Abu Ubaidah (رضي الله عنه)
Abu Ubaidah-bin-Jarrah (رضي الله عنه), der zu den Ashura Mubbasharah gehörte, den gesegneten zehn Gefährten, die der Prophet (ﷺ) über ihren Eintritt ins Paradies freute.
- Der Prophet (ﷺ) sagte: „Jede Nation hat einen vertrauenswürdigen Mann, und der vertrauenswürdige Mann dieser (muslimischen) Nation ist Abu Ubaidah.“
- Abu Ubaidah (رضي الله عنه) wurde als großer, dünner, leicht bärtiger Mann mit zwei gebrochenen Zähnen beschrieben, um den alle Muslime beneideten, da sie gebrochen wurden, um dem Propheten zu helfen (ﷺ). Während der Schlacht von Uhud wurde der Prophet (ﷺ) vom Feind heftig angegriffen und zwei Glieder des von ihm getragenen Helms wurden tief in seinen Kopf (oder sein Gesicht) geschlagen. Abu Ubaidah rannte, um ihm zu helfen, und fing an, die Glieder mit den Zähnen herauszuziehen. Als einer der Links aus war, hatte er einen seiner Zähne verloren. Ohne sich darum zu kümmern, benutzte er erneut seine Zähne, um auch das andere Glied herauszuziehen. Es gelang ihm auch, diesen herauszunehmen, aber er musste bei der Anstrengung einen weiteren Zahn verlieren. In diesem Prozess vermischte sich sein Blut mit dem Blut des Propheten.
- Während des Kalifats von Umar (رضي الله عنه) ersetzte Abu Ubaidah (رضي الله عنه) Khalid-bin-Waleed als Kommandeur der Muslime während des syrischen Feldzugs.
- Als Syrien von der Pest heimgesucht wurde, die vielen Sahaabah (رضي الله عنهم) das Leben gekostet hatte, schrieb Kalif Umar (رضي الله عنه) sofort den folgenden Brief an Abu Ubaidah (رضي الله عنه): „Assalamu alykum, ich habe eine schwere Bedürfnis, für das ich von Angesicht zu Angesicht mit Ihnen sprechen muss. Aus diesem Grund betone ich, dass Sie in dem Moment, in dem Sie diesen Brief in die Hand nehmen, ohne ihn auch nur abzulegen, sofort zu mir kommen müssen. “ Abu Ubaidah (رضي الله عنه) war ein Mann, der sein Leben im Gehorsam seiner Ältesten lebte. Aber in dem Moment, als er diesen Brief las, lächelte er und verstand genau, was Umars (رضي الله عنه) dringendes Bedürfnis war, ihn zu sehen. Umar (رضي الله عنه) wollte nur, dass er das von der Pest betroffene Gebiet verlässt und sicher nach Medina zurückkehrt. Abu Ubaidah (رضي الله عنه) wandte sich an seine Gefährten und sagte:„Ich weiß, was unser Ameer braucht. Er wünscht sich, dass jemand überlebt, der nicht überleben wird. “
- Sofort schrieb er die folgende Antwort an Umar (رضي الله عنه). „Ich weiß genau, warum Sie mich zurückrufen. Zu dieser besonderen Zeit sitze ich unter solchen Menschen in der muslimischen Armee, mit denen ich mich wohl fühle. Daher möchte ich sie nicht verlassen und zurückkehren, bis Allah Ta’ala über unser Schicksal entscheidet. Ich bitte Sie, mich von Ihrem Befehl zu entschuldigen und mir zu erlauben, bei der Armee zu bleiben. “ Als Umar (رضي الله عنه) den Brief las, traten ihm Tränen in die Augen. Die Menschen um ihn herum bemerkten dies und fragten: “Ameerul Mu’mineen, hat Sie die Nachricht von Abu Ubaidahs Tod erreicht?” Umar (رضي الله عنه) antwortete: “Nein, es ist noch nicht passiert, aber es scheint, dass es bald passieren wird.” Danach schrieb Umar (رضي الله عنه) einen weiteren Brief,„Assalamu alykum, der Ort, an dem du die Menschen gehalten hast, ist ein sehr niedriges Land. Bring sie zu höheren Orten, wo die Luft klar ist. “
- Abu Musa Ashari (رضي الله عنه) sagt, als dieser Brief Abu Ubaidah erreichte, rief er mich an und las den Brief von Ameerul Mumineen vor. Dann bat er mich, nach einem geeigneten Ort für die muslimische Armee zu suchen. Er gab weiter an, dass er vor dem Ausgehen zuerst nach Hause ging, um seine von der Pest betroffene Frau zu finden. Er ging schnell zurück und erwähnte dies Abu Ubaidah (رضي الله عنه), der sein Kamel bestiegen hatte, um nach einem geeigneten Ort zu suchen, als es entdeckt wurde. Abu Ubaidah (رضي الله عنه) war ebenfalls von der Pest betroffen. Kurz nachdem sich sein Zustand verschlechterte und er auch in der Nähe von Fahl starb.
