Hikajatu-s-Sahaba – Kapitel 12:

Liebe für den Propheten sallallahu ‘alaihi wassallam


Kapitel 12: Liebe für den Propheten s.a.w.                                

1. Abu Bakrs r.a. Bekanntgabe seines Islam und seine Leiden
    für den Islam                                                                                       

2. ’Umars r.a. Kummer nach dem Tod des Propheten                      

3. Eine Frau wird unruhig wegen der Ungewissheit der Lage
    des Propheten s.a.w.                                                                          

4. Das Verhalten von Abu Bakr, Mughira und andere Sahaba r.a.
    bei Hudaibijja                                                                                      

5. Ibn Subair r.a. trinkt Blut                                                                   

6. Abu ’Ubaida r.a. trinkt Blut                                                               

7. Said r.a. lehnt es ab, mit seinem Vater zu gehen                          

8. Anas bin Nadrs r.a. Gespräch zur Zeit seines Todes in Uhud    

9. Sa’d bin Rabi’s r.a. Nachricht in Uhud                                            

10. Eine Frau stirbt beim Anblick des Grabs des
    Propheten s.a.w.                                                                                 

11. Verschiedene Geschichten über die Liebe der Sahaba für den
    Propheten s.a.w.                                                                                 



XII. LIEBE FÜR DEN PROPHETEN SALLALLAHU ’ALAIHI WASSALLAM

Was wir bisher über die Ausführung der Sahaba in ihrer Zeit gelesen haben, war tatsächlich das Resultat ihrer Liebe für Allah ta’ala und für seinen Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Diese Liebe war der Grund für ihren Lebenswandel, sie machten keine  Überlegungen über ihr eigenes Leben, es ließ sie ihr Leben vergessen, sie dachten nicht an ihren Besitz, hatten keine Angst vor Schwierigkeiten und sogar keine Furcht vor dem Tod. Liebe ist eine Lage, die man nicht mit Worten erklären kann. Wenn diese Liebe ins Herz kommt, werden alle Dinge neben dem Geliebten ganz klein. Danach achtet man weder auf seine eigene Ehre noch auf seinen Stolz. Möge Allah ta’ala durch seine Barmherzigkeit uns seine eigene Liebe und die seines Propheten sallallahu ’alaihi wassallam geben, damit wir mit Hingabe in seiner Anbetung gesegnet werden und in allen Schwierigkeiten für Islam Gemütlichkeit bekommen.


1. Abu Bakrs radiallahu ’anhu Bekanntgabe seines Islam und seine Leiden für den Islam

Am Anfang mussten die, die Islam annahmen, ihren Glauben soweit wie möglich geheim halten. Weil die Muslime ständig durch die Quraisch verfolgt wurden, riet sogar der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam allen neu Bekehrten ihren Glauben geheim zu halten, damit sie nicht unter den Händen der Quraisch leiden mussten. Als die Zahl der Muslime jedoch 39 erreichte, machte Abu Bakr radiallahu ’anhu den Vorschlag, in der Öffentlichkeit den Islam zu predigen.

Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam stimmte zunächst nicht zu, als Abu Bakr radiallahu ’anhu aber beharrte, gab er seine Zustimmung und so gingen alle zur Ka’ba (Haraam) für das Weiterberichten (Tabligh). Abu Bakr radiallahu ’anhu fing an zu sprechen und diese Ansprache (Khutba), die von ihm gehalten wurde, war die Erste jemals gehaltene Rede in der Geschichte des Islam. Hadhrat Hamsa radiallahu ’anhu, der Onkel des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und der Führer der Märtyrer, nahm Islam an diesem Tag an, während ’Umar radiallahu ’anhu drei Tage später dem Islam beitrat.

Sobald Abu Bakr radiallahu ’anhu anfing zu sprechen, fielen die Götzenanbeter und die Ungläubigen unter den Quraisch von allen Seiten über die Muslime her. Obwohl er von allen Leuten in Mekka als der Edelste und Angesehenste galt, wurde Abu Bakr radiallahu ’anhu in solch einem Ausmaß geschlagen, dass seine Nase und Ohren und sein gesamtes Gesicht mit Blut beschmiert waren, so dass man ihn nicht mehr erkennen konnte. Er wurde gekickt und getreten, mit Füßen getrampelt und äußerst roh und grausam behandelt.

Er wurde bewusstlos und halbtot. Niemand hoffte, dass er überhaupt diesen brutalen Angriff überleben würde. Banu Taim, die Leute seines Stammes, kamen, um ihn zu seinem Haus zu tragen. Sie verkündeten auch im Haraam, dass, wenn Abu Bakr radiallahu ’anhu den Verletzungen erlegen würde, sie als Vergeltung dafür das Leben von ’Utba bin Rabi’ja nehmen würden, der der Aktivste bei diesem Angriff gewesen war.

Abu Bakr radiallahu ’anhu blieb den ganzen Tag bewusstlos. Die Leute um ihn herum schrien seinen Namen immer und immer wieder, um zu wissen, ob er bei Bewusstsein war, aber er sprach nicht. Spät am Abend jedoch öffnete er seine Augen und zeigte Zeichen von Bewusstsein. Sobald er sprechen konnte erkundigte er sich: „Wie geht es Mohammed sallallahu ’alaihi wassallam?“

Die Leute waren sehr enttäuscht von ihm und sie sagten: „Wie kommt es, dass trotz all dieses Elends und nachdem er praktisch, den ganzen Tag über, im Rachen des Todes  wegen dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam gewesen war, hat er sobald er zu Bewusstsein zurückgekommen ist, nichts anderes zu sprechen, als über den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam selbst.“

Als sie beruhigt waren, dass er außer Gefahr war ließen Abu Bakr radiallahu ’anhu sehr angewidert durch seine Hingabe für den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zurück. Sie rieten Umm Khair, seiner Mutter, ihm etwas zu essen zu geben. Sie bereitete Essen vor und zwang ihn zu essen. Aber er kümmerte sich wenig um seine Nahrung, unaufhörlich und ungeduldig stellte Abu Bakr radiallahu ’anhu seiner Mutter immer die gleiche Frage wieder, d.h. „wie geht es den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und was istpassiert mit ihm?“

Als sie seine Fragen über das Wohlergehen des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam ignorierte, ersuchte Abu Bakr radiallahu ’anhu sie zu Umm Dschamiel (Schwester ’Umars) zu gehen und von ihr die neuesten Nachrichten über den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam heraus zu finden. Die Mutter konnte nicht den Auftrag ihres Sohns in diesem bemitleidenswerten Zustand ablehnen und beeilte sich zum Haus von Umm Dschamiel radiallahu ’anha zu gehen, um sich nach dem Wohlbefinden von Mohammed sallallahu ’alaihi wassallam zu erkundigen.

