Hikajatu-s-Sahaba – Kapitel 10:
Der Mut und die Gesinnung der Frauen für den Islam
Kapitel 10: Der Mut und die Gesinnung der Frauen den für Islam
1. Fatimas r.a. Worte (Tasbihat)
2. Hadhrat ’Aischas r.a. Ausgabe im Weg von Allah ta’ala
3. Ibn Subair r.a. stoppt ’Aischa r.a. freiwillige Almosen zu geben
4. Hadhrat ’Aischa r.a. und die Furcht vor Allah ta’ala
5. Das Bittgebet von Umm Salamas Ehemann und ihre
Auswanderung
6. Umm Siad und ein paar andere Frauen beteiligen sich am
Kampf von Khaibar
7. Hadhrat Umm Haraam in der Schlacht von Zypern
8. Die Geschichte von Umm Sulaim r.a.
9. Umm Habiba r.a. lässt ihren Vater nicht auf dem Bett sitzen
10. Die Geschichte von Hadhrat Sainab r.a.
11. Khansa r.a. nimmt mit ihren vier Söhnen am Krieg teil
12. Safia r.a. tötet einen Juden
13. Hadhrat Asma r.a. befragt den Propheten s.a.w. betreffend
der Belohnung für Frauen
14. Die Geschichte von Hadhrat Umm ’Umaara r.a. wie sie Islam
annahm und ihre Mitwirkung am Krieg
15. Die Annahme des Islam von Hadhrat Umm Hakim r.a. und
ihre Beteiligung an einem Feldzug
16. Märtyrium von Hadhrat Sumaia r.a.
17. Die Geschichte von Hadhrat Asma bint Abu Bakr r.a.
18. Hadhrat Abu Bakr r.a. nimmt sein Geld bei seiner Auswan-
derung mit und Asma r.a. besänftigt ihren Großvater
19. Hadhrat Asmas r.a. wohltätige Ausgabe
20. Die Geschichte der Tochter des Propheten s.a.w., Sainab r.a.
21. Hadhrat Rubai’i bint Mu‘awis r.a.
22. Ein Einblick in das Leben der Ummahatu-l-Mu´minin
23. Anhang: Die Kinder des Propheten s.a.w.
X. DER MUT UND DIE GESINNUNG DER FRAUEN FÜR DEN ISLAM
Die Mütter, die mit einer frommen Gesinnung erfüllt sind, können Kinder erziehen, die ähnliche Fähigkeiten haben. Leider werden unsere Kinder in einem Umfeld groß, die sie vom Islam wegbringen oder zumindest in ihnen kein Interesse für den Islam erwecken. Wenn man den Anfang seines Lebens in solch einer Atmosphäre beginnt, liegen die Resultate klar auf der Hand.
1. Fatimas radiallahu ’anha Worte (Tasbihat)
Hadhrat ’Ali radiallahu ’anhu sagte einmal zu einem seiner Schüler: „Soll ich dir die Geschichte von Hadhrat Fatima radiallahu ’anha, die am nächsten und meist geliebteste Tochter des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, erzählen?“
Als der Schüler bejahte, sagte er: „Hadhrat Fatima radiallahu ’anha mahlte das Korn selbst, dadurch bekam sie Schwielen an ihre Hände. Sie trug Wasser für das Haus in einem Lederbeutel, dieser hinterließ ein Zeichen auf ihrer Brust. Sie reinigte das Haus selbst, dadurch wurde ihre Kleidung schmutzig.
Einmal wurden einige Kriegsgefangene nach Madina gebracht. Ich sagte zu ihr: ‚Geh zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und bitte ihn um eine Sklavin, um dir bei deiner Hausarbeit zu helfen.’ Sie ging zu ihm, aber fand viele Leute um ihn. Da sie sehr bescheiden war, traute sie sich nicht, den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam in Anwesenheit der Leute zu fragen und kam zurück. Am nächsten Tag kam der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam zu unserem Haus und sagte: ‚Fatima! Was ließ dich gestern zu mir kommen?’ Sie war schüchtern und blieb still.
Ich sagte: ‚O Prophet von Allah! Fatima hat Schwielen an ihren beiden Händen, wegen des Mahlens und Zeichen der Riemen auf ihrer Brust wegen des Wassertragens bekommen. Sie ist ständig mit putzen des Hauses und anderen häuslichen Tätigkeiten beschäftigt, wodurch ihre Kleidungen schmutzig sind. Ich informierte sie über die Gefangenen und wies sie an zu dir zu gehen und nach einen Bediensteten zu fragen.’“
Es ist auch berichtet worden, dass Hadhrat Fatima radiallahu ’anha gesagt hat: „O Prophet von Allah. Ich und ’Ali besitzen nur ein Bett und das ist aus der Haut eines Schafes. In der Nacht breiten wir es unter uns als unser Bett aus, und benutzen es morgens, um das Essen für das Kamel darauf zu tun.“
Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte: „Fatima! Sei geduldig. Der Prophet Musa (Moses) ’alaihis salaam und seine Frau besaßen 10 Jahre lang nur ein Bettlager, das auch der Mantel von Musa (Moses) ’alaihis salaam war. Nachts haben sie ihn ausgebreitet und darauf geschlafen. Erwerbe Gottesfurcht (Taqwa) und fürchte Allah und diene Allah und verrichte deine Hausarbeiten selbst. Wenn du schlafen gehst, rezitiere Subhanallah (Lob sei Allah) 33mal, Al-hamdu lillah (Preis sei Allah) 33mal und Allahu akbar (Allah ist groß) 34mal. Du wirst dieses nützlicher als einen Sklaven finden.“ Hadhrat Fatima radiallahu ’anha bemerkte: „Ich bin glücklich mit dem, womit Allah und sein Prophet sallallahu ’alaihi wassallam zufrieden sind.“ (Abu Dawud)
Anmerkung: Das bedeutet was die Entscheidung von Allah und seinem Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ist, akzeptiere ich mit vollem Herzen. Dieses ist das Leben der geliebtesten Tochter des Königs von beiden Welten. In den gemäßigt reichen Familien unserer Zeit denken die Damen, es läge unter ihrer Würde, die Arbeiten im Haushalt zu verrichten. Sie benötigen Unterstützung in jeder Sache, selbst in ihrem Badezimmer! Was für ein Unterschied.
Das beschriebene Gedenken an Allah (Sikr)in diesem Hadith ist vor dem Schlafen gehen. In einem anderen Hadith wird berichtet, nach jedem Gebet Subhanallah (Lob sei Allah) 33mal, Al-hamdu lillah (Preis sei Allah) 33mal, Allahu akbar (Allah ist groß) 33mal und einmal folgendes zu rezitieren:
„Es gibt keinen Gott außer Allah, er ist ohne irgendwelche Partner, ihm gehört alle Herrschaft, ihm gehört alles Lob und er hat Kraft über alle Sachen.“
2. Hadhrat ’Aischas radiallahu ’anha Ausgabe im Weg von Allah ta’ala (Sadaqa)
Einst empfing ’Aischa radiallahu ’anha ein Geschenk von zwei Säcken, die mehr als 100.000 Dirham enthielten. Sie bestellte mehrere Tabletts, füllte sie mit Dirham und fing an, diese unter den Armen zu verteilen, so dass sie am Abend keinen einzigen Dirham bei sich übrigbehalten hatte. Sie fastete an diesem Tag. Zurzeit vom Fastenbrechen bat sie ihre Dienerin, etwas zum Fastenbrechen zu bringen. Sie brachte ihr ein Stück Brot und ein wenig Olivenöl und bemerkte: „Ich wünschte, dass wir einen Dirham behalten hätten, damit wir selbst etwas Fleisch zum Fastenbrechen gehabt hätten.“ ’Aischa radiallahu ’anha sagte: „Das ist jetzt zu spät. Wenn du es mir vorher gesagt hättest, hätte ich möglicherweise einen Dirham für uns behalten. (Taskara)
Anmerkung: Geschenke dieser Art empfing Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha häufig von Hadhrat Amir Mu’awia radiallahu ’anhu, Hadhrat ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu und von anderen, denn es war die Zeit der Mühelosigkeit und des Überflusses für die Muslime, da Gebiete nach Gebiete in ihre Hände fielen. In den Häusern gab es so viel Geld, wie man Getreide in Vorratskammern lagert. Trotz dieses Überflusses führte Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha ein Leben von Enthaltsamkeit. So, dass sogar die Dienerin sie erinnern musste, zum Fastenbrechen Fleisch zu bestellen. Siehe! Sie verteilte 100.000 Dirham an die Armen, aber sie dachte nicht daran, etwas Fleisch für ihr eigenes Fastenbrechen zu besorgen.
In unserer heutigen Atmosphäre scheinen solche Geschichten unmöglich zu sein, aber für die Leute, die die Gemütsverfassung der Sahaba verstanden haben, sind diese und Hunderte solcher Ereignisse nicht erstaunlich. Es gibt viele Geschichten dieser Natur, die über ’Aischa radiallahu ’anha berichtet werden. Einmal fastete sie und außer einem Stück Brot besaß sie nichts für ihr Fastenbrechen. Ein armer Mann kam und bettelte um etwas Nahrung. Sie bat ihre Bedienstete, ihm dieses Stück Brot zu geben. Das Mädchen sagte: „Wenn ich ihm dieses Stück Brot gebe, gibt es nichts für dein eigenes Fastenbrechen.“ Sie sagte: „Das macht nichts. Lass ihn das Stück haben.“ So gab sie ihm das Stück. (Muta)
Einst tötete sie eine Schlange. Sie sah in ihrem Traum jemand sagen: „’Aischa du hast einen Muslim getötet.“ Sie antwortete: „Wie kann ein Muslim in das Haus der Witwe des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam kommen?“ Die Erscheinung erwiderte: „Aber er war in Verkleidung gekommen.“ Sie stand abrupt von ihrem Schlaf auf und gab sofort 12.000 Dirhams als Almosen (Sadaqa), das war das Blutgeld, welches für einen Menschen festgelegt war, der aus Fehler getötet worden war.
Hadhrat ’Urwa radiallahu ’anhu sagt: „Ich sah einmal Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha, wie sie 70.000 Dirham als Almosen (Sadaqa) spendete, während sie selbst ein Kleid trug, das geflickt war.“ (Tabkat)
3. Ibn Subair radiallahu ’anhu stoppt Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha freiwilige Almosen zu geben
Hadhrat ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu war Hadhrat ’Aischas radiallahu ’anha Neffe. Er war ihr sehr lieb, da sie ihn groß gezogen hatte. Er mochte es nicht, dass sie so viel Almosen (Sadaqa) ausgab, während sie selbst in Bedürftigkeit und Armut lebte. Er erwähnte dieses zu jemandem und sagte: „Ich muss meine Tante stoppen, so etwas zu tun.“
Sie erfuhr davon und wurde so unzufrieden, dass sie schwur nicht mit Hadhrat ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu für den Rest ihres Lebens zu sprechen. Hadhrat ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu war sehr entsetzt wegen diesen Eid. Er beauftragte viele Leute zu ihr zu gehen und für ihn zu sprechen, aber sie erklärte ihnen: „Ich habe einen Eid geschworen und ich bin nicht bereit, ihn zu brechen.“
Am Ende war Hadhrat ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu so unruhig, dass er zwei Personen aus der Familie der Mutter des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu ihrem Haus nahm, um für ihn Fürsprache zu machen. ’Aischa radiallahu ’anhu erlaubte den Personen ihr Haus zu betreten und mit ihr hinter einem Vorhang zu sprechen. Ibn Subair radiallahu ’anhu schlich sich heimlich mit diesen Personen herein. Als diese Personen anfingen zu sprechen, konnte er sich nicht unter Kontrolle halten, durchquerte den Vorhang und hing sich an seine Tante, weinte und bat um Entschuldigung.
Die zwei Personen machten auch Fürsprache und erinnerten sich an das Verbot des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, das Sprechen mit einem anderen Muslim nicht aufzugeben. Als sie dieses Hadith hörte, bekam sie Furcht vor Allahs Unzufriedenheit und fing sehr bitterlich an zu weinen. Sie verzieh Hadhrat Subair radiallahu ’anhu und fing an, mit ihm zu sprechen. Sie begann dann Sklaven nach Sklaven als Sühne ihres Eides zu befreien, bis vierzig Sklaven von ihr freigelassen worden waren. Sogar später, wenn immer sie an das Brechen ihres Eides dachte, weinte sie so viel, dass ihr Schal mit ihren Tränen nass wurde. (Bukhari)
Anmerkung: Wie viel Sorgen machen wir uns um die Eide, die wir von morgens bis abends schwören. Jeder kann sich selbst prüfen und antworten. Kommt um die Leute zu sehen, die wirklich Ehrfurcht vor Allah ta’ala und seinen Namen hatten; wie tief haben sie mitgefühlt, wenn sie nicht imstande waren, einen Eid zu erfüllen. Wir sehen, wie viel Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha weinte, wenn immer sie sich an dieses Ereignis über das Brechen ihres Eides erinnerte.
4. Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha und die Furcht vor Allah ta’ala
Wer weiß nicht von der Liebe, die der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam für seine liebe Frau Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha hatte? Es wird gesagt, dass als er gefragt wurde, wem er am meisten liebte, antwortete er: „’Aischa.“ Sie kannte sich gut aus in der islamischen Rechtswissenschaft, sodass viele bekannte Sahaba zu ihr gingen, um ihre Probleme auf diesem Gebiet zu lösen. Dschibrail (Gabriel) ’alaihis salaam grüßte sie mit „as-salamu ’alaikum“. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam erklärte ihr einst, dass sie seine Frau im Paradies (Dschanna) sein würde.
Als sie durch die Heuchler (Munafiqin) verleugnet wurde, entlastete Allah ta’ala sie von der Verleugnung und bestätigte ihre Unschuld, indem er einen Vers im Koran offenbarte. Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha selbst zählte einmal zehn Tugenden auf, die Allah ta’ala ihr über den anderen Frauen des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam gegeben hatte. Hadhrat ibn Sa’d hat diese ausführlich berichtet. Ihre Ausgabe im Weg von Allah ta’ala ist bereits in den vorhergehenden Geschichten berichtet worden.
Trotz all dieser Privilegien und Tugenden fürchtete sie Allah ta’ala so sehr, dass man sie häufig hören sagte: „Ich wünschte, dass ich ein Baum wäre, damit ich ständig im Gedenken von Allah beschäftigt wäre und von der Abrechnung am Tag des Urteils frei wäre.“ „Ich wünschte, dass ich ein Stein oder ein Klumpen von Erde gewesen wäre.“ „Ich wünschte, dass ich ein Blatt eines Baums oder ein Grashalm gewesen wäre.“ „Ich wünschte, dass ich überhaupt nicht geboren worden wäre.“ (Bukhari)
Anmerkung: Die Geschichten über die Ehrfurcht vor Allah ta’ala, die die Sahaba in ihren Herzen hatten, sind bereits in Kapitel III berichtet worden. Dieses war der leitende Faktor ihres Lebens.
5. Das Bittgebet von Umm Salamas Ehemannund ihre Auswanderung
Ummu-l-Mu´minin Hadhrat Umm Salama radiallahu ’anha, bevor sie mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam verheiratet war, war zuerst mit Abu Salama radiallahu ’anhu verheiratet. Wie sehr Mann und Frau sich geliebt haben und miteinander verbunden waren zeigt die folgende Geschichte. Einmal sagte Umm Salama radiallahu ’anha zu ihrem Ehemann: „Ich habe gehört, wenn das Paar ins Paradies (Dschanna) eingelassen wird, wird ihnen erlaubt, als Ehemann und Frau dort zu leben, vorausgesetzt, dass der Ehemann nicht eine andere Frau während der Lebzeiten oder nach dem Tod seiner Frau heiratet und auch, wenn die Frau nicht nach dem Tod ihres Ehemannes wieder heiratet. (Falls eine Frau einen anderen Mann heiratet nach dem Tod des Ersten gibt es zwei Ahadith. 1. Sie bekommt den zweiten Mann im Paradies. 2. Mit welchem Mann sie bleiben möchte kann sie selbst auswählen. Dieses zweite Hadith ist bekannter, es kann sein, dass, wenn die Ehemänner von diesen Frauen ähnlich sind, das erste Hadith zutrifft. Darüber hinaus gibt es auch verschiedene Berichte, wie viele Frauen ein Mann im Paradies bekommt.) Gib mir dein Wort, dass du nach meinem Tod nicht nochmals heiraten wirst und ich verspreche auch, dass ich nicht wieder heiraten werde, falls du vor mir sterben solltest.“
Hadhrat Abu Salama radiallahu ’anhu sagte: „Wirst du tun, was ich dir sage?“ Sie antwortete: „Deswegen möchte ich mich mit dir beraten, damit ich tun kann, was du sagst.“ Er sagte: „Ich möchte, dass du nach meinem Tod wieder heiratest.“ Er betete dann und sagte: „O Allah! Lasse Umm Salama nach meinem Tod einem Ehemann heiraten, der besser als ich sein wird. Er soll sie in keinster Weise traurig machen oder Schwierigkeiten geben.“
Das Paar wanderte zunächst nach Äthiopien aus. Nach ihrer Rückkehr wanderten sie nochmals aus, nach Madina. Hadhrat Umm Salama radiallahu ’anha sagte: „Als mein Ehemann sich überlegt hatte nach Madina auszuwandern, belud er das Kamel mit dem Gepäck. Er ließ dann mich und unseren Sohn Salama auf dem Kamel reiten. Er führte das Kamel aus der Stadt heraus und hielt dabei den Zügel in seiner Hand.
