Die Geschichte von ’Abdullah bin Dscha’far


Hadhrat Dscha’far Tajjaar radiallahu ’anhu ist ein Vetter des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und der Bruder von Hadhrat ’Ali radiallahu ’anhu. Seine gesamte Familie ist für ihre Großherzigkeit, Großzügigkeit, Tapferkeit und Heldenmut berühmt, aber Hadhrat Dscha’far radiallahu ’anhu hatte eine spezielle Liebe für die Armen, er mischte und verband sich oft mit ihnen. Während der Zeit der Verfolgung durch die Quraisch wanderte er mit den anderen Muslimen nach Abessinien aus, die ihnen sogar bis dorthin folgten. Dort war er der Wortführer, der erfolgreich die Emigranten vor dem Gericht des Negus verteidigte. Diese Geschichte wurde bereits in Kapitel I berichtet.

Nachdem er von Abessinien zurückgekehrt war, wanderte er nach Madina aus und wurde in dem Kampf von Muta Märtyrer. Nach dem Empfang der Nachricht über seinen Tod, ging der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam zu seinem Haus, um seine Familie zu trösten. Er rief seine Söhne, ’Abdullah, ’Aun und Mohammed radiallahu ’anhum, die noch Kinder waren, zu sich, legte seine Hand auf ihre Köpfe und segnete sie mit seinem Gebet. Alle seine Söhne kamen nach ihrem Vater, aber Hadhrat ’Abdullah radiallahu ’anhu war so großzügig und großherzig, dass die Leute ihn „Qutbus Sakha“ (das Oberhaupt der Großzügigen) nannten. Er gelobte den Treueschwur zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, als er kaum sieben Jahre alt war. Einmal bat ihn eine Person, das er seinen Onkel Hadhrat ’Ali radiallahu ’anhu bitten sollte, für ihn vorzusprechen. Wegen dieser Vorsprache wurde seine Angelegenheit erledigt. Die Person schickte danach an Hadhrat ’Abdullah radiallahu ’anhu viertausend Dirhams als Geschenk, aber er brachte den vollständigen Betrag zurück und sagte: „Wir verkaufen unsere guten Taten nicht.“

Bei einer anderen Gelegenheit schickte jemand ihm zwei tausend Dirhams als Geschenk und er spendete alles sofort in Almosen (Sadaqa). Einmal passierte es einem Händler, dass er eine große Menge Zucker zum Verkauf in dem Markt brachte, aber zu der Zeit gab es keine Nachfrage nach diesem Gebrauchsgut und dieses machte ihn sehr viel Sorgen. Hadhrat ’Abdullah radiallahu ’anhu kaufte die vollständige Ware durch seine Bediensteten und verteilte es (frei) unter den Leuten. Er diente immer als Gastgeber für die Leute seines Stammes, wenn diese während der Nacht in der Stadt ankamen. Dann erfüllte er alle ihre Bedürfnisse, Essen, Trinken usw. (Asaba)

Hadhrat Subair radiallahu ’anhu, bevor er in seine letzte Schlacht zog, nahm seinen Sohn Hadhrat ’Abdullah radiallahu ’anhu zur Seite und vertraute ihm an, dass er eine Vorahnung habe, dass er in diesem Kampf sterben werde. Er machte Hadhrat ’Abdullah radiallahu ’anhu zuständig alle seine Schulden zu bezahlen. Er warnte weiter seinen Sohn, dass er seinen Meister ersuchen sollte, wenn er dabei irgendeine Schwierigkeit haben sollte. Sein Sohn, ein wenig verwirrt, erkundigt sich, wer sein Meister sei. „Allah“, antwortete Hadhrat Subair radiallahu ’anhu. Am gleichen Tag traf er sein Schicksal.

Als Hadhrat ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu die Konten seines Vaters überprüfte, entdeckte er Schulden, die nicht weniger als zwei Millionen Dirhams betrugen. Da er den Ruf hatte, so ehrlich und vertrauenswürdig zu sein, wie kaum jemand anderer, strömten die Leute zu ihm, um ihr Geld zum Aufbewahren zu ihm zu bringen. Er sprach jedes Mal zu ihnen: „Liebe Brüder, ich besitze keinen Platz, um eure Gelder sicher aufzubewahren. Ich betrachte es als ein Darlehen an mich und ihr könnt dasselbe zurücknehmen, wenn ihr es wünscht.“ Er hat dann das Geld an die Armen und die Bedürftigen ausgegeben.

Nach und nach bezahlte Hadhrat ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu alle Schulden seines Vaters. Er sagt: „Wenn immer ich auf Schwierigkeiten stieß, betete ich (zu Allah ta’ala) – o Meister von Subair, helfe mir – und die Schwierigkeit wurde gelöscht.“

Er berichtet ein Ereignis mit Hadhrat ’Abdullah bin Dscha’far radiallahu ’anhu. ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu: „Ich finde in der Abrechnung meines Vaters, das du ihm eine Million Dirham schuldest.“ ’Abdullah bin Dscha’far radiallahu ’anhu: „In Ordnung. Du kannst das Geld haben, wenn du willst.“

Nachdem er die Konten noch einmal überprüft hatte, fand er jedoch, dass es ein Fehler war und tatsächlich schuldete sein Vater dieses viele Geld Hadhrat ’Abdullah bin Dscha’far radiallahu ’anhu. Er ging folglich wieder zu ihm. ’Abdullah ibn Subair radiallahu ’anhu: „Entschuldige mich. Es war mein Fehler. Tatsächlich schuldet mein Vater dir das viele Geld. ’Abdullah bin Dscha’far radiallahu ’anhu: „Wenn das der Fall ist, erlasse ich die Schulden.“ ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu: „Nein, ich muss es zahlen.“

’Abdullah bin Dscha’far radiallahu ’anhu: „In Ordnung. Du kannst, wenn es dich zufrieden macht, zahlen.“ ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu: „Würdest du etwas Land anstatt dessen akzeptieren? Ich habe viele Landstücke als Anteil der Beute empfangen.“ ’Abdullah bin Dscha’far radiallahu ’anhu: „Ja, wenn es dir Recht ist.“

’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu sagte: „Ich übergab ihm ein Stück wasserloses Land. Er nahm dieses sofort an. Dann bat er seinen Sklaven zu gehen und sein Gebetstuch auf diesem Land auszubreiten. Sein Sklave tat das sofort und ’Abdullah bin Dscha’far ging dann, verrichtete zwei Rak’a Gebet und verbrachte eine lange Zeit in Niederwerfung (Sadschda). Nach Beendigung des Gebets, zeigte er auf einen bestimmten Punkt zu seinem Sklaven und befahl ihn, an diesem bestimmten Platz zu graben. Nach ein wenig graben strömte Wasser aus der Grube heraus.“ (Asadu-l-Gaba)

Anmerkung: Die Qualitäten der Sahaba, die in diesem Kapitel erwähnt wurden, waren ein Teil ihres täglichen Lebens. Tatsächlich galten solche Begebenheiten nicht als ungewöhnlich.