Wer ist Sa’d ibn abi Waqqas?


Sa‘d ibn abi Waqqas (r.a.), war jemand, der in Kriegen mit dem Bogen jeden Schuss traf und ein Gefährte des Propheten (saw), dessen Bittgebete Bei Allah (swt) erhört wurden.

Er war einer der zehn, denen von dem Propheten (saw) das Paradies versprochen wurde. Er gehörte der quraischitischen Familie der Banu Zuhra aus Mekka an und war somit der Cousin von Amina bint Wahb, der Mutter vom Gesandten Allahs.


Der erste, der Blut auf dem Weg Allahs fließen ließ


Es wird gesagt, dass er der fünfte oder siebte der ersten Gefährten war, die mit dem Islam geehrt wurden. Er war ein siebzehnjähriger Junge, als er Muslim wurde. Er erklärte diesen Zustand mit den Worten: “Als ich Muslim wurde, hatte ich noch keine Haare im Gesicht.” Ein weiteres Merkmal von ihm ist, dass er der erste ist, der einen Pfeil schießt und Blut auf dem Weg Allahs vergießt. Das erste Blutvergießen lief folgendermaßen ab:

Als Sa‘d (r.a.) den Islam akzeptierte, machte einer der Mushrikin schwere Vorwürfe an ihn. Er zerschmetterte dem Mann den Kopf mit einem Bogenschuss Schuss ab. Dies war das erste Blut, das auf dem Weg Allahs zu Boden fiel. Er hat in der Schlacht von Uhud tausend Pfeile auf den Feind abgefeuert. In diesem Krieg gab ihm der Gesandte Gottes einerseits Pfeile und andererseits sagte er:

– „Meine Mutter, mein Vater, sei für dich geopfert, oh Sa‘d! Schieß!” und unterstütze ihn. In allen Kriegen verließ er den Propheten nicht und erhielt viele weitere Segenswünsche von ihm. Unser Prophet (saw) steigerte seine Leistung mit Bittgebeten wie:

– “Ya Allah! Lass ihn sein Bogen richten und akzeptiere seine Bittgebete!” Aus diesem Grund traf Sa‘d seine Schüsse und seine Gebete an Allah den Allmächtigen wurden angenommen. Diejenigen, die das wussten, hatten Angst, seinen Fluch zu erhalten.

Das Wunder, welches der Gesandte Allahs in einem Hadith prophezeite, wurde verwirklicht und viele Länder wurden durch ihn erobert und befanden sich im Mantel des Islams. Er war der erste der Eroberer des Iran, der Oberbefehlshaber in der Schlacht von Qadisiya und der Gründer von Kufa. Er wurde später der Stadthalter von Kufa.

Umar (r.a.) beauftragte Sa‘d zu der sechsköpfigen Versammlung, um gemeinsam den Kalifen nach sich selber zu wählen, mitanzugehören. Sa‘d ibn abi Waqqas (r.a.) zog sich nachdem Uthman (r.a) den Märtyrertod erlitten hatte, zurück in eine Ecke und mischte sich in keine Angelegenheit mehr ein. Ali (r.a) sagte dazu:

– Diese unparteiischen Verhaltensweisen von Sa’d und Abdullah Ibn Umar sind angemessen. Wenn es eine Sünde gibt, die in diesen Ereignissen, so ist diese Sünde wahrscheinlich gering. Wenn es eine gute Tat gibt, ist sie zweifellos gewaltig.

Sa‘d ibn abi Waqqas (r.a.) lebte mehr als achtzig Jahre. Obwohl der im Hadith beschriebene Vorfall zu diesem Zeitpunkt nur eine Tochter hatte, heiratete er später mehrmals und hatte viele Kinder. Schließlich wurde er im 55. Jahr der Auswanderung in Medina krank. Als er spürte, dass sein Tod näher rückte, brachte er einen alten Umhang mit, den er versteckte:

– Dies soll mein Leichentuch werden. Da ich diesen in der Schlacht von Badr umhatte, als ich mit den Feinden kämpfte. “Ich habe es bis jetzt aus diesem Grund behalten”, sagte er. Er war der letzte von den Ashara Mubashara, der starb.