Die Leute vom Stamm meines Vaters (Banu Mughira) sahen uns die Stadt verlassen. Sie kamen und rissen den Zügel aus Hadhrat Abu Salamas radiallahu ’anhu Hand und sagten: ‚Du kannst gehen, wohin du willst, aber wir erlauben es nicht, unser Mädchen mitzunehmen, damit sie mit dir umkommt.’ Sie nahmen mich und meinen Sohn gewaltsam zurück zu ihrem Stamm.
Als die Leute des Stammes meines Ehemanns (Banu ’Abdul Asad) dieses erfuhren, kamen sie zu dem Stamm Mughira und fingen an mit ihnen zu argumentieren, sie sagten: ‚Ihr könnt euer Mädchen behalten, wenn ihr wollt, aber ihr habt keinen Anspruch auf das Kind, es gehört zu unserem Stamm. Warum sollten wir ihm erlauben, in eurem Stamm zu bleiben, wenn ihr nicht dem Mädchen erlaubt habt, mit ihrem Ehemann zu gehen.’ Dann nahmen sie gewaltsam den Jungen weg.
Hadhrat Abu Salama radiallahu ’anhu war bereits nach Madina gegangen. Alle Mitglieder der Familie wurden folglich voneinander getrennt. Täglich ging ich in die Wüste und weinte dort vom Morgen bis in die Nacht. Ich lebte ein volles Jahr lang, unter diesen Bedingungen, getrennt von meinem Ehemann und meinem Sohn.
Eines Tages hatte einer meiner Vetter Mitleid mit mir und sprach mit den Leuten meines Stammes: ‚Ihr habt diese arme Frau von ihrem Ehemann und von ihrem Sohn getrennt. Warum habt ihr nicht Erbarmen mit ihr und lasst sie gehen?’ Wegen dieser humanitären Bemühungen meines Vetters ließen die Leute vom Stamm Mughira mich zu meinen Ehemann gehen. Der Stamm ’Abdul Asad gaben mir dann auch meinen Sohn zurück. Ich bekam ein gesatteltes Kamel und mit meinem Sohn in meinem Schoß, saß ich auf seinem Rücken und machte mich ganz allein auf den Weg nach Madina.
Ich war kaum vier Meilen geritten, als Hadhrat ’Uthman bin Talha radiallahu ’anhu mich bei Tanin traf. Er erkundigte sich: ‚Wohin gehst du?’ Ich sagte: ‚Nach Madina, zu meinem Mann!’ Er fragte: ‚Hast du niemand, der dich begleitet?’ Ich sagte: ‚Nein, ich habe niemandem außer Allah ta’ala, der mich begleitet.’ Er nahm die Zügel meines Kamels und fing an, es zu führen.
Bei Allah, ich bin niemals an eine Person gekommen, die edler als Hadhrat ’Uthman radiallahu ’anhu war. Wenn ich absteigen musste, ließ er das Kamel niederknien und ging selbst hinter ein Gebüsch (um mir Handlungsfreiheit zu gewähren, insbesondere bei der Verrichtung meiner Notdurft). Und wenn ich aufsteigen musste, holte er das Kamel und ließ es nahe bei mir sitzen. Dann nahm er die Zügel und führte das Tier.
So erreichten wir Kuba (einen Vorort von Madina). Dort informierte er mich: „Dein Mann ist hier.“ Zu dieser Zeit lebte Hadhrat Abu Salama radiallahu ’anhu in Kuba. Er ging dann den ganzen Weg nach Mekka zurück. Sie betonte nochmals: „Ich schwöre bei Allah, ich habe niemals solch eine edle und edelmütige Person wie Hadhrat ’Uthman radiallahu ’anhu gesehen. Bei Allah niemand anderes könnte dieses Elend ertragen, das ich während eines Jahres ausgehalten habe.“ (Asadu-l-Gaba)
Anmerkung: Siehe Hadhrat Umm Salama radiallahu ’anha, welchen Glauben und Vertrauen sie in Allah ta’ala hatte. Sie begann eine lange und gefährliche Reise ganz alleine. Seht, wie Allah ta’ala ihr Seine Hilfe schickte. Kein Zweifel, Allah ta’ala kann jeden beauftragen, um denen zu helfen, die ihr Vertrauen in Ihn legen, denn die Herzen aller Menschen sind unter Seiner Kontrolle. Es ist ein Gesetz, dass eine Frau nicht die Erlaubnis hat, eine lange Reise alleine zu unternehmen, ausgenommen im Falle der unvermeidlichen Emigration um Allahs ta’ala Willen.
6. Hadhrat Umm Siad und ein paar andere Frauen beteiligen sich am Kampf von Khaibar
Mit dem gleichen Geist der Opferbereitschaft wie ihre Männer waren die Frauen in der Zeit des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam erfüllt. Sie waren bereit Herz und Seele im Weg von Allah ta’ala zu opfern und kein Service in diesem Zusammenhang war zu viel für sie.
Hadhrat Umm Siad radiallahu ’anha sagte: „In der Khaibar-Kampagne erreichte ich zusammen mit fünf anderen Frauen das Schlachtfeld. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam, nachdem er davon erfuhr, schickte nach uns. Er sagte zornig: ‚Wer hat euch Erlaubnis gegeben, hierher zu kommen? Wer hat euch zu diesem Platz gebracht?’ Wir sagten: ‚O Prophet von Allah! Wir kennen uns aus im Stricken und wir haben etwas Medizin bei uns. Wir können den Kämpfern (Mudschahidin) Pfeile reichen, wenn sie krank sind können wir sie betreuen und medizinische Hilfe geben, wir können für sie Nahrung vorbereiten.’ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam erlaubte uns zu bleiben.“ (Abu Dawud)
Anmerkung: Die Frauen jener Zeit waren mit dem Geist gesegnet, den sogar die Männer unserer Zeiten nicht besitzen. Siehe den Mut der Frauen, die das Schlachtfeld mit ihren eigenen Kräften erreichten und ihre Angebote, verschiedene Jobs auf dem Kampffeld auszuführen.
Hadhrat Umm Sulaim radiallahu ’anha war schwanger mit ’Abdullah bin Abi Talha, als sie am Kampf von Hunain teilnahm. Sie hielt einen Dolch bei sich. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam erkundigte sich: „Für was ist dieser Dolch, o Umm Sulaim?“ Sie antwortete: „Ich steche es in den Bauch jedes Ungläubigen (Kafirun), der sich mir nähert.“
Sie nahm auch an der Schlacht von Uhud teil, worin sie die Wunden der kämpfenden Männer behandelte. Hadhrat Anas radiallahu ’anhu sagt: „Ich sah Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha und Hadhrat Umm Sulaim radiallahu ’anha wie sie schnell Wasser in Lederflaschen füllten und den Verletzten zu trinken gaben und sobald die Flasche leer geworden war, füllten sie sie wieder auf.“
7. Hadhrat Umm Haraam radiallahu ’anha in der Schlacht von Zypern
Umm Haraam radiallahu ’anha war eine Tante von Hadhrat Anas radiallahu ’anhu. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam besuchte sie häufig und hatte manchmal sein Nachmittagsschläfchen bei ihr. Einmal schlief er in ihrem Haus, als er lächelnd erwachte. Hadhrat Umm Haraam radiallahu ’anha sagte: „O Prophet sallallahu ’alaihi wassallam! Du bist mir näher als meine Eltern, sag mir, was brachte dich zum Lächeln?“
Er sagte: „Ich sah in meinen Traum einige meiner Nachfolger, die für die Anstrengung auf dem Wege Allahs (Dschihad) über das Meer gingen. In ihren Booten, sahen sie wie Könige aus, die auf ihrem Thron sitzen.“ Hadhrat Umm Haraam radiallahu ’anha sagte: „O Prophet von Allah! Bete für mich, dass Allah mich auch einer von ihnen macht.“ Er antwortete: „Sei beruhigt, du wirst einer von ihnen sein.“
Er legte sich wieder zum Schlafen und stand ein zweites Mal lächelnd auf. Auf Hadhrat Umm Haraams radiallahu ’anha nochmalige Anfrage, antwortete er wie vorher. Hadhrat Umm Haraam radiallahu ’anha forderte ihn auf, für sie zu beten, dass sie auch einer von diesen Leuten sein würde. Er sagte: „Du bist nur mit der ersten Gruppe.“
Während des Kalifats von Hadhrat ’Uthman radiallahu ’anhu nahm Amir Mu’awia radiallahu ’anhu, der Führer (Amir) von Syrien Erlaubnis, eine Armee zur Insel Zypern zu schicken. Diese Erlaubnis wurde von Hadhrat ’Uthman radiallahu ’anhu bewilligt. Amir Mu’awia griff mit seiner Armee an, Hadhrat Umm Haraam radiallahu ’anha, zusammen mit ihrem Ehemann Hadhrat ’Ubada radiallahu ’anhu, war in dieser Armee. Beim Rückzug von der Insel wollte sie auf ihrem Maultier reiten, aber das Tier scheute, sie fiel herunter, brach ihr Genick und starb. Sie wurde in Zypern begraben. (Bukhari)
Anmerkung: Siehe den Geist von Hadhrat Umm Haraam radiallahu ’anha. Sie wollte an beiden Expeditionen teilnehmen. Aber es war ihr bestimmt, während der ersten Expedition zu sterben, deswegen konnte sie nicht an der zweiten Expedition teilnehmen, aus diesem Grund betete der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam nicht um Teilnahme an der Zweiten.
8. Die Geschichte von Umm Sulaim radiallahu ’anha
Umm Sulaim radiallahu ’anha war die Mutter von Hadhrat Anas radiallahu ’anhu. Nach dem Tod ihres Ehemanns, blieb sie eine Zeit lang Witwe, damit sie sich der korrekten Erziehung ihres Sohns widmen konnte. Sie heiratete dann Hadhrat Abu Talha radiallahu ’anhu und bekam einen Sohn, namens Abu ’Umair radiallahu ’anhu. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam pflegte zu ihrem Haus zu gehen und mit dem Kind zu spielen.
Eines Tages starb Abu ’Umair radiallahu ’anhu. Sie wusch ihn, gab ihm Totenkleidung (Kafan) und legte ihn auf das Kinderbett. Abu Talha fastete. Umm Sulaim bereitete sein Essen vor, nahm dann selbst ein Bad, wechselte ihre Kleidung und machte sich zurecht.
Als ihr Ehemann nach Hause kam und sein Fasten brach, fragte er sie: „Wie geht es dem Kind?“ Sie antwortete: „Er ist jetzt im Frieden.“ Er war zufrieden. Das Paar teilte das Bett für die Nacht. Als sie morgens aufstanden, hatten sie das folgende Gespräch: Hadhrat Umm Sulaim radiallahu ’anha: „Ich möchte dir eine Frage stellen.“ Hadhrat Abu Talha radiallahu ’anhu: „Was ist es?“
Hadhrat Umm Sulaim radiallahu ’anha: „Nehmen wir mal an, dass einer Person etwas anvertraut wird. Muss er das ihm anvertraute wieder zurückgeben, wenn es von ihm verlangt wird, oder nicht?“ Hadhrat Abu Talha radiallahu ’anhu: „Er muss es unbedingt zurück geben. Er hat kein Recht, es zurück zu halten.“ Hadhrat Umm Sulaim radiallahu ’anha sagte als sie das hörte: „Abu ’Umair wurde uns von Allah anvertraut. Er hat ihn nun zurückgenommen.“
Hadhrat Abu Talha radiallahu ’anhu war voller Trauer. Er sagte einfach: „Aber warum hast du mich nicht vorher darüber informiert?“ Er ging zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und berichtete ihm die Geschichte. Der Prophet sprach für ihn ein Bittgebet (Du’a) indem er sagte: „Möge Allah die letzte Nacht, in der du mit deiner Frau das Bett teiltest, segnen.“
Ein Sahabi berichtete: „Ich erlebte die Wirkung vom Segen des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Als Resultat des Zusammenseins mit seiner Frau in dieser Nacht, erhielt Hadhrat Abu Talha radiallahu ’anhu einen Sohn mit dem Namen ’Abdullah. Dieser ’Abdullah hatte neun Söhne, alle von ihnen konnten den Koran auswendig.“ (Bukhari)
Anmerkung: Es benötigt viel Mut und Geduld, das zu tun, was Hadhrat Umm Sulaim radiallahu ’anha nach dem Tod ihres Sohns tat. Sie mochte ihren Ehemann nichts von dem Tod des Kindes sagen, während er fastete und während er Nahrung und Ruhe benötigte.
9. Umm Habiba radiallahu ’anha lässt ihren Vater nicht auf dem Bett sitzen (aus Siru-s-Sahaba)
Hadhrat Ummu-l-Mu´minin Umm Habiba radiallahu ’anha war zuerst mit ’Ubaidullah bin Dschahsch verheiratet. Das Ehepaar nahm gemeinsam Islam an und wanderte zusammen nach Äthiopien aus. Ihr Ehemann wurde abtrünnig und starb dort als Ungläubiger (Kafir). Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam schickte durch den König Negus einen Heiratsantrag, während sie die Tage in Äthiopien noch als Witwe verbrachte. Mit der Hilfe des Königs wurde die Ehe geschlossen. Wie wir noch am Ende dieses Kapitels ausführlich lesen werden. Nach der Eheschließung kam sie nach Madina, um mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu leben.
Während der Zeit des Waffenstillstands zwischen den Muslimen und den Götzendienern von Mekka, kam ihr Vater Hadhrat Abu Sufjaan radiallahu ’anhu einmal nach Madina als Vermittler im Zusammenhang um die Verstärkung des Waffenstillstands. Er ging, um Umm Habiba radiallahu ’anha zu sehen. Da er im Begriff war, sich auf das Bett in ihrem Raum zu setzen, zog sie es unter ihm weg.
Er war erstaunt über ihr Verhalten und sagte: „War das Bett ungeeignet für mich oder bin ich ungeeignet für das Bett?“ Sie erwiderte: „Dieses Bett ist bestimmt für den lieben und edlen Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, während du ein Götzendiener und folglich unrein bist. Wie kann ich dir erlauben, auf dem Bett zu sitzen?“
Abu Sufjaan radiallahu ’anhu war sehr gekränkt und bemerkte: „Seit du uns verlassen hast, hast du dir schlechte Manieren angeeignet.“ Angesichts der großen Verehrung, die sie für den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam hatte, konnte sie nicht zulassen, dass ein unreiner Götzendiener (obwohl er ihr eigener Vater war), auf dem Bett des Propheten sitzen wollte.
Einmal erfuhr sie vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam über den Wert von den zwölf Rak’a vor dem Sonnenhöchststand (Duha). Seit dieser Zeit hielt sie am regelmäßigen Verrichten dieses Gebets fest.
Ihr Vater Hadhrat Abu Sufjaan radiallahu ’anhu nahm später Islam an. Am dritten Tag, nach seinem Tod, ließ sie etwas Parfüm kommen und benutzte es sagend: „Weder brauche, noch mag ich Parfüm. Ich habe den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam sagen hören: „Es ist einer Frau nicht erlaubt, um den Tod irgendeiner Person (ausgenommen ihr Ehemann), länger als drei Tage zu trauern. (Trauerzeit nach dem Tode des Ehemanns ist jedoch vier Monate und zehn Tage.) Ich benutze das Parfüm nur, um zu zeigen, dass ich nicht länger über den Tod meines Vaters trauere.“
Als sie im Sterben lag, schickte sie nach Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha und sagte: „Wir waren Rivalinnen darin, die Liebe des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu teilen. Es kann möglich sein, dass wir uns gegenseitig beleidigt haben. Ich verzeihe dir. Verzeihe mir bitte auch.
Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha sagte: „Ich verzeihe dir auf jeden Fall. Möge Allah ta’ala dir auch verzeihen.“ Sie bemerkte: „O ’Aischa, du hast mich sehr glücklich gemacht. Möge Allah ta’ala dich glücklich lassen.“ Genauso hat sie nach Umm Salama radiallahu ’anha rufen lassen und versicherte ihre Verzeihung. (Tabkat)
Anmerkung: Die Spannung zwischen zwei rivalisierenden Frauen ist natürlich und bekannt. Hadhrat Umm Habiba radiallahu ’anha wollte von den Leuten verziehen werden, bevor sie vor Allah ta’ala erschien. Ihre Verehrung und Liebe für den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam kann man an ihrem Verhalten ihrem eigenen Vater gegenüber erkennen.
10. Die Geschichte von Hadhrat Sainab radiallahu ’anha
Hadhrat Ummu-l-Mu´minin Sainab bint Jasch radiallahu ’anha war eine Cousine des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Sie nahm Islam bald nach seinem Aufkommen an. Zuerst war sie mit Hadhrat Said radiallahu ’anhu verheiratet, der ein befreiter Sklave und angenommener Sohn des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam war. Er war folglich bekannt als Hadhrat Said bin Muhammad radiallahu ’anhu. Beide, Hadhrat Said radiallahu ’anhu und Sainab radiallahu ’anha verstanden sich nichtund schließlich schied er sie.
Gemäß den vorislamischen Bräuchen wurde ein angenommener Sohn wie ein leiblicher Sohn behandelt, so dass seine Witwe oder geschiedene Frau nicht mit seinem Vater heiraten konnte. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam, in der Absicht, diesen ungerechten Brauch zu brechen, machte Hadhrat Sainab radiallahu ’anha einen Heiratsantrag.
Als Hadhrat Sainab radiallahu ’anha den Antrag empfing, sagte sie: „Lass mich meinen Herrn zu Rate ziehen!“ Sie nahm dann die rituelle Waschung (Wudu) und verrichtete das Gebet. Diese Tat wurde so viel von Allah ta’ala gesegnet, dass folgender Vers zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam offenbart wurde:
„Und da sagtest du zu dem, dem Allah Gnade erwiesen hattest: ‚Behalte deine Frau für dich und fürchte Allah.’ Und du verbargst das, was du in dir hegtest, das, was Allah ans Licht bringen wollte und du fürchtetest die Menschen, während Allah es ist, Den du in Wirklichkeit fürchten sollst. Dann aber, als Said seine eheliche Beziehung mit ihr beendet hatte, verbanden Wir sie ehelich mit dir, damit die Gläubigen in Bezug auf die Frauen ihrer angenommenen Söhne nicht in Verlegenheit gebracht würden, wenn diese ihre ehelichen Beziehungen mit ihnen beendet haben. Und Allahs Befehl muss vollzogen werden.“ (Al-Ahzāb 37)
Als Hadhrat Sainab radiallahu ’anha von der guten Nachricht informiert wurde, dass Allah ta’ala sie in Ehe zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam gegeben hatte und sogar einen Vers zu diesem Effekt offenbart hatte, gab sie der Überbringerin dieser Neuigkeit aus Freude ihren ganzen Schmuck, den sie zu dieser Zeit trug. Dann fiel sie in die Niederwerfung (Sadschda) und schwor für zwei Monate zu fasten.
Sie war mit Recht darauf Stolz, dass sie von Allah ta’ala dem Propheten zur Ehe gegeben worden war, während alle anderen Frauen des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam ihn zur Ehe durch ihre Verwandten gegeben wurden. Da Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha darauf stolz war, die beliebteste Frau des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu sein, gab es immer etwas Rivalitäten zwischen den beiden.
Trotz alledem, als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam Hadhrat Sainab radiallahu ’anha nach ihrer Meinung über Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha bezüglich der Verleumdung gegen Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha bat, sagte sie: „Ich kenne nichts außer Gutes von ’Aischa.“
Seht ihre wahre Frömmigkeit. Wenn sie gewollt hätte, hätte sie das Renommee ihrer Rivalin schädigen können und sie in den Augen ihres gemeinsamen Ehemanns heruntersetzen können, der Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha so sehr liebte. Stattdessen pries sie sie in sehr hohen Wörtern und bekräftigte mit diesen Wörtern ihre Unschuld.
Hadhrat Sainab radiallahu ’anha war eine sehr fromme Dame. Sie fastete sehr oft und verrichtete sehr häufig freiwillige Gebete (Nafl). Sie verdiente, durch die Arbeit ihrer Hände und gab alles verdiente im Weg von Allah ta’ala (Zakah) aus.
Zu der Zeit des Todes des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam fragten seine Frauen ihn: „Wer von uns wird sich zuerst dir beigesellen?“ Er sagte: „Die mit den längsten Armen.“ Sie fingen an, ihre Arme mit einem Stock zu messen. Später kamen sie jedoch darauf, dass lange Arme symbolisch für diejenige gemeint war, die sehr freigiebig Almosen (Sadaqa) gibt. Hadhrat Sainab radiallahu ’anha war in der Tat die erste, die nach dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam starb.
Hadhrat Barasa radiallahu ’anhu berichtet: „Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu entschied, eine jährlich Vergütung an die Ummahatu-l-Mu´minin vom Schatzhaus (Baitu-l-Mal) zu zahlen. Er schickte als ihren Anteil zu Hadhrat Sainab radiallahu ’anha 12.000 Dirham durch mich.
Sie dachte, dass es für alle war und sagte zu mir: ‚’Umar sollte jemand anderen gebeten haben, dieses Geld zu verteilen.’ Ich sagte: ‚Es ist der jährliche Anteil für dich alleine.’ Erstaunt sagte sie: „Subhanallah (Lob sei Allah).“ Und bedeckte ihr Gesicht mit einem Tuch, damit sie das Geld nicht sehen konnte. Sie bat mich, es in eine Ecke des Raumes zu stellen und es mit einem Stück Tuch zu bedecken. Dann zählte sie die Namen einiger armer Personen auf, Witwen und ihrer Verwandten und beauftragte mich, jedem von ihnen eine Handvoll zu geben.
Nachdem ich das Geld wie gewünscht verteilt hatte, blieb noch etwas Geld unter dem Tuch. Ich drückte meinen Wunsch aus, etwas für mich haben zu können. Sie sagte: ‚Nimm den Rest.’ Ich zählte das Geld. Es war vierundachtzig Dirham. Dann erhob sie die Hände zum Bittgebet (Du’a) und sagte: ‚O Allah, halte dieses Geld von mir fern, denn es bringt Versuchung.’ Sie starb, bevor das Geld für das folgende Jahr ihr gezahlt werden konnte.
Als Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu davon erfuhr, was sie mit dem Geld getan hatte, schickte er ihr noch 1.000 Dirham für ihre persönlichen Bedürfnisse, aber sogar dieses gab sie sofort wieder aus. Obgleich in der letzten Zeit ihres Lebens die Muslime Gegend nach Gegend erobert hatten und viel Reichtum nach Madina strömte, hinterließ sie nach ihrem Tod kein Geld oder anderen Reichtum, ausgenommen das Haus, indem sie lebte. Sie wurde „Ma’wal Masaakin“ (Schutz der Armen) gerufen, wegen ihrer verschwenderischen Ausgabe an ihre Mitmenschen.“ (Tabkat)
Eine Frau berichtet: „Ich und Hadhrat Sainab radiallahu ’anha färbten unsere Kleidung in rotem Ocker. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam kam herein, aber ging wieder, als er sah, dass wir mit Färben beschäftigt waren. Hadhrat Sainab radiallahu ’anha glaubte, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam möglicherweise nicht unser Färben in dieser Farbe mochte. Sie wusch sofort die ganze gefärbte Kleidung, bis alle Farbe rausgewaschen war. Als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam nochmal in das Zimmer sah und nichts mehr von der Farbe sah, betrat er das Zimmer. (Abu Dawud)
Anmerkung: Jeder kennt die Liebe und die Zuneigung der Frauen für Geld und Farben. Dieses waren auch Frauen, aber sie hatten keine Liebe für das Geld, das zu ihnen kam und sie waren bereit, das Färben aufzugeben, nachdem sie den kleinsten Hinweis über die Missbilligung des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam bekommen hatten.
11. Khansa radiallahu ’anha nimmt mit ihren vier Söhnen am Krieg teil
Hadhrat Khansa radiallahu ’anha war eine berühmte Poetin. Sie nahm Islam in Madina an, zusammen mit einigen anderen ihres Stammes. Ibn Athier rahmatullah ’alaih schreibt: „Alle Meister der Literatur sind sich darüber einig, Hadhrat Khansa radiallahu ’anha als die beste Dichterin auf Arabisch zu erklären. Keine Frau in der Geschichte hat solche Poesie wie Hadhrat Khansa radiallahu ’anha geschrieben.“
Während der Zeit von Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu im 16. Jahr nach der Auswanderung (Hidschra), fand die berühmte Schlacht von Qadissia zwischen den Muslimen und den Persern statt. Hadhrat Khansa radiallahu ’anha, zusammen mit ihren vier Söhnen, nahm an dieser Schlacht teil. Am Vorabend der Schlacht ermahnte sie alle ihre vier Söhne sagend: „O meine Söhne! Ihr nahmt freiwillig Islam an und wandertet mit eurem eigenen freien Willen aus. Bei Allah, neben dem es keinen Gott gibt, alle seid ihr die Söhne des gleichen Vaters, genauso wie ihr die Söhne der gleichen Mutter seid. Ich betrog nie euren Vater noch verleumdete ich eure Onkel mütterlicherseits. Ich befleckte nie eure edle Abstammung noch beschmutzte ich eure Ahnentafel. Ihr wisst, welche Belohnung Allah ta’ala für die versprochen hat, die gegen die Ungläubigen in seinem Weg kämpfen. Ihr müsst bedenken, dass das ewige Leben im Jenseits weitaus besser als das vergängliche Leben im Diesseits ist. Allah ta’ala hat in seinem heiligen Buch gesagt:
„O ihr, die ihr glaubt, übt Geduld und wetteifert in Geduld und seid standhaft und fürchtet Allah; vielleicht werdet ihr erfolgreich sein.“ (Al-‘Imran 200)
Wenn ihr morgen früh aufsteht, seid vorbereitet euer bestes in der Schlacht bei zu-tragen. Geht voran in die feindlichen Reihen und sucht Hilfe von Allah ta’ala. Wenn ihr die Flammen des Krieges seht, wie sie hochsteigen, geht direkt in ihr Zentrum und stellt euch den feindlichen Oberhäuptern gegenüber. Inscha-Allah (wenn Allah will) erhaltet ihr euren Aufenthaltsort im Paradies (Dschanna) mit Ehre und Erfolg.“
Am nächsten Tag, als die Schlacht im vollen Schwung war, rückten alle vier Söhne in Richtung der feindlichen Reihen vor. Einer nach dem Anderen griff den Feind an und rezitierte die Anweisungen seiner Mutter in Versen, um sich Mut zu machen und kämpfte, bis alle Märtyrer waren.
Als die Mutter die Nachrichten über den Tod ihrer Söhne erhielt, sagte sie: „Al-hamdu lillah (Preis sei Allah). Aller Ruhm gebührt Allah, der mich mit ihrem Martyrium geehrt hat. Ich hoffe, dass Allah mich mit ihnen vereinigt unter dem Schaffen seiner Gnade.“ (Asadu-l-Gaba)
Anmerkung: Das hier ist eine Mutter jener Zeit. Sie ermahnte ihre Söhne, in die Flamme der Schlacht zu springen und als alle Söhne der Reihe nach starben, rühmte sie Allah ta’ala und dankte ihm.
12. Safia radiallahu ’anha tötet einen Juden
Hadhrat Safia radiallahu ’anha war die Tante des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und die Schwester von Hadhrat Hamsa radiallahu ’anhu. Sie nahm an der Schlacht von Uhud teil. Als die Muslime besiegt waren und einige von ihnen anfingen, vom Schlachtfeld zu fliehen, schlug sie in ihre Gesichter mit ihrem Speer, um sie zum weiterkämpfen anzuspornen.
Im Krieg von Khandaq (Graben) hatte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam alle muslimischen Frauen in einer Festung versammelt und Hadhrat Hasaan bin Thabit radiallahu ’anhu beauftragt, sich um sie zu kümmern. Für die Juden, bot sich eine gute Gelegenheit, um heil zu stiften, da sie die versteckten Feinde der Muslime waren. Eine Gruppe der Juden beabsichtigte die Frauen anzugreifen, einer von ihnen wollte die Lage ausspionieren. Hadhrat Safia radiallahu ’anha sah den Juden sich dem Fort nähern.
Sie sagte zu Hadhrat Hasaan radiallahu ’anhu: „Da ist ein Jude, der kommt, um uns auszuspionieren. Geh hinaus und töte ihn.“ Hadhrat Hasaan radiallahu ’anhu war eine schwache Person. Er war nicht kühn genug, um diese Arbeit zu erledigen. Hadhrat Safia radiallahu ’anha nahm ein Zeltpfahl und ging außerhalb der Festung, schlug auf den Kopf des Juden und der starb sofort.
Sie kam zurück und sagte zu Hasaan radiallahu ’anhu: „Der Mann ist tot. Da er für mich ein Fremder ist, habe ich die Kleidung und seine Sachen nicht gebracht. Jetzt gehst du und trenne alles von seinem Körper. Bringe auch seinen Kopf, nachdem du ihn vom Körper getrennt hast.“
Hadhrat Hasaan radiallahu ’anhu war zu weichherzig, um selbst das zu tun. Sie selbst ging wieder und schnitt seinen Kopf, warf ihn über die Mauer in die Mitte der Juden. Als sie dieses sahen, sagten sie: „Wir haben uns schon gewundert, wie Mohammed sallallahu ’alaihi wassallam die Frauen in diesem Fort allein lassen konnte. Selbstverständlich sind Männer dort, um die Frauen zu beschützen.“ (Asadu-l-Gaba)
Anmerkung: Safia radiallahu ’anha starb im 20. Jahr nach der Auswanderung (Hidschra), im Alter von 73 Jahren. Die Grabenschlacht fand im 5. Jahr nach der Auswanderung (Hidschra) statt. Sie war damals folglich 58 Jahre. Heutzutage kann eine Frau in diesem Alter kaum ihre Hausarbeit erledigen. Aber siehe, wie Safia radiallahu ’anha in solch einer Lage, wo alleine nur Frauen waren und auf der anderen Seite eine Menge Juden, ganz alleine geht und einen Juden tötet.
13. Hadhrat Asma radiallahu ’anha befragt den Prophe-ten sallallahu ’alaihi wassallam betreffend der Belohnung für Frauen
Hadhrat Asma bint Jasied Ansari radiallahu ’anha kam zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und sagte: „O Prophet von Allah! Du bist mir lieber als meine Eltern. Die muslimischen Frauen haben mich zu ihrer Sprecherin gewählt, um mit dir in ihrem Namen zu sprechen. Wahrlich du bist der Prophet von Allah für Männer und Frauen. Deswegen haben wir Frauen auch dich als Prophet akzeptiert.
