Hikajatu-s-Sahaba – Kapitel 6:

Mitgefühlt, Selbstaufopferung und im Weg von Allah auszugeben


Kapitel 6: Mitgefühl, Selbstaufopferung und im Weg
von Allah auszugeben                                                             


1. Wie ein Sahabi wegen einem Gast seine Öllampe auslöscht    

2. Wie die Öllampe wegen einem fastenden Sahabi gelöscht
    wurde                                                                                                   

3. Ein Sahabi gibt ein Kamel als Almosen (Zakah)                           

4. Der Wettstreit um freiwillige Almosen (Sadaqa) zwischen
    ’Umar und Abu Bakr r.a.                                                                    

5. Die Sahaba starben durstig für andere                                          

6. Hadhrat Hamsas r.a. Leichentuch                                                   

7. Die Geschichte des Ziegenkopfes, der seine Runde gemacht
    hat und wieder zum Ersten zurück gekommen ist                       

8. Hadhrat ’Umars r.a. Frau als Hebamme                                          

9. Abu Talha r.a. gibt seinen Garten an Allah ta’ala                           

10. Abu Sarr r.a. rügt seinen Bediensteten                                        

11. Die Geschichte von ’Abdullah bin Dscha’far r.a.                        



VI. MITGEFÜHL, SELBSTAUFOPFERUNG UND IM WEG VON ALLAH AUSZUGEBEN

Selbstaufopferung nennt man, wenn man in eigener Bedürfniszeit zuerst dem anderen gibt. Die Sahaba waren eine Verkörperung von Rechtschaffenheit. Sie erreichten einen Standard, der ziemlich schwierig ist, in einer modernen Gesellschaft zu erreichen. Diejenigen können sich glücklich schätzen, die eine teilweise Ähnlichkeit zu ihrem Charakter erreichen können. Einige ihrer Qualitäten sind einzigartig, Selbstaufopferung ist eins von diesen. Allah ta’ala hat eine Erwähnung im heiligen Koran mit diesen Wörtern gemacht:

„Und jene, die vor ihnen in der Behausung (des Islam) wohnten und im Glauben heimisch geworden sind, lieben jene, die bei ihnen Zuflucht suchten und hegen in sich kein Verlangen nach dem, was ihnen gegeben wurde, sondern sehen (die Flüchtlinge gern) vor ihnen selbst bevorzugt, auch wenn sie selbst in Dürftigkeit leben. Und wer vor seiner eigenen Habsucht bewahrt ist – das sind die Erfolgreichen.“ (Al-Hašr 10)

1. Wie ein Sahabi wegen einem Gast seine Öllampe auslöscht

Ein Sahabi kam zu Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und beschwerte sich über Hunger und Not. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam schickte jemanden zu seinen Häusern, aber es gab in seinen Häusern nichts. Er bat die Sahaba: „Würde jemand ihn als Gast heute Abend in meinem Namen einladen?“ Einer der Ansar sagte: „O Prophet von Allah, ich bin bereit dazu.“

Der Ansari nahm die Person zu seinem Haus und wies seine Frau an: „Hier, dieser Mann ist ein Gast des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Wir werden ihn aufs Beste bewirten und dabei nichts zurückhalten.“ Die Frau antwortete: „Bei Allah! Ich habe nichts zu essen im Hause, ausgenommen sehr wenig, etwas gerade genug für die Kinder.“

Der Ansari sagte: „Beruhige die Kinder und bringe sie schlafen, ohne ihnen Essen zu geben. Wenn wir zu essen beginnen, tue so, als ob du die Lampe richtig machen willst und lösche sie dabei aus.“ Die Frau hat genau das getan und so sind Frau, Mann und Kinder in dieser Nacht hungrig geblieben.

Es war wegen diesem Ereignis, dass Allah ta’ala den Vers offenbarte:

„Und jene, die vor ihnen in der Behausung (des Islam) wohnten und im Glauben heimisch geworden sind, lieben jene, die bei ihnen Zuflucht suchten und hegen in sich kein Verlangen nach dem, was ihnen gegeben wurde, sondern sehen (die Flüchtlinge gern) vor ihnen selbst bevorzugt, auch wenn sie selbst in Dürftigkeit leben. Und wer vor seiner eigenen Habsucht bewahrt ist – das sind die Erfolgreichen.“ (Al-Hašr 10)

Es gibt darüber hinaus eine Menge von ähnlichen Ereignissen mit den Sahaba radiallahu ’anhum.



