das eingesparte Geld zum Schatzhaus (Baitu-l-Mal) zurück und für die Zukunft kürzte er seinen Lohn um diesen Anteil, der von seiner Frau einbehalten worden war.

Anmerkung: So ein großer Kalif und König hatte zuvor eigene Geschäfte gemacht und sein Einkommen war ausreichend für seine Bedürfnisse. Wie diese Aussage in Bukhari zeigt wo von Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha berichtet wurde: „Als Abu Bakr radiallahu ’anhu zum Kalifen ausgewählt worden war, sagte er zu den Leuten: „Ihr wisst wohl, dass ich durch den Handel lebe und mein Einkommen reicht meine Kosten zu decken. Jetzt muss ich mich den Angelegenheiten des Kalifats widmen und folglich wird mir ein Lohn vom Schatzhaus (Baitu-l-Mal) gezahlt.“

Trotz alledem wies Abu Bakr radiallahu ’anhu Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha in seiner Sterbezeit an, alles an seinen Nachfolger zu geben, was an ihn vom Schatzhaus (Baitu-l-Mal) für seine Notwendigkeiten gegeben worden war.“

Hadhrat Anas radiallahu ’anhu sagte: „Abu Bakr radiallahu ’anhu hinterließ keine Dinar und Dirham sondern nur eine milchgebende Kamelstute, eine Schüssel und einen Bediensteten.“

Nach Ansicht einiger anderer Erzähler hinterließ er auch eine Bettstelle. Als dies alles an ’Umar radiallahu ’anhu, seinem Nachfolger, übergeben wurde, sagte er: „Allah ta’ala soll barmherzig zu Abu Bakr sein! Er hat einen Präzedenzfall für seinen Nachfolger vorgezeigt, der schwer zu folgen ist.“ (Fattah)



5. Hadhrat ’Umar Faruqs radiallahu ’anhu Lohn

Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu lebte auch vom Handel. Als er nach Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu Kalif wurde, wurde für ihn ein Lohn vom Schatzhaus (Baitu-l-Mal) festgelegt. Er versammelte die Leute in Madina und sagte zu ihnen: „Ich erwarb meinen Lebensunterhalt durch Handel. Jetzt habt ihr mich beschäftigt gemacht. Wovon soll ich nun leben?“

Unterschiedliche Mengen des Lohnes vom Schatzhaus (Baitu-l-Mal) wurden von den verschiedenen Leuten vorgeschlagen. Hadhrat ’Ali radiallahu ’anhu sprach nicht. ’Umar radiallahu ’anhu erkundigte sich bei ihm: „O ’Ali, was ist dein Vorschlag?“ Er antwortete: “Ich schlage vor, dass du solch einen Betrag nehmen solltest, der im Durchschnitt genügend für dich und deine Familie ist. „Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu nahm seinen Vorschlag an und eine gemäßigte Menge wurde als sein Lohn festgelegt.“

Später schlugen einige Leute darunter auch Hadhrat ’Ali, Hadhrat ’Uthman, Hadhrat Subair und Hadhrat Talha radiallahu ’anhum vor, dass Hadhrat ’Umars radiallahu ’anhu Anteil erhöht werden sollte, da er für ihn kaum ausreichend war, aber niemand, von ihnen wagte es, dieses Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu vorzuschlagen. Sie gingen dann zu Ummu-l-Mu´minin (Mutter der Gläubigen) Hadhrat Hafsa radiallahu ’anha, seiner Tochter und baten sie, ’Umars radiallahu ’anhu Reaktion zu diesem Vorschlag herauszufinden, ohne ihre Namen dabei zu erwähnen. Als Hadhrat Hafsa radiallahu ’anha über diesen Vorschlag zu Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu sprach, wurde er verärgert und sagte: „Wer sind diese Personen, die diesen Vorschlag gemacht haben?“

Hadhrat Hafsa radiallahu ’anha: „Lass mich zuerst deine Meinung darüber wissen.“ Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu: „Wenn ich sie kennen würde, würde ich sie in ihre Gesichter schlagen. Hafsa, erkläre mir, was war das beste Kleid des Propheten in deinem Haus?“ Hadhrat Hafsa radiallahu ’anha: „Es war ein Anzug in rötlich-brauner Farbe, den der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam an Freitagen trug oder beim Empfang von Abgesandten.“

Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu: „Was war das beste Essen, welches der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam in deinem Haus einnahm?“ Hadhrat Hafsa radiallahu ’anha: „Einfaches Gerstebrot war die einzige Nahrung, die wir zu essen pflegten. Eines Tages kratzte ich mit einem Stück warmen Brot einen leeren Buttertopf aus. Er aß es mit Genuss und bot es auch anderen an.“

Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu: „Welches war das beste Bett, das der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam in deinem Haus benutzte?“ Hadhrat Hafsa radiallahu ’anha: „Es war ein Stück dickes Leinentuch. Im Sommer wurde es in vier Schichten ausgebreitet und im Winter in zwei, zwei legte er unter sich und mit der anderen Hälfte deckte er sich zu.“

Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu: „Hafsa! Gehe zu diese Leuten und erkläre, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam einen Standard durch sein persönliches Beispiel gesetzt hat. Ich muss ihm folgen. Mein Beispiel und das meiner anderen zwei Begleiter, nämlich, des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und das von Abu Bakr radiallahu ’anhu, ist wie das von drei Männern, die auf der gleichen Straße reisen. Der erste Mann begann mit einer Vorsorge und erreichte das Ziel. Der zweite folgte dem ersten und gesellte sich zu ihm. Jetzt ist der dritte auf dem Weg. Wenn er ihrem Weg folgt, gesellt er sich auch zu ihnen, andernfalls kann er sie nie erreichen.“ (Aschhir)

Anmerkung: So war das Leben der Person, vor der sich alle Monarchen der Welt fürchteten und zitterten. Was für ein einfaches Leben lebte er! Einmal als er die Predigt (Khutba) des Freitagsgebets (Dschumu’a) las, konnte man sehen, dass auf seinem unterem Tuch (Asaar) zwölf Flicken waren, einer davon war aus Leder. Als er einmal zu spät zum Freitagsgebet (Dschumu’a) kam, erklärte er der Versammlung: „Entschuldigt mich! Ich bin spät, weil ich meine Kleidung wusch und keine andere Kleidung hatte, die ich anziehen konnte.“(Aschhir)

Einmal nahm er gerade seine Mahlzeit ein, als ’Utba bin abi Farqad radiallahu ’anhu um Erlaubnis bat, ihn zu sehen. Er erlaubte ihn herein zu kommen und lud ihn ein, mit ihm das Essen zu teilen. ’Utba radiallahu ’anhu fing an zu essen, aber das Brot war so grob, dass er es nicht schlucken konnte. Er sagte: „Warum benutzt du nicht feines Mehl für dein Brot, ’Umar?“ Er sagte: „Kann sich jeder Muslim feines Mehl für sein Brot leisten?“ ’Utba antwortete: „Nein, jeder kann sich das nicht leisten.“ Er sagte: „Leider! Du möchtest, dass ich alle meine Wünsche in dieser Welt erfülle.“ (Asadu-l-Gaba)

Es gibt Tausende solcher Geschichten über die berühmten Sahaba. Jeder sollte nicht versuchen, sie nachzuahmen, denn es mangelt uns an der körperlichen Stärke jener Leute; und das ist der Grund, warum die Gelehrten unserer Zeit solche Anstrengung, die den Körper zu viel in Anspruch nehmen, nicht empfehlen, da wir heutzutage körperlich schwach sind. Allah ta’ala hatte den Sahaba eine besondere Stärke gegeben. Wir jedoch sollten das Leben der Sahaba als Ideal vor uns halten, damit wir einiges von unserem Luxus zumindest aufgeben und ein einfacheres Leben führen können. Mit dem Leben der Sahaba als Ideal, können wir uns wenigstens beschämt fühlen, wegen unserem Wetteifern miteinander beim Nachlaufen des Luxus dieser Welt. Unser Ziel muss es sein in unseren Lebensstandart Mittelmäßigkeit zu bringen und nicht unseren Geschmack an dieser Welt jederzeit zu vermehren und dass wir nicht auf diese Leute schauen, die mehr Vermögen haben als wir selbst. Wir leben in einem solchen Zustand von Neid, dass wir immer versuchen noch mehr zu bekommen und uns trotzdem ständig über unsere Lage beschweren.