Wie andere Muslime dieser Zeit, hielt Umm Dschamiel radiallahu ’anha auch ihren Glauben geheim. Sie verbarg folglich ihr Wissen über den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam sagend: „Wer ist Mohammed sallallahu ’alaihi wassallam und wer ist Abu Bakr radiallahu ’anhu? Warum sollte ich etwas über sie wissen? Ich bin jedoch traurig, was ich über den Zustand deines Sohns gehört habe; wenn du magst, kann ich mit dir gehen, um ihn zu sehen.“

Umm Khair stimmte zu und beide kamen zu Abu Bakr radiallahu ’anhu. Als sie Abu Bakr radiallahu ’anhu in diesem miserablen Zustand sah, konnte Umm Dschamiel radiallahu ’anha sich nicht länger kontrollieren und fing an zu schreien, sagend: „Wehe diesen Grobianen für das, was sie einen Mann wie Abu Bakr radiallahu ’anhu angetan haben. Möge Allah ta’ala sie bestrafen für ihr schlechtes Benehmen.“

Ohne Rücksicht auf das, was Umm Dschamiel radiallahu ’anha sagte, kamen über Abu Bakrs radiallahu ’anhu Lippen die gleichen Wörter, nämlich: „Wie geht es den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam?“ Umm Dschamiel radiallahu ’anha, (zeigend in Richtung zu Umm Khair): „Ist es sicher, etwas in ihrer Anwesenheit zu sagen?“ Abu Bakr radiallahu ’anhu: „Sei unbesorgt wegen ihr. Erkläre mir schnell, wie geht es den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam?“ Umm Dschamiel radiallahu ’anha: „Es geht ihm gut.“ Abu Bakr radiallahu ’anhu: „Wo ist er im Moment?“ Umm Dschamiel radiallahu ’anha: „Er ist im Haus von Arqam.“ Abu Bakr radiallahu ’anhu: „Bei Allah! Ich werde nichts essen und trinken, bis ich ihn gesehen habe.“

Seine Mutter war sehr besorgt, ihm essen zu geben. Sie wusste, dass, wenn er bei Allah ta’ala geschworen hatte, er seinen Eid nicht brechen würde und folglich würde er unter keinen Umständen essen. Sie mussten warten, bis auf den Straßen wenige Leute waren, damit sie ihm unentdeckt zu diesem Platz nehmen konnte, so dass ihn niemand sehen würde und ihm erneut Schwierigkeiten geben könnte.

Nachdem ein großer Teil der Nacht vorbeigegangen war, nahm sie Abu Bakr zum Haus von Arqam. Als Abu Bakr radiallahu ’anhu den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam sah, klammerte er sich heftig weinend an ihn. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam umarmte ihn auch weinend. Alle Muslime, die dort anwesend waren, fingen an, über den Zustand von Abu Bakr radiallahu ’anhu bitterlich zu weinen.

Abu Bakr radiallahu ’anhu stellte dann seine Mutter Umm Khair dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam vor und sagte: „Sie ist meine Mutter, o Prophet von Allah! Bete für sie um Rechtleitung und erkläre ihr Islam, damit sie akzeptiert.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam betete zuerst für sie und lud sie dann ein. Sie nahm sofort Islam an. (Khamis)

Anmerkung: In Mühelosigkeit und Komfort zu lieben behaupten hunderte von Leuten, aber wirkliche Liebe ist die Liebe, die auch in Zeit von Schwierigkeit und Leiden bleibt.



2. ’Umars radiallahu ’anhu Kummer nach dem Tod des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam

Keiner kann die sprichwörtliche Tapferkeit, den Mut und die Stärke von ’Umar radiallahu ’anhu ableugnen, über dessen Erwähnung, sogar nach einer Zeit von 1400 Jahren, die Herzen mit Ehrfurcht und Respekt erfüllt werden. Islam konnte nicht vor ’Umars radiallahu ’anhu Beitritt zum Islam öffentlich erklärt und gepredigt werden. Sobald er Islam angenommen hatte, wollte ’Umar radiallahu ’anhu seinen Islam nicht verstecken. Das kleinste Zeichen seiner Liebe zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam war, dass er trotz all seiner Tapferkeit den Tod des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam nicht aushalten konnte.

So sehr, sodass er mit seinem Schwert in seiner Hand stand und äußerst verwirrt und bestürzt sagte: „Ich enthaupte die Person, die behauptet, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam gestorben ist. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ist nur gegangen, seinen Herrn zu besuchen, genauso wie Musa (Moses) ’alaihis salaam nach Tuur gegangen war. Er wird in Kürze zurückkehren, die Hände und die Füße von denen abschneiden, die die falsche Nachrichten seines Todes verbreitet haben.“

Andererseits war ’Uthman radiallahu ’anhu von diesem Vorfall aus Leid wie betäubt. Er konnte nicht ein einziges Wort äußern, auch am nächsten Tag nicht und ging umher, als ob er der Sprache beraubt war. ’Ali radiallahu ’anhu war auch im schrecklichen Kummer. Er blieb ruhig und bewegungslos.

Nur Abu Bakr radiallahu ’anhu, bei all seiner Liebe für den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, wie wir in der letzten Geschichte gesehen haben, stand fest wie ein Felsen gegen diesen schrecklichen Sturm des Leidens und verlor nicht seine Fassung. Er betrat ruhig das Haus des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, küsste seine Stirn und kam zu den Leuten zurück. Er rief ’Umar radiallahu ’anhu, um ihn hinsetzen zu lassen und fing an, zu den Leuten zu sprechen.

Er sagte: „Wer immer Mohammed sallallahu ’alaihi wassallam angebetet hat, er soll wissen, dass Mohammed sallallahu ’alaihi wassallam nicht mehr ist und wer immer Allah ta’ala angebetet hat, sollte wissen, dass Allah ta’ala ewig lebend und immer während ist. Er rezitierte dann den folgenden Vers des Koran:

„Und Mohammed ist nur ein Gesandter; schon vor ihm gingen die Gesandten dahin. Und ob er stirbt oder getötet wird – werdet ihr auf euren Fersen umkehren? Und wer auf seinen Fersen umkehrt – nimmer schadet er Allah etwas; aber Allah wird wahrlich die Dankbaren belohnen.“ (Al-’Imrān 144) (Khamis)

Anmerkung: Da Abu Bakr radiallahu ’anhu bestimmt war, Kalifa nach dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu sein, ist es bedeutend, dass, anders als andere Sahaba, er in der Lage die Fassung und Geduld behielt, die die Situation erforderte. Wieder war es Abu Bakr radiallahu ’anhu, der besser als jede andere über die Regelungen betreffend der Beerdigung, Erbschaft usw. des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, Bescheid wusste. Als Meinungsverschiedenheit unter den Sahaba auftraten, ob der Ort der Beerdigung des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam in Mekka oder in Madina oder in Jerusalem sein sollte, war es Abu Bakr radiallahu ’anhu, der den Meinungsverschiedenheiten ein Ende setzte, indem er sagte: „Ich habe vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam gehört, dass er gesagt hat: ‚Die Propheten werden dort begraben, wo sie gestorben sind.’ Deswegen soll das Grab des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam dort gemacht werden, wo er gestorben ist.“

Ich habe vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam gehört:

  1. „Propheten haben keine Erben. Alles was ein Prophet hinterlässt, ist Almosen (Sadaqa).“
  2. „Wenn jemand Führer von den Muslimen ist, und er macht auf nachlässige Weise andere zum Führer (Amir), liegt der Fluch von Allah auf ihm.“
  3. „Die Regierung bleibt in der Hand der Quraisch“ usw.