Wir bleiben den meisten Teil unserer Zeit innerhalb der vier Wände unserer Häuser. Wir haben die Aufgaben, die sexuellen Wünsche der Männer zu erfüllen, tragen die Kinder für sie und kümmern uns um ihre Häuser. Trotz alledem können die Männer Belohnungen für Dinge erhalten, die wir nicht imstande sind zu tun. Sie gehen und verrichten ihr tägliches Gebet und wöchentliches Freitaggebet (Dschumu’a) in der Moschee, besuchen die Kranken, begleiten die Begräbnisse, führen eine Wallfahrt (Hadsch) nach der anderen durch und über alledem kämpfen sie im Weg von Allah ta’ala. Wenn sie pilgern oder in den Kampf ziehen, kümmern wir uns um ihr Eigentum, erziehen ihre Kinder und weben Kleidung für sie. Bekommen wir nicht auch etwas von ihrer Belohnung?“
Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sprach zu den Sahaba, die rings um ihn saßen: „Habt ihr jemals gehört, dass eine Frau eine bessere Frage betreffend der Religion gestellt hat?“ Die Sahaba antworteten: „O Prophet von Allah! Wir dachten nie, dass eine Frau solch eine Frage überhaupt stellen könnte.“
Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam wandte sich Asma radiallahu ’anha zu und sagte: „Höre aufmerksam zu und gehe dann zu den Frauen, die dich geschickt haben und sage ihnen, dass, wenn eine Frau sich ihrem Mann gegenüber in guter Weise verhält und nach dem Wohlgefallen ihres Ehemanns trachtet, erhält sie die gleiche Belohnung, die ein Mann für seinen Dienst an Allah ta’ala erhält.“ Hadhrat Asma radiallahu ’anha ging sehr glücklich zurück, nachdem sie diese Antwort auf ihre Frage erhalten hatte. (Asadu-l-Gaba)
Anmerkung: Gehorsam zu sein und gutes Verhalten gegenüber den Ehemännern ist ein sehr großes Vermögen für die Frauen, aber die meisten Frauen vernachlässigen dieses. Die Sahaba sagten einmal zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam: „In fremden Ländern werfen sich die Leute vor ihren Königen und Oberhäupter nieder. Du hättest mehr Recht für solche Verehrung.“ Er sagte: „Nein, wenn es zulässig gewesen wäre, sich vor jemandem außer Allah ta’ala niederzuwerfen, hätte ich die Frauen gebeten, sich vor ihren Ehemännern niederzuwerfen.“ Er sagte dann: „Bei dem, der mein Leben in seiner Hand hält, eine Frau kann nicht die Pflichten gegenüber Allah erfüllen, solange sie nicht die Pflichten gegenüber ihrem Ehemann erfüllt.“
Es wird in einem Hadith berichtet, dass einmal ein Kamel sich vor dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam niederwarf. Als die Sahaba dieses sahen, sagten sie: „Wenn sich dieses Tier vor dir niederwirft, warum dürfen wir nicht auch diese Ehre haben?“ Er antwortete: „Niemals, wenn ich jemand dazu gebracht hätte vor jemandem anders außer Allah ta’ala sich niederzuwerfen, hätte ich die Frauen gebeten, sich vor ihren Ehemännern niederzuwerfen.“
Das folgende wird berichtet, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam in diesem Zusammenhang gesagt hat:
- „Eine Frau, deren Ehemann mit ihr zur Zeit des Todes zufrieden ist, geht direkt ins Paradies (Dschanna).“
- „Eine Frau wird von den Engeln verflucht, wenn sie aus Zorn über ihn die Nacht getrennt von ihrem Ehemann bleibt.“
- „Das Gebet von zwei Personen steigt nur schwer über ihre Köpfe, um in den Himmel aufzusteigen. Diese zwei Personen sind ein weggelaufener Sklave und eine ungehorsame Frau.“
14. Die Geschichte von Hadhrat Umm ’Umaara radiallahu ’anha wie sie Islam annahm und ihre Mitwirkung am Krieg
Hadhrat Umm ’Umaara radiallahu ’anha ist eine von jenen Ansar, die Islam gleich am Anfang annahmen. Sie gehörte zu der Gruppe, die den Treueeid zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam bei „Al-Aqaba“ schworen. „Al-Aqaba“ bedeutet auf Arabisch ein schmaler Gebirgspass. In den frühen Tagen des Islam traten die Menschen versteckt dem Islam bei, weil die Götzenanbeter (Muschrik) und die Ungläubige (Kafir) sie schwersten Folterungen aussetzten.
Leute von Madina, die nach Mekka kamen, um die Pilgerfahrt (Hadsch) zu verrichten, nahmen Islam geheim in einem Gebirgspass nahe Mina an. Sie war in der dritten solch einer Gruppe von Madina. An den meisten Schlachten, die nach der Auswanderung (Hidschra) gekämpft wurden, nahm sie teil. Sie nahm an den bekannten Schlachten in Uhud, Hudaibijja, Khaibar, ’Umratu-l-Qada, Hunain und Jamaama teil.
Sie erzählt die Geschichte vom Uhud-Kampf selber: „Ich nahm in die Schlacht eine lederne Flasche voll Wasser und ging nach Uhud voran um zu sehen was mit den Muslimen passiert war. Und falls ich einen durstigen Kämpfer finden würde, ihm Wasser geben könnte.“ Zu dieser Zeit war sie dreiundvierzig, auch ihr Mann zusammen mit ihren zwei Söhnen waren am Kampf beteiligt. Am Anfang hatten die Muslime die obere Hand, aber der Spieß wurde im nächsten Moment umgedreht und der Feind war in der gewinnenden Position.
Sie hatte den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam erreicht, als Welle nach Welle der feindlichen Truppen zu ihm hetzten, um ihn anzugreifen und zu töten. Sie schirmte den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam ab wenn immer sich jemand ihm näherte. Am Anfang besaß sie kein Schutzschild. Erst später bekam sie eines und damit stoppte sie die angreifenden Feinde. Sie trug einen Stoffgürtel um ihre Taille voll mit Stoffbinden. Sie kümmerte sich um die Verletzten, indem sie eine Stoffbinde verbrannte und in die Wunde des Verletzen steckt. Sie selbst erhielt ungefähr zwölf bis dreizehn Wunden, von denen eine sehr ernst wurde.
Hadhrat Umm Sa’id radiallahu ’anha sagte: „Ich sah einmal einen sehr tiefen Schnitt auf der Schulter von Hadhrat Umm ’Umaara radiallahu ’anha. Ich erkundigte mich, wie sie diese erhalten hatte. Sie sagte: ‚Ich erhielt es in Uhud. Als die Leute alle durcheinander liefen, sah ich Ibn Qumia in Richtung auf uns zukommen und er schrie: ‚Wo ist Mohammed? Jemand soll mir sagen, wo er sich aufhält. Wenn er heute überlebt, bin ich nicht mehr.’ Ich, Hadhrat Mus’ab bin ’Umair radiallahu ’anhu und einige andere fingen ihn ab. Er fügte mir diesen tiefen Schnitt auf meiner Schulter zu. Ich griff ihn auch an, aber ich konnte nichts ausrichten, wegen der doppelten Rüstung, die er trug.’“
Trotz einer Behandlung von einem Jahr heilte die Wunde nicht. Mittlerweile entschied der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam über den Feldzug von Hamra-ul-Asad. Hadhrat Umm ’Umaara radiallahu ’anha machte sich auch bereit, daran teilzunehmen. Aber da ihre Wunde noch nicht geheilt war, konnte sie nicht mitgehen. Als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam vom Feldzug zurückkam, besuchte er sofort Hadhrat Umm ’Umaara radiallahu ’anha. Er war sehr glücklich, sie besser vorzufinden. Außer dieser Wunde erlitt sie noch andere Wunden.
Sie sagte: „Tatsächlich waren wir sehr viel im Nachteil in Uhud. Der Feind hatte eine sehr starke Kavallerie, während wir zu Fuß kämpften. Es wäre ein angemessener Kampf gewesen, wenn sie auch zu Fuß gewesen wären. Wenn ein Reiter auf seinem Pferd kam, um mich anzugreifen, stoppte ich sein Schwert mit meinem Schild und wenn er sich drehte, nahm ich sein Pferd von der Rückseite in Angriff und schnitt das Bein. Dieses veranlasste das Pferd, sowie den Reiter zu fallen. Sobald dieses geschah, rief der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam nach meinem Sohn, der mir dann zu Hilfe kam und wir beide töteten den Mann.“
Ihr Sohn Hadhrat ’Abdullah bin Said radiallahu ’anhu sagte: „Ich hatte eine Wunde an meinem linken Arm, die nicht aufhörte zu bluten. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte zu meiner Mutter: ‚Mache ihm einen Verband.’ Meine Mutter nahm einen Verband aus ihrem Riemen und nachdem sie meine Wunde verbunden hatte, sagte sie: ‚Jetzt, Sohn, gehe und kämpfe weiter gegen die Ungläubigen.’ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam beobachtete uns. Er sagte: ‚O Umm ’Umaara, wer hat so viel Mut wie du?’“
Zu dieser Zeit betete der Prophet sallallahu ’alaih wassallam immer wieder für Hadhrat Umm ’Umaara radiallahu ’anha und ihre Familie. Hadhrat Umm ’Umaara radiallahu ’anha sagte: „Ich stand mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, als einer der Feinde vor mir vorüber ging. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte zu mir: ‚Umm ’Umaara! Er ist der Mann, der deinen Sohn verwundete.’ Ich sprang zu ihm und schlug sein Bein. Das brachte ihn zum Fall. Wir gingen dann vorwärts und töteten ihn. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam lächelte und sagte: ‚Umm ’Umaara hat ihren Sohn gerächt.’ Als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam für uns betete, sagte ich zu ihm: ‚O Prophet von Allah! Bete dafür, dass ich mit dir zusammen im Paradies (Dschanna) sein werde.’ Er beehrte mich auch mit diesem Gebet und danach kümmerte ich mich wenig darum, was mir in diesem Leben geschah.“
Wie bereits gesagt worden ist, nahm sie auch an vielen anderen Schlachten mit dem gleichen Eifer und Geist teil. Nach dem Tod des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam nahm sie an der heftigen Schlacht von Jamaama teil, indem gegen die Abtrünnigen gekämpft wurde. Sie verlor einen von ihren Armen und bekam elf andere Wunden in dieser Schlacht. Verletzt wurde sie nach Madina gebracht. (Tabkat)
Anmerkung: Sie war dreiundvierzig in Uhud und in Jamaama zweiundfünfzig. Ihr Heldenmut in diesen Schlachten in diesem Alter war wirklich wundersam.
15. Die Annahme des Islam von Hadhrat Umm Hakiem radiallahu ’anha und ihre Beteiligung an einem Feldzug
Hadhrat Umm Hakiem bint Harith radiallahu ’anha war die Frau von ’Ikrama bin abi Dschahl radiallahu ’anhu. In Uhud kämpfte sie auf der Seite der Feinde. Beim Fall von Mekka nahm sie Islam an. Sie liebte ihren Ehemann sehr, der nicht Muslim wurde, da sein Vater einer der schlimmste Feind des Islam war. Nach dem Fall von Mekka floh ihr Ehemann in den Jemen. Sie sicherte die Begnadigung des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam für ihn und ging nach Jemen um ihren Ehemann zur Rückkehr zu bewegen.
Sie erklärte ihm: „Du kannst nur dann vor dem Schwert des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam sicher sein, wenn du dich in seinen Schoß begibst. Komm mit mir!“ Beide kehrten sie nach Madina zurück, wo ’Ikrama radiallahu ’anhu den Islam annahm und das Paar fing an, glücklich zusammen zu leben. Beide nahmen am syrischen Feldzug während des Kalifats von Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu teil.
’Ikrama radiallahu ’anhu wurde in dieser Schlacht getötet. Sie heiratete dann Hadhrat Khalid bin Sa’id radiallahu ’anhu. Es war an einem Platz mit dem Namen Mardscha-us-Safr, wo ihr Ehemann sie zu treffen wünschte. Sie sagte: „Wir haben Feinde, die sich an allen Fronten konzentrieren. Wir sollten uns treffen, nachdem sie beseitigt sind.“ Er sagte: „Ich bin sicher, dass ich diese Schlacht nicht überlebe.“ Sie blieb dann ruhig.
Sie teilten dann das Bett zum ersten Mal in einem Zelt an diesem Platz. Am nächsten Tag traf Hadhrat Khalid bin Sa’id radiallahu ’anhu Vorbereitungen für sein Hochzeitsmahl (Walima), als der Feind mit voller Kraft angriff und er wurde in dieser Schlacht getötet. Hadhrat Umm Hakiem radiallahu ’anha packte daraufhin ihr Zelt und anderes Gepäck zusammen, mit einer Zeltstange in ihrer Hand, kämpfte sie gegen den Feind, bis sie sieben von ihnen allein getötet hatte. (Asadu-l-Gaba)
Anmerkung: Heutzutage in Kriegszeiten, nicht von einer Frau zu sprechen, selbst kein Mann möchte unter solchen Umständen heiraten. Wie viele Tage hätte eine verheiratete Frau die plötzlich ihren Mann verliert normalerweise getrauert? Aber diese Dienerin Allahs, hetzte selbst ins Schlachtfeld und tötete eigenhändig sieben der feindlichen Soldaten.
16. Märtyrium von Hadhrat Sumaia radiallahu ’anha
Hadhrat Sumaia radiallahu ’anha ist die Mutter von Hadhrat ’Amaar radiallahu ’anhu, dessen Geschichte wir bereits im Kapitel VI gelesen haben. Genauso wie Hadhrat ’Amaar radiallahu ’anhu, ihr Sohn und Jaasir radiallahu ’anhu, ihr Ehemann, hielt sie geduldig die verschiedensten Arten von Härten im Weg des Islam aus. Sie wurde nicht schwach in ihrer Liebe und Hingabe zum Islam trotz dieser ganzen Leiden. In der Mittagshitze wurde sie auf die heißen Steine gelegt, oder ihr wurde eine eiserne Rüstung angezogen, um sie dann in der Sonne stehen zu lassen, damit sich das Eisen in der Sonne aufheizt und sie noch mehr Schwierigkeiten bekommen würde. Wenn immer der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam an ihr vorbei ging rief er sie zur Geduld auf und gab ihr gute Neuigkeiten vom Paradies. Eines Tages stand Hadhrat Sumaia radiallahu ’anha, als Abu Dschahl vorbeikam. Er schleuderte alle Arten von schmutzigen Wörtern zu ihr und dann stieß er zornig sein Speer in ihr Schamteil. Sie starb an diesen Verletzungen. Sie ist die erste, die für die Sache des Islam starb. (Asadu-l-Gaba)
Anmerkung: Geduld, Ausdauer und Opfer dieser Frau sind wahrhaftig bewundernswert. Kein Leid ist zu viel für eine Person zu tragen, die mit dem Geist des Islam gesegnet wird. Wir hören Geschichten über Hunderte von Personen, die aus Liebe für den anderen sterben. Es ist nur das Sterben für die Sache Allahs ta’ala, die ewiges Glück und Komfort im nächsten Leben bringen wird. Die Personen, die ihr Leben für materielle Gewinne verlieren, verlieren wirklich zweimal, d.h. in dieser Welt, sowie in der nächsten Welt.
17. Die Geschichte von Hadhrat Asma bint Abu Bakr radiallahu ’anha
Hadhrat Asma bint Abu Bakr radiallahu ’anha war die Tochter von Abu Bakr radiallahu ’anhu, Mutter von Hadhrat ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu und Halbschwester von Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha. Sie ist eine der berühmten Frauen ihrer Zeit. Sie war die achtzehnte Person, die Islam annahm. Sie war siebenundzwanzig Jahre alt, zu der Zeit der Auswanderung (Hidschra).
Nach der Migration von Mekka, nachdem der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam und Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu Madina sicher erreicht hatten, schickten sie Hadhrat Said radiallahu ’anhu und einen anderen Sahaba, um ihre Familien von Mekka zu holen. Hadhrat Asma radiallahu ’anha kam nach Madina mit Hadhrat Abu Bakrs radiallahu ’anhu Familie. Als sie Quba erreichte, gab sie Geburt zu Hadhrat ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu, das erste muslimische Baby, das seit der Auswanderung (Hidschra) geboren wurde. Zu dieser Zeit herrschte große Armut, aber trotz der Armut haben diese Leute ein Beispiel für Mut und Opferbereitschaft gegeben.
In Bukhari hat Hadhrat Asma radiallahu ’anha selbst ihre Geschichte erzählt: „Als ich Hadhrat Subair radiallahu ’anhu heiratete, hatte er weder Geld noch Eigentum und auch keinen Diener um für ihn zu arbeiten. Er besaß nur ein Kamel, um Wasser zu transportieren und ein Pferd. Ich brachte das Gras als Futter für das Kamel und kleingestampfte Dattelkerne, um es zu füttern. Ich brachte Wasser vom Brunnen und flickte die Körbe selbst, wenn nötig, ich versorgte das Pferd selbst mit Futter und erledigte alle Hausarbeiten.
Das Pferd zu versorgen war die schwierigste aller Arbeiten. Ich konnte nicht gut backen, deswegen, nachdem ich den Teig geknetet hatte, brachte ich ihn zu einer der Frauen der Ansar, die in meiner Nachbarschaft lebten, sie waren aufrichtige Frauen, die für mich Brot davon backten. Als wir in Madina ankamen, teilte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ein Stück Land an Hadhrat Subair radiallahu ’anhu zu, dieses war zwei Meilen von der Stadt. Ich brachte Dattelsteine auf meinem Kopf von dort.