2. Wie die Öllampe wegen einem fastenden Sahabi gelöscht wurde

Ein Sahabi verrichtete einen Fastentag nach dem anderen, da er zum Fastenbrechen (Iftar) nichts zu essen hatte. Hadhrat Thaabit radiallahu ’anhu bemerkte das. Er erklärte seiner Frau: „Ich werde heute Abend einen Gast mitbringen. Wenn wir über der Mahlzeit sitzen, täuschst du vor, die Lampe richtig zu setzen und löschst sie dabei und isst nichts, bis der Gast zu seiner Fülle gegessen hat.“

Der Ehemann und die Frau saßen mit dem Gast beim Essen und er bemerkte nicht im Geringsten, dass keiner von ihnen an dem Essen teilnahm. Als Hadhrat Thaabit radiallahu ’anhu am nächsten Morgen zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam ging, wurde er mit der glücklichen Nachricht begrüßt: „O Thaabit! Allah hat deine Einladung des Gastes gestern Abend sehr geschätzt.“ (Dur-e-Manthur)



3. Ein Sahabi gibt ein Kamel als Almosen (Zakah)

Hadhrat Ubai bin Ka’b radiallahu ’anhu sagte: „Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam delegierte mich einmal, um Almosengebühren (Zakah) von einer Gegend einzusammeln. Ich ging zu einer Person und fragte nach den Details seines Besitzes. Ein einjähriges Babykamel war genau von ihm als Almosen (Zakah) zu zahlen. Als er dieses hörte, rief er aus: ‚Was für ein Nutzen hat ein einjähriges Babykamel? Du kannst es weder melken noch reiten. Hier ist eine feine ausgewachsene Kamelstute. Besser nimmst du an seiner Stelle dieses.’ Ich antwortete: ‚Mein Auftrag erlaubt mir nicht, mehr zu nehmen als was wirklich angemessen für dich ist. Deswegen kann ich dein Angebot nicht annehmen. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ist auf der Reise und heute Abend wird er an einem Platz kampieren, nicht sehr weit von hier. Es ist besser, wenn du gehst und dein Angebot ihm unterbreitest. Wenn er nichts einwendet, dann habe ich auch nichts dagegen, andernfalls kann ich dein Angebot nicht akzeptieren.’

Darauf nahm er die Kamelstute zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und beschwur ihn: ‚O Prophet von Allah! Dein Beauftragter kam, um Almosen (Zakah) von mir zu empfangen. Bei Allah, zuvor hatte ich nie die Ehre etwas zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam oder zu seinen Beauftragten zu zahlen. Deswegen brachte ich alles, was ich besaß, vor ihn. Er entschied, dass ein einjähriges Babykamel genug von mir sei. Aber o Prophet von Allah, dieses Babykamel ist unbrauchbar. Es kann weder Milch erbringen noch Lasten tragen. Ich bedrängte ihn, damit er diese feine ausgewachsene Kamelstute annimmt, er lehnte es aber ab, da er erst deine Erlaubnis nehmen wollte. Ich bin jetzt zu dir gekommen mit der Kamelstute.’ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam bemerkte, es ist kein Zweifel, dass nur so viel für dich Pflicht ist, welches errechnet wurde, aber wenn du bereit bist aus freien Stücken mehr als das zu geben, wird es angenommen und Allah wird dir dafür Belohnung geben.’ Der Sahabi sagte: „Hier ist das Kamel.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam nahm sie an und erbat Allahs Segen für den Spender.

Anmerkung: Diese Geschichte ist ein Beispiel dafür, mit welcher Großherzigkeit die Sahaba Almosen (Zakah) gegeben haben. Obwohl wir behaupten, die wahren Nachfolger des Islam und leidenschaftliche Anhänger des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu sein, aber ganz abgesehen von der Almosenabgabe an die Armen und die Bedürftigen im Allgemeinen, widerstrebt es uns, die tatsächlichen Pflichtabgaben zu zahlen. Almosen (Zakah) zu geben, als Säule des Islam, betrifft nicht nur die reiche Schicht. Beim Mittelstand sind es auch nur diejenigen, mit einem religiösen Bewusstsein, die eine Form der Almosenspende aufrechterhalten. Die Ausgaben die sie für ihre eigenen Verwandten und Bekannten tun und alle anderen Wohltätigen Spenden, die sozialer Druck und die Macht der Umstände aus ihnen herausquetschen, werden den Almosen (Zakat) angerechnet



4. Der Wettstreit um freiwillige Almosen (Sadaqa) zwischen ’Umar und Abu Bakr radiallahu ’anhum

Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu berichtete: „Einmal bat der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam darum im Weg von Allah auszugeben. An jenen Tagen war ich im Besitz von etwas Reichtum. Ich sagte dann folglich: ‚Heute habe ich etwas Reichtum bei mir, deswegen habe ich die Möglichkeit Abu Bakr radiallahu ’anhu bei seinen Ausgaben um Allahs Willen zu übertreffen.’ Ich ging von der Idee eingenommen glücklich nach Hause. Dort teilte ich meinen gesamten Besitz in zwei genau gleiche Teile.

Eines ließ ich für meine Familie und den anderen gab ich dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: ‚Was hast du für deine Familie gelassen, ’Umar?’ ’Umar radiallahu ’anhu: ‚Ich habe schon etwas gelassen, o Prophet von Allah.’ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: ‚Wie viel?’ ’Umar radiallahu ’anhu: ‚Genau die Hälfte.’

Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu brachte alles, was er besaß. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: ‚Was hast du für deine Familie gelassen, Abu Bakr?’ Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu: ‚Ich habe für sie Allah und seinen Propheten gelassen.’ Das bedeutet, er hat den Segen vom Namen Allahs und seinem Propheten, deren Zufriedenheit und Glücklichkeit gelassen. Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu sagte: „An diesem Tag war mir klar, dass ich nie hoffen konnte, Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu zu übertreffen.“

Anmerkung: Solches gesunde Wetteifern im Opfern ist folglich wünschenswert und willkommen. Im Koran wird selber dazu die Ermutigung gegeben. Dieses Ereignis geschah zu der Zeit von Tabuk, als die Sahaba in Erwiderung auf den Aufruf um Hilfe des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, über ihren Kräfte hinaus, ausgaben. Dieses ist bereits in Kapitel II, Geschichte Nr.8 erwähnt worden. 

„Möge Allah ihnen die beste Belohnung im Namen aller Muslime geben.“



5. Die Sahaba starben durstig für andere

Hadhrat Abu Dschahm bin Husaifa radiallahu ’anhu berichtete: „Während der Schlacht von Jarmuk, ging ich auf die Suche nach meinem Vetter, der auch am Kampf beteiligt war. Ich nahm auch eine Wasserflasche aus Leder mit etwas Wasser für ihn mit. Ich fand ihn dann, an einem Platz in seinen letzten Todesschmerzen. Ich näherte mich ihm und fragte ihn: ‚Soll ich dir etwas Wasser geben?’ Er bejahte mit einer Geste. Aber ein anderer verletzter Soldat neben ihm gab ein Ächzen von sich und mein Vetter wendete sein Gesicht ab und gab mir so zu verstehen, dass Wasser zuerst dieser Person zu geben. Ich ging zu dieser anderen Person mit Wasser. Es war Hischaam bin abi Al-’Aas radiallahu ’anhu. Aber ich hatte ihn kaum erreicht, als dort das Ächzen von noch einer anderen Person zu hören war, die nicht sehr weit weg lag und in der gleichen Lage war. Hischaam radiallahu ’anhu winkte mir, zu ihm zu gehen. Leider, bevor ich ihm das Wasser geben konnte, hatte er schon seinen letzten Atemzug getan. Ich ging in aller Eile zurück zu Hischaam radiallahu ’anhu und fand ihn auch schon gestorben. Daraufhin ging ich zu meinem Vetter und mittlerweile war er auch den anderen zweien gefolgt.

„Allah gehören wir und zu ihm kehren wir zurück.“

Anmerkung: Viele solcher Vorfälle von Selbstaufopferung und heldenhaften Opfer sind in den Büchern von Ahadith beschrieben. Dieses ist das letzte Wort von Selbstaufopferung, das man seinen eigenen Vetter, der im Sterben liegt und durstig ist, verlässt und sich jemand anderem zuwendet. Aber dieser Sahabi hat das getan. Möge Allah ta’ala ihre Seelen mit seiner Gunst segnen, da sie sogar zur Zeit des Todes, wo eine Person selten den Verstand hat, eine Wahl zu treffen, dem anderen den Vorzug gaben.



6. Hadhrat Hamsas radiallahu ’anhu Leichentuch

Der geliebte Onkel des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und einer seiner frühesten Verfechter, Hadhrat Hamsa radiallahu ’anhu fiel in Uhud und die unbarmherzigen Feinde schnitten brutal seine Nase, Ohren und rissen seine inneren Organe heraus. Er war aufgeschnitten und sein Herz, seine Lunge und seine Leber wurden heraus gerissen. Der vollständige Körper wurde gänzlich verstümmelt. Während der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam die Vorbereitungen für die Beerdigung der Toten machte, fiel sein Anblick auf Hadhrat Hamsas radiallahu ’anhu Körper und er war entsetzt, ihn in diesem Zustand zu finden. Er bedeckte den Körper, mit einem Stück Tuch.

In der Zwischenzeit kam auch Hadhrat Hamsas radiallahu ’anhu Schwester Safia radiallahu ’anha um ihren verstorbenen Bruder ein letztes Mal zu sehen. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam fürchtete, dass der Anblick für sie als Frau zu viel sein könnte. Er bat ihren Sohn Hadhrat Subair radiallahu ’anhu ihr das Sehen des Körpers zu verbieten. Er sagte dann zu seiner Mutter: „Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam verbietet dir den Körper deines Bruders zu sehen.“ Sie antwortete jedoch: „Ja, ich habe gehört, dass die Elenden den Körper meines lieben Bruders verstümmelt haben. Das ist im Weg von Allah ta’ala nicht zu viel und wir sind damit zufrieden. Ich hoffe von Allah Belohnung zu bekommen und werde alles geduldig ertragen.“ Hadhrat Subair radiallahu ’anhu informierte den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam über die Entschlossenheit seiner Mutter und er gab ihr seine Einwilligung den Körper zu sehen. Als sie sah, was sie ihm angetan hatten, rief sie aus:

„Allah gehören wir und zu ihm kehren wir zurück.“

und verrichtete ein Gebet und bat um Vergebung für seine Seele.