3. Eine Frau wird unruhig wegen der Ungewissheit der Lage des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam

In der Schlacht von Uhud erlitten die Muslime schwere Verluste und viele von ihnen wurden getötet. Als die sensationellen Nachrichten ihrer schweren Verluste Madina erreichte, kamen die Frauen unruhig aus ihren Häusern heraus, um die tatsächlichen Einzelheiten dieses Vorfalls zu erfahren.

Beim Sehen dieser Menschenmasse an einem Platz erkundigte sich eine Frau der Ansar besorgt: „Wie geht es dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam?“ Als man ihr erklärte, dass ihr Vater in der Schlacht gestorben sei, äußerte sie „Inna lilahi wa inna ilaihi radschiun (Allah gehören wir und zu Ihm kehren wir zurück)“ und wiederholte ungeduldig die gleiche Frage über den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Dieses Mal wurde ihr erklärt, dass ihr Ehemann nicht mehr sei, ihr Bruder getötet sei und dass ihr Sohn auch getötet wurde.

Mit ständig wachsender Angst wiederholte sie die gleiche Frage über das Wohlbefinden des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Ihr wurde erklärt, dass er sicher und gesund war und kommen wird, aber sie ließ sich nicht völlig beruhigen und bestand darauf, ihn selbst zu sehen. Es wurde ihr gesagt, dass er unter jenen Leuten sei. Sie rannte dorthin. Als sie schließlich ihn mit ihren eigenen Augen sah, sagte sie: „O Prophet von Allah, jeder Kummer wird leicht und jede Sorge wird gelöscht mit dem Segen deines Angesichts.“

Entsprechend einer anderen Version hielt sie die Kleidung des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und sagte: „O Prophet von Allah! Du bist mir lieber als meine Eltern. Der Tod all meiner Verwandten hat seinen ganzen Stich für mich verloren, nachdem ich dich am Leben gesehen habe.“ (Khamis)

Anmerkung: Es gibt einige Ereignisse dieser Art, die nach der Schlacht von Uhud stattfanden. Es ist möglich, dass wegen der großen Anzahl solcher Ereignisse, unterschiedliche Namen von den verschiedenen Erzählern über diese Frauen berichtet worden sind. Tatsächlich geschahen solche Ereignisse oft mit vielen Frauen dieser Zeit.



4. Das Verhalten von Abu Bakr, Mughira und ande-ren Sahaba radiallahu ’anhum bei Hudaibijja

Der Kampf von Hudaibijja fand im sechsten Jahr nach der Auswanderung (Hidschra) im Monat Su-l-Qa’da (11. Monat im islamischen Kalender) statt, dort ging der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam mit vielen Sahaba nach Mekka, mit der Absicht die kleine Wallfahrt (’Umra) durchzuführen. Als die Quraisch davon erfuhren, hielten sie eine Versammlung ab und entschieden dabei die Sahaba an ihrem Eintritt nach Mekka zu hindern. Sie entschieden auch, die benachbarten Stämme von Mekka um Hilfe zu Bitten und machten große Vorbereitungen für die Schlacht.

Als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam Sul Hulaifa erreichte, schickte er einen Mann, um Nachricht über die Quraisch einzuholen. Diese Person sollte dann den Prophet sallallahu ’alaihi wassallam bei Usfan treffen, die Person kam von Mekka mit der Information zurück, dass die Quraisch bis an die Zähnen bewaffnet waren, um den Eintritt des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam in Mekka zu verhindern und dass die benachbarten Stämme auch an ihrer Seite waren. Daraufhin beriet der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sich mit seinen Sahaba, um die Situation zu bedenken.

Ein Vorschlag war, man sollte die Häuser der Stämme in Angriff nehmen, die ihre Männer zur Hilfe der Quraisch geschickt hatten (damit sie die Quraisch verlassen würden, um ihre eigenen Häuser zu schützen) und der andere war, man solle direkt nach Mekka gehen. Abu Bakr radiallahu ’anhu sagte: „O Prophet von Allah! Wir sind gekommen, um die kleine Wallfahrt (’Umra) durchzuführen. Wir haben keine Absicht gegen die Quraisch zu kämpfen. Lasse uns voran gehen. Wenn sie uns stoppen, kämpfen wir, andernfalls nicht.“

Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam stimmte dem Vorschlag von Abu Bakr radiallahu ’anhu zu und entschied, voran nach Mekka zu gehen. Als er Hudaibijja erreichte, traf Budail bin Darqa Khusa’i ihn mit einer Gruppe von Leuten. Er sagte: „Die Quraisch werden unter keinen Umständen deinen Eintritt in Mekka zulassen. Sie bereiten sich auf eine Schlacht vor.“ 

Darauf antwortete der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Wir sind gekommen, um die kleine Wallfahrt (’Umra) durchzuführen und haben keine Absicht zu kämpfen. Häufige Schlachten haben bereits zu hohen Verlusten auf Seiten der Quraisch geführt. Wenn sie zustimmen werden, bin ich bereit über einen Friedensvertrag mit ihnen zu sprechen, damit sie nicht mit mir kämpfen und wir nicht mit ihnen und ich mich mit anderem beschäftigen kann. Wenn jedoch die Quraisch diesen Vorschlag nicht annehmen, dann bei Ihm, der mein Leben in seiner Hand hält, kämpfe ich mit ihnen, bis schließlich entweder Islam vorherrscht, oder ich getötet werde.“

Budail sagte: „Ist gut, ich gehe zu ihnen und überbringe deine Botschaft.“ Er ging zu den Quraisch und übermittelte ihnen, was der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ihm erklärt hatte. Aber sie stimmten dem Friedensvertrag des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam nicht zu. Verhandlungen zwischen den beiden Seiten liefen weiter und schließlich wurde ’Urwa bin Mas’ud Thaqafi von den Quraisch geschickt. ’Urwa hatte noch nicht Islam angenommen. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sprach mit ihm in der gleichen Weise, wie er es zu Budail getan hatte.

