Hikajatu-s-Sahaba – Kapitel 11:
Die Hingabe der Kinder für Islam
Kapitel 11: Die Hingabe der Kinder für Islam
1. Kinder fasten
2. Die Überlieferung von Ahadith und Hadhrat ’Aischas r.a.
Wissen über die offenbarten Verse
3. Hadhrat ’Umairs r.a. Wunsch in den Kampf zu gehen
4. Hadhrat ’Umair bin abi Waqqaas r.a. versteckt sich im Krieg
von Badr
5. Zwei Jungen der Ansar töten Abu Dschahl
6. Ein Wettbewerb zwischen Rafi’ und ibn Dschundub
7. Hadhrat Said r.a. erhält den Vorzug wegen dem Koran
8. Hadhrat Abu Sa’id Khudris r.a. Beherrschung nach dem Tod
seines Vaters
9. Salama bin Akwa’ stellt sich den Banditen gegenüber
10. Hadhrat Baraas r.a. Begierde, sich in Badr anzuschließen
11. Hadhrat ’Abdullah bin ’Abdullah bin Ubai r.a. warnt seinen
heuchlerischen (Munafiq) Vater
12. Hadhrat Dschubairs r.a. Begierde zu kämpfen
13. Hadhrat ibn Subairs r.a. Tapferkeit gegen die Römer
14. Hadhrat ’Amr bin Salama r.a. lernt Koran auswendig, noch
bevor er Islam annimmt
15. Hadhrat ’Abdullah bin ’Abbaas r.a. kettet seinen Sklaven an
den Füßen fest
16. Wie Hadhrat ibn ’Abbaas r.a. den Koran in seiner
Kindheit auswendig gelernt hat
17. ’Abdullah bin ’Amr bin ’Aas r.a. lernt Ahadith auswendig
18. Hadhrat Said bin Thaabit r.a. lernt den Koran auswendig
19. Hasan r.a. beschäftigt sich in seiner Kindheit mit dem
Wissen von Islam
20. Husains r.a. Eifer für Wissen in seiner Kindheit
11. DIE HINGABE DER KINDER FÜR ISLAM
Der Wahre Geist des Islam, den wir in den Kindern der Sahaba-Zeit finden, war die Frucht der Erziehung, die sie von ihren Eltern bekamen. Die Eltern und die Vormünder unserer Zeiten verderben die Kinder durch ihre übertriebene Barmherzigkeit. Wenn sie stattdessen in ihren jungen Herzen den Wert der islamischen Gewohnheiten prägen würden, könnte dies leicht zu ihrer Gewohnheit werden, wenn sie heranwachsen.
Wenn wir ein Kind sehen, das etwas tut, was nicht wünschenswert ist, schieben wir es einfach beiseite, indem wir sagen: „Es ist nur ein Kind.“ Diejenigen, die das Kind übertrieben lieben, werden noch glücklich über die falschen Sachen des Kindes. Wir betrügen uns selbst, wenn wir ein Kind sehen, das etwas Unislamisches tut, das es, wenn es groß ist, in Ordnung sein wird. Denn wenn man groß wird, wird nur solch ein Samen reif, den man auch eingepflanzt hat. Von einem gesäten Kichererbsen Samen kann man unmöglicher Weise erwarten Weizen zu ernten.
Wenn du wirklich wünschst, dass dein Kind ein guter Muslim wird, wenn er Erwachsen ist, so musst du den Samen vom Glauben (Iman) und Islam von seiner Kindheit an in sein Herz säen. Die Sahaba waren sehr genau damit, ihre Kinder in den islamischen Gewohnheiten auszubilden und sie hielten ein wachsames Auge auf ihre Taten.
In der Zeit von Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu wurde eine Person von der Polizei festgenommen, weil er im Ramadan (9. Monat im islamischen Kalender) getrunken und nicht gefastet hatte. Als er vor Hadhrat ’Umar radiallahu ’anhu gebracht wurde, sagte er zu ihm: „Wehe dir! Sogar unsere Kinder fasten in diesem Monat.“ (Bukhari)
Anmerkung: Das heißt: „Du bist so groß geworden und trotzdem fastest du nicht.“ Er wurde mit 80 Peitschenhieben bestraft und von Madina für immer verbannt und Richtung Syrien geschickt.