In einer anderen Überlieferung wird berichtet das im Krieg von Uhud eine Frau sich schnell dem Platz näherte an dem die Leichen lagen. DerProphetsallallahu ’alaihi wassallam: „Schau mal. Stoppe diese Frau.“ Hadhrat Subair sagte: „Ich erkannte das es meine Mutter war, ich ging vor, um sie zu stoppen, aber sie war zu stark für mich. Sie stieß mich beiseite, mit den Worten: ‚Geh zur Seite.’ Als ich ihr erklärte, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ihr das Sehen des toten Körpers untersagt hatte, nahm sie sofort Abstand von ihrem Vorhaben. Sie brachte dann zwei Tücher hervor und erklärte: ‚Weil ich die Nachricht vom Tod meines Bruders gehört habe, habe ich ein paar Tücher gebracht. Nehmt diese Tücher und gebraucht sie.’

Wir nahmen die Tücher und hatten angefangen, den Körper einzuhüllen, als der tote Körper von einem Ansari, Hadhrat Suhail radiallahu ’anhu, der daneben lag uns in die Augen fiel. Er lag auch unter den gleichen Bedingungen dort. Wir hielten es für eine Schande, dass Hadhrat Hamsa radiallahu ’anhu in zwei Tüchern eingehüllt werden sollte, während der Körper eines anderen Ansari bloß lag. Wir entschieden folglich, je ein Tuch für jeden der zwei Körper zu benutzen.

Ein Tuch war größer als das andere, also losten wir aus und das größere Tuch fiel auf Hadhrat Suhail radiallahu ’anhu und das kleinere an Hadhrat Hamsa radiallahu ’anhu. Wir stellten fest, dass das Tuch, das für Hadhrat Hamsa radiallahu ’anhu war, zu klein war und nicht seinen Körper bedecken würde. Wenn wir den Kopf bedeckten, blieben die Füße aufgedeckt und wenn wir es zogen, um die Füße zu bedecken, wurde der Kopf frei. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte: ‚Bedeckt den Kopf mit dem Tuch und die Füße mit Baumblättern.’“ (Hamis)

Ibn Saad berichtete: „Hadhrat Safia brachte zwei Stoffe für den Körper von Hadhrat Hamsa radiallahu ’anhu. Daneben lag ein Ansari in der gleichen Lage wie er. Jeder der beiden wurde ein Stück Stoff gegeben und der Stoff von Hadhrat Hamsa war länger.“ Dieser Bericht ist kurz während der Bericht von Hamis ausführlicher ist.

Anmerkung: So wurde der Körper von Hadhrat Hamsa radiallahu ’anhu, den geliebten Onkel des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, der König von beiden Welten ist, begraben. Betrachte den Geist der Sahaba, die nicht zulassen konnten, das Hadhrat Hamsa radiallahu ’anhu in zwei Tüchern eingehüllt wird und das ein anderer muslimischer Bruder ohne Leichentuch (Kafan) bleibt. Und obgleich Hadhrat Hamsa radiallahu ’anhu die Vorzugsbehandlung wegen seiner erhobenen Position verdiente, wurde sein Körper mit einem kleineren Tuch eingehüllt, das als Los zu ihm gefallen war. Die Leute, die behaupten an der Seite der Armen zu stehen, sollten überprüfen ob ihre Behauptungen wahr sind. Dann müssten sie den Sahaba folgen, denn diese haben nicht nur Behauptungen aufgestellt, sondern sich auch daran gehalten. Wir Leute behaupten ihre Nachfolger zu sein, aber diese Aussage ist zum Schämen.



7. Die Geschichte des Ziegenkopfes, der seine Runde gemacht hat und wieder zum Ersten zurückge-kommen ist

Hadhrat ibn ’Umar radiallahu ’anhu sagte: „Einer der Sahaba empfing einen Ziegenkopf als Geschenk. Er dachte an jemand anderes, der eine größere Familie hatte und in größerer Not als er selber war und machte ihm den Ziegenkopf als Geschenk. Dieser Bruder, beim Empfang des Geschenkes, dachte dennoch an eine andere Person, die des Ziegenkopfes noch würdiger war als er selbst und schickte ihm den Kopf. Es wird gesagt, dass der Kopf der Ziege, durch nicht weniger als sieben Hände ging und schließlich kam er zur ursprünglichen Familie zurück, von der der Umlauf angefangen hatte.“

Anmerkung: Wir lernen von der Geschichte, wie arm und bedürftig die Sahaba normalerweise waren und wie sie doch in der Tat andere über sich selbst bevorzugten.



8. Hadhrat ’Umars radiallahu ’anhu Frau als Hebamme

Amiru-l-Mu´minin (Führer der Gläubigen) Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu, während der Zeit von seinem Kalifats, ist er nachts durch die Straßen und die Vororte von Madina gegangen, um nach dem Rechten zu sehen. Während eines seiner nächtlichen Streifzüge bemerkte er ein Zelt aus Haaren, das an einen offenen Platz aufgeschlagen war. Er hatte dieses Zelt nie vorher gesehen. Dem Zelt nähernd, fand er jemand davor sitzen und hörte eine Art von Ächzen aus dem Zelt herauskommen. Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu grüßte den Fremden mit „as-salamu ’alaikum“ und setzte sich neben ihm hin. 

Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu: „Woher kommst du, Bruder?“ Die Person: „Ich bin aus der Wüste und ein Fremder hier. Ich bin gekommen, um Amiru-l-Mu´minin um etwas Hilfe in meiner Not zu bitten.“ Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu: „Wer stöhnt dort innerhalb des Zeltes?“ Die Person: „Kümmere dich bitte um deine eigenen Geschäfte.“

Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu mit Nachdruck: „Sag es mir, bitte. Die Stimme klingt sehr schmerzhaft.“ Die Person: „Du musst wissen, im Zelt dort ist meine Frau, sie steht kurz vor der Entbindung und hat Wehnen.“ Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu: „Ist eine andere Frau bei ihr?“ Die Person: „Keiner.“

Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu stand daraufhin auf und ging eilend heimwärts. Er erklärte die Sache seiner Frau Hadhrat Umm Kulthum radiallahu ’anha: „Allah ta’ala hat eine Gelegenheit für dich gegeben, um große Belohnung zu empfangen.“ Seine Frau: „Was ist es, o Amiru-l-Mu´minin?“ Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu: „Dort draußen ist eine arme Frau aus der Wüste mit Schmerzen und keiner ist da ihr zu helfen.“ Seine Frau: „Ich bin bereit ihr zu helfen, wenn du es gerne möchtest.“ Warum sollte sie nicht bereit sein, denn Hadhrat Umm Kulthum radiallahu ’anha war die Tochter von Hadhrat Fatima radiallahu ’anha. Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu: „Dann solltest du dich beeilen. Nimm die Dinge, die benötigt werden während der Entbindungszeit. Nimm auch einen Topf, etwas Fett und Lebensmittel.“

Hadhrat Umm Kulthum radiallahu ’anha tat, was ihr geboten war und machte sich auf den Weg zu dem Platz, an dem das Zelt aufgeschlagen war. Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu folgte ihr nach. Sie betrat das Zelt, während Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu sich damit beschäftigte ein Feuer anzuzünden, um etwas zu kochen, das jene Leute essen konnten. Nach einiger Zeit rief Hadhrat Umm Kulthum radiallahu ’anha aus dem Zelt heraus: „Amiru-l-Mu´minin, du kannst deinem Freund zur Geburt eines Sohnes beglückwünschen.“

Die Person geriet in Verlegenheit, als er den Titel „Amiru-l-Mu´minin“ hörte und die Position der Person erkannte, die ihn zu Diensten gewesen war. Aber ’Umar radiallahu ’anhu beruhigte ihn, indem er sagte: „Das ist in Ordnung, es gibt nichts, worüber man sich Sorgen machen muss.“

Er stellte dann den Topf nahe dem Zelt und bat seine Frau ihn zu nehmen und der Beduinin zu essen zu geben. Sie gab ihr zu essen und brachte den Topf wieder zurück. Dann bat Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu den Beduinen von dem Essen zu nehmen, da er die ganze Nacht wach gewesen war. Nachdem er diesen Dienst getan hatte, ging Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu mit seiner Frau nach Hause und sagte noch zu der Person: „Komm Morgen zu mir und ich werde sehen, was ich für dich tun kann.“ (Aschhir)

Anmerkung: Gibt es irgendeinen König, nein einen Anführer oder sogar eine gewöhnliche, Mittelklasseperson unserer Zeit, die auf diese Weise seine Frau in die Dunkelheit der Nacht rausnimmt und in die Wildnis führt, um einer armen merkwürdigen Frau zu helfen, während er selbst mit Freuden daran macht ein Feuer anzuzünden und Essen kocht? Wenn wir die Reichen dieser Welt beiseitelassen würden, würde eine religiöse Person so etwas tun? Wir sollten erkennen, dass solange wir wirklich nicht in die Fußstapfen von denen treten, die Allah ta’ala fürchten, die wir, wie wir erklären als unserer Vorbild nehmen, verdienen wir es nicht und wir können uns auch nicht den Segen wünschen den Allah ta’ala ihnen geschenkt hat.



9. Hadhrat Abu Talha radiallahu ’anhu gibt seinen Garten an Allah ta’ala

Hadhrat Anas radiallahu ’anhu berichtete: „Abu Talha radiallahu ’anhu besaß die besten Gärten in Madina und sie waren zahlreicher als die von jedem anderen Ansari. Einer seiner Gärten war bekannt mit dem Namen „Birha“ und dieses war sein Lieblingsaufenthaltsort. Er war nah an der Moschee des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und das Wasser seines Brunnens war süß und reichlich vorhanden. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam besuchte häufig den Garten und trank von dem Wasser. Allah ta’ala offenbarte den Vers:

„Ihr werdet das Gütigsein nicht erlangen, solange ihr nicht von dem spendet, was ihr liebt; und was immer ihr spendet, seht, Allah weiß es.“ (Al-’Imrān 92)

Als Hadhrat Abu Talha radiallahu ’anhu das hörte, kam er zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und öffnete sein Herz: „O Prophet von Allah! Ich liebe „Birha“ am meisten. Da Allah ta’ala von uns genau das wünscht was wir lieben, gebe ich den Garten im Weg von Allah ta’ala und bitte dich ihn auszugeben, wie es dir gefällt.“

Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam war sehr erfreut und sagte: „Was für ein feines Geschenk (an Allah)! Ich denke, dass er gut verwendet wäre, wenn du ihn unter deinen eigenen Verwandten verteilst.“ Abu Talha radiallahu ’anhu ging und handelte nach dem Rat des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. (Dur-e-Manthur)

Anmerkung: Sind wir bereit, um Allahs Willen, uns von irgendwelchen unserer geliebten Sachen so schnell zu trennen, nachdem wir einen Vers des Koran gelesen haben oder eine gute Predigt gehört haben? Selbst wenn wir eine wohltätige Schenkung machen möchten, tun wir diese normalerweise nur von unseren Sterbebetten aus. Oder sonst, wenn wir unzufrieden mit einigen Verwandten sind, entscheiden wir etwas auszugeben, mit der Absicht sie zu enterben. Doch bevor wir ausgeben überlegen wir jahrelang und suchen nach Möglichkeiten ob ich diese Sache in meinem eigenen Leben noch benutzen kann. Was nach unserem Tod kommt ist egal. Aber wenn eine Gelegenheit der öffentlichen Ausgaben wie Hochzeit zu uns kommt, sind wir eifrig damit beschäftigt, Beliebtheit zu gewinnen, selbst wenn wir ein Darlehen aufnehmen müssen.



10. Abu Sarr radiallahu ’anhu rügt seinen Bediensteten

Hadhrat Abu Sarr Ghifari radiallahu ’anhu war ein bekannter Sahabi, der sehr fromm und enthaltsam lebte. Er behielt kein Geld bei sich und mochte ebenfalls nicht, wenn andere es taten. Er kämpfte immer gegen die wohlhabende Schicht. Hadhrat ’Uthman radiallahu ’anhu, während seines Kalifats befahl ihn nach Rabsah (ein kleines Dorf in der Wüste) umzuziehen. Er hatte einige Kamele, von denen er lebte und einen alten Bediensteten, der sich um sie kümmerte.

Ein Stammesmann von Banu Sulaim kam einmal mit einer Anfrage zu ihm: „Ich möchte mit dir bleiben, um von deinem Wissen über die Gebote Allahs und von der Methode und den Gewohnheiten des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu profitieren. Ich werde auch deinem Bediensteten helfen, indem ich mich um die Kamele kümmere.“ Hadhrat Abu Sarr radiallahu ’anhu antwortete: „Ich kann bei mir keine Person lassen, die sich nicht meinen Wünschen fügt; aber, wenn du immer tust, was ich dir sage, kannst du bei mir bleiben, sonst werde ich mich von dir verabschieden.“ Die Person fragte: „In welcher Weise möchtest du das ich deine Wünsche durchführe?“ Abu Sarr radiallahu ’anhu antwortete: „Wenn ich dich bitte, von meinem Eigentum auszugeben, ist es notwendig, das Beste davon auszugeben.“

Die Person erzählte: „Ich nahm Abu Sarrs radiallahu ’anhu Bedingung an und blieb bei ihm. Eines Tages informierte ihn jemand, dass es einige arme Stämme gab, die nahe einer Quelle kampierten und dringend Nahrung benötigten. Er bat mich, ein Kamel zu holen. Dementsprechend ging ich und beabsichtigte das Beste der Herde auszuwählen, wie er mich geboten hatte, zu tun. Es war ein sehr feines und unterwürfiges Tier und gut zum Reiten, also entschied ich es zu lassen und wählte das zweitbeste Tier aus, da es sowieso nur zum Schlachten und zum Essen sein sollte und zu diesem Zweck war es genauso gut wie das andere. Das Erste war sehr gut zum Reiten und Abu Sarr radiallahu ’anhu und seiner Familie viel nützlicher, während die Armen das eine genauso schmackhaft finden würden wie das andere. Ich führte folglich das Kamel zu Hadhrat Abu Sarr radiallahu ’anhu.

Er erwiderte: „So, nach alledem hast du dein Versprechen gebrochen.“ Gut wissend, was es bedeutete, ging ich zurück und holte stattdessen das beste Kamel. Er wandte sich zu den Leuten: „Ich brauche zwei Personen, die eine Arbeit für Allah erledigen.“ Zwei Personen boten sich freiwillig an, er bat sie zu gehen, das Kamel zu schlachten und das Fleisch gleichmäßig unter den Familien zu verteilen, die in der Nähe des Wassers waren, auch seine eigene Familie sollte den gleichen Anteil bekommen, wie der Rest. Die Freiwilligen führten seine Anweisung durch.