’Urwa sagte: „O Mohammed! Wenn du alle Araber töten möchtest, wirst du das nicht schaffen, denn keiner zuvor hat es geschafft, den Arabern ein Ende zu setzen. Aber im Gegenteil, wenn die Araber die obere Hand erhalten, dann glaube mir, dass diese Personen, die um dich herum sind, von dir gehen werden und dich ganz alleine lassen werden, denn ich finde keine hochrangigen Leute unter ihnen. Tatsächlich kommen sie alle von einer niedrigen Abstammung, aus allen verschiedenen Ecken und werden dich verlassen, wenn sie in Schwierigkeiten kommen.“

Abu Bakr radiallahu ’anhu, der nahe dabei stand, wurde durch diese Worte wütend und erklärte respektlos zu ’Urwa: „Gehe und lecke den Hintern deiner Göttin „Latt“! Denkst du, dass wir vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam fliehen und ihn alleine lassen werden.“ ’Urwa fragte: „Wer ist er?“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Er ist Abu Bakr radiallahu ’anhu.“ ’Urwa: „Abu Bakr! Ich bin in deiner Schuld für einen Gefallen, den du mir in der Vergangenheit getan hast. Ich konnte diese Schuld bis jetzt nicht bezahlen, sonst hätte ich auf deine Beschimpfung geantwortet.“

’Urwa nahm dann sein Gespräch mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam wieder auf. ’Urwa berührte gelegentlich den Bart des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam (entsprechend der arabischen Gewohnheit, um sich einzuschmeicheln), während er sprach. Die Sahaba konnten dieses nicht zulassen. Deswegen berührte ’Urwas eigener Neffe Hadhrat Mughira bin Schu’ba radiallahu ’anhu ihn, der bewaffnet und mit einem Stahlhelm auf den Kopf in der Nähe stand, ’Urwas Hand mit dem Handgriff seines Schwertes und sagte: „Nimm deine Hand weg.“

’Urwa: „Wer ist er?“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Er ist Mughira radiallahu ’anhu.“ ’Urwa: „O du Verräter! Wie wagst du es deinen Onkel so schlecht zu behandeln, er leidet noch für dein schlechtes Benehmen.“ Vor Islam hatte Mughira radiallahu ’anhu einige Personen getötet. ’Urwa zahlte das Blutgeld in seinem Namen und sprach dieses Ereignis an.

Während seiner langen Rede mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam hatte ’Urwa ruhig das Verhalten der Sahaba dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam gegenüber beobachtet. Als er zu den Quraisch zurückkam, sagte er zu ihnen: „O Quraisch! Ich wurde zu vielen großen Königen abgesandt. Ich habe die Gerichte von Cäsar, von Khosros und von Negrus gesehen. Bei Allah! Nirgendwo habe ich solche respektvollen Leute um einen König gesehen, wie ich die Begleiter von Mohammed fand. Wenn Mohammed spuckt, hetzen sie, um den Speichel mit ihren Händen aufzufangen, wer den Speichel bekommt reibt ihn über sein Gesicht und Körper. Kaum entgeht ein Wort seinen Lippen, bevor alle Laufen, um seinen Wunsch zu erfüllen. Wenn er seine rituelle Waschung macht, kämpfen sie miteinander, um etwas Tropfen des benutzten Wassers zu bekommen, bevor es auf den Boden fällt. Wenn jemand dieses Wasser nicht bekommen kann, berührt er die Hände der Person, die es erhalten hatte und fährt dann mit seinen eigenen Händen über sein Gesicht. Wenn sie in seiner Anwesenheit sprechen, sprechen sie in einer leisen Stimme. Sie erheben nicht ihre Blicke, um in sein Gesicht zu sehen, aus Respekt. Ein Haar, das von seinem Kopf oder Bart fällt, wird konserviert, um Segen von ihm zu erhalten und wird als heiliges Relikt betrachtet. Kurz gesagt, habe ich nie irgendeine Gruppe Leute gesehen, die ihrem Führer so ergeben sind, wie ich die Begleiter von Mohammed ihm gegenüber gesehen habe.“

Schließlich wurde ’Uthman radiallahu ’anhu vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam beauftragt, um mit den Führern von Mekka zu verhandeln, da er, trotz seiner Konvertierung zum Islam, von ihnen respektiert wurde. Weil er keine Gefahr für ihn sah, dass er Schaden erleiden würde, wurde er ausgewählt. Als ’Uthman radiallahu ’anhu nach Mekka ging, beneideten manche Sahaba ’Uthman radiallahu ’anhu um sein Glück (da sie dachten), dass er jetzt in der Lage ist, die Umschreitung der Ka’ba (Tawaf), des Hauses von Allah ta’ala, durchzuführen.

Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam erwähnte anderseits: „Ich denke nicht, dass er es überhaupt mag, ohne mich die Umschreitung der Ka’ba (Tawaf), zu machen.“ Doch, als ’Uthman radiallahu ’anhu nach Mekka herein kam, nahm Aban bin Sa’id ihn unter seinen Schutz und sagte zu ihm: „Gehe wohin du magst. Niemand kann dich berühren.“

’Uthman radiallahu ’anhu begann seine Verhandlungen mit Abu Sufjaan und anderen Führern von Mekka im Namen des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und als er im Begriff war zurückzugehen, sagten die Quraisch selbst zu ihm: „Nun, da du hier in Mekka bist, kannst du die Umschreitung der Ka’ba (Tawaf) durchführen, bevor du zurück gehst.“ Er antwortete: „Wie kann es für mich möglich sein, wenn ihr Leute den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam daran gehindert habt, Mekka zu betreten.“

Diese Antwort schmeckte den Quraisch überhaupt nicht und sie entschieden, ’Uthman radiallahu ’anhu in Mekka zurückzuhalten. Die Nachricht, dass ’Uthman radiallahu ’anhu getötet worden war, erreichten die Muslime. Nach dem erhalten dieser Nachricht nahm der Propheten sallallahu ’alaihi wassallam den Treueid von allen Sahaba, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen. Als die Quraisch davon hörten, erschraken sie und ließen sofort ’Uthman radiallahu ’anhu frei. (Khamis)

Anmerkung: In dieser Geschichte finden wir die Antwort von Abu Bakr radiallahu ’anhu an ’Urwa, wie Mughira radiallahu ’anhu seinen Onkel behandelt, das Verhalten der Sahaba gegenüber dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, dessen Zeuge ’Urwa wurde und ’Uthmans radiallahu ’anhu Ablehnung, die Umschreitung der Ka’ba (Tawaf) durchzuführen. Jedes Teil dieser Geschichte lehrt uns über die Liebe und die Hingabe der Sahaba für den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Der Treueid, der in dieser Geschichte erwähnt wird, ist bekannt als „Baj’atu Schadschara“ (der Treueeid unter dem Baum) und wird im Koran erwähnt:

„Allah ist wohl zufrieden mit den Gläubigen, weil sie dir unter dem Baum Treue gelobten; und Er wusste, was in ihren Herzen war, dann sandte Er Ruhe auf sie hinab und belohnte sie mit einem nahen Sieg“ (Al-Fath 18)


