Der Niedergang der Muslime und das einzige Gegenmittel

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Von

Maulana Mohammed Zakaria Kandhalvi

Vorwort des Autors

Wegen der großen Hingabe, dem Eifer und Einsatz von Maulana Mohammed Ilias rahmatulla ‘alaih und auch wegen dem tiefen Bestreben anderer Gelehrten und frommen Würdenträger der Muslime ist zurzeit eine Arbeit in der Entwicklung für die Verbreitung des Islam und der islamischen Lebensweise. Diese Tatsache ist bei den meisten sachkundigen Muslimen dieser Zeit bekannt. Obwohl ich eine ungeeignete Person für diese große Mission bin, wurde ich von dem obengenannten, hervoragenden Herrn beauftragt, über diese Arbeit zu schreiben. So dass die offensichtlichen Eigenschaften des Weiterberichtens (Tabligh) ausführlich benannt werden. Auch dass die dringende Notwendigkeit hervorgehoben wird, damit so viele Muslime wie möglich verstehen was läuft und nutzen daraus ziehen.

In Gehorsamkeit zu ihrem Befehl habe ich angefangen in diesem Büchlein einigen Gedanken und Ideen zu sammeln, welche nur ein paar Tropfen vom Ozean des Wissens und Weisheiten sind, welches die obengenannten Personen besitzen. Diese Sammlung ist wirklich nur eine Handvoll von der großen Anzahl von Blütenblättern von dem gewaltigen Garten der Lehren des Islam, welche ich hastig gepflückt habe, um sie den Lesern vorzulegen. Es könnten Fehler und Unvollständigkeiten in der Ausführung sein, wofür ich meine Leser um Rücksichtnahme bitte und dass sie so liebenswürdig sind, die Fehler, wenn notwendig, zu korrigieren. Dafür wäre ich ihnen dankbar.

Es ist meine tiefste Bitte, dass Allah durch Seine spezielle Gunst und Güte und wegen der edlen Personen, die mit dieser Arbeit beschäftigt sind, mir meine Sünden vergeben und meine Fehler nicht aufdecken werden. Er möge uns alle dazu befähigen, ein gläubiges und tugendhaftes Leben zu führen. Möge Er uns mit Seiner eigenen Liebe segnen und uns dazu befähigen Seiner auserwählten Religion zu folgen. Möge Er uns außerdem die Kraft geben, den Islam nach der genauen Befolgung und Ergebenheit zu Seinem geliebten und ausgezeichneten Propheten Mohammed sallallahu ’alaihi wassallam weiterzugeben.


Kapitel 1: Die vergangene Geschichte

Vor etwa dreizehneinhalb Jahrhunderten, als die Welt in Dunkelheit und Ignoranz, Sündhaftigkeit und Gottlosigkeit versunken war, ging ein Licht von wahrem Wissen und Rechtleitung vom Horizont der zerklüfteten Berge von Bat-ha, in der Nähe Mekkas, auf. Seine Strahlen breiteten sich in Richtung Osten, Westen, Norden und Süden aus; sie erreichten jeden Winkel der Erde. In einer kurzen Zeitspanne von 23 Jahren wurde durch dieses Licht der Weg für die Menschheit geebnet, dass sie solche Höhen des Ruhms erlangten, wie sie nie zuvor erreicht wurden. Es erleuchtete die Muslime und es erzeugte in ihnen den Drang die richtige Richtung einzuschlagen, welche ihnen letztlich die Rettung erbringen würde. Beim Folgen des rechten Weges und der Rechtleitung, die aus diesem Licht kommt, erlangten die Muslime einen Erfolg nach dem anderen und erreichten den Höhepunkt des Ruhms in der Geschichte. Für Jahrhunderte regierten sie die Erde mit solch einer Macht und Pracht, dass keine bestehende Kraft den Mut besaß sie herauszufordern. Wagte es dennoch jemand, so riskierte dieser seine Vernichtung. Das ist die geschichtliche Wahrheit, welche nicht ausgelöscht werden kann. Aber leider! Dieser Fakt der Geschichte erscheint uns wie eine Dichtung, eine alte Geschichte zum Vorlesen, die sich vielleicht auch noch speziell bei den Muslimen in ihrer heutigen Lebensweise, sinnlos und lächerlich anhört, was natürlich ein Schandfleckauf den brillanten Leistungen und Erfolge ihrer Vorfahren, den ersten Nachfolgern von Islam, hinterlässt.


Kapitel 2: Die Krankheit

Die Geschichte, selbst bis hin zum Ende des dreizehnten Jahrhunderts nach der Auswanderung (Hidschra) wird offenbaren, dass die Muslime die alleinigen Besitzer von Ehre, Würde, Kraft und Pracht waren. Wenn wir unsere Augen jedoch von den Geschichtsbüchern abwenden und uns die Muslime von heute ansehen, sieht man das Bild von Leuten, die in Elend und Schande versunken sind. Leute, die keine wirkliche Kraft oder Macht, Ehre oder Würde, Brüderlichkeit oder gegenseitige Liebe besitzen und sie reflektieren keine Tugenden oder moralischen Charaktereigenschaften, die der Erwähnung wert sind. Man kann kein Zeichen in ihnen von diesen noblen Taten finden, die einst das Symbol eines jeden Muslims waren. Heutzutage ist es schwer, eine lebende Person zu finden, über die gesagt werden kann, dass sie die Reinheit oder auch die aufrichtige Absicht des Gewissens besitzt. Ganz im Gegenteil, die Muslime sind in Problemen und Sünden versunken. Sie sind so weit vom Pfad der Tugend abgewichen, die einst ihr Markenzeichen waren, dass die Feinde des Islam ihre Angelegenheiten mit Entzücken, Verachtung und Spott besprechen und diskutieren.

Unglücklicherweise ist das noch nicht alles. Die muslimische Jugend der neuen Generation, die von den so genannten modernen Trends der westlichen Lebens-weise berührt und beeinflusst wurde, amüsiert sich sogar, indem sie über die Dinge lachen, die eigentlich die Ideale des Islam sind und sie kritisieren öffentlich den heiligen Code der religiösen Gesetze, in dem sie ihn als rückschrittlich und nicht praktizierbar bezeichnen. Dieses Benehmen ist wunderlich und man findet, dass Leute, die einst Kraft, Fröhlichkeit, Würde und Frieden der ganzen Menschheit gaben, jetzt komplett demorali-siert, gleichgültig, oberflächlich und hilflos geworden sind. Diejenigen, die einst der Welt die goldenen Regeln desBenehmens und der Kultur lehrten, sind heute selbst beraubt von diesen Schönheiten.


Kapitel 3: Frühere Versuche der Verbesserung

Seit langer Zeit haben angesehene Denker und Prediger des Islam ernsthaft über diese unglückliche Lage ihrer Glaubensbrüder nachgedacht und hart daran gearbeitet, um die muslimische Gesellschaft wieder zu reformieren, aber schade! Wie ein persischer Vers sagt:

„Die Behandlungverschlimmerte nur die Krankheit.“

Die Situation verschlechterte sich schneller und die Zukunft sieht noch düsterer aus. Tatenlosigkeit und Gleichgültigkeit von unserer Seite unter diesen Umständen sind eine Sünde und Verbrechen. Aber bevor entschieden wird, was gemacht werden muss, ist es notwendig, die Wurzeln dieser traurigen Situation näher zu betrachten.

Leute wiesen mehrere Gründe dieser Degeneration zu und ergriffen unzählige Maßnahmen um diesen Zerfall einzudämmen, aber unglücklicherweise haben alle bisherigen Anstrengungen noch mehr Verschlechterung gebracht. Statt Verbesserung, haben sich Verzweiflung und Durcheinander breit gemacht. Besonders unter den Predigern und Gelehrten (Ulama). Die Wahrheit ist jedoch, dass die eigentliche Wurzel des Problems nicht erkannt wurde. Bevor dies nicht gemacht wird, kann keine angemessene Behandlung verordnet oder verabreicht werden, da keine Heilung oder Besserung erwartet werden kann. Jeder Schritt, der trotz einer mangelnden Diagnose und Korrektur durchgeführt wird, wird darauf hinauslaufen, dass eine unheilbare Situation noch verschlimmert wird. Verwirrung und Verzweiflung würden dann noch gesteigert.


Kapitel 4: Herangehensweise

Wir behaupten, dass die Schari‘a eine komplette göttliche Gesetzgebung ist, welche materiellen und spirituellen Erfolg bis zum Tag der Abrechnung garantiert.Es zeigt uns eine komplette Lebensweise, die jede Möglichkeit für die Förderung und den Fortschritt auf dem Weg des wahren Erfolgs und zur Rechtschaffenheit aufzeigt. So gibt es keinen Grund für uns, dass wir die Diagnose für unsere Krankheit nicht selbst stellen und dann versuchen sie zu behandeln. Eigentlichmüssen wir uns tief mit dem Koran beschäftigen (welcher die Quelle der Schari‘a und alles Wissens und Rechtleitung für die gesamte Menschheit ist). Genau genommen ist er die einzige Quelle von Weisheit für die Menschen. Es ist notwendig seine Hilfe in Anspruch zu nehmen, um herauszufinden, welches unsere Probleme sind und wie sie beseitigt werden können; wenn wir wirklich dazu bereit sind, wieder voll zu genesen,müssen wir ernsthaft an der Lösung festhalten. Ganz sicher werden uns die Weisheit und Rechtleitung des Korans niemals im Stich lassen, speziell auch nicht in dieser schwierigen Zeit, in der wir uns gerade befinden. Lass uns nach der richtigen Lösung im Koran und der Gewohnheit des Propheten (Sunna) suchen.