1. Kinder fasten
Hadhrat Rubi’ bint Mu’awis radiallahu ’anha (deren Geschichte im letzten Kapitel erwähnt wurde), sagte: „Einmal legte uns der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam auf, am zehnten Muharram (1.Monat im islamischen Kalender) zu fasten. Seit dem haben wir immer an diesem Tag gefastet. Sogar die Kinder ließen wir mit uns fasten. Wenn sie aus Hunger schrien, lenkten wir sie mit Spielzeugen ab, die aus Baumwolle hergestellt waren, bis die Zeit zum Fastenbrechen (Iftar) war. (Bukhari)
Anmerkung: Von manchen Ahadith wissen wir, dass die stillenden Mütter jener Tage ihre Kinder während des Fastens nicht stillten. Kein Zweifel, sie und ihre Kinder konnten alles dieses aushalten, da ihre allgemeine Gesundheit und Stärke viel besser waren als unsere. Aber tun wir auch nur das, was wir leicht tragen können! Jetzt müssen wir überprüfen, ob wir uns heute überhaupt so viel auferlegen, wie wir durchstehen können. Unbedingt notwendig für uns wäre von uns zu verlangen, was wir leicht aushalten könnten.
2. Die Überlieferung von Ahadith und Hadhrat ’Aischas radiallahu ’anha Wissen über die offenbarten Verse
Mit sechs Jahren wurde Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha in Mekka in Ehe zum Propheten gegeben. Sie fing an, mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam in Madina zu leben, als sie neun war. Sie war nur 18 zu der Zeit als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam starb. Ungeachtet ihres Alters hatte sie ein unbegrenztes Wissen über Ahadith, Vorschriften (Masail) und Regeln der islamischen Praxis.
Masruq rahmatullah ’alaih sagte: „Ich sah viele bedeutende Sahaba zu ’Aischa radiallahu ’anha kommen, um Wissen über islamische Rechtswissenschaft zu suchen. ’Ataa rahmatullah ’alaih sagt: „’Aischa radiallahu ’anha war gelehrter als die Männer.“ Hadhrat Abu Musa radiallahu ’anhu sagte: „Mit Hilfe von Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha wurde eine Lösung zu jedem Problem gefunden, dass wir uns auf dem Gebiet des religiösen Wissens gegenübergestellt sahen.“ (Asaba)
Die Bücher von Hadith enthalten 2210 Ahadith, die von Hadhrat ’Aischa radiallahu ’anha berichtet werden. (Talqi) Sie sagte: „Ich war ein Kind und spielte in Mekka, als der Vers zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam offenbart wurde:
„Nein, die Stunde ist ihr Termin; und die Stunde ist noch unheilvoller und bitterer.“ (Al-Qamar 46) (Bukhari)
Anmerkung: Wir wissen, dass sie nach Madina auswanderte, als sie nur acht war. Sie musste bei der Offenbarung dieses frühen mekkanischen Verses viel jünger gewesen sein. Dieses zeigt ihren großen Eifer und Hingabe für islamisches Rechtswissen schon von ihrer Kindheit an. Ansonsten kann man von einem Kind in diesem Alter nicht viel erwarten.
3. Hadhrat ’Umairs radiallahu ’anhu Wunsch in den Kampf zu gehen
Hadhrat ’Umair radiallahu ’anhu war ein Sklave von abi Laham und war noch sehr jung. Jede Seele an jenen Tagen, ungeachtet ihres Alters, war gierig danach, sich im Weg von Allah ta’ala zu bemühen. ’Umair radiallahu ’anhu bat den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam ihn zu erlauben, in der Schlacht von Khaibar zu kämpfen. Sein Meister empfahl ihn auch sehr nachdringlich. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ermöglichte es ihm und gab ihm ein Schwert, das ’Umair radiallahu ’anhu um sein Hals hing.
Das Schwert war zu groß für seine Größe und er musste es mit sich schleifen. Er kämpfte in der Schlacht, bis sie den Sieg errungen hatten. Da er minderjährig und ein Sklave war, bekam er keinen vollen Anteil an der Beute. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam teilte ihn jedoch einen Anteil als Geschenk zu. (Abu Dawud)
Anmerkung: Obgleich ’Umair radiallahu ’anhu wusste, dass er nichts von der Beute erhalten würde, dennoch war er gierig, an der Schlacht teilzunehmen und ließ sich sogar dazu empfehlen. Was für ein anderes Motiv, als die Belohnung vom Jüngsten Tag konnte er haben, die von Allah ta’ala versprochen ist und durch den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam berichtet wurde.
4. Hadhrat ’Umair bin abi Waqqaas radiallahu ’anhu versteckt sich im Krieg von Badr
Hadhrat ’Umair bin abi Waqqaas radiallahu ’anhu war ein junger Sahaba, der Islam in seinen frühen Tagen angenommen hatte. Er war ein Bruder von Hadhrat Sa’d bin abi Waqqaas radiallahu ’anhu, dem berühmten Sahabi.