5. Ibn Subair radiallahu ’anhu trinkt Blut

Einst blutete der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam durch schröpfen. Das Blut wurde zu ’Abdullah ibn Subair radiallahu ’anhu gegeben, damit er es irgendwo begraben sollte. Er kam zurück und informierte den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, dass er das Blut beseitigt habe. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam erkundigte sich: „Was hast du damit getan?“ Ibn Subair radiallahu ’anhu sagte: „Ich habe es geschluckt.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam erwähnte: „Die Person, die mein Blut im Körper hat, kann nicht vom Feuer der Hölle (Dschahannam) berührt werden. Aber du wirst Leute töten und Leute werden dich töten.“ (Khamis)

Anmerkung: Alles was aus dem Körper des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam herauskommt, ist sauber. Deshalb bleibt kein Zweifel, diese Tat von ibn Subair radiallahu ’anhu zu verstehen. Die letzten Wörter des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam bedeuten nach der Meinung der Gelehrten, dass er die Regierung bekommt, und andere werden versuchen dieses zu verhindern. Sogar zu der Zeit der Geburt von ibn Subair radiallahu ’anhu hatte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam erwähnt, dass er ein Schaf unter den reißenden Wölfen war und solchen Wölfen, die Kleidungen tragen. In einem bekannten Krieg, in dem ibn Subair radiallahu ’anhu mit Jasied und ’Abdul Malik kämpfen musste, wurde er getötet.



6. Abu ’Ubaida radiallahu ’anhu trinkt Blut

Während der Schlacht von Uhud, als auf einmal zwei von den Bügeln seines Schutzhelms, den er trug, tief im Kopf (oder im Gesicht) des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam steckten, liefen Abu Bakr radiallahu ’anhu und Abu ’Ubaida radiallahu ’anhu, um ihm zu helfen. Abu ’Ubaida radiallahu ’anhu fing an, die Bügel mit seinen Zähnen heraus zu ziehen. Bis eins der Bügel heraus war, hatte er einen seiner Zähne verloren. Ohne sich um dieses zu kümmern, benutzte er wieder seine Zähne, um den anderen Bügel heraus zu ziehen.

Es gelang ihm, auch diesen heraus zu nehmen, aber er verlor einen anderen Zahn dabei. Als die Bügel herausgezogen wurden, fing der Propheten sallallahu ’alaihi wassallam an zu bluten. Malik bin Sinaan radiallahu ’anhu, der Vater von Abu Sa’id Khudri radiallahu ’anhu, leckte das Blut mit seinen Lippen und schluckte es. Daraufhin erwähnte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Das Feuer der Hölle (Dschahannam) kann nicht die Person berühren, dessen Blut mit meinem Blut gemischt ist.“ (Quratu-l-’Ujun)



7. Said radiallahu ’anhu lehnt es ab, mit seinem Vater zu gehen

Einmal, in den vorislamischen Tagen, reiste Said radiallahu ’anhu in einer Karawane. Mit seiner Mutter zusammen wollte er zur Stadt seines Vaters gehen, als die Karawane von Banu Qais überfallen wurde. Sie nahmen Said radiallahu ’anhu als Sklaven und verkauften ihn in Mekka. Hakim bin Hisam kaufte ihn für seine Tante Khadidscha radiallahu ’anha, die ihn als Geschenk dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu der Zeit ihrer Eheschließung gab. Auf der anderen Seite war Saids radiallahu ’anhu Vater im unermesslichen Leid, wegen dem Verlust des Sohnes. Das musste auch so sein, denn die Liebe für Kinder ist eine natürliche Angelegenheit.

Er streifte umher auf der Suche nach ihm und bejammerte seine Trennung mit den folgenden herzergreifenden Versen:

Ich weine im Gedanken an Said, während ich nicht weiß,

ob er lebendig ist (damit ich Hoffnung habe, ihn zu treffen)

oder ob der Tod ihn beendet hat.

O Said, bei Allah, ich habe kein Wissen darüber, ob du

auf weichem Boden oder auf einem Felsen getötet worden bist.

Ah, ich wünsche zu wissen, ob du überhaupt zu mir zurückkommen wirst, denn das ist der einzige Wunsch, für den ich lebe.

Ich erinnere mich an Said, wenn die Sonne im Osten aufgeht.

  Ich erinnere mich an ihn, wenn der Regen aus den     

  Wolken kommt.

Der laufende Wind zündet das Feuer an seine Erinnerung an.

Leider, mein langes Leid und endlose Bedrängnis.

Ich werde mit meinem schnellen Kamel reiten, auf der Suche nach ihm.

Ich suche nach ihm rings um die Welt

Die Kamele mögen müde werden, aber ich stehe nicht still, bis ich sterbe,

denn der Tod ist das Ende jeder Hoffnung.

Ich werde meinen Kindern und Verwandten auferlegen,

nach Said zu suchen, sogar nach meinem Tod.

Beim Lesen dieser Gedichte hat er geweint und ist hin und her gelaufen auf der Suche nach ihm. Zufälligerweise trafen einige Leute seines Stammes Said radiallahu ’anhu während ihrer Pilgerreise in Mekka. Sie erzählten ihm die Geschichte des Leidens und der Qualen seines Vaters und rezitierten ihm die Verse, die er wegen seiner Erinnerung sang. Said radiallahu ’anhu schickte durch diese Leute drei Gedichte zu seinem Vater, mit der Bedeutung. Ich bin hier in Mekka, es geht mir gut, du brauchst nicht traurig sein, ich bin zufrieden mit meinem vortrefflichen Meister. Als die Leute zurückgingen, informierten sie seinen Vater über seinen Aufenthaltsort und lasen Saids radiallahu ’anhu Gedichte vor ihm. Danach machten sich sein Vater und sein Onkel auf den Weg nach Mekka, sie nahmen genügend Geld mit, um Said radiallahu ’anhu frei zu kaufen.

Als sie in Mekka angekommen waren suchten sie nach der Adresse und als sie zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam kamen, sagten sie: „O Sohn von Haschim und Führer deines Volkes. Du bist der Bewohner des Haraam und der Nachbar von Allahs ta’ala Haus. Du bist bekannt für das Freilassen der Gefangenen und das Bewirten der Hungrigen. Wir sind zu dir auf der Suche nach unserem Sohn gekommen. Bitte sei gnädig und freundlich zu uns. Nehme das Lösegeld für Said an und lasse ihn frei. Wir sind bereit, sogar mehr als dieses zu zahlen. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Was ist euer Anliegen?“ Saids radiallahu ’anhu Vater: „Wir sind gekommen, um Said mit uns zu nehmen.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Das ist alles?“ Sie antworteten: „Ja, nur deswegen.“ „Gut, dann ruft Said und befragt ihn. Wenn er mit Ihnen gehen möchte, lasse ich ihn ohne irgendein Lösegeld gehen. Aber wenn er nicht gehen möchte, kann ich ihn nicht gegen seine Wünsche schicken.“