Kapitel 5: Die Diagnose

Der Erschaffer des Universums, Allah verspricht, dass das Königreich auf Erden und die, die es regieren sollen, nur für die wahren Muslime vorbestimmt ist, diejenigen mit perfektem Glauben (Iman). Das geht klar aus folgendem Vers hervor:

„Verheißen hat Allah denen, die von euch glauben und gute Werke tun, dass Er sie gewiss zu Nachfolgern auf der Erde machen wird.“ (An-Nūr 55)

Er hat auch die Garantie gegeben, dass die wahren Gläubigen immer über die Ungläubigen dominieren werden und dass die Ungläubigen ohne jeglichen Freund oder Verbündeten alleine gelassen werden. Dies wird aus dem folgenden Vers deutlich:

„Und wenn die Ungläubigen euch bekämpft hätten, hätten sie (euch) gewiss den Rücken gekehrt; dann hätten sie weder Beschützer noch Helfen finden können).“ (Al-Fath 22)

Darüber hinaus ist es Allahs eigene Pflicht, den wahren Muslimen jede Hilfe zu gewähren und es ist auch Allahs Versprechen, dass solche Menschen immer überlegen und geehrt sein werden. Dies lässt sich aus den folgenden Versen schlussfolgern:

„…und es oblag uns den Gläubigen zu helfen.“ (Ar-Rūm 47)
„Und seid nicht verzagt und traurig; ihr werdet siegen, wenn ihr nur gläubig seid.“ (Al-’Imrān 139)
…obwohl die Würdigkeit nur Allah und Seinem Gesandten und den Gläubigen zusteht…(Al-Munāfiqūn 8)

Die oben erwähnten Verse zeigen deutlich, dass der einzige Weg der Muslime Ehre, Bedeutung, Erhabenheit, Ruhm und Tugenden wiederzuerlangen, der ist, dass sie ohne Kompromisse treu an der Lebensweise des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam festhalten. Wenn ihre Beziehung mit Allah und dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam stark und gefestigt ist, sind sie dafür bestimmt, die Herrscher von allem und jeder Sache auf dieser Erde zu sein. Aber wenn, auf der anderen Seite, diese Verbindung schwach wird oder bricht, werden Katastrophen und Niedergang zwangsläufig folgen. Das wird ganz klar in den folgenden Versen erwähnt.

„Beim Nachmittag! Die Menschen sind wahrhaftig im Verlust; außer denjenigen, die glauben und gute Taten tun und sich gegenseitig die Wahrheit ans Herz legen und sich gegenseitig zur Geduld anhalten.“ (Al-‘Asr1-3)

Wie bereits erwähnt, hat die Geschichte gezeigt, dass die ersten Muslime die hohen Stufen von Ehre und Ruhm erreichen konnten, wohingegen es den Anschein erweckt, dass sich die heutigen Muslime in entgegengesetzter Richtung bewegen. Es ist offensichtlich von dem oberen Vers des Korans, dass die ersten Muslime diese hohen Stufen im Leben auf Grund ihres reinen und starken Glaubens,und ihres exzellenten Charakters erwarben. Auf der anderen Seite ist die miserable Situation der gegenwärtigen Muslime das Ergebnis von Schwäche in ihrem Glauben und Charakter, genau das Gegenteil von dem, was ihre Vorfahren besaßen. Deswegen, ist es richtig zu sagen, dass wir heute nur Muslime beim Namen sind! In diesem Zusammenhang sagte der wahre Prophet von Allah:

„Es wird in der nahen Zukunft für die Menschen eine Zeit kommen, in der vom Islam nichts mehr übrig bleibt, außer der Name und nichts vom Koran außer deren Schrift.“ (Mischkat)

Dies trifft deutlich auf die Muslime von heute zu. In diesem Zusammenhang ist es sehr wichtig folgende Punkte zu untersuchen:

  1. Da von dem wahren Glauben, mit dem Allah und der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam einverstanden sind und der uns spirituellen und materiellen Fortschritt bringt, weit und breit nichts zu sehen ist, was sind die Mittel, um sich diesen wahren Glauben anzueignen?
  2. Was sind die Gründe, die zur Zerstörung dieses Glaubens geführt haben und was ist die Realität des Glaubens unter uns?

Durch das Studieren des Koran wird deutlich, dass die Kapazität und die Fähigkeit, die erforderlich sind, um die erstrebte Stufe dieses wahren Glaubens aufrecht zu erhalten und der damit verbundenen Aufstieg zur Anerkennung und Ruhm, abhängig sind, vom Erfüllen einer speziellen Aufgabe, welche gnädiger Weise von Allah nur den Muslimen alleine zugewiesen wurde. Aus diesem Grund wurde ihnen im Koran die angesehene Stufe von „die Besten aller Gemeinden (Khaira-l-Umma)“ gegeben.

Nach islamischem Glauben ist der Sinn der Schöpfung das Begründen und Beweisen der Heiligkeit und Einheitund die allwaltende Existenz von Allah sowie die Reflektion Seiner unbegrenzten Kraft und Gaben an den Menschen, die durch das Licht von wahrem Wissen rechtgeleitet werden sollen. Es war unmöglich für die Menschen dieses Licht zu erhalten und davon zu profitieren, ohne dass sie vorher von Gottlosigkeit und Unreinheit gereinigt wurden. Nur nach dieser Reinigung kann er mit guten Tugenden und exzellenten Umgangsformen geschmückt werden und schließlich die Fähigkeit erlangen, gerecht zu handeln. Um diese Reinheit und Kraft in die Menschen zu bringen, schickte Allah tausende von Propheten. Dann, als letzter in dieser Reihe kam „der Führer aller Propheten (Sajjidu-l-Ambia wa-l-Mursalien)“: Mohammed sallallahu ’alaihi wassallam. Durch ihn gelang es den Menschen, die hohen Stufen von Geist und Körper zu erreichen, die zur letzten Stufe der Reinheit führte. Erst dann kam der Moment, als die Menschheit die frohe Botschaft in Form dieses Verses erhielt:

„Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und meine Gnade an euch vollendet.“ (Al-Mā`ida3)

Das oberste Ziel, weshalb die Menschheit erschaffen wurde, war damit erfüllt: Gutes und Schlechtes wurden deutlich definiert, ein vollständiges System des praktischen Lebens wurde offenbart. Das Senden von Propheten wurde abgeschlossen und letztlich, die Pflichten, welche ausschließlich von den Propheten übernommen wurden, sind nun als gemeinsame Aufgabe auf die Muslime (Ummata Mohammedia) übertragen worden. Dieser Fakt wird durch den folgenden Koran Vers deutlich:

„Ihr seid die beste Gemeinde, die für die Menschen entstand. Ihr gebietet das, was Rechtens ist und ihr verbietet das Unrecht und ihr glaubt an Allah.“(Al-’Imrān 110)
„Und aus euch soll eine Gemeinde werden, die zum Guten einlädt und das gebietet, was Rechtens ist, und das Unrecht verbietet; und diese sind die Erfolgreichen.“ (Al-’Imrān 104)

In dem ersten Vers teilt uns Allah den Grund mit, weshalb die Muslime„die nobelsten aller Menschen(Khaira-l-Umma)“ genannt werden: Es ist aufgrund der Verbreitung des Guten und des Verbietens des Schlechten. Mit dem zweiten Vers verdeutlicht Allah, dass nur die Menschen erhöht werden, die diese Anweisung befolgen. Der Befehl hört hier noch nicht auf. Es wird an einer anderen Stelle berichtet, dass das Nichtnachkommen dieser wichtigen Aufgabe,Katas-trophen und Bestrafung über ihre Bevollmächtigten mit sich bringen wird. Der Beweis dafür wurde aus dem folgenden Vers genommen:

„Verflucht wurden die Ungläubigen von den Kindern Israels durch die Zunge Davids (Dawud) und Jesus‘ (’Isas); des Sohnes der Maria. Dies, weil sie ungehorsam waren und (gegen die Gebote) verstießen. Sie hinderten einander nicht an den Missetaten, die sie begingen. Übel wahrlich war das, was sie zu tun pflegten.“ (Al-Mā`ida78-79)

Eine weitere Erklärung sowie Verdeutlichung des oberen Koranverses wird durch die folgenden Ahadith des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam gegeben:

1. Es wird von ’Abdullah bin Mas’ud radiallahu ’anhu berichtet, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte: „Unter den Menschen, die vor euch lebten, gab es Leute, die eine Sünde begangen haben. Daraufhin ging ein anderer zu ihm, tadelte ihn und sagte zu ihm: Fürchte Allah! Doch am nächsten Tag gesellte er sich zu ihm, saß, aß und trank mit ihm, als hätte er ihn gestern nicht bei dieser Sünde gesehen. Als Allah dieses Verhalten bei ihnen sah, verschloss Allah die Herzen einiger von ihnen mit den anderen, dann verfluchte Er sie durch die Zungen ihrer Propheten Dawud (David) und ’Isa bin Mariam (Jesus, Marias Sohn), da sie gegen Allah rebellierten und von den Übertretern waren. Ich, Mohammed, schwöre bei dem, in dessen Kontrolle meine Seele ist. Ihr müsst das Gute gewähren und das Schlechte verwehren und zwingt die Ignoranten auf den rechten Weg, andernfalls wird Allah eure Herzen vermengen, dann wird er euch verfluchen, so wie er die anderen verflucht hat.“ (Masnat)
2. Dscharirradiallahu anhu erzählt, dass er den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam sagen hörte: „Wenn jemand in einer Gruppe irgendeine Sünde begeht und diese Gruppe ihn nicht daran hindert, obwohl sie die Macht dazu hätten, so wird AllahsStrafe über sie kommen, sogar noch vor ihrem Tod.“ (Abu Dawud, Ibn Madscha)

Dass bedeutet, Allah wird sie noch in dieser Welt verschiedenen Bestrafungen aussetzen.