Eines Tages, als ich wieder so ging, mit den Dattelsteinen in einem Tuch eingewickelt auf dem Kopf, traf ich den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam mit einer Gruppe von Ansar auf diesem Weg. Er stoppte sein Kamel. Von seiner Geste verstand ich, dass er mich aufsteigen lassen wollte. Ich schämte mich mit Männern zu gehen und ich erinnerte mich auch, dass Hadhrat Subair radiallahu ’anhu sehr empfindlich war in dieser Sache. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam verstand mein Zögern und ließ mich allein. Als ich mein Haus erreichte, berichtete ich die Geschichte zu Hadhrat Subair radiallahu ’anhu und erklärte ihm, dass ich wegen meiner eigenen Schüchternheit und seiner Empfindlichkeit nicht Nutzen von dem Angebot des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam gemacht hatte.
Er sagte: ‚Bei Allah, ich bin über dein Tragen der Last, über solch eine lange Strecke empfindlicher, aber ich kann es nicht ändern.’ (Tatsächlich waren die Sahaba mit ihrer Bemühung im Weg von Allah ta’ala so beschäftigt, dass alle weiteren Arbeiten von den Frauen erledigt werden mussten.) Später einmal brachte Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu zu uns einen Bediensteten, den der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ihm gegeben hatte. So wurde ich von der Pflege des Pferdes entlastet, das für mich wirklich sehr hart gewesen war.“ (Bukhari, Fattah)
Anmerkung: Die Gewohnheit der Araber früher und auch heute war es die Dattelkerne klein zu hacken und in Wasser einzuweichen, um es dann an die Tiere zu verfüttern.
18. Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu nimmt sein Geld bei seiner Auswanderung mit und Hadhrat Asma radiallahu ’anha besänftigt ihren Großvater
Als Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu nach Madina zusammen mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam auswanderte, nahm er sein ganzes Geld mit sich und dachte, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam es benötigen könnte. Es waren 5.000 bis 6.000 Dirham. Nach seiner Abreise kam sein Vater Abu Quhafa radiallahu ’anhu, der blind war und bis dahin noch nicht den Islam angenommen hatte, um seine Sympathie seinen Enkelinnen auszudrücken.
Als er dort ankam sagte er bemitleidend: ‚Euer Vater hat euch mit seiner Migration nach Madina entsetzt und es scheint so, als ob er euch in weitere Schwierigkeiten gebracht hat, indem er sein ganzes Geld mit sich nahm.’ Asma sagte: ‚Nein Großvater, sorge dich nicht. Er hat eine Menge Sachen für uns gelassen.’ Ich sammelte einige Kieselsteine und legte sie in die Nische, in der mein Vater pflegte, sein Geld zu legen. Ich bedeckte es mit einem Tuch. Ich nahm dann meinen Großvater zu dem Platz und legte seine Hand auf das Tuch. Er dachte, dass die Nische wirklich voll war von Dirham. Er erwähnte: ‚Es ist gut, dass er etwas gelassen hat, damit ihr davon leben könnt.’ Hadhrat Asma sagte: „Ich schwöre bei Allah, mein Vater hatte nicht ein einzigen Dirham für uns gelassen. Ich spielte diesen Trick nur, um meinen Großvater zu beruhigen.“ (Masnat Ahmed)
Anmerkung: Betrachte dieses tapfere muslimische Mädchen. Genau genommen benötigten die Mädchen mehr Trost als ihr Großvater. Normalerweise hätten sie das Recht, sich bei ihrem Großvater über ihre Bedürftigkeit zu beschweren, das wäre auch normal, denn es gab keinen anderen außer ihm, der ihnen helfen konnte; da sie vom Vater getrennt waren und es gab auch sonst niemanden der sich um ihren Lebensunterhalt kümmern würde. Außerdem waren die Mekkaner ihre Feinde und sie hatten keinen Kontakt mit ihnen. Aber Allah ta’ala hatte den muslimischen Männern und Frauen jener Tage solch eine Gemütsverfassung gegeben, dass alle ihre Taten beneidenswert sind.
Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu war durchaus eine wohlhabende Person und ein großer Geschäftsmann am Anfang, aber er gab immer großzügig im Weg von Allah ta’ala aus. Zu der Zeit von Tabuk trug er alles herbei, was er besaß (dieses haben wir bereits im Kapitel VI, 4. Geschichte gelesen.) Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte einmal: „Der Reichtum von niemanden hat mir so viel Vorteile gebracht, wie das von Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu. Ich habe jedem für das Gute, was er mir getan hat ausgezahlt, ausgenommen Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu. Er wird von Allah ta’ala selbst entschädigt.“
19. Hadhrat Asmas radiallahu ’anha wohltätige Ausgabe
Hadhrat Asma radiallahu ’anha hatte ein sehr großes Herz für die Ausgaben im Weg von Allah ta’ala. Am Anfang pflegte sie vorsichtig abzumessen und abzuwiegen. Einmal sagte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam zu ihr: „O Asma gebe nicht mit messen aus, sondern gebe im Weg von Allah ta’ala großzügig aus.“
Danach fing sie an, sehr großzügig auszugeben. Sie wies ihre Töchter und Hausmädchen an: „Wartet nicht bis ihr Überschuss habt, bevor ihr im Weg von Allah ta’ala ausgebt. Da die Anforderungen steigen, in der Hoffnung etwas zu haben, der Überfluss wird immer entfernter und die Zeit für die Ausgabe im Weg von Allah ta’ala kommt nie. Erinnere dich daran, dass du nicht verlierst, wenn du in der Nächstenliebe ausgibst.“ (Tabkat)
Anmerkung: Obgleich diese Leute arm waren und von der Hand in den Mund gelebt haben, dennoch waren sie sehr freigiebig in der Ausgabe für Allah und vom Herzen großzügig. Die Muslime beschweren sich heute über ihre Armut, aber es gibt wohl keine Gruppe unter ihnen, die Steine auf ihre Bäuche binden, oder die mehrere Tage hintereinander hungern müssen.
20. Die Geschichte der Tochter des Propheten sallalla-hu ’alaihi wassallam, Sainab radiallahu ’anha
Hadhrat Sainab radiallahu ’anha wurde zehn Jahre vor dem Prophetentum geboren, als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam dreißig Jahre alt war. Sie heiratete ihren Vetter Abul ’As bin Rabi’. Zur Zeit der Auswanderung konnte sie nicht mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam auswandern. Ihr Ehemann, der in Badr für die Quraisch gekämpft hatte, wurde von den Muslimen gefangen genommen.
Als die Mekkaner Lösegeld zahlten, um die Freigabe ihrer Gefangenen zu sichern, übergab Hadhrat Sainab radiallahu ’anha, als Lösegeld für ihren Ehemann, die Halskette, die sie als Mitgift von ihrer Mutter Hadhrat Khadidscha radiallahu ’anha bekommen hatte. Als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam die Halskette sah, kamen die Erinnerungen an Hadhrat Khadidscha radiallahu ’anha in seine Gedanken zurück und Tränen standen in seinen Augen.
Nach Beratung mit den Sahaba gab er die Halskette zu Hadhrat Sainab radiallahu ’anha zurück und ließ ihren Ehemann ohne Lösegeld frei, unter der Bedingung, dass er nach seiner Rückkehr nach Mekka Hadhrat Sainab radiallahu ’anha nach Madina schicken sollte. Zwei Männer wurden beauftragt mit ihm zu reisen und außerhalb Mekkas zu warten und Hadhrat Sainab radiallahu ’anha sicher nach Madina zu bringen, nachdem sie ihnen übergeben worden war.
Hadhrat Sainab radiallahu ’anha ritt dann mit ihrem Schwager Kinana auf dem Kamel aus der Stadt. Als die Ungläubigen davon erfuhren wurden sie zornig und schickten eine Abordnung, um sie abzufangen. Ihr eigener Vetter Habaar bin Aswad oder eine andere Person schleuderte einen Speer an sie, der sie verwundete und ihren Fall vom Kamel verursachte. Da sie schwanger war, hatte sie einen Abgang. Kinana fing an, Pfeile in Richtung zu den Angreifern zu schießen, als Abu Sufjaan zu ihm sagte: „Wir können es nicht zulassen, dass die Tochter von Mohammed öffentlich Mekka verlässt. Bringe sie zurück und nach einigen Tagen kannst du sie geheim hinausbringen.“
Kinana stimmte zu. Kinana brachte Hadhrat Sainab radiallahu ’anha wieder zurück und nach einigen Tagen verließ sie Mekka. Sie litt für eine lange Zeit unter dieser Wunde, bis sie schließlich an derselben im Jahre 8 nach der Auswanderung (Hidschra) starb. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte zu der Zeit ihres Todes: „Sie war meine beste Tochter, denn sie hat viel wegen ihrer Liebe zu mir gelitten.“
Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam begrub sie mit seinen eigenen Händen. Während er in das Grab stieg, um sie hineinzulegen, sah er sehr traurig aus, aber als er aus dem Grab herauskam, war er beruhigt. Auf die Frage der Sahaba sagte er: „Angesichts der Schwäche von Sainab betete ich zu Allah ta’ala, dass er von ihr die Folterungen des Grabs fernhält und dieses Gebet ist angenommen worden, von Allah ta’ala. (Hamis)
Anmerkung: Stell dir vor, sogar die Tochter des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, die ihr Leben für Islam gegeben hat, benötigte ein Gebet vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam um Schutz vor Schwierigkeiten im Grab. Was ist mit uns Leute, die wir so tief in Sünden stecken? Es ist notwendig, dass wir immer um Schutz vor den Schwierigkeiten im Grab bitten sollten. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam selbst hat häufig Schutz bei Allah ta’ala vor den Grausamkeiten des Grabes verlangt. Alles dieses tat er für die Anweisung seiner Nachfolger.
O Allah! Schütze uns vor den Grausamkeiten des Grabes durch Deine spezielle Bevorzugung, Gnade und Freigiebigkeit.
21. Hadhrat Rubai’i bint Mu’awis radiallahu ’anha
Rubai’i bint Mu’awis radiallahu ’anha war eine Frau von den Ansar, die an vielen Kämpfen, an der Seite des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam teilgenommen hatte. Sie pflegte die Verletzten und trug die Toten vom Schlachtfeld. Sie hatte Islam angenommen, bevor der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam nach Madina auswanderte. Sie heiratete, als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam in Madina war. Er ehrte diese Hochzeit mit seiner Anwesenheit.
Er hörte dort einige Mädchen, eine Heldengeschichte über die Schlacht von Badr singen. Eins von ihnen sang einen Vers:
„Wir haben unter uns den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, der weiß was morgen geschehen wird.“
Er stoppte sie davor solche Sachen zu sagen, weil niemand ausgenommen Allah ta’ala weiß, was in der Zukunft geschehen wird.
Es war Hadhrat Rubai’is radiallahu ’anha Vater Hadhrat Mu’awis radiallahu ’anhu, der einer von denen war, die Abu Dschahl in Badr getötet hatte. Abu Dschahl, wie wir wissen, war einer der Oberhäupter der Quraisch und der schlimmste Feind des Islam. Es gab eine Frau, die Asma genannt wurde. Sie pflegte Parfüme an die Frauen zu verkaufen. Sie kam einmal mit einigen Frauen zu Hadhrat Rubai’i radiallahu ’anha. Wie die Gewohnheit der Frauen ist fragte sie nach ihren Namen usw. Hadhrat Rubai’i radiallahu ’anha beantwortete alle ihre Fragen. Als Asma den Namen ihres Vaters hörte, erwähnte sie: „So du bist die Tochter von dem Mörder, der deinen eigenen Führer getötet hat.“ Da Abu Dschahl einer der arabischen Führer war, sagte sie ‘Mörder von deinem Führer’.
Hadhrat Rubai’i radiallahu ’anha wurde zornig. Ihr edler Sinn konnte es nicht tolerieren, dass eine miserable Person wie Abu Dschahl als Oberhaupt ihres Vaters genannt wurde. Sie erwiderte folglich: „Nein, ich bin die Tochter von dem, der seinen Sklaven getötet hat.“ Asma mochte diese Bezeichnung für Abu Dschahl nicht und sagte zornig: „Es ist verboten (haraam) für mich, Parfüm an dich zu verkaufen.“ Hadhrat Rubai’i radiallahu ’anha sagte in der gleichen Art und Weise: „Es ist verboten (haraam) für mich, Parfüm von dir zu kaufen. Ich habe nie Gestank in einem Parfüm gefunden, außer in deinem.“ (Asadu-l-Gaba)
Anmerkung: Hadhrat Rubai’i radiallahu ’anha sagt: „Ich hatte diese letzten Wörter nur benutzt, um sie zu provozieren.“ Seht ihr Feingefühl und ihr tiefes Empfinden für Islam. Sie konnte nicht zulassen, dass ein Feind des Islam als Führer genannt wurde. Wir hören von den Lippen der Muslime, wie sie mit blumigen Worten und in höchsten Tönen für die öffentlichen Feinde des Islam sprechen. Wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden, nennen sie das engherzig. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagt: „Nennt keinen Heuchler (Munafiq) einen Oberhaupt. Wenn er euer Führer geworden ist, habt ihr Allah ta’ala zornig gemacht.“ (Abu Dawud)
22. Ein Einblick in das Leben der Ummahatu-l-Mu´minin
Jeder Muslim möchte (und er muss) wissen über die Mitglieder der Familie des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Im Folgenden wird eine kurze Übersicht über ihr Leben berichtet. Die Hadith-Gelehrten (Muhadithin) und die Historiker sind einig darüber, dass elf Frauen die Ehre hatten, die Frauen des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam sein zu dürfen, darüber hinaus gibt es verschiedene Meinungen. Alle sind darüber geeinigt, dass die Witwe Hadhrat Khadidscha seine erste Frau war (Abu Dawud).
1. Khadidscha radiallahu ’anha
Hadhrat Khadidscha radiallahu ’anha war die erste unter ihnen. Zu der Zeit ihrer Eheschließung war sie vierzig Jahre alt und der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam war fünfundzwanzig. Sie bekam alle seine Kinder, ausgenommen seinen Sohn Ibrahim. Das erste Heiratsangebot bekam sie von Waraqa bin Naufal, aber diese Eheschließung hat nicht stattgefunden. Danach heiratete sie zweimal. Hier sind die Historiker verschiedener Meinung, mit wem sie zuerst verheiratet war. Aber die meisten sind der Meinung, dass ihr erster Mann ’Atieq bin ’Ais war. Sie hatte eine Tochter von ihm, deren Name Hind war. Hind wuchs auf und nahm Islam an, sie war die Mutter vieler Kinder. Manche sagen auch, dass ihr von ‘Atieq auch ein Sohn geboren war, mit dem Namen ’Abdullah oder ’Abd Manaf. Nach dem Tod von ’Atieq heiratete Khadidscha radiallahu ’anha Abu Haala und bekam zwei Kinder von ihm, die meisten sagen, dass es zwei Söhne waren aber manche sagen das Hind ein Sohn und Haala ihre Tochter war. Hind lebte bis zur Zeit des Kalifats von ’Ali radiallahu ’anhu. Nach dem Tod von Abu Haala heiratete der Propheten sallallahu ’alaihi wassallam sie als seine erste Frau. Zu dieser Zeit war Hadhrat Khadidscha 40 Jahre alt.
Fünfundzwanzig Jahre lang war sie mit dem Propheten verheiratet, bis sie dann im Ramadan (9. Monat im islamischen Kalender) des zehnten Jahres nach dem Prophetentum im Alter von fünfundsechzig Jahren starb. Er liebte sie sehr und heiratete keine andere Frau während ihrer Lebenszeit. Sie war auch unter dem Namen Taahira (sauber und rein) bekannt, sogar vor dem Islam. Ihre Kinder von anderen Ehemännern waren folglich bekannt als Stamm von Taahira. Ihre Tugenden und Vorzüge sind weitgehend in den Büchern von Ahadith erwähnt worden. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam legte sie mit seinen eigenen Händen ins Grab. Das Totengebet war noch nicht vorgeschrieben.
2. Sauda radiallahu ’anha
Im gleichen Jahr, im Monat Schawal (10. Monat im islamischen Kalender) heiratete der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam Hadhrat ’Aischa und Hadhrat Sauda radiallahu ’anhuma. Es gibt unterschiedliche Meinungen wen von beiden er zuerst heiratete. Manche Historiker schreiben, dass die erste Hochzeit mit Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha stattfand und die zweite mit Hadhrat Sauda radiallahu ’anha. Hadhrat Sauda radiallahu ’anha war Witwe, der Name ihres Vaters war Sam’a bin Qais. Zuerst war sie mit ihrem Vetter Hadhrat Sakran ’Amru radiallahu ’anhu verheiratet. Das Paar nahm Islam an und wanderte nach Äthiopien aus. Hadhrat Sakran radiallahu ’anhu starb in Äthiopien. Manche Historiker sind der Meinung, dass er nach Mekka zurückgekommen war und dort starb. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam heiratete im 10. Jahr nach seinem Prophetentum, einige Tage nach dem Tod von Khadidscha radiallahu ’anha Hadhrat Sauda radiallahu ’anha. Alle sind sich darüber einig, dass Hadhrat Sauda radiallahu ’anha noch vor Hadhrat Aischa radiallahu ’anha in das Haus des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam einzog.