Saids radiallahu ’anhu Vater: „Du bist gnädiger zu uns, als wir verdienen. Wir stimmen mit freudigem Herzen zu, was du sagst.“ Said radiallahu ’anhu wurde gerufen. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte zu ihm: „Kennst du diese Männer?“ Said radiallahu ’anhu: „Ja, ich kenne sie. Dieses ist mein Vater und er ist mein Onkel.“

Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Und du kennst mich auch. Sie sind gekommen, dich zurück zu ihrem Haus zu nehmen. Du hast jetzt die Auswahl und meine volle Erlaubnis, mit ihnen zu gehen. Wenn du anderseits beschließt, mit mir zu bleiben, kannst du bleiben.“ Said radiallahu ’anhu: „Wie kann ich jemand dir gegenüber bevorzugen? Du bist alles für mich, einschließlich mein Vater und mein Onkel.“

Der Vater und der Onkel sagten zu Said radiallahu ’anhu: „O Said! Ziehst du es vor, ein Sklave zu sein? Wie kannst du deinen eigenen Vater, Onkel und andere Mitglieder deiner Familie lassen und ein Sklave bleiben?“ Said radiallahu ’anhu sah zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und sagte: „Wahrlich, ich habe etwas an meinem Meister gesehen, was mich ihn gegenüber jedem anderen auf der Welt bevorzugen lässt.“

Daraufhin nahm der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam Said radiallahu ’anhu in seinem Schoß und sagte: „Vom heutigen Tag an nehme ich Said als meinen angenommener Sohn an.“ Der Vater und der Onkel waren durchaus mit dieser Situation froh und ließen Said radiallahu ’anhu zufrieden mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und gingen ohne ihn zurück. (Khamis)

Anmerkung: Said radiallahu ’anhu war nur ein Kind zu dieser Zeit. Er zog es vor, ein Sklave zu bleiben und lehnte es ab, mit seinem eigenen Vater zu gehen, gab sein Haus, Bekannte und Verwandte auf. Dieses ist ein offensichtlicher Beweis für seine Liebe für den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam.



8. Anas bin Nadrs radiallahu ’anhu Gespräch zur Zeit seines Todes in Uhud

Als die Muslime eine Niederlage im Krieg von Uhud erhielten, begann jemand das Gerücht, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam getötet worden sei, zu verbreiten. Du kannst dir das Leid und die Qual der Sahaba über diese tragische Nachricht vorstellen. Dieses veranlasste natürlich, dass die meisten in der Verzweiflung ihren Mut verloren. Anas bin Nadr radiallahu ’anhu sah, wie ’Umar und Talha radiallahu ’anhum mit einer Gruppe Muslime in einem Zustand der endgültigen Verwirrung waren.

Er sagte zu ihnen: „Warum sehe ich euch alle so verwirrt?“ Sie sagten: „Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam wurde getötet.“ Anas radiallahu ’anhu rief aus: „Wer mag denn, nach ihm noch am Leben bleiben? Kommt, lasst uns mit unseren Schwertern vorwärts gehen, um zu kämpfen und zu sterben.“ Sobald er diese Wörter geäußert hatte, nahm er sein Schwert in die Hand und tauchte in die feindlichen Reihen ein und kämpfte, bis er Märtyrer wurde. (Khamis)

Anmerkung: Die Tatsache war, dass Anas radiallahu ’anhu solch eine extreme Liebe für den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam hatte, dass er ohne ihn sein Leben nicht mehr als lebenswert betrachtete. Deshalb opferte er sein Leben.



9. Sa’d bin Rabi’s radiallahu ’anhu Nachricht in Uhud

Während der Schlacht von Uhud erkundigte sich der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Was ist mit Sa’d bin Rabi’? Ich weiß nicht, was mit ihm passiert ist.“ Einer der Sahaba wurde geschickt, um nach ihm zu suchen. Er ging zu dem Platz, wo die Körper der Märtyrer lagen. Er rief Sa’ds radiallahu ’anhu Name, um zu wissen, ob er lebendig war. An einem Platz, als er verkündete, dass er vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam delegiert war, um sich nach Sa’d bin Rabi’ radiallahu ’anhu zu erkundigen, hörte er eine schwache Stimme, aus einer Richtung kommend. Er ging in diese Richtung und fand, dass Sa’d radiallahu ’anhu zwischen sieben Toten lag und im Begriff war, seinen letzten Atemzug zu tun.

Als er näher gekommen war konnte er hören, wie Sa’d radiallahu ’anhu sagte: „Übermittle mein Salam zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam mit meiner Nachricht: ‚O Prophet von Allah! Möge Allah dir in meinem Namen eine Belohnung bewilligen, die mehr sein wird und stattlicher als alles, was Allah ta’ala überhaupt einen Prophet im Namen seines Nachfolgers bewilligt hat’, und sage meinen muslimischen Brüdern: ‚Nichts wird euch von der Schuld freisprechen, am Tag des Urteils (Jaumu-l-Qijama), falls der Feind es schafft, den Prophet sallallahu ’alaihi wassallam zu erreichen, bevor ihr alle gefallen seid.’“ Mit diesen Wörtern starb Sa’d radiallahu ’anhu und ging so zu Allah ta’ala. (Khamis)

„Möge Allah uns mit dem Besten der Belohnungen belohnen, wie er auch die Sahaba der Gemeinschaft (Umma) des Propheten belohnt hat.“

Anmerkung: In Wirklichkeit haben die Sahaba des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam einen zutrefflichen Beweis ihrer Hingabe gegeben. Während sie Wunde nach Wunde erlitten und in ihrem letzten Atemzug waren, hatten sie keine Beanstandung noch Wunsch auf ihren Lippen und konnten an nichts anderes als die Sicherheit und das Wohlergehen des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam denken. Es wäre schön, wenn auch ein Unfähiger wie ich, mit einem Teil dieser Liebe gesegnet wäre, die die Sahaba für den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam gehabt haben.



10. Eine Frau stirbt beim Anblick des Grabs des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam

Eine Frau kam zu ’Aischa radiallahu ’anha und sagte: „Bringe mich zum Grab des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam.“ ’Aischa radiallahu ’anha öffnete den Raum, indem das Grab des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam sich befand und ließ sie hinein gehen. Die Frau fing beim Sehen des Grabs an, aus Liebe und der Erinnerung des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu weinen. Sie weinte so bitterlich und unaufhörlich, dass sie in Ohnmacht fiel und auf der Stelle starb (Möge Allah sie segnen). (Schifa)

Anmerkung: Kann man in den Berichten der Geschichten eine Ähnlichkeit zu solcher Liebe und Hingabe finden, dass jemand ein Grab besucht und dann in Ohnmacht gefallen ist?