Hadhrat Sa’d radiallahu ’anhu berichtet: „Zur Zeit als wir uns vorbereiteten, nach Badr auszuziehen, bemerkte ich ’Umair radiallahu ’anhu, wie er versuchte, sich irgendwie zu verstecken. Dieses überraschte mich. Ich sagte zu ihm: ‚Was ist mit dir geschehen? Warum versteckst du dich?’ Er antwortete: ‚Ich habe Angst, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam mich vom Teilnehmen an der Schlacht, wegen meines jungen Alters, stoppen wird, obwohl ich mir wünsche, mit zu gehen und Märtyrer (Schahid) im Weg von Allah ta’ala zu werden.’“
Hadhrat ’Umairs radiallahu ’anhu Furcht war berechtigt. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam entdeckte ihn und stoppte ihn dann vom Gehen mit der Armee. Hadhrat ’Umair radiallahu ’anhu konnte dieses nicht ertragen und fing an zu weinen. Als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam von dieser Begierde und von seiner Enttäuschung informiert wurde, erlaubte er ihn zu gehen. Er kämpfte in der Schlacht, bis er getötet wurde.
Hadhrat Sa’d, radiallahu ’anhu ’Umairs Bruder, sagte: „Das Schwert von ’Umair radiallahu ’anhu war zu lang für seine Größe. Ich musste eine Anzahl von Knoten in den Riemen machen, damit es nicht den Boden berührte.“ (Asaba)
5. Zwei Jungen der Ansar töten Abu Dschahl
Hadhrat ’Abdur Rahman bin ’Auf radiallahu ’anhu, einer der bedeutenden Sahaba, berichtet: „In der Schlacht von Badr stand ich in der kämpfenden Reihe, als ich zwei Ansar-Jungen bemerkte, einer auf jeder Seite von mir. Ich dachte, dass es besser gewesen wäre, wenn ich zwischen starken und kräftigen Männern gestanden hätte, die mir im Notfall helfen könnten. An meinen beiden Seiten stehen Kinder und was können sie mir helfen.
Plötzlich griff einer der Jungen meine Hand und sagte: ‚Onkel, kennst du Abu Dschahl?’ Ich sagte: ‚Ja, aber was meinst du damit?’ Er sagte: ‚Ich habe gehört, dass dieser Schuft den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam beschimpft. Bei dem, der mein Leben in der Hand hält, wenn ich ihn sehe, lasse ich ihn nicht, bis ich ihn getötet habe oder ich getötet bin.’ Seine Worte setzten mich in Verwunderung.
Dann führte der andere Junge ein ähnliches Gespräch mit mir. Ich bemerkte zufällig, dass Abu Dschahl, über das Schlachtfeld rannte. Ich sagte zu den Jungen: ‚Dort ist das, was ihr sucht.’ Beide schossen sofort in Richtung zu ihm und fingen an, ihn mit ihren Schwertern anzugreifen, bis ich sah, wie er herunterfiel.“ (Bukhari)
Anmerkung: Diese Jungen waren Hadhrat Mu’as bin ’Amr bin Dschamuh und Mu’as bin ’Afra radiallahu ’anhum. Mu’as bin ’Amr bin Dschamuh radiallahu ’anhu sagte: „Ich habe gehört, dass die Leute sagen: ‚Niemand könnte Abu Dschahl töten. Er wird sehr gut beschützt.’ Zu dieser Zeit nahm ich mir vor, ihn zu töten.“ Beide Jungen waren zu Fuß und Abu Dschahl war auf seinem Pferd. Abu Dschahl ordnete seine Reihen für den Angriff, als er von Hadhrat ’Abdur Rahman bin ’Auf radiallahu ’anhu entdeckt wurde. Da es schwer war einen Reiter anzugreifen schlug einer der Jungen das Pferd und der andere, das Bein von Abu Dschahl. Dieses veranlasste beiden zu fallen und Abu Dschahl war nicht im Stande, aufzustehen. Die Jungen ließen ihn zappelnd in dieser Lage zurück.
Mu’awis bin ’Afra radiallahu ’anhu, der Bruder von Hadhrat Mu’as bin ’Afra radiallahu ’anhu, ging und machte ihn mit seinem Schwert kampfunfähig, damit er sich nicht zu seinem Lager schleppen konnte. Hadhrat ’Abdullah bin Mas’ud radiallahu ’anhu, zu aller Letzt, griff ihn an und trennte seinen Kopf vom Körper.