3. Anas radiallahu ’anhu berichtet, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte: „Derjenige, der das Glaubensbekenntnis (Kalima) La ilaha illallah sagt, wird immer dadurch profitieren und es werden von ihm Leiden und Probleme ferngehalten, außer wenn das Recht des Glaubensbekenntnisses (Kalima) nicht erfüllt wird.“ Als die Begleiter fragten, wie das Recht denn nicht erfüllt wird, antwortete der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Das bedeutet, wenn Sünden öffentlich begangen werden und sie nicht verboten und gestoppt werden.“ (Targhib)
4. ’Aischa radiallahu ’anha erzählt: „Einmal kam der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam in mein Haus und ich sah an seinem Gesicht, dass etwas Wichtiges passiert sein musste. Er machte die rituelle Waschung (Wudu) und ging ohne mit jemandem zu sprechen in die Moschee. Ich stellte mich dicht an die Wand meines Zimmers (die an die Moschee grenzt), um zu hören, was er sagen würde. Er setzte sich auf die Kanzel (Mimbar), lobte Allah und sagte dann: ‚O ihr Menschen! Allah sagt: „Ihr sollt zu guten Taten einladen und schlechte verhindern. Ansonsten werdet ihr Bittgebete an Mich machen, aber Ich nehme sie nicht an. Ihr werdet von mir wünschen, aber Ich werde es euch nicht geben. Ihr werdet Meine Hilfe gegen eure Feinde erbitten, aber Ich werde euch nicht helfen.‘“ Ohne noch etwas Weiteres zu sagen, stieg er von der Kanzel (Mimbar) herunter.“ (Targhib)
5. Abu Huraira radiallahu anhu berichtet, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam gesagt hat: „Wenn meine Anhänger (Umma) anfangen, die Welt als etwas bedeutendes anzusehen, wird aus ihren Herzen die Ehrfurcht vor dem Islam verschwinden. Und wenn sie aufhören das Gute zu gebieten und das Verwerfliche zu verbieten, entgeht ihnen der Segen der Offenbarung. Und wenn sie sich gegenseitig beschimpfen, werden sie in Allahs Ansehen sinken.“(Haakim, Tirmisie, Dur-e-Manthur)

Kapitel 6: Die Hauptursache

Von den gerade erwähntenAhadith wird deutlich, dass das Unterlassen vom Gutes gebieten und Schlechtes verbieten gewöhnlich der Grund für Allahs Wut und Unzufriedenheit ist und eventuell Seine Strafe bringt. Da diese Gemeinschaft (Umma) ander Vernachläs-sigung und Unterlassung dieser Aufgabe schuldig geworden ist,wird die Strafe, die sie erhält, noch schärfer sein, als die der früheren Gemeinden, da sie es versäumt haben, diese exklusive Pflicht zu erkennen und die eigentliche Aufgabe dieser Gemeinde (Umma) zu erfüllen. Aus diesem Grund hat der Prophet sallallahu ’alaihi wassallamdieseedlen Taten, das Gute zu gewähren und das Schlechte zu verwehren, als „die Essenz und Besonderheit des islamischen Glaubens“ erklärt und das Aufgeben als Grund für den Verfall und Niedergang des Glaubens genannt.

Indem Hadith von Abu Sa’id Khudri radiallahu anhu wird erwähnt: „Wer von euch etwas Sündhaftes sieht, dann soll er es mit seiner Hand ändern und wenn er dazu nicht in der Lage ist, soll er es mit seiner Zunge tun und wenn er auch dazu nicht in der Lage ist, dann soll er in seinem Herz (dies verabscheuen); und dies ist die schwächste Form vom Glauben (Iman).“ (Muslim, Tirmisie, Ibn Madscha, Nasa-i)
Es gibt noch eine deutlichere Version des gleichen Hadith, der von Ibn Mas’ud radiallahu anhu überliefert wird: „Es ist die Gewohnheit von Allah (Sunna), es zu arrangieren, dass jeder Prophet eine Gefolgschaft hatte, die Seine Botschaft lebendig erhalten und ihr exakt folgten und die Botschaft ganz genau in der Form, wie der Prophet es hinterließ, bewahrten. Danach folgte eine Epoche von Übeln und Verfehlungen, eine Epoche, die die Geburt von solchen Menschen erlebte, die vom Weg ihres Propheten abweichen. Ihre Taten stimmen nicht mit ihren Worten überein, ihre Handlungen sind ungesetzlich. Wer sich darum erhebt, um die Wahrheit und das Gesetz zu verteidigen und die Bösewichtern mit seinen Händen aufhält, der ist ein wahrer Gläubiger (Mu´min) und wer dies nicht kann und seine Zunge benutzt, der  ist auch ein Gläubiger (Mu´min). Und wer nicht mal das kann aber sein Herzen dafür benutzt, der ist auch ein Gläubiger (Mu´min) aber es gibt keine niedriger Stufe des Glaubens.“ (Muslim)

Die unverzichtbare Wichtigkeit des Weiterberichtens (Tabligh) wurde des Weiteren von Imam Ghasali auf folgender Weise betont:

Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Tat vom Gutes gewähren und Schlechtes verwehren, eine feste Säule vom Islam ist, auf der jeder Gegenstand des Glaubens ruht. Es ist genau für diese Aufgabe, dass Allah all die heiligen Propheten entsandte. Wenn unglücklicherweise diese Aufgabe ignoriert oder vergessen wird und deren Methoden und Praktiken aufgegeben werden, dann muss man sagen, dass der eigentliche Sinn vom Prophetentum völlig verfehlt wurde und sich als bedeutungslos erwies. Danach wird das Gewissen, welches der kapitale Reichtum des Menschen ist, sich verschlechtern und verfallen. Handlungslosigkeit und Faulheit des Verstandes werden vorherrschen. Der Weg zu Sünden und Willkürlichkeit wird geöffnet werden und Unmenschlichkeit wird sich in der Welt verbreiten. All das, was Menschen erreicht haben, wird zu einer Gefahr und sogar schädlich. Menschliche Beziehungen brechen auseinander. Zivilisationen werden ruiniert. Die Menschen werden bis auf völlige moralische Mittellosigkeit zurückfallen. Aber die lebhafte Realisation von all dem, wird erst am Tag der Abrechnung (Jaumu-l-Qijama) sein, wenn die ganze Menschheit bei Allah vor Gericht steht und Rechenschaft für jede einzelne Tat ablegen muss.

Schade! Schade! Die Gefahr wurde Wirklichkeit. Dass wovor man Angst hatte, sehen wir vor unseren Augen.

Der Turm von Wissen und von der Erleuchtung wurde demoliert und deren Vorteile und Auswirkungen wurden vollständig zerstört. Die Konsequenz ist, dass gegenseitiges Verachten und Erniedrigen üblich geworden sind. Nichts von der erhabenen Beziehung zwischen dem Schöpfer und Seiner Schöpfung ist in den Herzen der Menschen zurückgeblieben. Ganz im Gegenteil, der Mensch ist wie ein Tier, zum Sklaven seiner Begierde geworden. Ohne Zweifel ist es gegenwärtig schwer, wahre Gläubige (Mu´min) anzutreffen, aber es ist geradezu unmöglich, jemanden zu treffen, der für seine Anstrengungdes Weiterberichtens von Islam Entbehrungen in Kauf nimmt.

Jeder Muslim, der es wagt, Schritte gegen den gegenwärtigen Zusammenbruch und der Vernichtung zu unternehmen und sich bemüht, diese Gewohnheit (Sunna) des Weiterberichtens (Tabligh) wieder lebendig zu machen und diese schwereVerantwortung auf seine Schultern nimmt, diese Person wird ohne Zweifel die nobelste und angesehenste unter allen Menschen sein.

ImamGhasalirahmatullah alaih sagte das vor ungefähr achthundert Jahren, aber diese Aussage trifft haargenau auf unsere heutige Zeit zu. Wir müssen nachdenken und uns genau überlegen, was unter diesen Umständen gemacht werden muss. Es gibt einige sehr bekannte Gründe, die für die Gleichgültigkeit, die momentan vorherrscht, verantwortlich ist. Das wird jetzt erläutert.


Kapitel 7: Gründe

Im Allgemeinen nehmen wir an, dass die Aufgabe des Weiterberichtens (Tabligh) die einzige und alleinige spezielle Verantwortung von den Gelehrten (Ulama) ist, obwohl die relevanten Gebote vom Koran sich klar und deutlich auf jeden einzelnen lebenden Muslim beziehen. Die Taten und die harte Arbeit der Sahabaund all der angesehenen Muslime, die gleich nach ihnen folgten, sind der deutliche Beweis dafür, dass jeder Einzelne für das Weiterberichten (Tabligh) verantwortlich ist.

Die Verantwortung vom Gutes gewähren und Schlechtes verbieten nur auf die Gelehrten (Ulama) zu schieben und von uns selbst abzuweisen, ist ein Zeichen von großer Unwissenheit unsererseits. Die Pflicht der Gelehrten (Ulama) ist es, die Wahrheit aufzuzeigen und den rechten Weg zu weisen. Für Gerechtigkeit unter den Menschen zu sorgen, sowie das Bemühen, dass die Leute auf dem richtigen Weg bleiben, ist die Verantwortung von allen anderen Muslimen. Die folgenden Ahadithsind eine klare Warnung für uns:

„Seht! Ihr alle seid Sachverwalter und ihr werdet am Tage des Gerichts befragt werden, wie ihr mit dem Anvertrautem umgegangen seid. So ist der Führer der Verantwortliche für die Menschen und er wird im Bezug zu dieser Verantwortung befragt werden. Der Ehemann ist der Verantwortliche für seine Ehefrau und wird über diese befragt werden. Die Ehefrau ist die Verantwortliche für das Haus des Ehemanns und die Kinder und wird darüber befragt werden. Der Diener ist der Verantwortliche für das Vermögen seines Herrn und er wird über diese Verantwortung befragt werden. Also, ihr alle seid verantwortlich und ihr werdet alle über diese Verantwortung befragt werden.“ (Bukhari, Muslim)

Ähnlich, in einer anderen Überlieferung, jedoch noch deutlicher erfahren wir:

Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte: „Religion bedeutet das aufrichtige Geben von Ratschlägen. Wir (die Gefährten) fragten: ‚Für wen?‘ Er sagte: ‚Für Allah und Seinen Propheten, für die Anführer der Muslime und für die Allgemeinheit der Muslime.‘“ (Muslim)

Nehmen wir einmal an, nur imExtremfall, dass dies die Aufgabe der Gelehrten (Ulama) alleine sei, selbst dann verlangt es die gegenwärtige Notlage, sowie die kritische Situation, dass jeder Einzelne von uns gefordert ist alles in Bewegung zu setzen, um das Glaubensbekenntnis (Kalima)weiterzugeben, sowie die muslimische Lebensweise zu schützen.