Wir kennen die Hingabe des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam in seinem Gebet. Einst stand Hadhrat Sauda radiallahu ’anha im freiwilligen Gebet in der Nacht (Tahadschud) hinter ihm. Am nächsten Tag sagte sie zu ihm: „O Prophet von Allah! Gestern Abend bist du so lange in der Verbeugung (Ruku’) geblieben, dass ich befürchtete Nasebluten zu bekommen.“ Da sie etwas korpulent war, mag die Belastung zu viel für sie gewesen sein.
Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam beabsichtigte einmal, sich von ihr scheiden zu lassen. Als unterdessen Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha auch mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam verheiratet war, sagte sie: „O Prophet von Allah! Ich habe keinen Wunsch mehr einen Mann zu haben, aber mein Wunsch ist es, auch als eine von deinen Frauen ins Paradies zu gehen. Deswegen gebe mir nicht die Scheidung, ich bin bereit meine Zeit zugunsten an Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha zu geben.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam stimmte diesem Vorschlag zu. Sie starb im Jahre 54 oder 55 nach der Auswanderung (Hidschra), zum Ende des Kalifats von Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu.
Es gab eine andere Frau unter den Quraisch des gleichen Namens. Sie war auch eine Witwe, die ungefähr sechs Kinder hatte. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam bot an, sie zu heiraten, aber sie sagte: „O Prophet von Allah! Du bist mir lieber als jede andere Person in dieser Welt. Ich möchte nicht, dass meine Kinder eine Belästigung für dich sind.“ Er schätzte dieses und nahm das Angebot zurück.
3. ’Aischa radiallahu ’anha
Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha heiratete den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam im Schawal (10. Monat im islamischen Kalender) des zehnten Jahres des Prophetentums. Sie war die einzige Jungfrau unter den Frauen des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, alle anderen waren Witwen. Sie war in dem vierten Jahr des Prophetentum geboren und als sie sechs war heiratete sie, wurde aber erst von ihren Eltern nach seiner Auswanderung (Hidschra) nach Madina geschickt, um mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu leben, als sie neun war. Sie war achtzehn zu der Zeit als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam starb.
Sie starb in der Nacht vom Dienstag, dem 17. Ramadan (9. Monat im islamischen Kalender), 57 nach der Auswanderung (Hidschra), im Alter von 66 Jahren. Sie wünschte in ihrer Sterbezeit, dass sie zusammen mit den anderen Ummahatu-l-Mu´minin (Mütter der Gläubigen; d.h. die Frauen des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam) begraben wird, im öffentlichen Friedhof (Baki), und verbot, sie an der Seite des Grabes des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu begraben.
Im Schawal (10. Monat im islamischen Kalender) zu heiraten galt als ein schlechtes Omen unter den arabischen Frauen. Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha sagte: „Ich habe im Schawal (10. Monat im islamischen Kalender) geheiratet. Es war auch Schawal (10. Monat im islamischen Kalender), als ich zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam geschickt wurde, um mit ihm zu leben. Welche der Frauen des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam hatte mehr Glück und war mehr geliebt als ich?“
Nach dem Tod von Hadhrat Khadidscha radiallahu ’anha kam Hadhrat Khaula bint Hakiem radiallahu ’anha zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und sagte: „O Prophet von Allah! Willst du nicht wieder heiraten?“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Wen soll ich heiraten?“ Khaula radiallahu ’anha: „Ich kenne eine Jungfrau und eine Witwe.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Sage mir sie.“ Khaula radiallahu ’anha: „Die Jungfrau ist ’Aischa radiallahu ’anha, die Tochter deines Freundes Abu Bakr radiallahu ’anhu und die Witwe ist Sauda bint Sam’a radiallahu ’anha.“
Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „In Ordnung! Du kannst die Anträge stellen.“ Hadhrat Khaula radiallahu ’anha ging dann zu Hadhrat ’Aischas radiallahu ’anha Mutter Hadhrat Umm Rumaan radiallahu ’anha und sagte zu ihr: „Ich bin gekommen mit guten Nachrichten für deine Familie.“ Hadhrat Umm Rumaan radiallahu ’anha: „Was ist es?“ Khaula radiallahu ’anha: „Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam hat mich geschickt, damit ich für ihn um die Hand von ’Aischa radiallahu ’anha anhalte.“ Hadhrat Umm Rumaan radiallahu ’anha: „Aber ’Aischa radiallahu ’anha ist wie seine Nichte. Wie kann sie ihn heiraten? Ich muss mich mit ihrem Vater beraten.“
Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu war zu dieser Zeit nicht zu Hause. Als er kam, wurde der Antrag vor ihm gebracht und er drückte die gleichen Bedenken aus. Hadhrat Khaula radiallahu ’anha ging zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zurück und benachrichtigte ihn über ihre Bedenken. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte: „Abu Bakr radiallahu ’anhu ist mein Freund und Bruder im Islam, aber dieses verbietet mir nicht, seine Tochter zu heiraten.“
Hadhrat Khaula radiallahu ’anha ging, um Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu dementsprechend zu informieren. Abu Bakr radiallahu ’anhu war sehr erfreut den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu seinem Haus zu rufen und vollzog ’Aischas radiallahu ’anha Heirat (Nikah) mit ihm. Einige Monate später, als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam nach Madina ausgewandert war, sagte Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam: „Warum nimmst du nicht deine Frau ’Aischa zu dir, um mit ihr zu leben?“ Er sagte: „Ich muss erst einige Vorbereitungen treffen, bevor ich das tue.“
Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu beschenkte ihn mit etwas Geld, womit die notwendigen Vorbereitungen getroffen wurden. Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha fing dann an, mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam von Schawal (10. Monat im islamischen Kalender) des ersten oder zweiten Jahres nach der Auswanderung (Hidschra) zu leben. Sie teilte das Bett zum ersten Mal mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam in Hadhrat Abu Bakrs radiallahu ’anhu Haus.
Diese drei Ehen ist der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam vor der Auswanderung (Hidschra) eingegangen. Alle restlichen Frauen wurden von ihm in Madina geheiratet.
4. Hafsa radiallahu ’anha
Hadhrat Hafsa radiallahu ’anha war die Tochter von Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu, die in Mekka fünf Jahre vor dem Prophetentum geboren wurde. Sie war zuerst mit Hadhrat Khunais bin Husafa radiallahu ’anhu verheiratet, der einer der sehr frühen Muslime war. Er wanderte zuerst nach Äthiopien und dann nach Madina aus. Er nahm in Badr teil und wurde tödlich in Badr (oder in Uhud) verwundet, die Wunde heilte nicht und er starb an derselben im Jahr zwei oder drei nach der Auswanderung (Hidschra).
Hadhrat Hafsa radiallahu ’anha war auch mit ihrem Ehemann nach Madina ausgewandert. Nach dem Tod ihres Ehemanns, ging Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu zu Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu und sagte: „Ich möchte dir Hafsa zur Frau geben.“ Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu blieb still und sagte nichts. Unterdessen starb Rukaia radiallahu ’anha, die Tochter des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und die Frau von Hadhrat ’Uthman radiallahu ’anhu. Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu ging zu Hadhrat ’Uthman radiallahu ’anhu und bot ihm Hadhrat Hafsa radiallahu ’anha zur Ehe an. Er lehnte ab, indem er sagte: „Im Moment habe ich keinen Kopf dafür, nochmal zu heiraten.“
Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu beschwerte sich wegen dieser Sache beim Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte: „Ich nenne dir einen besseren Ehemann als ’Uthman für Hafsa und eine bessere Frau für ’Uthman.“ Er nahm dann Hafsa radiallahu ’anha im zweiten oder dritten Jahr nach der Auswanderung als seine nächste Frau und gab Hadhrat ’Uthman radiallahu ’anhu seine eigene Tochter Hadhrat Umm Kulthum radiallahu ’anha zur Frau. Es ist nicht sicher ob der erste Ehemann von Hadhrat Hafsa seine Verwundung in Badr oder in Uhud erlitten hat. Da Badr im 2. Jahr nach der Auswanderung (Hidschra) stattgefunden hat und Uhud im 3. Jahr nach der Auswanderung (Hischra), gibt es unterschiedliche Meinungen über das Jahr der Eheschließung des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam mit Hadhrat Hafsa radiallahu ’anha.
Hadhrat Abu Bakr radiallahu ’anhu sagte später zu Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu: „Als du mir die Hand Hafsas angeboten hast, blieb ich still, da der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam mir seine Absicht, sie zu heiraten, kundgetan hatte. Ich konnte weder dein Angebot annehmen, noch das Geheimnis des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam preisgeben. Deswegen blieb ich ruhig. Falls der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam seine Überlegung geändert hätte, hätte ich sie gerne geheiratet.“ Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu sagt: „Abu Bakrs radiallahu ’anhu Schweigen über mein Angebot hat mich tatsächlich mehr geschockt, als die Ablehnung ’Uthmans radiallahu ’anhu.“
Hadhrat Hafsa radiallahu ’anha war eine sehr gläubige Frau, die sich sehr viel dem Gebet widmete. Sie fastete häufig während des Tages und verbrachte die Nächte in Gebeten. Einmal wurde der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam aus irgendeinem Grund mit Hafsa radiallahu ’anha unzufrieden und sprach gleichzeitig die erste Scheidung aus.
Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu war natürlich sehr darüber entsetzt. Der Engel Dschibrail (Gabriel) ’alaihis salaam kam zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und sagte: „Allah ta’ala wünscht, dass du Hafsa zurücknimmst, da sie häufig fastet und ihre Nächte im Gebet verbringt und Allah ta’ala wünscht es auch wegen ’Umar radiallahu ’anhu.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam nahm sie folglich zurück. Sie starb in Dschamadal-Ula (5. Monat im islamischen Kalender), 45 nach der Auswanderung (Hidschra), im Alter von dreiundsechzig Jahren in Madina.
5. Sainab radiallahu ’anha
Hadhrat Sainab bint Khusaima radiallahu ’anha war die nächste, die der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam heiratete. Es gibt unterschiedliche Berichte über ihre vorherigen Ehemänner. Entsprechend einem Bericht war sie zuerst mit Hadhrat ’Abdullah bin Dschahsch radiallahu ’anhu verheiratet, der in Uhud getötet wurde, wie wir bereits in der Geschichte im Kapitel VII gesehen haben. Entsprechend einem anderen Bericht war sie zuerst mit Tufail bin Harith verheiratet und als sie geschieden wurde von seinem Bruder ’Ubaida bin Harith, der in Badr getötet wurde, geheiratet.
Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam heiratete sie im Monat Ramadan (9. Monat im islamischen Kalender), einunddreißig Monate nach der Auswanderung (Hidschra). Sie lebte mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam für nur acht Monate, da sie in Rabi-ul-Akhir (4. Monat im islamischen Kalender), vier nach der Auswanderung (Hidschra) starb. Hadhrat Sainab radiallahu ’anha und Hadhrat Khadidscha radiallahu ’anha sind die zwei Frauen des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, die während seiner Lebenszeit starben. Alle anderen Frauen lebten noch nach ihm und starben später. Hadhrat Sainab radiallahu ’anha war sehr großzügig gegenüber den Armen und war bekannt als „Ummu-l-Masakin“ (Mutter der Armen), sogar vor Islam.
Nach ihrem Tod heiratete der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam Hadhrat Umm Salama radiallahu ’anha.
6. Umm Salama radiallahu ’anha
Hadhrat Umm Salama radiallahu ’anha war die Tochter von Hadhrat Abu Umajja radiallahu ’anhu. Sie war zuerst zu ihrem Vetter Hadhrat ’Abdullah bin ’Abdul Asad radiallahu ’anhu verheiratet, der als Abu Salama radiallahu ’anhu bekannt ist. Das Paar nahm Islam ganz am Anfang an und wegen der Verfolgung der Quraisch wanderte es nach Äthiopien aus. Ein Sohn wurde ihnen im Exil geboren, der Salama genannt wurde. Nachdem sie von Äthiopien zurückgekehrt waren, wanderte die Familie nach Madina aus.
Hadhrat Umm Salamas radiallahu ’anha Geschichte über ihre Reise nach Madina ist bereits im frühen Teil des Kapitels geschrieben worden. Nachdem sie Madina erreicht hatte, bekam Hadhrat Umm Salama radiallahu ’anha einen anderen Sohn, ’Umar und zwei Töchter, Durra und Sainab radiallahu ’anhum. Hadhrat Abu Salama radiallahu ’anhu war der elfte Mann, der Islam annahm. Er nahm an der Schlacht von Badr, sowie in Uhud teil. Er zog sich eine böse Verletzung in Uhud zu, die lange Zeit nicht heilte.
Er wurde dann vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam in eine Expedition im Safar (2. Monat im islamischen Kalender), vier nach der Auswanderung (Hidschra) geschickt. Als er von der Expedition zurückkam, fing die alte Wunde wieder an, ihm Schwierigkeiten zu machen und schließlich starb er an derselben am achten Dschamada-l-Akhir (6. Monat im islamischen Kalender), vier nach der Auswanderung (Hidschra).
Hadhrat Umm Salama radiallahu ’anha war zu der Zeit schwanger. Sainab wurde ihr geboren, nachdem ihr Ehemann gestorben war. Nachdem sie ihre Wartezeit (’Idda) beendet hatte, bot Abu Bakr radiallahu ’anhu ihr an, sie zu heiraten, aber sie lehnte ab. Später bot der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam an, sie zu heiraten.
Sie sagte: „O Prophet von Allah! Ich habe mehrere Kinder bei mir und ich bin von Natur aus sehr empfindlich. Ich habe keine nahen Verwandten (Wali) hier (um sie um Rat zu fragen).“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte: „Allah ta’ala kümmert sich um deine Kinder und deine Empfindlichkeit. Keiner von deinen Leuten würde die vorgeschlagene Verbindung ablehnen.“ Sie bat dann ihren Sohn Hadhrat Salama radiallahu ’anhu ihr Vertreter zu sein und sie zur Ehe zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu geben. Sie heiratete am Ende vom Schawal (10. Monat im islamischen Kalender), vier nach der Auswanderung (Hidschra).
Sie sagt: „Ich hatte vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam gehört, dass wenn eine Person von einer Katastrophe heimgesucht wird, soll sie dieses Bittgebet rezitieren:
„O Allah! Gib mir Ersatz für diesen Kummer, indem Du mir etwas Besseres gibst, als was ich verloren habe.“
dann würde Allah ta’ala sein Bittgebet annehmen. Ich rezitierte dieses Bittgebet, seit Hadhrat Abu Salamas radiallahu ’anhu Tod, aber ich konnte mir keinen besseren Ehemann als ihn vorstellen, bis Allah ta’ala meine Ehe mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam arrangierte.“
Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha sagt: „Umm Salama radiallahu ’anha war für ihre Schönheit bekannt. Einmal brachte ich es fertig, sie zu sehen. Ich fand sie noch viel schöner, als ich gehört hatte. Ich erwähnte dieses vor Hafsa, die sagte: ‚Meiner Meinung nach, ist sie nicht so schön, wie die Leute sagen.’“
Sie war diejenige von den Frauen des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, die am längsten noch nach ihm lebte. Es war im 59. oder 62. Jahr nach der Auswanderung (Hidschra). Sie war vierundachtzig zu der Zeit als sie starb und demnach war sie neun Jahre vor dem Prophetentum geboren.
Wie bereits gesagt worden ist, heiratete der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sie, nachdem Hadhrat Sainab bint Khusaima radiallahu ’anha starb. Sie lebte folglich im Haus von Hadhrat Sainab radiallahu ’anha. Sie fand in ihrem Haus eine Handmühle, einen Kessel und etwas Gerste in einem irdenen Topf liegen. Sie mahlte etwas Gerste, gab etwas Fett dazu, kochte es und diese Zubereitung servierte sie dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam am allerersten Tag ihrer Ehe.