6. Bilals radiallahu ’anhu Geschichte über den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam

Jemand erkundigte sich bei Bilal radiallahu ’anhu, wie der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam seine Kosten bestritt. Er antwortete: „Er behielt nie etwas zurück für den zukünftigen Gebrauch. Ich arrangierte Geld für ihn. Wenn immer ein hungriger Muslim zu ihm kam, übergab er ihn mir und ich lieh mir von jemandem Geld aus und besorgte davon für diese Person Essen. Wenn jemand nackt zu ihm kam, habe ich Geld ausgeliehen und für ihn Kleidung besorgt.“ Das war, was normalerweise geschah. Einmal kam ein Götzenanbeter (Muschrik) zu mir und sagte: „Schau hier! Ich habe eine Menge Geld übrig. Borge dein Geld nicht von jemand anderen. Wenn immer du etwas benötigst, komme direkt zu mir.“ Ich rief aus: „Dieses ist in der Tat fein.“ Ich fing an, Geld von ihm zu borgen, um die Bedürfnisse des Prophet sallallahu ’alaihi wassallam zu erfüllen.

Eines Tages, nachdem ich meine rituelle Waschung (Wudu) genommen hatte und im Begriff war, den Gebetsruf (Asaan) zu rufen, kam der gleiche Götzenanbeter (Muschrik), von einigen Leuten begleitet und schrie: „Du Neger!“ Als ich ihn ansah, fing er an mich mit schmutzigen Worten zu beschimpfen und sagte: „Wie viele Tage sind noch von diesem Monat geblieben?“ Ich sagte: „Er ist fast beendet.“ Er sagte sehr unverschämt: „Schau her! Es gibt nur noch vier Tage übrig in diesem Monat. Wenn du deine Schulden nicht bis Ende des Monats bezahlst, nehme ich dich als meinen Sklaven für mein Geld und dann kannst du Schafe weiden lassen, wie du es vorher getan hast.“ Nachdem er dieses gesagt hatte, ging er weg.

An diesem Tag war ich traurig und voller Sorge. Nach dem Nachtgebet (’Ischa), als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam allein war, ging ich zu ihm und berichtete die Geschichte und sagte: „O Prophet von Allah! Du hast nichts bei dir, noch kann ich so schnell von nirgendwo so viel Geld beschaffen. Ich habe Angst, dass der Götzenanbeter (Muschrik) mich entehrt. Ich beabsichtige deshalb, einige Zeit von hier wegzugehen, bis du genügend Geld erhalten hast, um die Schulden zu bezahlen.“ Ich ging nach Hause, nahm mein Schwert, Schild und Schuhe und wartete, auf den Morgen, um zu irgendeinem anderen Platz zu gehen. Kurz vor der Dämmerung kam jemand zu mir und sagte: „Beeile dich. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam wünscht dich zu sehen.“

Ich lief zur Moschee und fand dort vier beladene Kamele, nahe dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam sitzen. Er sagte: „Gute Nachrichten, Bilal. Allah ta’ala hat Vorbereitungen zum Tilgen deiner Schulden getroffen. Nimm diese Kamele mit ihrer Ladung. Das Oberhaupt von Fidak hat sie mir als Geschenk geschickt.“ Ich dankte Allah ta’ala. Mit freudigem Herz nahm ich die Kamele und bezahlte alle Schulden. In der Zwischenzeit blieb der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam in der Moschee sitzen. Als ich zurückkam, sagte ich: “Al-hamdu lillah (aller Lob ist für Allah). Allah ta’ala hat dich von allen Schulden befreit, o Prophet von Allah!“ Er erkundigte sich: „Ist noch etwas übrig vom Geschenk?“ Ich sagte: „Ja, es ist noch etwas übrig.“ Er sagte: „Gehe und verteile das auch noch, damit ich Ruhe finden kann. Ich gehe nicht nach Hause, bis alles vollständig ausgegeben ist.“