II

Es wird im Allgemeinen angenommen, dass wenn eine Person fest und standhaft an seinem Glauben (Iman) festhält, dann könnte ihm die Untreue von anderen nicht schaden und beruft sich dabei auf folgenden Vers des Koran:

„O ihr, die ihr glaubt! Wacht über euch selbst. Wer irregeht, kann euch nicht schaden, wenn ihr nur selbst auf dem rechten Weg seid.“ (Al-Mā`ida105)

Doch in Wirklichkeit ist die wahre Bedeutung und der Sinn dieses Verses nicht das, wie es offensichtlich erscheint, denn sonst würde die Bedeutung des Verses genaudasGegenteil der göttlichen Weisheit und des Geistes und gegen die Lehre der muslimischen Lebensmethode sein. Die muslimische Lebensmethode betrachtet daskollektive Leben, Fortschritt und die Erlösung der muslimischen Gemeinschaft als Ganzes. Die Muslime müssen als ein einziger Körper angesehen werden. Wenn nur ein einzelnes Körperteil verletzt wird, dann leidet darunter der ganze Körper.

Die Menschheit wird Fortschritte machen und die höchsten Gipfel von Ruhm in allen erdenklichenBereichen des Lebens erklimmen, doch es wird einige geben, die irre gehen werden und sich mit Gottlosigkeit einlassen werden. Es ist in diesem Fall, dass der oben erwähnte Vers versichert, dass den ehrlichen Menschen, solange sie standhaft und auf dem rechten Weg bleiben, durch diese Menschen,die sich entschieden haben den rechten Weg zu verlassen,keinen Schaden zugefügt werdenkann.

Ebenso kann man nur dann vollkommene Rechtleitung bekommen, wenn die Lebensweise vom Propheten Mohammed sallallahu ’alaihi wassallam ausnahmslos akzeptiert und praktiziert wird, einschließlich aller Befehle, die natürlich auch die Aufgabe vom Gutes gewähren und Schlechtes verwehren, beinhalten. Diese Erklärung wird durch die Aussage von Abu Bakr radiallahu anhu unterstützt:

„O ihr Menschen! Ihr lest diesen Vers: ‚O ihr Gläubigen! Ihr seid verantwortlich für eure eigenen Seelen. Wenn ihr rechtgeleitet seid, kann der, der irre gegangen ist, euch nicht schaden.‘ Aber wirklich, ich hörte den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam sagen: ‚Wahrlich, wenn die Menschen etwas Schlechtes sehen und es nicht verbieten, dann werden sie sich sehr bald von Allahs Zorn umgeben finden.‘“

Dieser Vers wurde von allen wahren Gelehrten auf ähnliche Weise interpretiert, so wie z.B.ImamNawawi.Er erklärt in seinem Werk ‚Scharh Muslim‘:

„Die einstimmige Meinung der Gelehrten über diesen Vers ist: „Wenn du deine Pflicht, die dir aufgetragen wurde, erfüllt hast, dann werden die, die es versäumt haben, von deinen Ratschlägen zu profitieren, dir keinen Schaden zufügen können.“ So wie Allah sagt:

„…und keine lasttragende (Seele) soll die Last einer anderen tragen…“ (Al-An’ām164, Al-Isrā’1)

Von den vielen Geboten, die an alle gerichtet sind, handelt eines davondas Gutezu gewähren und das Schlechte zu verbieten. Deshalb, wenn ein Einzelner diese Pflicht erfüllt, aber die angesprochene Person dieser Aufforderung dennoch nicht nachkommt, so hat die erst genannte Person nicht mit einer Bestrafung zu rechnen.Denn sie ist der Verpflichtung vom Gutes gewähren und Schlechtes verwehren nachgekommen, das Akzeptieren oder Ablehnen der anderen Person liegt nicht in seiner Macht. Allah weiß es am besten.

III

Bekannte Menschen, ebenso der Durchschnittsbürger, der Studierte und der Ungebildete, sind gleichgültig und geradezu abgeneigt gegenüber derVerbesserung der Gesellschaft. Sie alle scheinen sich heutzutage mit dem Schicksal abgefunden zu haben, dass es schwierig, ja geradezu unmöglich für die Muslime ist, irgendeinen Fortschritt zu machen, der ihnen den glanzvollen Ruhm vergangener Tage wieder bringt. Wenn immer ein Plan für Fortschritt und Verbesserung jemandem vorgestellt wird, ist die gewöhnliche Reaktion folgende: Wie können die Muslime sich unter den Bedingungen weiterentwickeln, wenn sie doch noch nicht einmal einen eigenen Staat besitzen, geschweige denn irgendwelche Macht zu regieren[1],weder Reichtum, noch finanzielle Unabhängigkeit, keine Armee und Kriegswaffen und keinen Einfluss. Ihnen mangelt es selbst an körperlicher Ausdauer, gegenseitigem Einverständnis und einem einheitlichem Ziel. Es scheint, dass selbst die religiösen Menschen zu dem Entschluss gekommen sind, dass wir uns jetzt im vierzehnten Jahrhundert nach der Auswanderung (Hidschra) befinden und die Menschen sind so weit von den Lehren des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam abgewichen, dass der Untergang des Islam und der Muslime kurz bevorsteht. Sie halten an der Meinung fest, dass unter diesen Bedingungen jegliche Anstrengung zur Verbesserung der Muslime sinnlos wäre.

Es ist wahr, dass der Effekt vom Prophetenlicht abnimmt, je mehr wir uns von dieser Zeit wegbewegen. Aber das heißt ja noch lange nicht, dass man sich dafür anstrengen soll, dieses Licht zu regenerieren, indem man mit all seiner Energie und Kraft versucht, den Weg, den der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam gelehrt hat, zu befolgen und aufrecht zu erhalten.

Hätten die Muslime vor unsso gedacht, so wäre jetzt kein Zeichen vom Islam mehr übrig geblieben, denn es gäbe kein Mittel, durch das uns die Lektionen und Lehren des Propheten erreicht hätten. Es wäre deshalb fatal, die gegenwärtige negative Einstellung von uns gegenüber Islam nicht zu untersuchen. Wir sollten für uns selbst und für die folgenden Generationen eine bejahende Linie annehmen. Die Zeit läuft schnell und genauso ist es mit der Situation der Verschlechterung desIslam. Die Situation erfordert eine starke, schnelle und entschlossene Anstrengung von jedem, um das Problem an der Wurzel zu beheben, um jeden weiteren Verfall der muslimischen Gesellschaft zu stoppen.

Es gilt die Regel, dass die Existenz des wahren Islam abhängig ist vom gemeinsamen ausdauernden Bemühen der Muslime. Leider scheint es so, als gebe es in diesen wichtigen Voraussetzungen Mängel. Wir sollten es wertschätzen, dass der Koran und die Ahadith voll von den Lektionen sind, in denen die Muslime zu Aktivität und Ausdauer im WegeAllahs aufgerufen werden. Es gibt ein Hadith über einen sehr frommen Mann, der Tag und Nacht seines Lebens betete, aber er kann nicht die Stufe von dem erreichen, der sich anstrengt und für die Rechtleitung und Hilfe anderer Menschen Behaglichkeit und Bequemlichkeit aufgibt.

Esgibt viele Gebote und Anweisungen im Koran zu diesem Bereich. Es wird deutlich hervorgehoben, dass derjenige, der sich auf Allahs Weg anstrengt, im Vergleich zu anderen immer besser und höher im Rang sein wird. Zum Beispiel:

„Diejenigen unter den Gläubigen, die daheim bleiben – ausgenommen die Gebrechlichen und die, welche für Allahs Sache ihr Gut und Blut im Kampf einsetzen, sind nicht gleich. Allah hat die mit ihrem Gut und Blut Kämpfenden über die, die daheim bleiben, im Rang um eine Stufe erhöht. Jeden von beiden aber hat Allah Gutes verheißen, doch die Kämpfenden hat Allah vor den Daheimbleibenden durch großen Lohn ausgezeichnet, (mit) Rangstufen von Ihm und Vergebung und Barmherzigkeit; und Allah ist Allvergebend, Barmherzig.“ (An-Nisā` 95 – 96)

Auch wenn dieser Vers sich auf die Anstrengung im Wege Allahs bezieht, um die Lehre des Islam aufrechtzuerhalten und gegen den Unglauben und die Vielgötterei anzutreten. Auch wenn wir nicht die Gelegenheit haben im großen Umfang dagegen etwas zu unternehmen, so sollten wir doch jede kleine Gelegenheit nutzen,die in Richtung des Weitergebens des wahren Glaubens geht. Nur dann können wir erwarten, dass eines Tages unsere kleine Anstrengung und Standfestigkeit uns zu größeren Schritten befähigt.Es steht im Koran:

„Und diejenigen, die in Unserer Sache wetteifern – Wir werden sie gewiss auf UnserenWegen leiten“ (Al-’Ankabūt69)

Zweifelslos hat Allah Schutz für den Weg versprochen, den uns der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam gezeigt und praktiziert hat. Allerdings ist körperliche Anstrengung und Ausdauer unbedingt notwendig dafür. DieSahaba arbeiteten auf diese Weise unermüdlich und waren dabei erfolgreich und ernteten die hohe Belohnung. Sie hatten die Ehre, dass sie Allahs Hilfe und Beistand bekamen. Wir, als deren Verehrer und als Gläubige sollten versuchen ihnen zu folgen und daran arbeiten, Allahs Oberherrschaft auf Erden zu verbreiten und Seine Botschaft weiterzugeben. Dadurch werden wir auch Allahs Beistand und Hilfe erhalten.