Er rief dann nach mir und fragte: „Hast du absichtlich meine Anweisung, das Beste aus meinem Eigentum auszugeben, ignoriert oder hast du es aus Vergessenheit getan, wenn du es aus Vergessenheit getan hast, so bist du entschuldigt.“ Ich sagte: „Ich vergaß deine Anweisung nicht, denn ich nahm zuerst dieses Kamel, dann dachte ich, es sei besser dieses Kamel für Transportaufgaben zurück zu lassen, deswegen habe ich es gelassen.“ Abu Sarr radiallahu ’anhu: „War es für meine persönliche Notwendigkeit, das du es gelassen hast?“ Ich sagte: „Ja.“

Hadhrat Abu Sarr radiallahu ’anhu: „Komm, lasse mich dir meine Nöte erklären. Das ist der Tag, wenn ich ganz allein in die Einsamkeit des Grabes gelegt werde. Denke daran, es gibt drei Partner in deinem Vermögen:

  1. dein Schicksal, das nicht wartet, um seinen Anteil wegzunehmen. Gutes oder Schlechtes, es wird alles wegnehmen, was es nehmen muss.
  2. deine Erben, die auf den Tag deines Todes warten, damit sie ihren Anteil nehmen können und
  3. du selbst. Wenn du es schaffen kannst, sei nicht der hilfloseste von den drei Partnern. Nehme deinen vollen Anteil, solange du kannst. Allah sagt:
„Ihr  werdet das Gütigsein nicht erlangen, solange ihr nicht von dem spendet, was ihr liebt; und was immer ihr spendet, seht, Allah weiß es.“ (Al-’Imrān 92)

Deswegen finde ich es ratsam, die Sachen, die ich am meisten liebe im Voraus zum Paradies (Dschanna) zu schicken, damit sie dort für mich aufbewahrt werden.“ (Dur-e-Manthur)

Anmerkung: Dieser Mann ist der schlechteste Verlierer der drei Partner, der nicht sein Vermögen im Weg von Allah ta’ala ausgibt und es solange herausschiebt, bis das Schicksal es schließlich von ihm wegnimmt oder er stirbt und seine Erben es sich aneignen. Niemand von denen denkt an dich. Deine Familie, Frau und Kinder weinen ein paar Tage und sind dann ruhig. Es ist sehr selten, dass die Erben von dem Vermögen, das sie von einer anderen Person geerbt haben, freiwillige Almosen (Sadaqa) geben, oder an ihn denken und für den Verstorbenen freiwillige Almosen (Sadaqa) geben.

Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam erwähnt einmal: „Man sagt mein Vermögen, mein Vermögen, aber in Wirklichkeit ist nur so viel sein Vermögen was er entweder in Form von Nahrung, die er fertig gegessen hat oder Kleidung, die er angezogen und alt gemacht hat oder im Weg von Allah ta’ala ausgibt, um für ihn im Jenseits aufbewahrt zu werden. Was von seinem Vermögen zurück bleibt, gehört anderen. Er sammelt nur für die anderen.“

In einem anderen Hadith wird berichtet, dass einmal der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam die Sahaba fragte: „Möchte jemand von euch sein Vermögen in den Händen seiner Erben sehen, anstatt bei sich zu behalten?“ Sie antworteten: „Welche Person möchte das, o Prophet von Allah?“ Darauf erklärte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Was auch immer ihr voraus schickt, indem ihr es im Weg von Allah ausgebt gehört euch, was ihr aber zurücklassen werdet, gehört euren Erben.“ (Mischkat)



11. Die Geschichte von ’Abdullah bin Dscha’far

Hadhrat Dscha’far Tajjaar radiallahu ’anhu ist ein Vetter des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und der Bruder von Hadhrat ’Ali radiallahu ’anhu. Seine gesamte Familie ist für ihre Großherzigkeit, Großzügigkeit, Tapferkeit und Heldenmut berühmt, aber Hadhrat Dscha’far radiallahu ’anhu hatte eine spezielle Liebe für die Armen, er mischte und verband sich oft mit ihnen. Während der Zeit der Verfolgung durch die Quraisch wanderte er mit den anderen Muslimen nach Abessinien aus, die ihnen sogar bis dorthin folgten. Dort war er der Wortführer, der erfolgreich die Emigranten vor dem Gericht des Negus verteidigte. Diese Geschichte wurde bereits in Kapitel I berichtet.

Nachdem er von Abessinien zurückgekehrt war, wanderte er nach Madina aus und wurde in dem Kampf von Muta Märtyrer. Nach dem Empfang der Nachricht über seinen Tod, ging der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam zu seinem Haus, um seine Familie zu trösten. Er rief seine Söhne, ’Abdullah, ’Aun und Mohammed radiallahu ’anhum, die noch Kinder waren, zu sich, legte seine Hand auf ihre Köpfe und segnete sie mit seinem Gebet. Alle seine Söhne kamen nach ihrem Vater, aber Hadhrat ’Abdullah radiallahu ’anhu war so großzügig und großherzig, dass die Leute ihn „Qutbus Sakha“ (das Oberhaupt der Großzügigen) nannten. Er gelobte den Treueschwur zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, als er kaum sieben Jahre alt war. Einmal bat ihn eine Person, das er seinen Onkel Hadhrat ’Ali radiallahu ’anhu bitten sollte, für ihn vorzusprechen. Wegen dieser Vorsprache wurde seine Angelegenheit erledigt. Die Person schickte danach an Hadhrat ’Abdullah radiallahu ’anhu viertausend Dirhams als Geschenk, aber er brachte den vollständigen Betrag zurück und sagte: „Wir verkaufen unsere guten Taten nicht.“

