Umm Habiba radiallahu ’anha lässt ihren Vater nicht auf dem Bett sitzen (aus Siru-s-Sahaba)
Hadhrat Ummu-l-Mu´minin Umm Habiba radiallahu ’anha war zuerst mit ’Ubaidullah bin Dschahsch verheiratet. Das Ehepaar nahm gemeinsam Islam an und wanderte zusammen nach Äthiopien aus. Ihr Ehemann wurde abtrünnig und starb dort als Ungläubiger (Kafir). Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam schickte durch den König Negus einen Heiratsantrag, während sie die Tage in Äthiopien noch als Witwe verbrachte. Mit der Hilfe des Königs wurde die Ehe geschlossen. Wie wir noch am Ende dieses Kapitels ausführlich lesen werden. Nach der Eheschließung kam sie nach Madina, um mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu leben.
Während der Zeit des Waffenstillstands zwischen den Muslimen und den Götzendienern von Mekka, kam ihr Vater Hadhrat Abu Sufjaan radiallahu ’anhu einmal nach Madina als Vermittler im Zusammenhang um die Verstärkung des Waffenstillstands. Er ging, um Umm Habiba radiallahu ’anha zu sehen. Da er im Begriff war, sich auf das Bett in ihrem Raum zu setzen, zog sie es unter ihm weg.
Er war erstaunt über ihr Verhalten und sagte: „War das Bett ungeeignet für mich oder bin ich ungeeignet für das Bett?“ Sie erwiderte: „Dieses Bett ist bestimmt für den lieben und edlen Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, während du ein Götzendiener und folglich unrein bist. Wie kann ich dir erlauben, auf dem Bett zu sitzen?“
Abu Sufjaan radiallahu ’anhu war sehr gekränkt und bemerkte: „Seit du uns verlassen hast, hast du dir schlechte Manieren angeeignet.“ Angesichts der großen Verehrung, die sie für den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam hatte, konnte sie nicht zulassen, dass ein unreiner Götzendiener (obwohl er ihr eigener Vater war), auf dem Bett des Propheten sitzen wollte.
Einmal erfuhr sie vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam über den Wert von den zwölf Rak’a vor dem Sonnenhöchststand (Duha). Seit dieser Zeit hielt sie am regelmäßigen Verrichten dieses Gebets fest.
Ihr Vater Hadhrat Abu Sufjaan radiallahu ’anhu nahm später Islam an. Am dritten Tag, nach seinem Tod, ließ sie etwas Parfüm kommen und benutzte es sagend: „Weder brauche, noch mag ich Parfüm. Ich habe den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam sagen hören: „Es ist einer Frau nicht erlaubt, um den Tod irgendeiner Person (ausgenommen ihr Ehemann), länger als drei Tage zu trauern. (Trauerzeit nach dem Tode des Ehemanns ist jedoch vier Monate und zehn Tage.) Ich benutze das Parfüm nur, um zu zeigen, dass ich nicht länger über den Tod meines Vaters trauere.“
Als sie im Sterben lag, schickte sie nach Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha und sagte: „Wir waren Rivalinnen darin, die Liebe des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu teilen. Es kann möglich sein, dass wir uns gegenseitig beleidigt haben. Ich verzeihe dir. Verzeihe mir bitte auch.
Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha sagte: „Ich verzeihe dir auf jeden Fall. Möge Allah ta’ala dir auch verzeihen.“ Sie bemerkte: „O ’Aischa, du hast mich sehr glücklich gemacht. Möge Allah ta’ala dich glücklich lassen.“ Genauso hat sie nach Umm Salama radiallahu ’anha rufen lassen und versicherte ihre Verzeihung. (Tabkat)