„O ihr, die ihr glaubt, wenn ihr Allahs (Sache) helft, so wird Er euren Füßen festen Halt geben.“ (Muhammad 7)

IV

Die meisten von uns denken, dass wir selbst nicht über die nötigen Tugenden und Qualitäten des Islam verfügen und deswegen nicht kompetent dafür sind diese Qualitäten unter den anderen zu propagieren.Das ist jedoch ein großesMissverständnis.Denn es gilt, eine Pflicht zu erfüllen, besonders dann, wenn uns diese Aufgabe von Allah befohlen wurde und somit steht es außer Frage, den Gehorsam in dieser Angelegenheit zu verweigern. Wir müssen an uns arbeiten, dass wir gehorsam sind gegenüber den Geboten Allahs. Dann werden unsere Anstrengungen, so Allah will (Inscha Allah), uns mehr Kräfte sammeln lassen und uns noch entschlossener machen. So werden unsere ausdauernden Bemühungen auf dem rechten Weg, uns eines Tages die große Ehre bringen, dass Allah mit uns zufrieden sein wird. Es ist gegen den Brauch und die Gewohnheit von Allah (Sunna), dass wenn jemand sich für Seine Religion anstrengt, er demjenigen nicht Seine Gaben und Barmherzigkeit zuteilwerden lässt, nur weil dieser für diese Aufgabe nicht kompetent genug war. Dies wird durch folgenden Hadith deutlich:

Anasradiallahu anhusagte: „Wir sagten, O Prophet von Allah! Ist es richtig, dass wir nicht das Gute gewähren, bis wir nicht selbst alle diese guten Tugenden praktizieren? Ist es richtig, dass wir nicht das Schlechte verbieten, außer wir selbst halten uns komplett davon fern?“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam antwortete: „Nein, gewährt das Gute, auch wenn ihr selbst nicht alle guten Taten selbst praktiziert und verbietet das Schlechte, auch wenn ihr euch selbst nicht von allem Schlechten fern halten könnt.“ (Tabranie)

V

Die meisten von uns halten die religiösen Schulen, Gelehrten (Ulama), Frommen, die Plätze,an denen das Gedenken an Allah gelehrt wird, religiöse Bücher und Magazine für ausreichend, um die Aufgabe vom Gutes gewähren und Schlechtes verwehren zu erfüllen. Sie glauben, dass dies schon reichen wird, die Anforderungen des Weiterberichtens (Tabligh) zu erfüllen. Kein Zweifel, alle diese gerade erwähnten Dinge sind äußerst notwendig und man muss ihnen mit Hochachtung begegnen, da das was heute von Islam existiert, ihnen zu verdanken ist. Aber sie sind nicht ausreichend, um der gegenwärtigen Situation auch nur annähernd Herr zu werden. Die Aufgabe ist schwierig, wenn man unsere momentane Schwäche und die Anzahl unserer Probleme mitberücksichtigt. Sich mit der Existenz dieser wenigen Mittel zufrieden zu geben, wäre von unserer Seite her sehr töricht.

Selbst wenn wir von diesen Einrichtungen vollen Profit erhalten wollen, müssen wir erst mal in uns selbst einen wahren und tiefen Respekt für unseren Glauben aufbauen und den brennenden Wunsch, ihn auch in unser praktisches Leben zu übernehmen. Vor fünfzig Jahren noch, besaßen die Menschen wahre Liebe, Drang und Leidenschaft für Islam und es gab sichtbare und offensichtliche Zeichen von der islamischenLebensweise.Zu solcher Zeit wäre es vielleicht möglich gewesen, mit diesen Einrichtungen den Anforderungen gerecht zu werden. Aber heute sind unsere Gefühle für Islam praktisch tot, wegen der permanenten Angriffe auf unseren Glauben und unsere soziale Struktur durch verschiedene äußere Elemente und Kräfte. Leider! Sie waren in ihrem Bestreben erfolgreich! Anstatt Liebe, hat es den Anschein, als hätten wir einen Minderwertigkeitskomplex gegenüber unserer Religion und unseren Glauben! Deshalb müssen wir schnell handeln und gegen die Initiative der gegnerischen Kräfte vorgehen und einen Versuch starten, mit dem wir in der Lage sind, den toten Geist eines jeden Muslim wieder lebendig zu machen und in ihm die Liebe für Islam wieder zu entfachen. Nur dann können wir vollständig von den existierenden religiösen Einrichtungen profitieren, die dann der Gesellschaft zu Nutzen kommen kann. Sollten solche Schritte nicht durchgeführt werden, so wird sich die jetzige Selbstzufriedenheit weit und breit ausdehnen und die jetzigen Einrichtungen, werden womöglich ganz verschwinden.

VI

Wenn jemand die Arbeit vom Guten gewähren und Schlechten verbieten aufnimmt, wird dieser manchmal von den Mitmenschen nicht gut empfangen. Die Leute werden ihn schlecht behandeln und benutzen harsche und beleidigende Worte. Doch wir vergessen dabei die Tatsache, dass wir mit dieser Arbeit in die Fußstapfen der Propheten von Allah treten, die immer die Opfer der schlimmsten Behandlung waren. Das ist normal und unvermeidlich für diejenigen, die diese Arbeit aufnehmen. Wahrlich, alle Propheten mussten durch diese Schwierigkeiten gehen, wie der folgende Vers verdeutlicht:

„Und wahrlich, Wir entsandten schon vor dir (Gesandte) zu den Parteien der Früheren. Und nie kam ein Gesandter zu ihnen, über den sie nicht gespottet hätten.“ (Al-Hidschr10 – 11)

Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte: „Kein Gesandter und Prophet hat wegen der Einladung zur Wahrheit mehr gelitten als ich.“

Es ist klar dadurch, dass es keine Entschuldigung gibt diese Aufgabe zu lassen. Erst recht nicht, wenn wir behaupten dieNachfolgerdes Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu sein, der selbst bei der Ausübung dieser Aufgabe gelitten hat, jedoch alles mit enormer Geduld ertrug. Wir müssen ebenfalls diesem erhabenen Beispiel folgen und müssen Geduld und Ruhe haben, während wir die unbedingt notwendige Pflicht des Weiterberichtens (Tabligh) erfüllen.


Kapitel 8: Die Lösung

Auf den vorherigen Seiten wurde ausführlich erklärt, dass die gegenwärtige Krankheit, die bei den Muslimen herrscht, durch Schwächung des wahren Geistes des Islam in unseren Herzen ausgelöst wurde. Das Ergebnis ist, dass wahre Gefühle und Liebe für Islam in uns praktisch tot sind und unser Glaube (Iman) sehr schwach geworden ist. Natürlich, wenn die Quelle austrocknet, dann werden die Flüsse wie zum Beispiel Gerechtigkeit, gute Taten und feine Eigenschaften, die durch sie laufen, ebenfalls sehr bald nicht mehr zu sehen sein. Das ist genau die Situation, in welcher wir und heute befinden. Es wurde bereits ausführlich besprochen, dass der einzige Weg, diese Quelle wieder herzustellen, und die religiösen Vorteile durch diese Quelle wieder zum Fließen zu bringen, die Tat vom Weiterberichten (Tabligh) ist, welchesfür die Existenz des Islams lebenswichtig ist. Solange wir es nicht geschafft haben, das Weiterberichten (Tabligh) wieder zu beleben, werden wir in diesem Leben nichts erreichen, da kein Volk zu Ruhm kommen kann, ohne dass sie den hohen menschlichen Charakter in sich aufweist, so wie es ihn ausschließlich nur im Islam geben kann.

Wir sollten nun deutlich diese Krankheit erkennen, an der wir leiden und sollten die Behandlung beurteilen, die die Heilung bringt. Es liegt jetzt an uns, den Befehldes Weiterberichtens (Tabligh) wieder zu beleben. Nur dann können wir hoffen, dass der wahre Glaube des Islam sich in der Masse wiederherstellen lässt. Nur dadurch alleine können wir Allah und Seinen Propheten sallallahu ’alaihi wassallam richtig verstehen und letztendlich werden wir dann ihren Befehlen und Wünschen folgen. Um dies zu erreichen, müssen wir genau die Methoden und Wege annehmen, die uns vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallamfestgelegt und gezeigt wurden, als er die heidnischen Araber reformierte. Allah sagt im Koran:

„Wahrlich, ihr habt an dem Gesandten Allahs ein schönes Vorbild für jeden…“ (Al-Ahzāb 21)

In diesem Zusammenhang sagte Imam Malikrahmatullah alaih:

„Mit anderen Worten gesagt, die Reformation des letzten Teils der Gemeinschaft (Umma) wird niemals stattfinden, bis der gleiche Weg zur Reformation angewendet wird, der zu Beginn (vom Propheten) benutzt wurde.“

Am Anfang, als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallambegann die Leute zum Islam zu rufen, hatte er keinen einzigen Verbündeten auf seiner Seite, keine politische Macht oder Vermögen. Die heidnischen Araber waren arrogant, unabhängig und zu keinem Kompromiss bereit. Niemand unter ihnen war bereit zuzuhören, zu überlegen oder einer anderen Person zu trauen oder zu gehorchen. Die Worte der Wahrheit, welche der Prophet sallallahu ’alaihi wassallambeauftragt war weiterzugeben, mochten sie überhaupt nicht und waren völlig dagegen. Unter diesen Umständen wundert man sich, wie es diesem einzelnen Mann, der weltlich gesehen arm und mittellos war, gelang durch unsichtbare Kraft, das ganze arabische Volk für sich zu gewinnen.