Hadhrat Mu’as bin ’Amr bin Dschamuh radiallahu ’anhu sagte: „Als ich Abu Dschahl mit meinem Schwert schlug, war sein Sohn ’Ikrama bei ihm. Er griff mich an meiner Schulter an und schnitt meinen Arm so, dass er nur noch an der Haut hing. (Asadu-l Gaba). Ich warf den gebrochenen Arm über meine Schulter und kämpfte mit der anderen Hand weiter. Aber als ich das zu lästig fand, trennte ich ihn von meinem Körper, indem ich ihn unter meinen Fuß legte, ihn hoch zog und weg warf.“ (Khamis)
6. Ein Wettbewerb zwischen Rafi’ und ibn Dschundub
Wenn immer eine Armee von Kämpfern (Mudschahidin) von Madina für einen Kampf auszog, kontrollierte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sie nach einem gewissen Abstand, um sicherzugehen, dass nichts an Männern und an der Ausrüstung fehlte. Hier schickte er normalerweise alle zu jungen Knaben zurück, die mit der Armee in ihrem Eifer herausgekommen waren, um für Islam zu kämpfen.
Während sie nach Uhud ausmarschierten, führte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam diese Kontrolle außerhalb Madinas durch. Er befahl den jungen Knaben zurück zu gehen. Unter ihnen waren ’Abdullah bin ’Umar, Said bin Thaabit, Usaama bin Said, Said bin Arqam, Baraa bin ’Aasib, ’Amr bin Hasm, Usaid bin Suhair, ’Uraba bin Aus, Abu Sa’id Khudri, Samura bin Dschundub und Rafi’ bin Khadidsch radiallahu ’anhum. Alle waren gerade um die 13 Jahre alt.
Khadidsch radiallahu ’anhu sagte zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam: „O Prophet von Allah! Mein Sohn Rafi’ ist ein sehr guter Bogenschütze.“ Hadhrat Rafi’ radiallahu ’anhu stellte sich auch auf seine Zehenspitzen, um sich größer zu zeigen, als er wirklich war. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam erlaubte ihn zu bleiben.
Als Samura bin Dschundub radiallahu ’anhu dieses erfuhr, beschwerte er sich bei seinem Stiefvater Murra bin Sinan radiallahu ’anhu und sagte: „Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam hat Rafi’ erlaubt zu bleiben und mich zurückgewiesen, obwohl ich stärker bin als er und sicher bin, ihn in einem Ringkampf zu schlagen.“
Dieses wurde den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam berichtet, der Samura erlaubte, seine Behauptung zu beweisen, indem er mit Rafi’ radiallahu ’anhu kämpfte. Samura schlug wirklich Rafi’ mit dieser Kraftprobe und er bekam auch die Erlaubnis, in der Armee zu bleiben. Einige andere Jungen bemühten sich auf ähnliche Weise, um bleiben zu dürfen, manche von ihnen hatten Erfolg.
Unterdessen wurde es dunkel. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam machte alle notwendigen Vorbereitungen, um das Lager während der Nacht zu schützen und bewachen zu lassen und er erkundigte sich: „Nun, wer ist bereit mein Zelt während der Nacht zu schützen?“ Eine Person (stehend an seinem Platz): „Ich, o Prophet von Allah!“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Wie heißt du?“ Die Person: „Sakwan.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „In Ordnung, nimm wieder deinen Platz ein.“ Er erkundigte sich weiter: „Wer ist sonst noch freiwillig bereit, mein Zelt diese Nacht zu schützen?“ Ein Mann erhob sich aus der Menge: „Ich, o Prophet von Allah!“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Wer bist du?“ Eine Stimme: „Abu Sabu’ (Vater von Sabu’).“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „In Ordnung. setz dich hin.“ Er erkundigte sich ein drittes mal: „Wer wird der dritte Mann sein, der mein Zelt heute Abend beschützen wird?“ Nochmals stand ein Mann aus der Masse auf: „Ich, o Prophet von Allah!“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Dein Name?“ Die Stimme: „Ibn ’Abdil Qais (Sohn von ’Abdil Qais).“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „In Ordnung. Setz dich auch hin.“
Dann bat der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam alle drei Freiwilligen zu ihm zu kommen. Nur eine Person kam nach vorn. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam: „Wo sind deine anderen zwei Kameraden?“ Die Person: „O Prophet von Allah! Ich war es, der alle drei Male aufstand.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam segnete ihn mit seinem Gebeten und erlaubte ihn, sein Zelt zu schützen. Er bewachte das Zelt die ganze Nacht lang. (Khamis)
Anmerkung: Schau mal! Wie eifrig die Sahaba um Allahs ta’ala und seines Propheten sallallahu ’alaihi wassallam Willen bereit waren zu sterben. Die Kinder und die Erwachsenen, die Jungen und die Alten, Männer und Frauen, alle hatten den gleichen eifrigen Geist der Opferbereitschaft und der Hingabe. Das ist der Grund, warum der Erfolg ihnen die Füße geküsst hat.