11. Verschiedene Geschichten über die Liebe der Sahaba für den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam

Jemand fragte ’Ali radiallahu ’anhu: „Wie groß war die Liebe der Sahaba für den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam.“ Er antwortete: „Bei Allah! Wir liebten den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam mehr als unsere Reichtümer, unsere Kinder und unsere Mütter und er war geschätzter als ein Glas kaltes Wasser zu der Zeit von starkem Durst.“ (Schifa)

Anmerkung: Es gibt keine Übertreibung in ’Alis radiallahu ’anhu Aussage. Die Lage der Sahaba war genauso, und warum sollte es auch nicht so sein, denn sie hatten einen Vollkommenen Glauben (Iman). Es konnte nicht anders sein, im Angesichts dessen, was Allah ta’ala vorgeschrieben hat, nämlich:

„Sprich: ‚Wenn eure Väter und eure Söhne und eure Brüder und eure Frauen und eure Verwandten und das Vermögen, das ihr euch erworben habt und der Handel, dessen Niedergang ihr fürchtet und die Wohnstätten, die ihr liebt, euch lieber sind als Allah und Sein Gesandter und das Kämpfen für Seine Sache, dann wartet, bis Allah mit Seiner Entscheidung kommt; und Allah weist den Ungehorsamen nicht den Weg.’“ (At-Tauba 24)

Dieser Vers klingt wie eine Warnung gegen Alles, das attraktiver als die Liebe zu Allah ta’ala und zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam sein könnte. Anas radiallahu ’anhu und Abu Huraira radiallahu ’anhu berichteten, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam einmal sagte: „Keiner von euch kann ein Gläubiger sein, bis seine Liebe zu mir mehr ist, als seine Liebe für seinen Eltern, Kinder und alle Menschen auf der Welt.“

Gelehrte sagen, dass die Liebe, die in diesem Hadith und in anderen ähnlichen Ahadith erwähnt wird, die freiwillige Liebe und nicht instinktive Liebe ist. Wenn es jedoch als die natürliche und instinktive Liebe genommen wird, dann bezeichnet das Wort Glaube den Glauben des höchsten Grads, wie der der Sahaba.

Anas radiallahu ’anhu sagte, dass er vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam hörte: „Es gibt drei Sachen, die, wenn sie in einer Person gefunden werden, ihn dazu befähigen, die Süße des wahren Glaubens zu schmecken, diese sind:

  1. wenn Allah ta’ala und sein Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ihm lieber sind, als alles andere in dieser Welt,
  2. wenn seine Liebe für jemanden nur einzig für die Freude Allahs ta’ala ist und
  3. wenn das wenden zum Ungläubigen (Kafir) für ihm so verabscheuungswürdig ist, wie ins Feuer geschleudert zu werden.“

’Umar radiallahu ’anhu sagte einmal zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam: „O Prophet von Allah! Du bist mir lieber als jeder sonst auf dieser Welt, ausgenommen mich selber.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Niemand kann ein vollkommener Gläubiger sein, bis ich ihm lieber bin, als er sich selbst.“ ’Umar radiallahu ’anhu: „Jetzt bist du mir lieber, als ich mir selbst.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Jetzt, o ’Umar.“

Die Gelehrten (’Ulama) haben zwei Bedeutungen für die abschließenden Wörter des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam gegeben, nämlich:

Suhail Tustari rahmatullah ’alaih sagte: „ Niemand kann den Geschmack vom Weg des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam (Sunna) genießen außer wenn er Rasulullah sallallahu ’alaihi wassallam als seinen Meister ansieht und sich selbst als seinen Sklaven

Ein Sahabi kam zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und bat: „Wann wird der Tag des Jüngsten Gerichts (Jaumu-l-Qijama) sein? O Prophet von Allah!“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Welche Vorbereitungen hast du für diesen Tag getroffen? Warum wartest du auf diesen Tag?“ Der Sahabi: „O Prophet von Allah! Ich behaupte nicht, dass ich viele Gebete, Fastentage und freiwillige Spenden zu meinen Gunsten habe, aber ich habe in meinem Herzen Liebe für Allah ta’ala und für seinen Propheten sallallahu ’alaihi wassallam.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Am Tag des Jüngsten Gerichts (Jaumu-l-Qijama) wirst du sicherlich mit denen sein, die du liebst.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam hat gesagt: „Die Abrechnung eines Menschen wird mit denen sein, die er liebt.“ Dieses Hadith wird von verschiedenen Sahaba berichte wie z. B. ’Abdullah bin Mas’ud, Abu Musa Saharie, Safwaan, Abu Sarr Ghifarie u.a.

Anas radiallahu ’anhu sagt: „Nichts hatte jemals die Sahaba glücklicher gemacht, als diese Wörter des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam.“ Sie hatten jeden Grund, glücklich zu sein, denn die Liebe für den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam war tief in jedes Teil ihres Körpers eingestiegen.

Am Anfang war Fatimas radiallahu ’anha Haus in einigem Abstand vom Haus des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte einmal zu ihr: „Ich wünschte, dass du in meiner Nähe leben würdest.“ Fatima radiallahu ’anha: „Das Haus von Haritha radiallahu ’anhu ist sehr nahe. Du kannst ihn bitten, sein Haus mit dem meinen zu tauschen.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Er hat bereits einmal auf meine Anfrage hin gewechselt. Ich scheue mich davor, ihn noch einmal aufzufordern.“

Aber es kam Haritha radiallahu ’anhu irgendwie zu Ohren, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam wünschte, dass Fatima radiallahu ’anha in seiner Nähe leben sollte. Er kam sofort zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und sagte: „O Prophet von Allah! Es ist mir zu Ohren gekommen, dass du es wünschst, dass Fatima radiallahu ’anha nahe bei dir lebt. Hier sind meine Häuser. Kein anderes Haus ist näher an deinem, als diese. Du kannst eines dieser Häuser mit dem ihren Tauschen, welches dir gefällt. O Prophet von Allah! Ich und mein Vermögen gehört Allah und seinen Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Was du von mir nimmst, ist mir lieber, als das, was du für mich lässt.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam nahm das Angebot an und sagte: „Ich weiß, dass du in dem, was du sagst, ganz aufrichtig bist“, und machte für ihn ein Bittgebet (Du’a) für seinen Segen. (Tabkat)

Eine Person kam zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und sagte: „O Prophet von Allah! Du bist mir lieber als mein Leben, mein Reichtum und meine Familie. Wenn ich in meinem Haus bin und an dich denke, werde ich ruhelos, bis ich komme und dich sehe. O Prophet von Allah! Der Tod kommt sicher zu beiden von uns. Nach dem Tod bist du in deiner erhöhten Position als Prophet, während ich irgendwo anders bin und möglicherweise werde ich nicht in der Lage sein, dich zu sehen. Ich bin sehr besorgt und beunruhigt, wenn ich an diese Trennung von dir denke.“

Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam blieb ruhig. Dann erschien Dschibrail (Gabriel) ’alaihis salaam und offenbarte die folgenden Verse:

„Und wer Allah und dem Gesandten gehorcht, soll unter denen sein, denen Allah Seine Huld gewährt, unter den Propheten, den Wahrhaftigen, den Zeugen und den Rechtschaffenen – welch gute Gefährte!“ (An-Nisā’ 69)
„Derart ist eine Gnade von Allah und Allah genügt als Allwissender.“ (An Nisā’ 70)

Solche Ereignisse passierten häufig mit den Sahaba. Solche Furcht in den Herzen der Geliebten ist ganz natürlich. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam rezitierte diese Verse zum Trost für sie.