- Dieser Vorfall ereignete sich im Jahr 17 n. Chr., Als Abu Ubaidah (رضي الله عنه) 58 Jahre alt war. Muadh bin Jabal (رضي الله عنه) führte seine Janaza Salah (Trauergebet) durch. Das Grab von Abu Ubaidah (رضي الله عنه) befindet sich in einem kleinen Raum neben der Masjid. Wenn Sie aus der Masjid herauskommen, werden Sie auf der rechten Seite einen großen Friedhof bemerken. Die Einheimischen erwähnten, dass auf diesem Friedhof viele Sahabah und Shuhadaa begraben sind, die bei dieser Pest den Märtyrertod erlitten haben.
Die Ambar-Expedition
Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam schickte eine Expedition von dreihundert Männern in Richtung Küste, unter dem Befehl von Hadhrat Abu ’Ubaida radiallahu ’anhu im Monat Radschab (7. Monat im islamischen Kalender), im 8. Jahr nach der Auswanderung (Hidschra). Er gab ihnen einen Sack voll Datteln als ihren Proviant mit. Sie waren kaum fünfzehn Tage unterwegs gewesen, als diese Zuteilung knapp wurde. Um das Truppenkontingent mit Nahrung zu versehen, fing Hadhrat Qais radiallahu ’anhu an von seinen eigenen Männern täglich drei Kamele abzukaufen, mit dem Versprechung nach der Rückkehr nach Madina die Kamele zu bezahlen, um den Kämpfern (Mudschahiddin) Essen zu geben. Am dritten Tag verbot der Anführer (Amir) das Schlachten der Kamele, da die Truppe ihrer Transportmittel beraubt würde und das die Rückreise erschweren würde. Alle Datteln, die jede Person noch bei sich hatte sammelte er in einem Sack. Dann gab er täglich zu jedem Mann eine Dattel als seine Tagesration. Die Sahaba haben diese Dattel gelutscht und Wasser getrunken. Das hört sich leicht an, aber in der Zeit von Krieg, in der man Kraft braucht, von einer Dattel den ganzen Tag zu leben ist eine tapfere Sache. Als Hadhrat Dschaabir radiallahu ’anhu nach dem Tod des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, diese Geschichte zu den Leuten berichtete, erkundigte sich einer seiner Schüler: „Wie konntet ihr es schaffen von nur einer Dattel am Tag zu leben?“
Er antwortete: „Den Wert von dieser einen Dattel erkannten wir dann, als der vollständige Vorrat erschöpft war. Wir waren dabei zu verhungern. Dann pflückten wir trockene Baumblätter und befeuchteten sie mit Wasser und aßen sie.“ In der Not ist man zu allem fähig. Aber Allah ta’ala bringt immer eine Erleichterung nach jeder Härte. Ein großer Fisch, der als „Ambar“ bekannt ist, wurde aus dem Meer für sie herausgeworfen. Der Fisch war so groß, dass sie von ihm achtzehn Tage lang lebten. Sie füllten auch ihre Ledertaschen mit dem restlichen Teil, welches ihnen bis Madina reichte. Als diese Geschichte zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam berichtet wurde, sagte er: „Dieser Fisch war Versorgung von Allah ta’ala, der zu euch geschickt worden war.“
Anmerkung: Schwierigkeiten und Härten sind notwendig in dieser Welt und besonders bestimmt für die Freunde von Allah ta’ala. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte: „Die härtesten Prüfungen in dieser Welt sind für die Propheten, dann für die, die nahe bei ihnen sind und dann für die, die besser sind als der Rest. Die Prüfung einer Person hängt von seiner religiösen Lage ab und nach jeder Härte schenkt Allah ta’ala Trost und Erleichterung durch seine Gnade und Barmherzigkeit. Siehe, wie viel unsere Vorfahren im Islam im Weg von Allah ta’ala erlitten haben und das alles wegen der Religion. Im Dienst der richtigen Religion, die uns heute unter unseren Händen zerrinnt, mussten diese Leute von Baumblättern leben, Hunger leiden und Blut vergießen, doch trotzdem hielten sie daran fest den Islam zu verbreitet, den wir jetzt nicht einmal erhalten können.
Abu ’Ubaida radiallahu ’anhu trinkt Blut
Während der Schlacht von Uhud, als auf einmal zwei von den Bügeln seines Schutzhelms, den er trug, tief im Kopf (oder im Gesicht) des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam steckten, liefen Abu Bakr radiallahu ’anhu und Abu ’Ubaida radiallahu ’anhu, um ihm zu helfen. Abu ’Ubaida radiallahu ’anhu fing an, die Bügel mit seinen Zähnen heraus zu ziehen. Bis eins der Bügel heraus war, hatte er einen seiner Zähne verloren. Ohne sich um dieses zu kümmern, benutzte er wieder seine Zähne, um den anderen Bügel heraus zu ziehen.
Es gelang ihm, auch diesen heraus zu nehmen, aber er verlor einen anderen Zahn dabei. Als die Bügel herausgezogen wurden, fing der Propheten sallallahu ’alaihi wassallam an zu bluten. Malik bin Sinaan radiallahu ’anhu, der Vater von Abu Sa’id Khudri radiallahu ’anhu, leckte das Blut mit seinen Lippen und schluckte es. Daraufhin erwähnte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Das Feuer der Hölle (Dschahannam) kann nicht die Person berühren, dessen Blut mit meinem Blut gemischt ist.“ (Quratu-l-’Ujun)