Rafi’ bin Khadidsch radiallahu ’anhu hatte sich auch angeboten, in Badr zu kämpfen, aber er bekam keine Erlaubnis. In Uhud jedoch wurde ihm erlaubt, zum ersten Mal zu kämpfen. Seit dem hatte er an fast allen Kampagnen teilgenommen. In Uhud schlug ein Pfeil des Feindes ihn in seine Brust. Als er herausgezogen wurde, blieb ein kleiner Rest innerhalb seines Körpers. Dieses verursachte eine Wunde. Schließlich starb er in seinem hohen Alter daran.
7. Hadhrat Said radiallahu ’anhu erhält den Vorzug wegen dem Koran
Hadhrat Said bin Thaabit radiallahu ’anhu war sechs, als er seinen Vater verlor. Er war elf zu der Zeit der Auswanderung (Hidschra). Er bot sich für die Schlacht von Badr an, wurde aber wegen seines jungen Alters zurückgewiesen. Er bot sich wieder freiwillig für Uhud an. Dieses Mal wurde ihm auch keine Erlaubnis gegeben, wie wir in der letzten Geschichte sahen. Manche Berichterstatter behaupten, dass er genauso wie Rafi’ und Samura, wie wir in der letzten Geschichte gesehen haben, auch Erlaubnis bekommen hat. Danach hatte er an allen Kämpfen teilgenommen
Während die Kämpfer in Richtung Tabuk ausmarschierten, wurde die Erkennungsfahne des Stammes Banu Malik von ’Amaara radiallahu ’anhu gehalten. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam nahm ihn die Erkennungsfahne aus der Hand und übergab sie an Said radiallahu ’anhu. ’Amaara radiallahu ’anhu dachte, dass möglicherweise jemand sich über ihn beschwert hatte und dass er dadurch den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam missfallen hatte.
Er fragte folglich: „O Prophet von Allah! Ist es deswegen, weil sich jemand über mich beschwert hat?“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte: „Nein, aber Said weiß mehr Koran als du. Wegen seinem Koran hat er den Vorzug bekommen diese Fahne zu tragen.“ (Asadu-l-Gaba)
Anmerkung: Es war üblich, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam den Leuten Vorzug gemäß ihrer religiösen Tugenden gab. Obgleich dieser der Anlass einer Schlacht war und das Wissen des Koran in keinem unmittelbaren Zusammenhang dazu stand, dennoch gab der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam Said radiallahu ’anhu wegen seinem Koran den Vorzug. Diese Regel finden auch wir zu anderen Gelegenheiten. Wenn eine Anzahl von gestorbenen Personen in einem Grab begraben werden mussten (wie in Uhud), wurden sie in der Reihenfolge ihres Wissens über den Koran begraben; der Vorzug wurde denen gegeben, die mehr Koran wussten.
8. Hadhrat Abu Sa’id Khudris radiallahu ’anhu Beherr-schung nach dem Tod seines Vaters
Abu Sa’id Khudri radiallahu ’anhu sagte: „Ich wurde dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam von meinem Vater für das Kämpfen bei Uhud vorgestellt, als ich 13 war. Mein Vater empfahl mich sagend: ‚O Prophet von Allah! Er hat einen sehr guten Körper. Seine Knochen sind sehr gut entwickelt.’
Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam betrachtete mich immer wieder und wies mich schließlich wegen meines jungen Alters zurück. Mein Vater jedoch nahm an der Schlacht teil und wurde getötet. Er ließ mir nichts zurück, wovon ich leben konnte. Ich ging zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, um von ihm etwas finanzielle Hilfe zu ersuchen. Bevor ich ihm erklären konnte, sprach er zu mir sagend: ‚Abu Sa’id! Wer immer Geduld bei Allah ta’ala ersucht, erhält sie. Wer immer Keuschheit von ihm ersucht, erhält sie. Und wer immer Genügsamkeit von ihm ersucht, erhält sie sicher.’