Das war es im Grunde genommen, wozu der Prophet die Menschen aufrief;und wer immer es fand blieb für ewig damit verbunden. Die ganze Welt weiß, dass nur eine einzige Lektion das Lebensziel des Prophetensallallahu ’alaihi wassallamwar, welches er den Menschen präsentierte:

„…dass wir nämlich Allah allein dienen und nichts neben Ihn stellen und dass nicht die einen von uns die anderen zu Herren nehmen außer Allah.“ (Al-’Imrān 64)

Das Weiterberichten dieser Wahrheit kann nochmal das gleiche Ergebnis bringen. Der Prophet verbot seinen Anhängern irgendjemand anderen außer Allah anzubeten oder zu gehorchen. Nicht nur, dass er in dieser Aufgabe erfolgreich war, sondern, er schaffte es auch, jede Verbindung zwischen seinenAnhängern und einem anderen System abzuschaffen. Er fügte seine Anhänger in ein einheitliches System des Lebens ein, aus dem niemand wieder heraus wollte. Sie wurden ein Bild von:

„Folgt dem, was zu euch von eurem Herrn herabgesandt wurde und folgt keinen anderen Beschützern außer Ihm.“ (Al-A’rāf3)

Dies war die wahre Lektion, die Allah seinem Prophet befahl, sie zu lehren und zu verbreiten. Dies wird durch den folgenden Vers noch verdeutlicht:

„Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung auf und streite mit ihnen auf die beste Art. Wahrlich, dein Herr weiß am besten, wer von seinem Weg abgeirrt ist.“ (An-Nahl125)

Der Weg zum Fortschritt für den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und alle, die ihm folgen wird durch folgende Verse erklärt:

„Sprich: Das ist mein Weg: Ich rufe zu Allah – ich und diejenigen, die mir folgen, sind uns darüber im Klaren. Und gepriesen sei Allah; und ich gehöre nicht zu den Götzendienern.“ (Yūsuf108)
„Und wer ist besser in der Rede als einer, der zu Allah ruft und Gutes tut und sagt: Ich bin einer der Gottergebenen.“ (Fussilat33)

Die Menschheit zu Allah zu rufen und alle, die irre gegangen waren den rechten Weg zu zeigen, war die einzige Mission und das Lebensziel des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Für dieses Ziel wurden Tausende von Propheten vor ihm zu den Menschen gesandt. Allah sagt:

„Und Wir schickten keinen Gesandten vor dir, dem Wir nicht offenbart haben: Es ist kein Gott außer Mir, darum dient nur Mir.“ (Al-Ambiyā` 25)

Die edle Biografie des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam; sowie die der anderen Propheten vor ihm, zeigen auf ein einziges Ziel, ihr eigentliches Lebensziel hin: das ist der Glaube an Allah alleine, so wie Er ist, mit all Seinen Eigenschaften. Dieser Glaube ist die Essenz des Islam. Es ist das Praktizieren und diesen Glauben zu prüfen, weshalb die Menschen auf dieser Erde sind:

„Und Ich habe die Geister (Dschinn) und die Menschen nur darum geschaffen, damit sie mir dienen.“ (Ad-Dāriyāt56)

Jetzt sollten wir in der Lage sein zu begreifen, zu welchem Zweck der Mensch erschaffen wurde und wie wir, speziell die Muslime leben sollten. Wir kennen jetzt auch die wahre Krankheit unter der wir leiden und auch deren Heilungsmethode. Es sollte deshalb nicht schwer sein herauszufinden, wie diese Heilungsmethode anzuwenden ist, um unsere verlorene Stärke wieder zu erhalten. Wenn wir all das, was bereits besprochen wurde, bedenken und mit diesem Hintergrundaufrichtig handeln, werden wir, so Allah will (Inscha-Allah), davon profitieren und erfolgreich sein. Wie auch immer, eine als erfolgreich bewiesene Methode wird jetzt beschrieben.


Kapitel 9: Vorgehensweise

Mit meinem sehr begrenzten Wissen und Verstand, habe ichhierein Programm für die Verbesserung der Muslime und deren Fortschritt im Islam zusammengestellt. Eigentlich, was ich zu sagen habe ist nichts anderes als eine kurze Beschreibung der Lebensmethode, welcher unsere Vorväter und die früheren Muslime gefolgt sind.

Das aller erste, was wir tun müssen, ist das Ziel unseres Lebens ändern,von weltlichen Motiven und dem Anhäufen von Reichtum weg und hin, zur Aufgabenerfüllung an der Einhaltung der Gebote von Allah und des Islams zu arbeiten. Ich werde mir zum Ziel setzen, die Befehle und Anweisungen Allahs auszuführen, jedes Gebot von Allah zu befolgen, werde versuchen diese in meinem Leben zu praktizieren und werde niemals und unter keinen Umständen ungehorsam zu Allah sein. Die Erfüllung dieser Vorsetze muss das Ziel des Lebens sein. Wir können danach handeln, wenn wir den folgenden Anweisungen folgen:

  1. Das Glaubensbekenntnis (Kalima) auswendig zu lernen und richtig auszusprechen, seine genaue Bedeutung zu verstehen.

Das bedeutet, zu glauben, zu sprechen und nach dem Glauben zu handeln, dass Allah die einzige Kraft, die einzige Autorität und der Besitzer und Kontrolleur des ganzen Universums ist und nur Allah alleine gebührt es angebetet und gehorcht zu werden und Allah alleine gibt Erfolg oder Misserfolg im Leben. Der Erfolg hängt von unserem aufrichtigen Praktizieren des Lebensweg ab, den uns der Prophetsallallahu ’alaihi wassallam gezeigt hat, sowie zu akzeptieren, dass er ein wahrer und der letzte Prophet von Allah ist. Wenn wir diesvor uns halten, beginnen wir unser Leben zu ändern, wie es mit dem Glaubensbekenntnis (Kalima) im Einklang steht.

  • Regelmäßigkeit und Pünktlichkeitim Verrichten der täglichen fünf Gebete. Das Erfüllen dieser wichtigen Pflichttat muss ganz genau mit dem Ablauf übereinstimmen, den uns der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam gezeigt hat. Dieses sollte in größter Demut und mit Bittgebeten verrichtet werden.Die Größe und Überlegenheit von Allah muss uns während des ganzen Gebets bewusst sein und zugleich das Gefühl unserer eigenen Demut und Hilflosigkeit. In anderen Worten ausgedrückt, sollte das Gebet mit dem Gewahrsam verrichtet werden, dass ich gerade vor Allah stehe, in solch einer Weise wie es seiner Größe und Herrlichkeit gebührt. Sollte der Ablauf des Gebets nicht bekannt sein, dann muss es sorgfältig, bis in kleinste Detail gelernt werden.
  • Das Entwickeln der körperlichen und seelischen Beziehung zum Worte Allahs(dem Koran) auf folgende Weise:
    • Das tägliche Rezitieren eines Abschnitts vom Koran. Egal wie wenig es auch ist, so sollte man dennoch mit höchsten Respekt und Ehrfurcht lesen und wenn möglich auch die Bedeutung verstehen. Falls man nicht in der Lage ist, die Bedeutung zu verstehen, sollte man trotzdem den Text, mit der Zielsetzung und Hoffnung lesen, dass seine Errettung und Fortschritt davon abhängig ist. Auch alleine nur das Rezitieren ist ein großer Segen. Wenn eine Person nicht lesen kann, sollte sie sich täglich ein bisschen Zeit nehmen, um Koranlesen zu lernen.
    • Es muss sichergestellt werden, dass die eigenen Kinder, als auch die der Nachbarn und Freunde den Koran erlernen, sowie andere wesentliche religiöse Bücher als ersten Schritt des Lernens.
  • Ein bisschen Zeit sollte mit dem Gedenken an Allah (Sikr) verbracht werden. Man sollte einen vertrauenswürdigen Schaich, der nach den Gesetzen Allahs lebt und der Lebensmethode des Propheten folgt, befragen, welches Gedenken an Allah (Sikr) er für einen selbst anrät. Oder man sitzt morgens und abends ruhig und mit aufmerksamen Herzen und rezitiert jeweils hundert Mal: 1. Die dritte Kalima (Subhanallah…). 2. das Senden von Friedensgrüßen (Salawat) an den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. 3. Allah um Vergebung (Istighfar) bitten z.B. indem man sagt Astaghfirullahal-lasie la ilaha illahu wal haiul qaium wa atubu ilaih.
  • Jeden Muslim muss man als seinen eigenen Bruder betrachten und muss zu jeder Zeit mit Hingabe, Sympathie undaufrichtiger Aufmerksamkeit behandelt werden, besonders dann, wenn er sich in Not befindet. Die Tatsache, dass eine Person sich zum Islam bekennt, berechtigt ihn automatisch zu brüderlichem Respekt alleranderen Muslime, die es zu jeder Zeit unterlassen müssen, ihm weder körperlich, als auch geistig zu schaden.
  • Die oben erwähnten Praktiken solljeder in sein eigenes Leben bringen und es soll versucht werden, dass andere ebenfalls dem folgen. Der einzige und beste Weg dies zu erreichen, ist der, dass man eine bestimmte Zeit damit verbringt diese feinen islamischen Eigenschaften zu erlernen und in sich selbst zu bringen und auch andere davon zu überzeugen, die gleiche Anstrengung zu machen. Dieser gemeinsame Einsatz wird automatisch für den Zuwachs und das Verbreiten vom wahren Islam sorgen, was auch das Bedürfnis der Stunde ist.

Das war genau die Art von Arbeit, mit der jeder Prophet beschäftigt war. Wegen dieser Arbeit musste fast jeder von ihnen unbeschreibliches Elend und Qualen ertragen. Die Sahaba radiallahu anhum, und ebenso auch viele andere ausgezeichnete Muslime verbrachten besonders während der Anfangszeit des Islam ihr ganzes Leben in großer Anstrengung für Islam auf die gleiche Art und Weise. Die meisten von ihnen opferten ihr ganzes Leben auf diesem Weg. Es wäre für uns unglücklich und ein großer Verlust, wenn wir nicht mal einen Teil, wie gering auch immer, unseres Lebens für die Aufgabe desWeitergebens des Islamopfern könnten. Wir müssen zugeben, dass wegen unserer Unachtsamkeit in dieser notwendigen Aufgabe, die muslimische Gesellschaft sich gegenwärtig auf diesem niedrigen Niveaubefindet und vor dem Zusammenbruch steht. Deshalb müssen wir uns Erheben und große Anstrengung leisten.