Der ganze Tag ging so vorbei. Nach dem Nachtgebet (’Ischa) erkundigte er sich wieder, ob alles ausgegeben worden ist oder nicht. Ich sagte: „Etwas ist immer noch nicht ausgegeben. Einige der Armen sind noch nicht gekommen.“ Diese Nacht schlief er in der Moschee. Am nächsten Tag, nachdem Nachtgebet (’Ischa) rief er mich wieder zu sich und sagte: „Bilal! Ist jetzt alles verteilt?“ Ich sagte: „Ja, Allah hat dich mit Frieden gesegnet. Alles ist jetzt ausgegeben und weg.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam fing an über diese Nachricht Allahs Ruhm zu preisen, denn er mochte es nicht, dass der Tod zu ihm kommt während irgendwelche Reichtümer in seinem Besitz waren. Er ging dann nach Hause und traf seine Familie. (Basaal)

Anmerkung: Es ist üblich bei religiösen Leuten, dass sie es nicht mögen, Vermögen bei sich zu lassen. Wie konnte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam, der der Führer von allen Propheten und die Krone aller Frömmigkeit war, es mögen, etwas in seinem Besitz zu haben? Es wird gesagt, von Maulana ’Abdur Rahim Raipuri rahmatullah ’alaih, was er als Geschenk von den Leuten bekam, sofort weiter gab und nichts für sich behielt. Einige Tage vor seinem Tod übergab er seine ganze Kleidung an seinen besonderen Bediensteten, Maulana Schah ’Abdul Qadir und sagte: „Falls ich noch irgendeine Kleidung in meinem Leben tragen muss, borge ich sie von dir.“

Ich weiß auch von meinem Vater, wenn immer er nach dem Abendgebet (Maghrib) Geld bei sich hatte, bezahlte er damit seine Schulden zurück (er war einige tausend Rupien in der Schuld) und sagte: „Ich mag es nicht, diese Sache von Streitigkeiten die Nacht hindurch bei mir zu lassen.“ Solche Arten von Geschichten gibt es von vielen Freunden Allahs ta’ala, aber es ist nicht notwendig, dass jeder Schaich die gleiche Methode hat, denn die Maschaich haben viele Gewohnheiten. Genau wie in einem Blumenbeet, wo jede Blume eine andere Form und Duft hat.



7. Eine andere Geschichte über Abu Hurairas radialla-hu ’anhu Hunger

Hadhrat Abu Huraira radiallahu ’anhu sagte: „Ich wünschte, ihr hättet einige von uns gesehen, wie wir mehrere Tage hintereinander Hungersnot litten, so sehr, dass wir nicht einmal aufrecht stehen konnten. Wegen der Hungerskrämpfe, lag ich auf meinem Bauch und drückte meinen Magen gegen den Boden oder band mir Steine auf den Bauch. Einmal saß ich absichtlich am Wegesrand und wartete auf einige bedeutende Leute.

Als Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu vorbei kam, fing ich mit ihm ein Gespräch an und beabsichtigte, das Gespräch fortzusetzen, bis wir sein Haus erreichen würden und er mich einladen würde, seine Mahlzeit mit ihm zu teilen, wie es seine Gewohnheit war. Aber seine Antworten waren knapp und mein Plan arbeitete nicht. (Entweder dachte er nicht daran, oder er hat die Lage in seinem eigenen Haus gekannt, dass es dort auch nichts gibt und ihn deswegen nicht mitgenommen). Die gleiche Sache geschah mit Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu als er an diesem Weg vorbeikam. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam selbst war der nächste der vorbeikam. Ein Lächeln verbreitete sich auf seinem Gesicht als er mich sah, denn er wusste sofort warum ich dort saß. „Komm mit mir, Abu Huraira“, sagte er und ich begleitete ihn zu seinem Haus.

