Husaifa radiallahu ’anhu geht zum Spionieren
Husaifa radiallahu ’anhu erzählt: „Im Kampf von Khandaq standen wir einer großen Armee von Feinden gegenüber, einschließlich Ungläubige von Mekka und anderen solchen Gruppen, die bereit waren uns anzugreifen. Zur gleichen Zeit, bereiteten sich die Juden von Banu Quraisah darauf vor, uns in den Rücken zu fallen und wir befürchteten, dass sie unsere Häuser und Familien plündern würden, weil alle von uns außerhalb waren, um Madina vor den Angreifern zu verteidigen. Die Heuchler fingen an, Erlaubnis vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu nehmen, um zurück nach Madina zu gehen, mit dem Vorwand das ihre Hauser unbeaufsichtigt seien. Er erlaubte es jedem von ihnen.“
„Während dieser Tage, gab es eine Nacht, die ungewöhnlich dunkel und stürmisch war, was nie zuvor passiert war und auch nicht nachher. Es war so dunkel, dass man eine nahe stehende Person nicht sehen konnte, und man nicht einmal seine eigenen Hände vor Augen sehen konnte. Der Wind blies stürmisch, dass er Geräusche wie Donner machte. Die Heuchler (Munafiq) waren dabei zu ihren Häusern zurückzukehren. Wir, dreihundert Mann stark, blieben fest auf unseren Posten. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam kam zu jedem von uns und erkundigte sich über ihn. Trotz der Dunkelheit erkundete der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam die gesamte Lage. Dabei kam er auch an mir vorbei. Ich besaß keine Waffen um mich zu verteidigen, noch Kleidung gegen die Kälte. Ich hatte nur ein kleines Tuch, welches meiner Frau gehörte, das sie mir ausgeliehen hatte. Dieses wickelte ich mir um meine Oberschenkel und presste meine Knie gegen den Boden.“
„Als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam fragte: ‚Wer bist du?’, antwortete ich: ‚Husaifa!’ Ich konnte nicht aufstehen, wegen der strengen Kälte und aus Scham drückte ich mich noch mehr gegen den Boden. Er sagte: ‚Husaifa, stehe auf, gehe zu dem Lagerplatz der Feinde und bringe uns Nachricht von ihnen.’ Von allen Sahaba war ich derjenige, der am schlechtesten ausgerüstet war in beidem, gegen die Feinde und gegen die Kälte dieser Nacht, aber sobald ich den Befehl erhielt, stand ich auf und machte mich auf den Weg zum feindlichen Lagerplatz.“
„Als ich ging, machte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam für mich ein Bittgebet (Du’a) und sagte: ‚O Allah! Schütze ihn von vorne, von hinten, von rechts und von links.’ Unmittelbar nach diesem Bittgebet (Du’a) war ich komplett befreit von meiner Furcht und Kälte. Ich fühlte mich, als ob ich in einer warmen und friedvollen Atmosphäre gehen würde. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam warnte mich noch folgendermaßen: ‚Kehre unverzüglich zurück, nachdem du beobachtet hast, was sie tun. Unternehme keinen weiteren Schritt.’“
„Als ich das feindliche Lager erreichte, fand ich dort ein Feuer brennen und die Leute saßen drumherum. Jede Person wärmte ihre Hände am Feuer und strich sie dann über ihren Körper. Rufe des Rückzuges konnte man von allen Richtungen hören. Jeder rief zu den Leuten seines Stammes, um zu packen und aufzubrechen. Der Wind brachte von allen vier Seiten die Steine zum Fliegen, die gegen ihre Zelte schlugen. Die Halteseile der Zelte brachen und die Pferde und andere Tiere starben.“
„Ich fand Abu Sufjaan, den Oberbefehlshaber der feindlichen Truppe, wie er nahe dem Feuer saß, um sich zu wärmen. Ich überlegte mir ihn zu töten. Einen Pfeil hatte ich schon aus meinem Köcher genommen und in den Bogen eingespannt, als ich mich an den Befehl vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam erinnerte. Ich steckte den Pfeil zurück in den Köcher. Während ich so unter ihnen war, schienen sie mich bemerkt zu haben.“
„Sie riefen: ‚Es ist ein Spion unter uns. Jeder von uns sollte die Hand seines Nächsten fassen.’ Unverzüglich ergriff ich die Hand einer Person und rief: ‚Wer bist du?’ Er sagte: ‚Subhanallah (Lob sei Allah)! Du kennst mich nicht. Ich bin der und der.’ Dann ging ich zurück zu meinem Lager. Während ich auf meinem Weg zurück war, traf ich zwanzig Männer auf Pferden mit Turbanen auf ihren Köpfen. Sie sagten mir: ‚Sage deinem Meister das Allah ta’ala mit seinen Feinden beschäftigt ist und das es für ihn keinen Grund zur Beunruhigung gibt.’“
„Als ich mein Lager erreichte, sah ich den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam beten, er trug dabei ein kleines Tuch um sich. Wenn immer er eine Schwierigkeit hatte, ging er sofort zum Gebet. Als er damit fertig war, berichtete ich ihm was ich im feindlichen Lager gesehen hatte. Als ich ihm erzählte wie ich auf der „Suche nach dem Spion“ entkommen bin, konnte ich seine wunderschönen Zähne leuchten sehen. Er legte mich dann an seine Füße und eine Ecke des Tuches über mich. Ich presste meine Brust gegen seine Fußsohle. (Dur-e-Manthur)
Anmerkung: Ungeachtet ihrer eigenen Lage, Besitztümer und Leben haben die Sahaba es mehr geliebt, jeden Befehl vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam unter sehr schlechten und anstrengenden Bedingungen mit vollem Herzen auszuführen. Möge Allah ta’ala mir, obwohl ich dazu nicht Berechtigung bin und keine Fähigkeit dazu habe, einen Teil von solchem Geist der Gehorsamkeit geben, Amen!