Damals bestand die Aufgabe ein Muslim zu sein darin, bereit zu sein, sein Leben, seine Ehre und sein Vermögen für den Erhalt des Islam und den Glauben daran, dass es keinen Gott außer Allah gibt, zu geben. Wenn in solchen Tagen jemand das nicht getan hatte, galt dieser als ignoranter und nutzloser Gefährten. Aber Leider! Obwohl wir uns heute stolz fühlen, Muslime genannt zu werden, bleiben wir bei der Tatsache völlig regungslos, dass vor unseren Augen jeder einzelne Teil vom Islam Stück für Stück zerstört wird und nicht mal ein Finger wird gerührt, um diesen schrecklichen Verlust zu prüfen. Wenn wir das realisieren, können wir erkennen, dass die Arbeit für den Islam unsere eigentliche Lebensaufgabe ist und darin liegt auch unsere Existenz als Muslime und unser Erfolg, Ruhm und unsere Rettung. Das Gegenteil ist auch wahr, wenn wir diese Arbeit vernachlässigen, werden wir an moralischem Verfall und auch an sozialem Abstieg leiden. Die einzige Lösung dafür ist, dass wir alle unserer Tatenlosigkeit und schädliches Verhalten der Vergangenheit aufrichtig bereuen und sofortige Schritte einleiten, das Weiterberichten (Tabligh) wieder als unsere Hauptaufgabe anzusehen. Nur dann können wir erwarten, dass die Barmherzigkeit und die Güte von Allah mit uns sein wird und uns zu Triumph und Glück in diesem und im nächsten Leben verhelfen wird.

Das bedeutet natürlich nicht, dass wir jetzt alles andere aufgeben sollen z.B. Beruf, Geschäft oder Arbeit. Nein, es bedeutet, dass genauso, wie wir mit unserem ganzen Herzen den weltlichen Verpflichtungen nachkommen, wir auf die gleiche Weise auch mit dem Weiterberichten (Tabligh) beschäftigt sein sollen. Wenn einige Personen nun dazu bereit sind, diese Aufgabe zu machen, sollten diese versuchen, ihre Freunde oder Personen in der Nachbarschaft aufzusuchen, die schon mit dieser Arbeit vertraut sind,und einige Stunden in der Woche in ihrer Gesellschaft verbringen. Der nächste Schritt wird sein, dass man nun unter der Führungdieser Leute monatlich ganze drei Tage in einem Ort außerhalb seines eigenen verbringt. Später, aber so bald wie möglich, sollte man versuchen, einen Monat, oder noch besser vierzig Tage jährlich in etwas weiterer Entfernung auf gleiche Weise zu verbringen. Letztlich, die wahre Voraussetzung bei dem Weiterberichten (Tabligh) ist das Verbringen von vier Monaten am Stück einmal im Leben in einem zugewiesenen Ort. Die ganze Zeit soll man sich nur mit dem Erlernen und dem Weiterberichten (Tabligh)des wahren Islam beschäftigen,und ebenso mit dem Praktizieren der Lebensweise unseres Prophetensallallahu ’alaihi wassallamSo wird unsere Anstrengungen sich verbreiten und letztendlich jede Person erreichen, egal ob reich oder arm, Arbeitgeber oder Arbeitnehmer, Großgrund-besitzer oder Bauer, Studierte oder Unwissende, und auch diese werden mithelfen an dieser Arbeit und nach der Lebensweise des Islam leben, so wie es Allah und Sein Prophet sallallahu ’alaihi wassallam verordnet hat.


Kapitel 10: Durchführungsmethode

Der wichtigste Punkt vom Weiterberichten (Tabligh) ist, die Wichtigkeit zu erklären, der Art und Weise derSahabagenau zu folgen, deren Leben in exakter Übereinstimmung mit den Lehren des Propheten sallallahu ’alaihi wassallamwar. Die Methode, die der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam praktizierte, war wie folgt:

Eine Gruppe von mindestens zehn Männerngehen um weiter zu berichten (Tabligh). Zuerst wählen sie unter sich einen Gruppenleiter (Amir). Dann sollten sie sich in der Moschee versammeln, zwei Rak’a freiwilliges Gebet verrichten, nachdem sie die Gebetswaschung (Wudu) gemacht haben. (Vorausgesetzt, dass es in dieser Zeit erlaubt ist zu beten.)Danach sollen alle gemeinsam Bittgebet (Du’a) machen undAllah um Hilfe, Erfolg, die Fähigkeit zur Gehorsamkeit Allahs, um eigene Standhaftigkeit und Mut bitten. Nachdem Bittgebet (Du’a) soll der Platz mit Würde und Besonnenheit verlassen werden, leise sollten alle mit dem Gedenken an Allah (Sikr) beschäftigt sein undunnötiges Gerede unterlassen. Beim Erreichen des Platzes vom Weiterberichten (Tabligh) soll die Gruppe nochmals Bittgebet (Du’a) zu Allah machen und sie sollen alle Leute aus der Nachbarschaft oder des Dorfes versammeln oder versuchen sie zu treffen. Sie sollen ermutigt werden, ihre Gebetezu verrichten, anschließend sollen sie motiviert werden feste Absicht zu machen, die gleiche Anstrengung regelmäßig und in gleicher Weise auch zu machen. Die Gruppe soll dann mit diesen Leuten zu den Türen der Häuser gehen und auch die Frauen bereit machen, ihre Gebete regelmäßig zu verrichten.


Kapitel 11: Allgemeine Regeln

In seiner wahren Form, ist das Weiterberichten (Tabligh) die wichtigste Art der Religion von Allah und führt zu höchstem Segen. Es bedeutet buchstäblich das Folgen in den Fußstapfen der Propheten. Da diese Arbeit von sehr hohem Charakter ist, muss sie auch auf gleich hohen Prinzipien basieren, die permanent genau zu befolgen sind. Jeder Teilnehmer muss die Einstellung haben, dass er es ist, der sich verbessern muss und nicht denken, er müsse andere reformieren. Während dem Weiterberichten (Tabligh) und auch wenn er mit anderen Dingen beschäftigt ist, muss er immer versuchen, ein perfekter Muslim zu sein, denn ein frommer Diener von Allah, gehorcht immer den Gebote Allahs und strebt immer nach Allahs Zufriedenheit und Barmherzigkeit. Das ist die Grundvoraussetzung und die Seele und Fundament des Weiterberichtens (Tabligh). Sobald das tief und fest im Herzen der Arbeiter des Weiterberichtens (Tabligh) verankert ist, sind die anderen Prinzipien, Regeln und Praktiken des Weiterberichtens (Tabligh), welche unten aufgelistet werden, leicht zu folgen.

  1. Soweit wie möglich, sollen alle Aufgaben wie für den Transport, Verpflegung, Unterkunft usw. von jedem selbst getragen werden. Wenn jemand dazu in der Lage ist, darf er sang- und klanglos andere, die es benötigen, finanziell unterstützen.
  2. Jeder einzelne in der Gruppe muss voll respektiert und toleriert werden und es muss sich um ihn gekümmert werden und alle müssen sich ständig gegenseitig motivieren. Dieses wird sich als Segen für die ganze Umgebung erweisen, in der die Gruppe (Dschama’a) arbeitet.
  3. Gesprächeund Diskussionen mit anderen müssen in sanftem und überzeugendem Ton und in einfacher, höflicher Sprachegeführt werden. Alles das, was zu Missfallen führen kann, muss vermieden werden. Den Gelehrten (‘Ulama) muss höchster Respekt und Achtung entgegen gebracht werden, den gleichen Respekt, den wir auch gegenüber dem Koran und Hadithaufbringen, denn Allah hat uns durch diese Personen mit wahrem Wissen und Verstehen von Islam gesegnet. Jegliche Respektlosigkeit ihnen gegenüber, auch die geringste, wäre gleichbedeutend mit Respektlosigkeit gegenüber dem Islamund das wiederum würde Allahs Zorn, für die ganze Gesellschaft hervorrufen.
  4. Die Freizeit sollte damit verbracht werden, gute religiöse Bücher zu lesen, oder sich in der Gesellschaft von frommen und gelehrten Personen aufzuhalten. Dadurch wird man in der Lage sein, viele richtige Dinge über Islam, Allah und den Prophetensallallahu ’alaihi wassallam zu lernen. Es muss besonders auf die Zeit geachtet werden, in der man mit dem Weiterberichten (Tabligh) beschäftigt ist. Es sollen keine unwichtigen, nutzlose und sinnlosen Themen oder Dinge besprochen, diskutiert oder gemacht werden.
  5. Setze alles daran einen ehrlichenLebensunterhalt zu verdienen. Sei sehr sorgsam und wirtschaftlich in den Ausgaben und erfülle ständig jede Verpflichtungen, wie klein auch immer, gegenüber Familie, Verwandte und Bekannte.
  6. Umstrittene und nebensächliche Themen dürfen zu keiner Zeit besprochen werden. Die gesamte Zeit soll damit verbracht werden, über die Größe von Allah zu sprechen. Alle Gespräche sollen sich nur um die Hauptsache des Weiterberichtens (Tabligh) handeln, was ja eigentlich die Grundsätze sind, denen jeder Muslim zu jeder Zeit folgen sollte.
  7. Jede Tat, Bemühungund Gespräch müssen mit Aufrichtigkeit (Ikhlas) getan werden. Auf diese Art undWeise wird jede Tat, wie klein auch immer, große Belohnung und Gutes mit sich bringen. Im Gegensatz dazu wird jede Tat, auch wenn sie noch so groß erscheint, aber ohne Aufrichtigkeit (Ikhlas) verrichtet wurde, keinen Nutzen und Erfolg mit sich bringen. Weder in diesem Leben, noch im Jenseits. Mu’asradiallahu anhu, der zum Gouverneur über den Jemen benannt wurde, bat den Prophetensallallahu ’alaihi wassallam um einen guten Rat. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam antwortete ihm: „Sei ehrlich und aufrichtig in Angelegenheiten der Religion. Einwenig, was mit Aufrichtigkeit getanwurde, ist genug.“ In einem anderen Hadith heißt es: „Allah akzeptiert nur die Taten, die gemacht wurden, um seine Zufriedenheit zu bekommen.“ In einem anderen Hadith heißt es: „Allah schaut nicht auf euer Gesicht und auch nicht auf euren Besitz, aber auf eure Herzen und Taten.“ Der springende Punkt ist, dass das Weiterberichten (Tabligh) mit ganzer Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit gemacht werden soll. Es darf nichts für Ruhm oder Status gemacht werden. Der Grad des Erfolgs und des Fortschritts hängt einzig und allein von unserer Aufrichtigkeit ab.