115 der 215 Hadithe, die er überlieferte, fanden sowohl in Bukhari als auch in der Sahih des Muslims statt. Möge Allah mit ihm zufrieden sein.


Ibn Dschahsch und Sa’d radiallahu ’anhum beten füreinander


Am Vorabend von Uhud sagte ’Abdullah bin Dschahsch radiallahu ’anhu zu Sa’d bin abi Waqqaas radiallahu ’anhu: „O Sa’d, komm lass uns zusammen beten. Lasse jeden von uns für die Annahme seines Herzenswunsches beten und der andere sollte Amen dazu sagen. Auf diese Weise, werden die Gebete von Allah ta’ala mehr geliebt und beantwortet.“

Sa’d radiallahu ’anhu stimmte zu und die beiden gingen jeder in eine Ecke um ihr Bittgebet zu machen. Sa’d radiallahu ’anhu betete als erstes und sagte: „O Allah, wenn morgen der Kampf am Stärksten ist, stelle mich einem sehr starken und heftigen Feind gegenüber. Lasse mich ihn mit voller Kraft angreifen und lasse mich ihn mit meiner ganzen Kraft zurücktreiben. Dann o Allah! Lasse mich triumphieren, indem ich ihn für deine Sache töte und erlaube mir, seinen Besitz als Beute zu erhalten.“ ’Abdullah radiallahu ’anhu sagte: „Amen.“

Dann begann ’Abdullah radiallahu ’anhu sein Gebet und bat: „O Allah, lasse mich morgen einem der unnachgiebigsten Kämpfer unter dem Feind gegenüberstehen. So dass er mich mit voller Kraft angreift und lasse ihn mich mit seiner vollen Stärke angreifen. Lasse ihn dann die obere Hand über mich haben und mich töten. Er kann meine Nase und Ohren von meinem Körper schneiden. Und wenn ich vor dir am Tag des Urteils erscheine, kannst du mich fragen: „Warum sind deine Nase und Ohren abgeschnitten, o ’Abdullah?“ Dann kann ich dazu antworten: „Diese wurden mir im Weg von Allah und von seinem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam abgeschnitten.“ Dann wirst du sagen: „Ja! Das ist wahr, diese wurden dir in meinem Weg abgeschnitten.“ Sa’d radiallahu ’anhu sagte: „Amen.“

Am nächsten Tag auf dem Schlachtfeld sahen beide der Sahaba ihre Bittgebete (Du’a) genauso beantwortet, wie sie gebeten hatten. (Hamis) Sa’d radiallahu ’anhu sagte: „Das Bittgebet (Du’a) von ’Abdullah bin Dschahsch radiallahu ’anhu war besser als meines. Am Abend sah ich seine Ohren und Nase, wie sie auf einer Schnur aufgereiht waren.“ Im Uhud-Krieg brach sein Schwert. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam gab ihm einen Ast, der in seiner Hand zum Schwert wurde. Das Schwert wurde lange Zeit später für 200 Dinare[1] verkauft. (Asaba)

Anmerkung: Diese Geschichte stellt einerseits große Ritterlichkeit und Tapferkeit von Seiten der Sahaba dar, insofern als sie besorgt waren, dem tapfersten und stärksten Feind gegenüberzustehen und anderseits zeigt es ihre Hingabe und Liebe für Allah ta’ala. Dass sie den Wunsch hatten für den Geliebten ihren Körper zerstückeln zu lassen und wenn Allah ta’ala am Tag des Urteils fragt, warum das passiert ist, „dann werde ich sagen wegen dir.“ (Hamis)


Sa’ds radiallahu ’anhu Sendungsschreiben zu Rustam

In der Irak-Expedition wollte Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu die Armee selbst führen. Es gab einige Tage lang separate Besprechungen unter dem Volk und unter den Leitern, ob Amiru-l-Mu´minin die Expedition führen oder in Madina bleiben sollte, um die Operationen anzuweisen und Verstärkung vom Hauptquartier zu organisieren. Das Volk war für die erste und die Führer für die letzte Alternative. 