Nachdem ich dieses gehört hatte, ging ich nach Hause zurück, ohne irgendein Anliegen bei ihm vorgebracht zu haben.“ Danach segnete Allah ta’ala ihn mit solch einer erhabenen Position unter den jüngeren Sahaba; unter ihnen gab es niemand, der so viel Wissen und so gelehrt war, wie Abu Sa’id radiallahu ’anhu es war. (Asaba, Isti‘aab)
Anmerkung: Betrachtet die Beherrschung von Abu Sa’id in solch einem jungen Alter. Wie wir wissen, hatte er in Uhud seinen Vater verloren, der ihm nichts gelassen hatte, wovon er leben konnte und folglich verdiente er alle mögliche Hilfe; dennoch stoppten einige Wörter des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam ihn von seinem Bedrängnis zu sprechen und um Hilfe zu bitten. Kann eine Person, die viel älter als er ist, solch einen starken Charakter zeigen? Tatsache ist, dass die Personen, die von Allah ta’ala ausgewählt wurden, für die Gemeinschaft mit seinem lieben Propheten sallallahu ’alaihi wassallam wirklich diese Ehre verdienen. Aus diesem Grund hatte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam gesagt: „Allah ta’ala hat meine Sahaba über alle anderen Menschen bevorzugt.“
9. Hadhrat Salama bin Akwa’ radiallahu ’anhu stellt sich den Banditen gegenüber
Ghaaba war ein kleines Dorf, vier oder fünf Meilen von Madina. Die Kamele des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam wurden an diesem Platz zum Weiden geschickt. ’Abdur Rahman Fasari, mit Hilfe einiger Ungläubiger, tötete die Person, welche sich um die Kamele kümmerte und stahl die Kamele. Die Banditen ritten auf ihren Pferde und alle waren bewaffnet. Salama bin Akwa’ radiallahu ’anhu ging an diesem Morgen zu Fuß mit seinem Pfeilen und Bogen, als er die Banditen sah.
Er war nur ein Junge, aber er konnte sehr schnell laufen. Es wird gesagt, dass er das schnellste Pferd in einem Rennen schlagen konnte. Er war auch ein sehr guter Bogenschütze. Sobald er die Banditen sah, kletterte er auf einen Hügel und schrie in Richtung Madina, um eine Warnung zu geben. Er jagte dann die Banditen und nachdem er nahe bei ihnen war fing er an, einen Pfeil nach dem anderen zu schießen.
Er tat dies so schnell und ohne Unterbrechung, dass die Banditen dachten, dass sie von vielen Leuten gejagt wurden. Er war aber alleine und zu Fuß. Wenn irgendwelche Banditen ihre Pferde in seine Richtung lenkten, versteckte er sich hinter einen Baum und fügte dem Tier Wunden mit seinem Pfeil zu. Die Banditen zogen sich sofort mit voller Geschwindigkeit zurück, damit sie nicht gefangen genommen werden.
Salama radiallahu ’anhu sagte: „Ich jagte die Banditen, bis alle Kamele, die von ihnen weggenommen wurden, hinter mir waren. Außerdem hinterließen sie bei ihrer Flucht 30 Speere und 30 Stück Stoffe von sich selbst zurück. Unterdessen erreichte ’Ujaina bin Hisn (ein anderer Bandit) und seine Helfer den Platz, um die Banditen zu verstärken. Sie hatten in der Zwischenzeit bemerkt, dass ich ganz allein war. Sie jagten mich jetzt in großer Anzahl und ich wurde gezwungen, einen Hügel hinauf zu klettern.
Da sie im Begriff waren, sich mir zu nähern, schrie ich: ‚Stopp! Hört mir zuerst zu. Wisst ihr wer ich bin?“ „Sag, wer bist du?“ „Ich bin ibnul Akwa’. Bei dem, der Mohammed sallallahu ’alaihi wassallam Ruhm gegeben hat, wenn jemand von euch mich jagd, kann er mich nicht fangen. Anderseits, wenn ich jemandem von euch nachlaufe, könnt ihr mir nicht entkommen.“ Im Allgemeinen war über ihm bekannt, dass er so schnell laufen konnte, dass selbst ein arabisches Pferd gegen ihn rennen konnte. Deswegen war seine Behauptung nicht erstaunlich. „Ich fuhr fort weiter mit ihnen so zu sprechen. Da diese Leute Hilfe bekommen hatten, so musste auch von muslimischer Seite zu mir Hilfe kommen. Außerdem hatte ich auch nach Medina gerufen.