Kapitel 12: Zusammenfassung

Eine kurzeBeschreibung der Arbeit des Weiterberichtens (Tabligh) und deren Wichtigkeit und Notwendigkeit wurden erläutert. Esbleibt nur noch zu beurteilen, wie uns das alles rechtleiten kann und wie es uns die ersehnte Erlösung und Vorteilein dieser Zeit bringen kann, in der Verwirrung, Ruhelosigkeit und Konflikte vorherrschen.

Dafür müssen wir nochmals im Koran um Rechtleitung suchen, der die harte Arbeit für Islam als sehr ertragreiches Geschäft in der folgenden Weise bezeichnet:

„O die ihr glaubt! Soll Ich euch zu einem Handel weisen, der euch vor schlimmer Strafe retten wird? Ihr sollt an Allah und an seinen Gesandten glauben und sollt euch für Allahs Sache mit eurem Vermögen und allen Fähigkeiten und Talenten einsetzen. Das ist besser für euch, wenn ihr es nur wüsstet. Er wird euch eure Sünden vergeben und ins Paradies (Dschanna) führen, durch das die Bäche fließen und in schöne Häuser in den Gärten von Eden. Das ist die größte Glückseligkeit. Und noch etwas anderes, das ihr liebt: Hilfe von Allah und naher Sieg. So verkünde den Gläubigen die frohe Botschaft.“ (Saff 10 – 13)

Der oben erwähnte Vers bezeichnet ein Geschäft, das wenn es akzeptiert wird, verspricht von jederArt Problemen und Strafen zu retten. Das Geschäft das gemeint ist: an Allah und Seinen Propheten sallallahu ’alaihi wassallamfest zu glauben und in seinem Weg hart zu arbeiten ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben oder Vermögen. Das wiederum auf die Arbeit des Weiterberichtens (Tabligh) hindeutet, die für uns ewigesWohlergehen und Glück garantiert. Es ist diese einfache Arbeit, die uns große Vorteile verspricht, wie zum Beispiel die Vergebung all unserer Sünden, Fehler und Mängelsowie große Belohnung im nächsten Leben. Soviel zum Erfolg im nächsten Leben, dass wirklich die größte Freude eines Muslim sein wird. Aber es sind auch deutliche Zeichen für den Erfolg in diesem Leben. Wir werden das erhalten, was wir am meisten lieben, Wohlstand, Allahs Hilfe und Erfolg in allen Bereichen.

In anderen Worten verlangt Allah zwei Dinge von uns: Erstens an Allah und Seinen Propheten sallallahu ’alaihi wassallam fest zu glauben und zweitens hart aufAllahs Weg sich zu bemühen und alles dafür zu opfern, wenn nötig unser Leben und unser Hab und Gut. Als Gegenleistung dafür hat Allah auch zwei Dinge versprochen: Eine schöne und friedliche Bleibe im Paradies, mit einem ewigen Leben und unendliche Glückseligkeit; undzweitens Ruhm und Erfolg in diesem Leben. Die erste Anforderung die an uns gestellt wird, ist die vom Glauben (Iman). Das ist genau das, was uns das Weiterberichten (Tabligh) einbringen wird, nämlich dass wir alle mit wahrem Glauben gesegnet werden. Die zweite Anforderung an uns ist, dass wir Anstrengung machen auf dem Wege Allahs. Das was das Ziel vom Weiterberichten (Tabligh) ist, den Glauben daran, dass Allah nur Einer ist, sowie das Leben nach Allahs Befehlen, weiterzugeben, wodurch unser Glauben wachsen wird.

Es sollte uns jetzt klar geworden sein, dass das Glück und der Erfolg im Leben nach dem Tod darin liegt, fest an Allah und an Seinen Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu glauben und hart auf dem vorgeschriebenen Weg sich einzusetzen. Dies sind ebenfalls die Voraussetzungen für den Erfolg und Ruhm in diesem Leben.

Wenn wir diese Grundvoraussetzungen erfüllen, erstens, denGlauben an Allah und seinen Propheten und zweitens, sich in Seinem Weg hart anzustrengen, allein wenn wir diese beiden Dinge schaffen, können wir uns mit hohen moralischen Tugenden und Charakter schmücken. Nur dann sind wir dazu berechtigt, das Versprochene Kalifat von Allah zu erhalten und Sein Königreich auf Erden, was kommt wie im Koran versprochen:

„Verheißen hat Allah denen, die von euch glauben und gute Werke tun, dass Er sie gewiss zu Nachfolgern auf der Erde machen wird, wie Er jene, die vor ihnen waren, zu Nachfolgern machte; und dass Er gewiss für sie ihre Religion festigen wird, die Er für sie auserwählt hat; und dass Er gewiss ihren (Stand) nach ihrer Furcht in Frieden und Sicherheit verwandeln wird, auf das sie Mich verehren (und) Mir nichts zur Seite stellen.“ (An-Nūr55)

Der oben genannte Vers verspricht das Königreich unter der Voraussetzung vom Glauben (Iman) und guten Taten. Dieses wurde in der Zeit des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam tatsächlich erfüllt und hielt an bis in die Zeit der ersten vier Kalifen (’Umar, Abu Bakr, ’Uthman, ’Ali), die von Allah rechtgeleitet waren.In der Tat wurde in der Zeit vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam ganz Arabien ein islamischer Staat und der Rest der Länder (die heutigen muslimischen Länder) schlossen sich in der Zeit der Kalifen,oder kurz nach ihnendem Islam an. Selbst später wurde das Versprechen für eine Anzahl von muslimischen Königen und Kalifen erfüllt und es wird auch wieder passieren, sobald jemand wieder die Voraussetzungen erfüllt. Wie es der folgende Vers verdeutlicht:

„Sicher, die Gläubigen werden dominieren.“ (Al-Mā`ida56)

Auf diesen wenigen Seiten wurde die gegenwärtige Situation, sowie die praktische Lösung dazu erläutert. Die Lösung ist nichts weiter, als die islamische Lebensweise, die von unseren Vorvätern und frühen Muslimen gelebt wurde.


Kapitel 13: Fazit

Als Fazit gilt, dass es keine Ehre, Zufriedenheit, Frieden und Ruhe in diesem Leben geben kann, außer man hält fest an der Arbeit und dem System des Weiterberichtens (Tabligh), für das jeder von uns seine Energie und Vermögen einsetzen muss.

„Und haltet insgesamt an Allahs Seitl fest, und zerfallt nicht” (Al-’Imrān 103)

Schluss

Dieses System wurde in naher Vergangenheit in der Region von Mewat (Gebiet vom Alwar Staat in Indien), sowie in einigen Gegenden um Delhi (Indien) herum, umgesetzt. Obwohl die Arbeit in der Region noch nicht ihre letzte Stufe erreicht hat, ist der Fortschritt der heimischen Muslime bemerkenswert. Der Segen und die Vorteile vom System des Weiterberichtens (Tabligh) sind deutlich sichtbar und sehenswert. Wenn alle Muslime gemeinsam beschließen, diesem noblen Beispiel zu folgen und den korrekten Lebensweg anzunehmen, sowie er hier beschrieben wurde, dann besteht jede Hoffnung, dass durch diese Anstrengung Allah alle unsere Härten und Schwierigkeiten beseitigen wird und wir dadurch fähig sein werden unseren wahren Glauben, die Kraft gute Taten zu tun, wiederzu erlangen, was sich in Ehre, Würde und Ruhm in diesem Leben, sowie ewiger Erlösung im nächsten Leben auszahlen wird. Die Muslime werden dann ein Beispiel für den Rest der Welt sein,da sie ein Leben in Frieden leben, Ruhe und Glückseligkeit bekommen, was der eigentliche Wunsch von jedem Menschen auf der Welt ist.

Es wurde so klar wie möglich versucht zu erklären, was der eigentliche Grund für das Schreiben dieses Buches gewesen ist. Nämlich dem Leser kurz den Weg zu erläutern, der ungefähr dreißig Jahre zuvor begann und mit Entschlossenheit von Maulana Iljasrahmatullah ’alaihbeschritten wurde. Tatsächlich hat er sein ganzes Leben für diese heiligen Aufgabe und Mission gewidmet. Es liegt nun an uns, den Muslimen der Gegenwart, unsere Pflichten gegenüber dem Islam zu verstehen und in unserem eigenen Interesse, sowie der nachfolgenden Generationen und der Menschheit im Allgemeinen, diese Pflichten zu erfüllen. Der Weg ist deutlich und gut angelegt. Lasst uns den Marsch beginnen und unsere Gedanken auf das Ziel konzentrieren, was die Zufriedenheit und Annahme von Allah ist.

Maulana Ihtishamul Hasan

18. Rabi’u-s-Sani (4. Monat im islamischen Kalender) 1358 nach der Auswanderung (Hidschra)


[1] Der Originaltext wurde 1938 geschrieben, als die Muslime in Indien keine Freiheit und politische Unabhängigkeit und Macht besaßen.


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