Jemand erwähnte den Namen Hadhrat Sa’d bin abi Waqqaas radiallahu ’anhu als Ersatz für ’Umar radiallahu ’anhu, um die Expedition zu kommandieren. Beide Gruppen stimmten zu und es wurde entschieden, dass Hadhrat Sa’d radiallahu ’anhu die Expedition führen sollte und es dann nicht nötig sei, das Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu mitging.

Hadhrat Sa’d radiallahu ’anhu war sehr tapfer und wird deswegen als einer der Helden von Arabien bezeichnet. Nachdem Hadhrat Sa’d radiallahu ’anhu ausgewählt war, rückte er mit seiner Armee nach Kazia aus. Der König von Kazia hatte einen seiner besten Generäle, der Rustam genannt wurde, ausgewählt um gegen die Muslime zu kämpfen.

Rustam versuchte, aus Furcht vor den Muslimen, es zu vermeiden an die Front zu gehen und forderte den König immer wieder auf, ihn zurückzulassen, um ihn beraten zu können und sagte: „Ich kann Vorbereitungen für die Verstärkungen machen, welches seiner Majestät zu nutzen sein wird.“ Aber der König, dessen Name Jazadjarad war, stimmte nicht zu und er musste ins Schlachtfeld gehen. (Aschhir)

Als Hadhrat Sa’d radiallahu ’anhu im Begriff war, Madina zu verlassen, erteilte Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu ihm folgende Anweisungen: „O Sa’d! Lasse dich nicht durch die Tatsache täuschen, dass du einer der zuverlässigen Begleiter des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam bist und dass die Leute dich seinen Onkel nennen. Allah ta’ala reinigt nicht Übel mit Übel, aber er reinigt Übel mit Gutem. Zwischen Allah ta’ala und seinen Dienern gibt es keine Verwandtschaft. Bei Ihm zählt nur wer Ihm dient. Alle Menschen, hoch und niedrig, sind vor Ihm gleich, denn alle sind Seine Geschöpfe und Er ist ihr einziger Herr. Man kann Seine Bevorzugungen nur durch Hingabe in Seinem Dienst gewinnen. Erinnere dich daran, dass der Weg (Sunna) des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam die einzige korrekte Methode des Tuns von allen Dingen ist. Erinnere dich gut an meine Anweisungen. Du gehst zu einer sehr großen Aufgabe. Diese kannst du nur erfüllen, indem du der Wahrheit folgst. Präge gute Gewohnheiten in dich selbst und in deine Begleiter. Wähle Furcht vor Allah ta’ala als dein oberstes Gebot, denn dieses führt dich zu Seinem Gehorsam und hindert dich Ihm ungehorsam zu sein. Gehorsamkeit zu den Befehlen Allahs ist das Schicksal von denen allein, die diese Welt hassen und das nächste Leben lieben.“ (Aschhir)

Sa’d radiallahu ’anhu zog nach diesen Anweisungen mit seiner Armee aus. Wie glücklich er war kann man schätzen, wenn man folgenden Brief liest, den er an Rustam geschrieben hat:

Sicher, bei mir sind Leute, für die der Tod (im Weg von Allah ta’ala) attraktiver ist, als Wein für die Leuten in deiner Armee.“ (Tafsir Asisi Band 1)

Anmerkung: Frage die Leute, die alkoholsüchtig sind, wie viel sie es lieben, Alkohol zu trinken. Warum sollte der Erfolg nicht die Füße der Sahaba küssen, denn sie haben den Tod im Weg von Allah ta’ala so sehr geliebt.


[1] Dinar ist der Name einer Währung aus Gold.