Ein Sahaba kam einmal zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und sagte: „O Prophet von Allah! Meine Liebe für dich ist so, dass, wenn ich an dich erinnere, und dich nicht besuche, kommt es mir so vor als ob ich sterben würde. Wenn ich mir vorstelle, dass selbst, falls ich das Paradies betreten kann, wird es schwierig für mich, dich zu sehen, denn du bist in einer Position weit über meiner.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam tröstete ihn, indem er die vorangegangenen Verse in seiner Antwort rezitierte.

In einem Hadith steht, dass einmal ein Ansar zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam kam, der sehr beunruhigt drein blickte. Er erkundigte sich: „Warum siehst du so beunruhigt aus?“ Die Person: „O Prophet von Allah! Ich habe eine Sorge.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Was ist es?“

Die Person: „O Prophet von Allah! Wir kommen zu dir jeden Morgen und Abend. Wir werden mit deinem Anblick gesegnet und sind erfreut, in deiner Anwesenheit zu sein. Aber im nächsten Leben werden wir beraubt von deiner Gesellschaft, weil du wirst in Höhen der Propheten sein, die unzugänglich sind für uns.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam schwieg darüber, aber als die oben genannten Verse offenbart wurden, ließ er diese Person rufen und gab ihm die frohe Nachricht, die darin enthalten war.

Entsprechend einem anderen Hadith hatte eine Zahl von Sahaba eine ähnliche Furcht ausgedrückt, bis der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam diese Verse vor ihnen rezitierte, dann waren sie zufrieden. Entsprechend einer anderen Version fragten die Sahaba einmal den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam: „Die Propheten sind sicher wegen ihren Rank in einer viel höheren Position als ihre Nachfolger. Wie können ihre Nachfolger sie dann sehen?“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam antwortete: „Die in den höheren Positionen kommen zu ihren Freunden in den niedrigeren Positionen herunter, um mit ihnen zu sitzen und sich mit ihnen zu unterhalten.“ (Dur-e-Manthur)

Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte einmal: „Manche meiner Nachfolger, die nach mir kommen, lieben mich sehr. Sie wünschen, dass sie mich sehen könnten, selbst wenn sie ihr Reichtum dafür aufwenden, ihre Familie verlassen und ihren ganzen Besitz dafür opfern müssten.“

Khalids radiallahu ’anhu Tochter ’Abdah radiallahu ’anha sagte: „Während mein Vater im Bett war, sprach er und erinnerte sich an den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam mit Liebe und Eifer für ihn. Er erinnerte sich auch an jeden Muhadschir und Ansari (namentlich) und sagte: ‚Sie sind meine ältesten und sie sind meine jüngeren. Mein Herz ist begierig darauf, sie zu treffen. O Allah! Rufe mich bald zurück, damit ich in der Lage bin, sie alle zu treffen.’ Er war damit beschäftigt, bis der Schlaf ihn überkam.“

Abu Bakr radiallahu ’anhu sagte einmal zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam: „Ich wünsche mir mehr, dass dein Onkel Abu Taalib zum Islam kommt, als ich Wunsch für meinen eigenen Vater habe, da ich weiß, dass es dir mehr gefallen würde.“ ’Umar radiallahu ’anhu sagte einmal ähnliches zu ’Abbaas (der Onkel des Propheten): „Dein Beitritt zum Islam erfreute mich mehr, als meines Vaters, denn das bereitete dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam mehr Freude.“

Eines Nachts war ’Umar radiallahu ’anhu auf seiner Sicherheitspatrouille, als er ein Licht sah und ein Geräusch aus einem Haus kommen hörte. Er lugte hinein und hörte die Stimme einer alten Dame, die Wolle spann, und dabei einige Verse mit der folgenden Bedeutung sang:

Lasse den Segen (Salawat) für Mohammed sallallahu ’alaihi wassallam von den frommen Leuten zu ihm ankommen

O Allahs Prophet! Du betetest jede Nacht

Und vor der Dämmerung jedes Tages weintest du

Ich möchte wissen, ob ich mit meinem Geliebten

(Prophet) zusammen sein kann oder nicht

Denn der Tod kommt in unterschiedlichen Umständen (des Gemüts)

Und ich weiß nicht, wie ich sterben werde.

Und ob ich mich nach dem Tod mit Mohammed sallallahu ’alaihi wassallam treffen kann oder nicht

’Umar radiallahu ’anhu, als er diese Verse hörte, setzte sich nieder und weinte aus Liebe und Erinnerung an den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam.

Die Geschichte von Bilal radiallahu ’anhu ist allen bekannt. Zu der Zeit als er starb, saß seine Frau an seiner Seite, die unendlich litt und ausrief: „O Lieber! O weh!“ Er erwiderte: „Subhanallah (Lob sei Allah)! Was für eine reizende Sache ist es, sterben zu können und in der Lage zu sein, Mohammed sallallahu ’alaihi wassallam und seine Sahaba zu treffen.“

Wir haben bereits die Geschichte von Said radiallahu ’anhu im Kapitel VI gelesen, während er am Galgen stand und vor der Hinrichtung war. Abu Sufjaan sagte zu ihm: „Wie würdest du es mögen, wenn Mohammed anstatt dir getötet wird und du geschont wirst.“ Said radiallahu ’anhu antwortete: „Bei Allah! Es ist unerträglich für mich, glücklich mit meiner Familie zu sitzen, während der Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu Hause sitzt und ihn ein Dorn sticht.“ Daraufhin erwähnte Abu Sufjaan: „Auf der ganzen Welt gibt es keine Ähnlichkeit für die Liebe, die die Begleiter von Mohammed für ihn haben.“

Anmerkung: Die Gelehrten (’Ulama) haben verschiedene Merkmale der Liebe zum Propheten geschrieben. Qadi ’Ijaad schreibt: „Ein Geliebter bevorzugt seinen Geliebten über alle anderen Dinge und Personen. Falls dieses nicht der Fall ist, ist die Liebe nicht aufrichtig, sondern nur eine Behauptung von Liebe. Es ist folglich wesentlich für die, die behaupten, den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu lieben, dass sie ihm in seinen Wörtern und in seinen Taten folgen, seine Gebote durchführen, alles aufgeben, welches er abgelehnt hat und seine Methode des Lebens (Sunna) in leichter Lage und in schwerer Lage, bei Traurigkeit und Freude, anzunehmen. Allah ta’ala hat in seinem heiligen Buch gesagt:

„Sprich: ‚Wenn ihr Allah liebt, so folgt mir. Lieben wird euch Allah und euch eure Sünden vergeben; denn Allah ist Allvergebend, Barmherzig.“ (Al-’Imrān 31)

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