So habe ich mich weiter mit ihnen unterhalten und schaute besorgt durch die Bäume, bis ich schließlich eine Gruppe von Reitern, die von Akhram Asadi radiallahu ’anhu angeführt wurde, zu mir kommen sah. Als Akhram radiallahu ’anhu sich den Banditen näherte, nahm er ’Abdur Rahman Fasari in Angriff und Akhram Asadi schnitt ein Bein seines Pferdes. Das Pferd fiel. Als ’Abdur Rahman Fasari vom Pferd herunter fiel, griff er Akhram radiallahu ’anhu an und tötete ihn. ’Abdur Rahman Fasari hat dann sofort das Pferd von Akram Asadi geritten. Abu Qataada radiallahu ’anhu war unterdessen angekommen. ’Abdur Rahman griff das Pferd von Abu Qataada an, der dadurch herunterfiel. Während des Fallens griff er ’Abdur Rahman an und tötete ihn. Abu Qataada bestieg das Pferd, dass Akram Asadi gehört hatte und ’Abdur Rahman genommen hatte.“ (Abu Dawud)
Anmerkung: Es wird in einige Bücher der Geschichte geschrieben, als Akhram Asadi radiallahu ’anhu ’Abdur Rahman Fasari Angriff, wies ihn Salama radiallahu ’anhu an, dass er warten solle, bis der Rest seiner Leute bei ihm war, aber er wartete nicht und sagte: „Ich wünsche als Märtyrer im Weg von Allah ta’ala zu sterben.“ Er war die einzige Person, die von den Muslimen getötet wurde. Die Banditen verloren eine gute Anzahl von ihren Männern.
Dann erreichte eine große Gruppe als Verstärkung die Muslime und die Banditen flohen. Salama radiallahu ’anhu ersuchte die Erlaubnis des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, sie zu verfolgen: „O Prophet von Allah! Gebe mir hundert Männer und ich werde ihnen eine Lektion erteilen.“ Aber der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sagte: „Nein, sie werden jetzt ihren Stützpunkt erreicht haben.“
Die meisten Historiker sagen, dass Salama radiallahu ’anhu kaum 12 oder13 zu dieser Zeit war. Siehe, wie ein Junge in solch einem jungen Alter in der Lage war so viele Banditen alleine zu jagen. Er bekam den ganzen Raub wieder zurück und nahm außerdem eine beträchtliche Beute von ihnen. Dieses war das Resultat vom Glauben (Iman) und Aufrichtigkeit (Ikhlas), mit dem Allah ta’ala die Herzen jener gesegneten Leute erfüllt hatte.
10. Hadhrat Baraas radiallahu ’anhu Begierde, sich in Badr anzuschließen
Badr war die tapferste und berühmteste Schlacht, die überhaupt von den Muslimen gekämpft wurde, da die Muslime nur eine ganz schwache Gruppe waren. Sie waren 313 Männer, drei Pferde, 70 Kamele, sechs oder neun Rüstungen und acht Schwerter. Auf den Kamelen ritten sie nacheinander. Während die Quraisch ungefähr 1000 Männer hatten, 100 Pferde, 700 Kamele und bewaffnet waren, bis an die Zähne. Die Quraisch waren über ihren Sieg so sicher, dass sie mit sich Musikinstrumente und singende Frauen gebracht hatten, um den Sieg zu feiern.
Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam war wegen der großen Übermacht der Feinde sehr besorgt, zumal die Muslime in ganz schwacher Lage waren. Als er beide Gruppen einschätzend ansah, betete er zu Allah ta’ala sagend: „O Allah! Deine treuen Diener sind barfüßig; Du und nur Du kannst sie mit Tieren zum Reiten versehen. Sie sind nackt; Du und nur Du kannst sie bekleiden. Sie sind hungrig; Du und nur Du kannst sie satt machen. Sie sind arm; Du und nur Du kannst sie reich machen.“
Allah ta’ala nahm sein Bittgebet (Du’a) an und gab den Muslimen den prachtvollen Sieg. Obwohl die Stärke der Quraisch bekannt war, wollten ’Abdullah bin ’Umar radiallahu ’anhu und Baraa bin ’Aasib radiallahu ’anhu in ihrem Eifer an der Schlacht teilnehmen, und sie waren mit den Kämpfern (Mudschahidin) ausmarschiert. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam jedoch in Anbetracht ihres jungen Alters, erlaubte es ihnen nicht, am Kampf teilzunehmen und schickte sie zurück. (Khamis)
Anmerkung: Wie wir bereits in der vorherigen Geschichte gesehen haben, wurden beide diese Jungen auch aus dem gleichen Grund zu der Zeit von Uhud zurückgewiesen, das ein Jahr nach Badr stattfand. Wenn sie in Uhud als Kinder gezählt worden sind, dann waren sie in Badr natürlich noch jünger. Betrachtet den wundervollen Geist der Jugendlichen dieser Zeit, sie besorgt waren, Erlaubnis für das Teilnehmen an jeder Schlacht zu bekommen.
11. Hadhrat ’Abdullah bin ’Abdullah bin Ubai radiallahu ’anhu warnt seinen heuchlerischen (Munafiq) Vater
Während der berühmten Kampagne von Banu-l-Mustaliq im fünften Jahr nach der Auswanderung (Hidschra) hatte ein Muhadschir, wegen einer Kleinigkeit, einen Streit mit einem Ansari. Jeder von ihnen rief sein eigenes Volk zur Hilfe und es bestand die ernste Gefahr eines Kampfes unter den zwei Gruppen der Muslime, aber durch die Bemühungen einiger verstandvoller Leute wurde dieses abgewendet.