Er nahm mich in sein Haus, wo eine Schüssel Milch vor ihm gebracht wurde. Er fragte: „Wer hat diese Milch gebracht?“ Es wurde gesagt, dass jemand sie als Geschenk geschickt hatte. Er bat mich zu gehen und alle Suffa-Freunde einzuladen. Die Suffa-Leute wurden als jedermanns Gäste von allen Muslimen angesehen. Sie waren solche Personen, die weder Herd noch Haus besaßen und keine Mittel hatten ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Ihre Zahl schwankte von Zeit zu Zeit. Aber in diesem bestimmten Moment waren sie siebzig. Es war die Gewohnheit des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, dass er hin und wieder jeweils zwei oder vier von ihnen zu den wohlhabenden Muslimen als Gäste schickte. Und seine eigene Gewohnheit war, dass er das was er von irgendwo als freiwillige Almosen (Sadaqa) bekam, zu ihnen schickte und selbst nicht daran teilnahm. Wenn aber von irgendwo ein Geschenk kam, hat er auch selbst daran teilgenommen. Da der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam mich bat, alle diese Personen einzuladen, war das natürlich schwer für mich, da die Milch so wenig war, dass sie für eine einzige Person kaum genügend war. Es war mir auch bewusst, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam mich bitten würde, die Milch zuerst an die anderen zu verteilen und jemand der bedient ist immer der Letzte und erhält meistens den Rest, und sicherlich würde für mich nichts übrig bleiben. Aber es gab für mich keine Möglichkeit ungehorsam zum Propheten zu sein. Deswegen ging ich und holte sie alle. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte zu mir: „Abu Huraira radiallahu ’anhu, serviere ihnen die Milch.“

Ich gab jeder Person der Reihe nach die Schüssel und jeder trank soviel sein Herz wünschte. Danach wurde dieselbe zu mir zurückgegeben, bis alle getrunken hatten und satt waren. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam hielt dann die Schüssel in seiner eigenen Hand, sah mich an, lächelte und sagte: „Nur zwei von uns sind noch übrig.“ „Richtig“, antwortete ich. „Nimm du dann und trinke, sagte er.“ Ich habe getrunken und nahm genug. Er forderte mich auf, noch mehr zu nehmen und ich nahm noch zu meiner Fülle, bis ich erklärte, dass ich keinen Platz für irgendetwas mehr hatte. Er nahm dann die Schüssel und leerte die restliche Milch aus.



8. Die Meinung des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam über zwei Personen

Einige Leute saßen mit dem Prophet sallallahu ’alaihi wassallam, als eine Person vorbeikam. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam fragte seine Gefährten: „Was denkt ihr über diese Person?“ Sie antworteten: „O Prophet von Allah! Er ist der Sprössling einer guten Familie. Wir schwören bei Allah ta’ala, dass, wenn er um die Hand einer Frau bittet, wird es angenommen. Wenn er für jemanden ein gutes Wort einlegt, wird es akzeptiert.“

Darauf blieb der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ruhig. Ein wenig später kam eine andere Person diesen Weg vorbei und der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam stellte die gleiche Frage an seine Begleiter über diese Person. Sie antworteten: „O Prophet von Allah! Er ist ein sehr armer Muslim. Wenn er irgendwo um die Hand einer Frau anhält, wird ihm diese nicht zur Ehe gegeben. Wenn er für jemanden ein gutes Wort einlegt, so wird es nicht angenommen. Wenn er spricht, hört ihm niemand zu.“

Darauf erwähnte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Wenn die Welt mit solchen Leuten wie dem ersten voll wäre, so ist doch die zweite Person die bessere von allen.“

Anmerkung: Die Zugehörigkeit zu einer guten Familie hat absolut kein Gewicht bei Allah. Ein armer Muslim, dem kein Wert gegeben wird und seine Sache wird von niemandem gehört, ist bei Allah ta’ala näher, als Hunderte der sogenannten wohlhabenden Personen, die zwar respektiert werden und jede Person ist bereit ihnen zuzuhören und zu akzeptieren, aber bei Allah ta’ala haben sie keinen Wert und Respekt. Die Existenz dieser Welt ist abhängig von den Freunden von Allah ta’ala, das steht selbst in einem Hadith: „Wenn es niemanden mehr gibt in dieser Welt, der den Namen von Allah nennt, wird der Jüngste Tag (Jaumu-l-Qijama) kommen und die Existenz von dieser Welt wird beendet.“ Wegen dem Segen des reinen Namens von Allah läuft das ganze System dieses Universums.