Bei einer anderen Gelegenheit schickte jemand ihm zwei tausend Dirhams als Geschenk und er spendete alles sofort in Almosen (Sadaqa). Einmal passierte es einem Händler, dass er eine große Menge Zucker zum Verkauf in dem Markt brachte, aber zu der Zeit gab es keine Nachfrage nach diesem Gebrauchsgut und dieses machte ihn sehr viel Sorgen. Hadhrat ’Abdullah radiallahu ’anhu kaufte die vollständige Ware durch seine Bediensteten und verteilte es (frei) unter den Leuten. Er diente immer als Gastgeber für die Leute seines Stammes, wenn diese während der Nacht in der Stadt ankamen. Dann erfüllte er alle ihre Bedürfnisse, Essen, Trinken usw. (Asaba)

Hadhrat Subair radiallahu ’anhu, bevor er in seine letzte Schlacht zog, nahm seinen Sohn Hadhrat ’Abdullah radiallahu ’anhu zur Seite und vertraute ihm an, dass er eine Vorahnung habe, dass er in diesem Kampf sterben werde. Er machte Hadhrat ’Abdullah radiallahu ’anhu zuständig alle seine Schulden zu bezahlen. Er warnte weiter seinen Sohn, dass er seinen Meister ersuchen sollte, wenn er dabei irgendeine Schwierigkeit haben sollte. Sein Sohn, ein wenig verwirrt, erkundigt sich, wer sein Meister sei. „Allah“, antwortete Hadhrat Subair radiallahu ’anhu. Am gleichen Tag traf er sein Schicksal.

Als Hadhrat ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu die Konten seines Vaters überprüfte, entdeckte er Schulden, die nicht weniger als zwei Millionen Dirhams betrugen. Da er den Ruf hatte, so ehrlich und vertrauenswürdig zu sein, wie kaum jemand anderer, strömten die Leute zu ihm, um ihr Geld zum Aufbewahren zu ihm zu bringen. Er sprach jedes Mal zu ihnen: „Liebe Brüder, ich besitze keinen Platz, um eure Gelder sicher aufzubewahren. Ich betrachte es als ein Darlehen an mich und ihr könnt dasselbe zurücknehmen, wenn ihr es wünscht.“ Er hat dann das Geld an die Armen und die Bedürftigen ausgegeben.

Nach und nach bezahlte Hadhrat ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu alle Schulden seines Vaters. Er sagt: „Wenn immer ich auf Schwierigkeiten stieß, betete ich (zu Allah ta’ala) – o Meister von Subair, helfe mir – und die Schwierigkeit wurde gelöscht.“

Er berichtet ein Ereignis mit Hadhrat ’Abdullah bin Dscha’far radiallahu ’anhu. ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu: „Ich finde in der Abrechnung meines Vaters, das du ihm eine Million Dirham schuldest.“ ’Abdullah bin Dscha’far radiallahu ’anhu: „In Ordnung. Du kannst das Geld haben, wenn du willst.“

Nachdem er die Konten noch einmal überprüft hatte, fand er jedoch, dass es ein Fehler war und tatsächlich schuldete sein Vater dieses viele Geld Hadhrat ’Abdullah bin Dscha’far radiallahu ’anhu. Er ging folglich wieder zu ihm. ’Abdullah ibn Subair radiallahu ’anhu: „Entschuldige mich. Es war mein Fehler. Tatsächlich schuldet mein Vater dir das viele Geld. ’Abdullah bin Dscha’far radiallahu ’anhu: „Wenn das der Fall ist, erlasse ich die Schulden.“ ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu: „Nein, ich muss es zahlen.“

’Abdullah bin Dscha’far radiallahu ’anhu: „In Ordnung. Du kannst, wenn es dich zufrieden macht, zahlen.“ ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu: „Würdest du etwas Land anstatt dessen akzeptieren? Ich habe viele Landstücke als Anteil der Beute empfangen.“ ’Abdullah bin Dscha’far radiallahu ’anhu: „Ja, wenn es dir Recht ist.“

’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu sagte: „Ich übergab ihm ein Stück wasserloses Land. Er nahm dieses sofort an. Dann bat er seinen Sklaven zu gehen und sein Gebetstuch auf diesem Land auszubreiten. Sein Sklave tat das sofort und ’Abdullah bin Dscha’far ging dann, verrichtete zwei Rak’a Gebet und verbrachte eine lange Zeit in Niederwerfung (Sadschda). Nach Beendigung des Gebets, zeigte er auf einen bestimmten Punkt zu seinem Sklaven und befahl ihn, an diesem bestimmten Platz zu graben. Nach ein wenig graben strömte Wasser aus der Grube heraus.“ (Asadu-l-Gaba)

Anmerkung: Die Qualitäten der Sahaba, die in diesem Kapitel erwähnt wurden, waren ein Teil ihres täglichen Lebens. Tatsächlich galten solche Begebenheiten nicht als ungewöhnlich.

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