7. Sainab bint Dschahsch radiallahu ’anha
Sie war die Cousine des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Sie war zuerst vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam in Ehe gegeben worden zu seinem Adoptivsohn Hadhrat Said bin Haritha radiallahu ’anhu. Als Hadhrat Said radiallahu ’anhu sie schied, wurde sie zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam durch Befehl von Allah ta’ala gegeben, wie in Sure Al-Ahzab erwähnt wird. Dieses fand fünf Jahre nach der Auswanderung (Hidschra) statt. Zu dieser Zeit war sie fünfunddreißig. Sie war folglich siebzehn Jahre vor dem Prophetentum geboren.
Sie war immer auf die Tatsache stolz, dass während alle anderen Frauen dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam durch ihre Vormünder gegeben worden waren, es Allah ta’ala selbst war, der dieses für sie Tat. Als Hadhrat Said radiallahu ’anhu sie schied und sie ihre Warteperiode (’Idda) durchgeführt hatte, schickte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ihr einen Heiratsantrag. Sie sagte: „Lass mich meinen Herrn befragen.“ Sie führte die rituelle Waschung (Wudu) durch, macht zwei Rak’a Gebet und betete zu Allah ta’ala: „O Allah! Dein Prophet schlägt vor mich zu heiraten. Wenn ich für diese Ehre geeignet bin, gebe mich ihm dann zur Ehe.“
Allah ta’ala antwortete ihr Bittgebet, indem er den folgenden Vers zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam offenbarte:
„Und da sagtest du zu dem, dem Allah Gnade erwiesen hattest: ‚Behalte deine Frau für dich und fürchte Allah.’ Und du verbargst das, was du in dir hegtest, das, was Allah ans Licht bringen wollte und du fürchtetest die Menschen, während Allah es ist, Den du in Wirklichkeit fürchten sollst. Dann aber, als Said seine eheliche Beziehung mit ihr beendet hatte, verbanden Wir sie ehelich mit dir, damit die Gläubigen in Bezug auf die Frauen ihrer angenommenen Söhne nicht in Verlegenheit gebracht würden, wenn diese ihre ehelichen Beziehungen mit ihnen beendet haben. Und Allahs Befehl muss vollzogen werden.“ (Al-Ahzab 37)
Als sie die gute Nachrichten über diese Enthüllung empfing, warf sie sich vor Allah ta’ala aus Dankbarkeit nieder. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam arrangierte ein großes Fest für diese Eheschließung. Eine Ziege wurde geschlachtet und den Gästen Hammelfleischcurry mit Brot serviert. Leute kamen in Gruppen und wurden bedient, bis alle satt waren.
Hadhrat Sainab radiallahu ’anha hatte ein sehr großes Herz für die Ausgaben im Weg von Allah ta’ala und war sehr fleißig. Sie verdiente, indem sie mit ihren Händen arbeitete und gab ihr ganzes Einkommen als freiwillige Spende aus. Es war über sie, als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam prophezeite: „Meine Frau mit den längsten Armen ist die erste, die mich nach meinem Tod treffen wird.“
Die Frauen meinten, dass damit die körperliche Länge der Arme gemeint war und fingen an, ihre Arme mit einem Stock zu messen. Die Arme von Hadhrat Sauda radiallahu ’anha waren durch das Messen am längsten. Aber als Hadhrat Sainab radiallahu ’anha zuerst starb, wussten die Frauen, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam mit seiner Äußerung gemeint hatte, die Frau die am meisten freiwillig spendete. Sie fastete sehr häufig. Sie starb im zwanzigsten Jahr nach der Auswanderung (Hidschra) und Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu führte das Begräbnis. Sie war fünfzig zu der Zeit ihres Todes.
8. Dschuwairia radiallahu ’anha
Danach hat der Prophet Hadhrat Dschuwairia radiallahu ’anha geheiratet, sie war die Tochter von Harith, dem Oberhaupt vom Stamm Mustaliq. Sie war eine von der großen Anzahl der Gefangenen, die in muslimische Hände nach der Schlacht von Muraisi fielen und sie wurde zu Hadhrat Thaabit bin Qais radiallahu ’anhu gegeben. Vor ihrer Gefangenschaft war sie mit Musafi’ bin Safwaan verheiratet. Hadhrat Thaabit bot an, sie für 360 Dirhams zu befreien.
Sie kam zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und sagte: „O Prophet von Allah! Ich bin die Tochter von Harith, der das Oberhaupt des Stammes ist und du kennst meine Geschichte. Das Lösegeld, das von Thaabit radiallahu ’anhu verlangt wird, ist zu viel für mich. Ich bin gekommen, deine Hilfe in dieser Angelegenheit zu suchen.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam schlug ihr vor: „Soll ich dir einen besseren Vorschlag machen? Das ist, dass ich das Lösegeld bezahle, dich frei mache und dich anschließend heirate.“
Sie war sehr froh und nahm dieses Angebot an. Sie heiratete den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam nach bekannten Aussagen im fünften Jahr nach der Auswanderung (Hidschra) und einige andere sagen im 6. Jahr nach der Auswanderung. Die Sahaba haben danach aus Respekt wegen dem Verwandtschaftsverhältnis des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam mit dem Stamm Mustaliq (Stamm Dschuwairias), alle ihre Sklaven ca. hundert Familien, ungefähr siebenhundert Menschen freigelassen.
Alle Ehen des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam hatten solche vortrefflichen Zweckdienlichkeiten Hadhrat Dschuwairia radiallahu ’anha war sehr hübsch, ihr Gesicht war sehr attraktiv. Es wurde gesagt, dass welcher Blick auf sie fiel, blieb an ihr hängen. Drei Tage, bevor sie in der Schlacht in Gefangenschaft fiel, hatte sie in ihrem Traum den Mond gesehen, der aus Madina heraus kam und in ihren Schoß fiel. Sie sagte: „Als ich gefangen genommen wurde, fing ich an zu hoffen, dass mein Traum wahr werden würde.“
Sie war zwanzig zu der Zeit ihrer Verbindung mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Sie starb im Rabi’u-l-Awal (3. Monat im islamischen Kalender), im fünfzigsten Jahr nach der Auswanderung (Hidschra), in Madina im Alter von 65. Manche haben geschrieben im sechsundfünfzigsten Jahr im Alter von 70 Jahren.
9. Umm Habiba radiallahu ’anha
Hadhrat Umm Habiba radiallahu ’anha war die Tochter von Abu Sufjaan und über ihren Namen gibt es verschiedene Meinungen. Marmala oder manche haben auch Hind gemeint. Sie war zuerst mit ’Ubaidullah bin Dschahsch radiallahu ’anhu verheiratet. Das Paar nahm Islam an und wanderte, aufgrund der Verfolgung der Mekkaner, nach Äthiopien aus. Eines Nachts sah sie im Traum ihren Ehemann, in einer hässlichen und widerwärtigen Form. Am nächsten Tag erfuhr sie, dass er Christ geworden war.
Sie blieb für immer ein Muslim und wurde folglich von ihm getrennt. Sie war jetzt im Exil ganz allein. Aber Allah ta’ala ersetzte ihr bald den Verlust. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam schickte ihr ein Angebot sie zu heiraten, durch den König Negus. Der König sandte zu ihr eine Frau, die Abraha genannt wurde, mit dieser Nachricht. Sie war über diese gute Nachricht so glücklich, dass sie zwei Armbänder und ihren Fußschmuck, die sie trug, aus Freude der Frau gab.
König Negus vertrat den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam in der Hochzeitszeremonie und gab ihr 400 Dinar als ihren Anteil und viele andere Dinge als Brautgabe von ihm selbst und verschenkte an alle diejenigen, die an der Zeremonie anwesend waren, Dinare und gab allen zu Essen. Es gibt Meinungsverschiedenheiten über den Zeitpunkt der Eheschließung. Die Meisten sind der Meinung, dass die Ehe im 7. Jahr stattgefunden hat aber manche meinen im 6. Jahr nach der Auswanderung. In dem bekannten Geschichtsbuch von Hamis steht, das die Eheschließung im 6. Jahr stattfand und sie im 7. Jahr zu ihrem Ehemann ging. Der Negus schickte sie dann nach Madina mit ihrer Mitgift und anderen Geschenken wie Parfüm usw. In manchen Hadith-Büchern steht, dass ihr Vater diese Ehe geschlossen hat, aber das ist nicht richtig, da ihr Vater zu dieser Zeit noch nicht Muslim war. Sie starb vermutlich im Jahre 44 nach der Auswanderung (Hidschra). Aber darüber gibt es viele verschiedene Meinungen: 42., 55. und 50. Jahr nach der Auswanderung.
10. Safia radiallahu ’anha
Hadhrat Safia radiallahu ’anha war die Tochter von Hai, der ein Nachkomme von Hadhrat Harun (Aaron) ’alaihis salaam, der der Bruder von Hadhrat Musa (Moses) ’alaihis salaam war. Sie wurde zuerst zu Salaam bin Mischkam und dann zu Kinana bin abi Huqieq verheiratet. Mit ihm wurde sie zu dieser Zeit verheiratet, als der Krieg von Khaiber anfing. Kinana wurde in der Schlacht getötet und sie wurde von den Muslimen gefangen genommen. Hadhrat Dihja Kalbi radiallahu ’anhu bat um eine Dienerin. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam übergab sie ihm.
In Madina waren zwei jüdische Stämme, Banu Nadir und Banu Quraisa angesiedelt, und sie war die Tochter eines dieser Führer. Deswegen wendeten sich die Sahaba an den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und baten: „Da die jüdischen Stämme sich beleidigt fühlen werden schlagen wir folglich vor, dass du sie als deine eigene Frau nimmst. Da dadurch die Herzen von vielen Leuten beruhigt werden.“
Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam kaufte Hadhrat Safia mit einer angemessenen Summe von Dihja radiallahu ’anhu ab und machte sie frei. Danach heiratete er sie. Sie begann mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu leben, als er den ersten Aufenthalt bei dem Rückzug von Khaibar machte. Am nächsten Morgen sagte er zu den Sahaba: „Jeder soll bringen, was auch immer er zu essen hat.“ Sie holten ihre eigenen Datteln, Käse, Butter, usw. Ein langes ledernes Tuch wurde ausgebreitet und alle saßen ringsumher, um das Essen miteinander zu teilen. Dies war das Fest (Walima) für die Eheschließung.
In einer anderen Überlieferung wird berichtet, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ihr die Auswahl gegeben hat als seine Ehefrau bei ihm zu bleiben oder zu ihrem Stamm zurückzukehren. Sie sagte: „Ich sehnte mich danach bei dir zu sein, während ich eine Jüdin war. Wie kann ich dich jetzt lassen, da ich Muslima bin?“
Dieses deutet vermutlich auf die Tatsache hin, dass sie einmal in ihrem Traum einen Teil des Mondes sah, der in ihren Schoß fiel. Als sie ihren Traum Kanana erwähnte, schlug er sie so stark ins Gesicht, dass sie eine Narbe an ihrem Auge erhielt. Er sagte: „Du scheinst zu wünschen, die Frau des Königs von Jathrib (Madina) zu werden.“
Sie sah nochmals (in ihrem Traum) die Sonne auf ihrer Brust liegen. Als sie dieses zu ihrem Mann erwähnte, sagte er: „Es scheint als ob du die Königin von Jathrib (Madina) werden möchtest.“ Einmal sah sie den Mond in ihrem Schoß und erwähnte das zu ihrem Vater, der gab ihr dann eine Ohrfeige und sagte: „Dein Blick scheint auf den König von Jathrib (Madina) zu gehen.“ Es kann sein, dass sie den Traum mit dem Mond einmal gesehen hat und den Traum zu ihrem Ehemann und Vater erzählt hat, oder sie hat zweimal den Mond im Traum gesehen.
Sie starb im Monat Ramadan (9. Monat im islamischen Kalender), im fünfzigsten Jahr nach der Auswanderung (Hidschra), als sie ungefähr sechzig war. Sie sagte selber: „Ich war nicht einmal siebzehn, als ich den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam heiratete.“
11. Maimuna radiallahu ’anha
Sie war die Tochter von Harith bin Hasan. Ihr ursprünglicher Name war Barra, aber sie wurde später in Maimuna vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam umbenannt. Sie war zuerst mit Abu Raham bin ’Abdul ’Usa verheiratet. Manche Historiker haben dieses berichtet, andere sind der Meinung, dass ihr erster Ehemann einen anderen Namen hatte. Entsprechend einigen Berichten war sie zweimal verheiratet, bevor sie Ummu-l-Mu´minin wurde.
Sie war verwitwet gewesen, als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sie bei Saraf heiratete, ein Platz, der auf seiner Reise nach Mekka), lag. Er war dort unterwegs für die kleine Wallfahrt (’Umra) in Su-l-Qa’da (11. Monat im islamischen Kalender) im siebten Jahr nach der Auswanderung (Hidschra. Er hatte beabsichtigt sie in Mekka nach dem Durchführen der kleinen Wallfahrt (’Umra) zu sich zu nehmen, aber da die Quraisch ihm nicht erlaubten Mekka zu betreten, rief er sie zu sich an dem gleichen Platz, auf seiner Rückreise.
Viele Jahre später starb sie und wurde genau am gleichen Platz im 51. Jahr nach der Auswanderung (Hidschra) begraben (als sie 81 war). Dieses ist eine merkwürdige Übereinstimmung, dass sie an einem bestimmten Platz während einer Reise heiratete, am gleichen Platz auf der Rückreise anfing, mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu leben und am gleichen Platz während einer anderen Reise stirbt und begraben wird.
Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha sagt: „Maimuna war die frommste und die aufmerksamste gegenüber ihren Freunden und Verwandten unter den Frauen des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam.“ Hadhrat Jasied bin Asam radiallahu ’anhu sagt: „Sie wurde entweder gesehen, dass sie das Gebet verrichtete oder mit Hausarbeiten beschäftigt war. Wenn sie keines von beiden tat, war sie beschäftigt, ihre Zähne mit Miswak zu putzen.“
Alle Hadith-Gelehrten (Muhadithin) und Historiker sind sich darüber einig, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam mit diesen 11 Frauen verheiratet war und sie die letzte Frau war, die mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam heiratete. Allerdings gibt es Meinungsunterschiede in der Reihenfolge der Eheschließungen und deshalb gibt es in den Heiratsdaten unterschiedliche Meinungen. Wie wir hier kurz berichtet haben sind zwei Frauen, Hadhrat Khadidscha und Hadhrat Sainab bin Dschahsch radiallahu ’anhuma, vor dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam gestorben und die anderen neun waren nach seinem Tod noch am Leben. Manche Gelehrte meinen jedoch, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam noch eine oder zwei andere Verbindungen eingegangen sei, aber hier sind nur diese geschrieben, auf die alle Hadith-Gelehrten (Muhadithin) und Historiker geeinigt sind
23. Anhang: Die Kinder des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam
Die Historiker und Hadith-Gelehrten (Muhadithin) sind sich darüber einig, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam vier Töchter gehabt hat. Deren Forschungen haben ergeben, dass die erste der Mädchen Hadhrat Sainab war, danach Hadhrat Ruquaia, dann Hadhrat Umm Kulthum und Hadhrat Fatima radiallahu ’anhuma. Über die Söhne gibt es viele verschiedene Meinungen. Der Grund dafür ist, dass alle Söhne in ihrer Kindheit gestorben sind und zu dieser Zeit gab es in dem arabischen Land keine Gewohnheit die Geschichte niederzuschreiben und die Sahaba waren zu dieser Zeit zu gering, um diese Dinge aufzuschreiben, aufzubewahren und in ihrer Erinnerung zu behalten. Die überwiegenden Ergebnisse der Forschung ergeben, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam drei Söhne gehabt hat: Hadhrat Qasim, Hadhrat ’Abdullah und Hadhrat Ibrahim. Manche sind der Meinung, dass sein vierter Sohn Hadhat Tajjib und der fünfte Hadhrat Taahir war. Somit sind es fünf Söhne. Manche sagen das Hadhrat Tajjib und Hadhrat Taahir der Name von ein und demselben Sohn war und demnach sind es vier Söhne. ’Abdullah, der zweite Sohn, wurde Tajjib und Taahir gerufen. Und so sind es drei Söhne. Manche haben noch zwei Söhne genannt, Hadhrat Mutajjib und Hadhrat Mutaahir und geschrieben, dass Hadhrat Tajjib und Hadhrat Mutajjib als Zwillinge geboren sind und Hadhrat Taahir und Hadhrat Mutaahir auch als Zwillinge geboren sind, und auf diese Weise sind es sieben Söhne. Die Mehrheit ist der Meinung, dass es drei Söhne waren. Alle Kinder, außer Hadhrat Ibrahim sind von Hadhrat Khadidscha geboren.