9. Armut gehörte zur Liebe für den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam

Ein Sahabi kam zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und sagte: „O Prophet von Allah! Ich liebe dich so sehr.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Denke gut nach, bevor du so etwas sagst.“ Der Sahabi sagte nochmals: „Ich liebe dich sehr, o Prophet von Allah!“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Denke noch einmal, bevor du solch eine Sache erklärst.“ Der Sahabi sagte nochmals dasselbe. Nach dem drittenmal sagte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Gut, wenn du aufrichtig bist mit dem was du sagst, dann sei vorbereitet darauf, dass Mangel und Not von allen Richtungen zu dir kommen werden, denn das kommt zu all denen, die mich lieben, so schnell wie Wasser, das stromabwärts fließt.“

Anmerkung: Das ist der Grund dafür, warum die Sahaba meistens ein Leben in Armut lebten. Auch die bekannten Hadith-Gelehrten (Muhaddithin), Mystiker (Sufis) und die religiösen Gelehrte lebten ihr Leben lang von der Hand in den Mund.



10. Die Ambar-Expedition

Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam schickte eine Expedition von dreihundert Männern in Richtung Küste, unter dem Befehl von Hadhrat Abu ’Ubaida radiallahu ’anhu im Monat Radschab (7. Monat im islamischen Kalender), im 8. Jahr nach der Auswanderung (Hidschra). Er gab ihnen einen Sack voll Datteln als ihren Proviant mit. Sie waren kaum fünfzehn Tage unterwegs gewesen, als diese Zuteilung knapp wurde. Um das Truppenkontingent mit Nahrung zu versehen, fing Hadhrat Qais radiallahu ’anhu an von seinen eigenen Männern täglich drei Kamele abzukaufen, mit dem Versprechung nach der Rückkehr nach Madina die Kamele zu bezahlen, um den Kämpfern (Mudschahiddin) Essen zu geben. Am dritten Tag verbot der Anführer (Amir) das Schlachten der Kamele, da die Truppe ihrer Transportmittel beraubt würde und das die Rückreise erschweren würde. Alle Datteln, die jede Person noch bei sich hatte sammelte er in einem Sack. Dann gab er täglich zu jedem Mann eine Dattel als seine Tagesration. Die Sahaba haben diese Dattel gelutscht und Wasser getrunken. Das hört sich leicht an, aber in der Zeit von Krieg, in der man Kraft braucht, von einer Dattel den ganzen Tag zu leben ist eine tapfere Sache. Als Hadhrat Dschaabir radiallahu ’anhu nach dem Tod des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, diese Geschichte zu den Leuten berichtete, erkundigte sich einer seiner Schüler: „Wie konntet ihr es schaffen von nur einer Dattel am Tag zu leben?“

Er antwortete: „Den Wert von dieser einen Dattel erkannten wir dann, als der vollständige Vorrat erschöpft war. Wir waren dabei zu verhungern. Dann pflückten wir trockene Baumblätter und befeuchteten sie mit Wasser und aßen sie.“ In der Not ist man zu allem fähig. Aber Allah ta’ala bringt immer eine Erleichterung nach jeder Härte. Ein großer Fisch, der als „Ambar“ bekannt ist, wurde aus dem Meer für sie herausgeworfen. Der Fisch war so groß, dass sie von ihm achtzehn Tage lang lebten. Sie füllten auch ihre Ledertaschen mit dem restlichen Teil, welches ihnen bis Madina reichte. Als diese Geschichte zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam berichtet wurde, sagte er: „Dieser Fisch war Versorgung von Allah ta’ala, der zu euch geschickt worden war.“

Anmerkung: Schwierigkeiten und Härten sind notwendig in dieser Welt und besonders bestimmt für die Freunde von Allah ta’ala. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte: „Die härtesten Prüfungen in dieser Welt sind für die Propheten, dann für die, die nahe bei ihnen sind und dann für die, die besser sind als der Rest. Die Prüfung einer Person hängt von seiner religiösen Lage ab und nach jeder Härte schenkt Allah ta’ala Trost und Erleichterung durch seine Gnade und Barmherzigkeit. Siehe, wie viel unsere Vorfahren im Islam im Weg von Allah ta’ala erlitten haben und das alles wegen der Religion. Im Dienst der richtigen Religion, die uns heute unter unseren Händen zerrinnt, mussten diese Leute von Baumblättern leben, Hunger leiden und Blut vergießen, doch trotzdem hielten sie daran fest den Islam zu verbreitet, den wir jetzt nicht einmal erhalten können.

Nach Wunsch können sie manche Bücher online bestellen unter der Webseite: www.al-madinamarkt.de