Hadhrat Husaifas radiallahu ’anhu Fragen über kommende Prüfungen
Hadhrat Husaifa radiallahu ’anhu ist einer der bekanntesten Sahaba. Er war bekannt als „Geheimnisträger“. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam hatte ihm Namen von Heuchlern (Munafiq) anvertraut. Es wird gesagt, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ihm die zeitliche Reihenfolge über alle Prüfungen (Fitna) sagte, welche zu den Muslimen bis zum letzten Tag kommen werden.
Er gab ihm gesamte Details (nämlich den Namen von den Unheilstiftern, die Namen seiner Eltern, von seinem Volk, usw.) über die Ereignisse, von denen dreihundert oder mehr Leute beeinflusst werden. Hadhrat Husaifa radiallahu ’anhu sagt: „Die Leute pflegten den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam nach guten Dingen zu fragen, während ich ihn immer nach den nachteiligen Dingen befragte, damit ich mich gegen sie schützen könnte.“
Husaifa radiallahu ’anhu: „Einmal habe ich gefragt: O Prophet von Allah! Kehren wir zum Schlechten zurück nach dem Guten, was du uns gebracht hast?“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Ja. Das Schlechte kommt.“ Husaifa radiallahu ’anhu: „Haben wir nach diesem Schlechten wieder Gutes?“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Husaifa! Gehe und lese den Koran, meditiere über seine Bedeutung und folge seinen Geboten.“
Aber die Sorge von Husaifa radiallahu ’anhu wuchs mehr und mehr und er setzte seine Fragen über dem Übel fort, das sich mit den Muslimen ereignen sollte. Husaifa radiallahu ’anhu: „O Prophet von Allah! Erkläre mir, ob Gutes kommen wird, nach diesem Übel?“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Ja Gutes kommt wieder, aber die Herzen der Leute sind nicht so rein wie vorher.“
Husaifa radiallahu ’anhu: „Und wird dann wieder Übel kommen, nach diesem Guten?“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Ja, es wird solche Menschen geben, die die Leute missleiten und sie zur Hölle (Dschahannam) nehmen.“ Husaifa radiallahu ’anhu: „Was soll ich tun, wenn ich Zeuge dieser Zeit werde?“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Wenn es eine Gruppe Muslime gibt, die sich unter einen Anführer (Amir) vereinigen, dann verbinde dich mit ihnen, andernfalls trenne dich von all diesen Gruppierungen und ziehe dich in eine Ecke zurück oder nehme Schutz unter einem Baum (d.h. im Wald) und bleibe dort, bis du stirbst.“
Weil der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ihm die Identität der Heuchler (Munafiqin) jener Zeit offenlegte, fragte Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu ihn immer: „Gibt es irgendeinen Heuchler (Munafiq) unter meinen Abgeordneten?“ Er antwortete einmal: „Ja. Es gibt einen, aber ich gebe nicht seinen Namen bekannt.“ Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu entließ den Mann, wahrscheinlich durch seine eigene scharfsinnige Beobachtung.
Wenn immer jemand starb, erkundigte sich Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu, ob Hadhrat Husaifa radiallahu ’anhu am Begräbnis teilnimmt. Wenn Hadhrat Husaifa radiallahu ’anhu teilnahm, dann hat Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu das Totengebet verrichtet, ansonsten hat Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu sich nicht daran beteiligt.
Als Hadhrat Husaifa radiallahu ’anhu im Begriff war zu sterben, weinte er aus Angst und Unbehagen. Die Leute sagten zu ihm: „Weinst du, weil du jetzt diese Welt verlassen musst. Er sagte: „Nein, ich weine nicht über das. Ich liebe es zu sterben. Ich weine, weil ich nicht weiß, ob zur Zeit meines Weggehens von dieser Welt, Allah ta’ala mit mir zufrieden ist oder nicht.“ Er betete dann: „O Allah, dieses sind die letzte Momente meines Lebens. Du weißt, dass ich dich immer geliebt habe, segne mich mit Deinem Treffen.“ (Abu Dawud, Asadu-l-Gaba)