Von den Söhnen wurde Hadhrat Qasim als erster geboren, aber es gibt unterschiedliche Meinungen darüber ob Hadhrat Sainab älter oder jünger war als er. Hadhrat Qasim starb in seiner Kindheit. Die meisten sind der Meinung, dass er im Alter von zwei Jahren starb. Manche meinen auch etwas vor zwei Jahre oder etwas nach zwei Jahren. Der zweite Sohn Hadhrat ’Abdullah ist nach dem Prophetentum geboren und aus diesem Grund war sein Name auch Tajjib oder Taahir, er starb in seiner Kindheit. Nach seinem Tod oder manche meinen auch nach dem Tod von Hadhrat Qasim, freuten sich die Quraisch, dass nun die Nachkommenschaft abgebrochen war. Es war zu dieser Gelegenheit, dass Sure Al-Kauthar von Allah ta’ala offenbart wurde:
„Wahrlich, Wir haben dir die Überfülle gegeben. Darum bete zu deinem Herrn und schlachte (Opfertiere). Wahrlich, der dich hasst, ist es, der (vom Segen der Nachkommenschaft) abgeschnitten ist.“ (Al-Kauthar 1-3)
und dadurch hat Allah Antwort gegeben. Sogar heute noch, nach mehr als dreizehnhundert Jahren gibt es Millionen, die stolz sind, mit ihm in Liebe und Hingabe verbunden zu sein.
Ibrahim, der dritte Sohn und das letzte Kind, wurde in Madina im achten Jahr nach der Auswanderung (Hidschra) geboren. Die Sklavin des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, Maaria gebar ihn. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam führte am siebten Tag nach seiner Geburt die ’Aqiqa durch. Zwei Lämmer wurden geschlachtet, der Kopf des Kindes wurde von Hadhrat Abu Hind Bajadi radiallahu ’anhu rasiert, das Gewicht seiner Haar wurde in Silber aufgewogen und in freiwillige Almosen (Sadaqa) ausgegeben und das Haar wurde begraben.
Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte: „Ich nenne mein Kind nach dem Namen meines Vorvaters Ibrahim (Abraham) ’alaihis salaam.“ Dieser Sohn starb am zehnten Rabi’u-l-Awal (3. Monat im islamischen Kalender) im Jahre zehn nach der Auswanderung (Hidschra), als er nur 16 Monate alt war. Manche sind auch der Meinung, dass er 18 Monate war. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam erwähnte dann: „Allah ta’ala hat eine Amme im Paradieses (Dschanna) ernannt, ihn zu stillen.“
1. Sainab radiallahu ’anha
Sie war die älteste Tochter des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und wurde im fünften Jahr seiner ersten Ehe geboren, als er 30 war. Sie nahm Islam an und heiratete ihren Vetter Abul ’Aas bin Rabi’ radiallahu ’anhu. Die Geschichte ihrer Auswanderung (Hidschra) nach Madina und wie sie dabei durch die Quraisch verwundet wurde, ist bereits im frühen Teil dieses Kapitels berichtet worden. Sie litt lange unter dieser Wunde und schließlich starb sie daran, zu Beginn des achten Jahres nach der Auswanderung (Hidschra).
Ihr Ehemann nahm im 6. oder 8. Jahr nach der Auswanderung (Hidschra) auch Islam an, kam auch nach Madina und sie blieb mit ihm verheiratet. Sie hatte einen Sohn ’Ali radiallahu ’anhu und eine Tochter Umama radiallahu ’anha. ’Ali radiallahu ’anhu starb noch während der Lebenszeit des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Dieser gleiche ’Ali radiallahu ’anhu war es, der mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam bei seinem triumphalen Einzug in Mekka zusammen auf dem Rücken eines Kamels saß.
Wir lesen häufig in Ahadith über ein kleines Mädchen, das auf dem Rücken des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam ritt, während er sich im Gebet nieder warf; dieses war Umama radiallahu ’anha, Sainabs radiallahu ’anha Tochter. Sie lebte lang, nach dem Tod des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. ’Ali radiallahu ’anhu heiratete sie nach dem Tod von seiner ersten Frau Hadhrat Fatima radiallahu ’anha.
Es wird gesagt, dass Fatima radiallahu ’anha zu der Zeit ihres Todes einen Wunsch nach dieser Verbindung ausgedrückt hatte. Umama hatte keine Kinder von ’Ali radiallahu ’anhu. Nachdem Hadhrat ’Ali radiallahu ’anhu starb, heiratete Hadhrat Mughira bin Naufal radiallahu ’anhu sie, von ihm hatte sie vermutlich einen Sohn namens Jahja. Sie starb im 50. Jahr nach der Auswanderung (Hidschra).
2. Ruqaia radiallahu ’anha
Sie war drei Jahre nach der Geburt von Hadhrat Sainab radiallahu ’anha geboren, als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam 33 war. Manche behaupten auch, das Hadhrat Ruqaia älter als Sainab war. Aber richtig ist, dass sie jünger als Sainab war. Sie wurde zu ’Utba, Sohn von Abu Lahab, dem Onkel des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam verheiratet, aber hatte noch nicht das Leben mit ihm angefangen, als Sure Al-Masad offenbart wurde. Abu Lahab rief seine Söhne ’Utba und ’Utaiba (der mit Umm Kulthum, einer anderen Tochter des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam verheiratet war) und sagte zu ihnen: „Wenn ihr nicht den beiden Töchtern von Mohammed die Scheidung gebt, will ich eure Gesichter nicht mehr sehen.“
Sie schieden ihre Frauen. Diese beiden Eheschließungen hatten in ihrer Kindheit stattgefunden, aus diesem Grund lebten sie noch nicht mit ihren Ehemännern. Später nach dem Fall von Mekka nahm ’Utba radiallahu ’anhu Islam an. Er hatte seiner Frau sowieso die Scheidung gegeben. Hadhrat Ruqaia radiallahu’ anha war schon lange mit ’Uthman radiallahu ’anhu verheiratet. Das Paar wanderte zweimal nach Äthiopien aus, wie wir bereits im Kapitel I gesehen haben.
Seitdem der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam den Sahaba verkündet hatte, dass er Allahs ta’ala Befehl für die Auswanderung (Hidschra) nach Madina jederzeit erwartete, begannen sie noch vor ihn nach Madina auszuwandern. Die beiden waren auch vorher ausgewandert, bevor Mohammed sallallahu ’alaihi wassallam die Stadt erreichte.
Zu der Zeit von Badr war Ruqaia radiallahu ’anha krank (sie starb später an dieser Krankheit). ’Uthman radiallahu ’anhu wurde folglich vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam gebeten, in Madina zu bleiben und sich um sie zu kümmern. Die Nachricht über den Sieg in Badr erreichte Madina, als die Leute von Ruqaias radiallahu ’anha Begräbnis zurückkamen. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam war folglich nicht anwesend an ihrer Beerdigung.
Ein Sohn wurde von Hadhrat Ruqaia radiallahu ’anha in Äthiopien geboren. Er wurde ’Abdullah genannt und überlebte seine Mutter, starb aber im vierten Jahr nach der Auswanderung (Hidschra), als er sechs Jahre alt war. Manche sind auch der Meinung, dass er 1 Jahr vor seiner Mutter gestorben sei.
3. Umm Kulthum radiallahu ’anha
Sie ist die dritte Tochter des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Hier gibt es unterschiedliche Meinungen, ob Umm Kulthum oder Fatima radiallahu ’anhuma die ältere von beiden war. Aber die meistens sind der Meinung, dass Umm Kulthum radiallahu ’anha älter war. Sie wurde als erstes mit ’Utaiba, Sohn von Abu Lahab, verheiratet, hatte aber noch nicht begonnen mit ihm zu leben, als ’Utaiba sie nach der Offenbarung der Sure Al-Masad schied, wie bereits erwähnt worden ist. Nachdem er sie geschieden hatte, kam ’Utaiba zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und verwendete die unverschämtesten Wörter gegen ihn.
Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam verfluchte ihn, indem er betete: „O Allah! Schicke einen von deinen Hunden, um ihn zu bestrafen.“ Abu Talib, der auch nicht Islam angenommen hatte, war durch diesen Fluch alarmiert und sagte zu ’Utaiba: „Du hast jetzt keinen Ausweg.“
Als ’Utaiba Abu Lahab einmal in einer Karawane begleitete, die nach Syrien ging, sagte Abu Lahab trotz seiner Feindlichkeit zu Mohammed zu den Leuten: „Ich habe vor dem Fluch Mohammeds Angst. Jeder sollte sehr auf meinen Sohn Acht geben.“
Sie mussten an einem Platz lagern, der von Löwen bewohnt wurde. Die Leute stapelten ihr ganzes Gepäck übereinander, damit ’Utaiba auf dem Stapel schlafen konnte, während der Rest der Leute um den Stapel schliefen. Ein Löwe kam nachts; er roch alle Leute, die rings um den Stapel schliefen. Dann sprang er über die Schlafenden und erreichte ’Utaiba. Der stieß einen Schrei aus, aber unterdessen hatte der Löwe seinen Kopf vom Körper getrennt. Manche Historiker haben geschrieben, dass er Muslim geworden war und diese Geschichte mit seinem Bruder passiert war. Aber auf jeden Fall ist diese lehrreiche Geschichte mit einem der ersten Ehemänner von Ruqaia und Umm Kulthum radiallahu ’anhuma passiert.
Es ist sehr notwendig, dass wir vermeiden, die Leute zu beleidigen, die nahe bei Allah ta’ala sind. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam hat über Allah ta’ala berichtet, dass er sagte: „Ich gebe eine Herausforderung zum Krieg zu einen, der meine Freunde beleidigt.“
Nach dem Tod von Hadhrat Ruqaia radiallahu ’anha wurde Umm Kulthum radiallahu ’anha auch zu Hadhrat ’Uthman radiallahu ’anhu im Rabi’u-l-Awal (3. Monat im islamischen Kalender), drei nach der Auswanderung (Hidschra) verheiratet. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte: „Ich habe Umm Kulthum auf Befehl Allahs mit ’Uthman ta’ala verheiratet.“ In manchen Erzählungen heißt es auch, dass beide Töchter durch Befehl Allahs zu ’Uthman radiallahu ’anhu gegeben worden sind.
Mit ihrem Ersten Ehemann hatte Hadhrat Umm Kulthum radiallahu ’anha sowieso nicht zusammengelebt und auch von ’Uthman hat sie keine Kinder gehabt. Sie starb im Scha’ban (8. Monat im islamischen Kalender), neun nach der Auswanderung (Hidschra). Nach ihrem Tod wird der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam berichtet, erwähnt zu haben: „Selbst wenn ich hundert Töchter gehabt hätte, würde ich sie ’Uthman radiallahu ’anhu (alle eine nach der anderen) zur Ehe geben, wenn eine gestorben wäre.“
4. Fatima radiallahu ’anha
Hadhrat Fatima radiallahu ’anha, die vierte und jüngste Tochter des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und der „Kopf der Frauen im Paradies (Dschanna)“ wurde im ersten Jahr, nachdem der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam seine Berufung bekommen hatte, geboren, als er 41 war. Manche meinen auch, dass sie 5 Jahre vor dem Prophetentum geboren sei, als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam 35 Jahre alt war. Es wird gesagt, dass der Name Fatima (bedeutet: geschützt vor dem Feuer) wurde von Allah ta’ala offenbart oder ins Herz eingegeben. Sie wurde zu ’Ali radiallahu ’anhu im zweiten Jahr nach der Auswanderung (Hidschra) im Muhaurram oder Safar, Radschab oder Ramadan (1. oder 2., 7. oder 9. Monat im islamischen Kalender) verheiratet und sie fing an, siebeneinhalb Monate später mit ihm zu leben. Auch diese Eheschließung hat durch einen Befehl von Allah stattgefunden. Sie war 15 Jahre und 5 Monate. Dadurch wird bestätigt, dass sie geboren war als der Prophet 41 Jahre alt war und ’Ali radiallahu ’anhu war 21 Jahre und 5 Monate oder 24 Jahre und 1 ½ Monate zu der Zeit ihrer Eheschließung.
Von allen Töchtern war sie die, die am meisten vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam geliebt wurde; wenn immer er zu einer Reise aufbrach, war sie die Letzte, von der er sich trennte und die Erste, die er traf, wenn er nach Hause zurückkam. Als ’Ali radiallahu ’anhu beabsichtigte, Abu Dschahls Tochter zu heiraten, grämte sie sich sehr und drückte ihr Leid dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam gegenüber aus.
Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte zu ’Ali radiallahu ’anhu: „Fatima ist ein Teil meines Körpers. Worüber auch immer sie sich Sorgen macht, macht mir auch Sorgen.“ ’Ali radiallahu ’anhu gab die Idee, eine zweite Verbindung während ihrer Lebenszeit einzugehen, auf. Nach ihrem Tod heiratete er ihre Nichte Umama radiallahu ’anha, wie wir bereits in den vorigen Seiten gesehen haben.
Es war ungefähr sechs Monate nach dem Tod des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, das Fatima radiallahu ’anha erkrankte. Eines Tages sagte sie zu ihrer Dienerin: „Ich möchte ein Bad nehmen. Bereite mir etwas Wasser vor.“ Sie nahm ein Bad und wechselte ihre Kleidung. Sie sagte: „Stellt mein Bett in die Mitte des Zimmers.“ Sie bestieg das Bett und legte sich mit ihrem Gesicht in die Gebetsrichtung (Kibla) und ihre rechte Hand unter ihre rechte Wange und sagte: „Ich werde jetzt sterben.“ Im nächsten Moment war sie nicht mehr.
Die Nachkommenschaft des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam ist durch sie gelaufen und wird bis zum Jüngsten Tag (Jaumu-l-Qijama) durch sie weiterlaufen. Sie hatte sechs Kinder, drei Söhne und drei Töchter. Als erstes Hasan radiallahu ’anhu der im 2. Jahr ihrer Eheschließung geboren wurde, Husain radiallahu ’anhu wurde im dritten Jahr ihrer Ehe, d.h. im Jahre vier nach der Auswanderung, geboren. Muhasan radiallahu ’anhu, der dritte Sohn, starb in seiner Kindheit.
Ruqaia, ihre erste Tochter, starb in ihrer Kindheit und ist folglich nicht besonders in der Geschichte erwähnt worden. Ihre zweite Tochter Umm Kulthum radiallahu ’anha heiratete zuerst Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu und bekam einen Sohn Said radiallahu ’anhu und eine Tochter Ruqaia radiallahu ’anha. Nach dem Tod von Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu heiratete Umm Kulthum radiallahu ’anha ’Aun bin Dscha’far radiallahu ’anhu, hatte aber keine Kinder von ihm. Nach seinem Tod, heiratete sein Bruder Mohammed bin Dscha’far radiallahu ’anhu sie. Eine Tochter wurde ihr geboren, die aber in ihrer Kindheit starb.
Mohammed radiallahu ’anhu starb zu ihrer Lebenszeit und sie heiratete den dritten Bruder, ’Abdullah bin Dscha’far radiallahu ’anhu, mit dem sie keine Kinder hatte. Sie starb als ’Abdullahs radiallahu ’anhu Frau. Ihr Sohn Said radiallahu ’anhu starb auch am gleichen Tag und beide wurden gleichzeitig beerdigt. Deswegen ist die Nachkommenschaft von ihr nicht weitergelaufen. ’Abdullah, ’Aun und Mohammed radiallahu ’anhum sind bereits als Söhne von Dscha’far radiallahu ’anhu und Neffen von ’Ali radiallahu ’anhu in Kapitel VI erwähnt worden.
Sainab, Fatimas radiallahu ’anha dritte Tochter, heiratete ’Abdullah bin Dscha’far radiallahu ’anhu und zwei Söhne, ’Abdullah und ’Aun hatte sie von ihm. Sie starb als Frau von ’Abdullah bin Dscha’far. Es war nach ihrem Tod, dass er ihre Schwester Umm Kulthum radiallahu ’anha heiratete. Diese Kinder sind von Fatima.’Ali radiallahu ’anhu hatte viele Kinder von seinen Frauen nach Fatima radiallahu ’anha. Es wird angegeben, dass er 32 Kinder, 16 Jungen und 16 Mädchen, hatte. Hasan radiallahu ’anhu hatte 15 Söhne und acht Töchter, während Husain radiallahu ’anhu der Vater von sechs Söhnen und drei Töchtern war.
„Möge Allah ta’ala, der Höchste mit ihnen zufrieden sein. Möge Allah ta’ala sie alle zufrieden machen und uns als ihre Nachfolger rechtleiten. Und Allah weiß es besser und sein Wissen ist komplett.“ (Hamis, Asadu-l-Gaba und Talqi)
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