’Abdullah bin Ubai war der Führer der Heuchler (Munafiqin). Er war ein sehr bitterer Feind des Islam. Weil er vorgab ein Muslim zu sein, wurde er als solcher von den anderen Muslimen behandelt. Als er von diesem Ereignis erfuhr, benutzte er einige unverschämte Wörter gegen den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und nutzte die Situation aus, sprach zu den Leuten folglich: „Alles dieses ist das Resultat der Samen, die ihr mit euren eigenen Händen gesät habt. Ihr gabt diesen Fremden Schutz in eurer Stadt und teiltet euer Vermögen gleichmäßig mit ihnen. Wenn ihr eure Hilfe von ihnen zurücknehmt, werden sie gezwungen, zurück zu gehen.“
Er sagte weiter: „Bei Allah! Nach unserer Rückkehr nach Madina verjagen wir, die ehrenhaften Leute, diese niedrigen Leute von dort.“ Hadhrat Said bin Arqam radiallahu ’anhu, ein Ansari-Junge hörte ihn. Er konnte diese Wörter nicht zulassen und erwiderte sofort, indem er zu ihm sagte: „Bei Allah! Du bist ein Schuft. Sogar deine eigenen Leute sehen auf dich herab und niemand unterstützt dich. Mohammed sallallahu ’alaihi wassallam ist der am meisten Geehrte. Er wird von Ar-Rahman (Allah ta’ala) erhoben und sein eigenes Volk verehrt ihn.“
’Abdullah bin Ubai sagte: „In Ordnung. Erwähne es zu niemand. Es war nur ein Scherz. Es war nicht ernst gemeint, was ich sagte.“ Hadhrat Said radiallahu ’anhu ging jedoch direkt zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und berichtete ihm, was der Heuchler (Munafiq) gesagt hatte.
’Umar radiallahu ’anhu ersuchte die Erlaubnis des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, ’Abdullah bin Ubai töten zu dürfen, aber der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam lehnte ab. Als ’Abdullah bin Ubai erfuhr, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam den Bericht über sein unverschämtes Gespräch empfangen hatte, ging er zu ihm und schwor falsch bei Allah ta’ala: „Ich habe niemals so etwas gesagt. Said ist ein Lügner; er hat nicht richtig gesprochen.“
Einige der Ansar saßen auch mit dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Sie plädierten auch für seinen Fall, indem sie sagten: „O Prophet von Allah! Er ist der Führer seines Stammes und ist ein großer Mann. Seine Anweisung ist zuverlässiger als der Bericht eines Kindes. Es ist gut möglich, dass Said falsch gehört hat oder ihn missverstanden hat.“
Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam nahm seine Aussage an und ergriff keine Maßnahme gegen ihn. Als Said radiallahu ’anhu davon erfuhr, dass der Heuchler (Munafiq) Erfolg gehabt hatte, den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu täuschen durch falsche Eide, kam er aus Scham von den Leuten als Lügner zu gelten, nicht heraus. Er ging sogar nicht einmal zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Schließlich offenbarte Allah ta’ala die Sure Al-Munafiqun, indem der Bericht von Said radiallahu ’anhu bestätigt wurde und der falsche Schwur von ’Abdullah bin Ubai herausgestellt wurde. Danach fingen alle Leute an, Said radiallahu ’anhu zu ehren und auf den Heuchler (Munafiq) herabzuschauen.
Der Heuchler (Munafiq, ’Abdullah bin Ubai) hatte einen Sohn. Sein Name war auch ’Abdullah und er war ein sehr aufrichtiger Muslim. Als die Kämpfer im Begriff waren, Madina zu erreichen, stellte er sich außerhalb der Stadt und zog sein Schwert heraus und in einem herausfordernden Ton sprach er zu seinem heuchlerischen (Munafiq) Vater: „Ich erlaube dir nicht Madina zu betreten, bis du mit deiner eigenen Zunge bestätigst, dass du es bist, der minderwertig ist und dass Mohammed sallallahu ’alaihi wassallam der Ehrenvollste ist.“
Dieses überraschte ihn sehr, da der Sohn immer zu ihm sehr respektvoll gewesen war, aber jetzt war er bereit, ihn, seinen eigenen Vater, zugunsten des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam zu töten. Der Heuchler (Munafiq) musste erklären: „Bei Allah! Ich bin minderwertig und Mohammed sallallahu ’alaihi wassallam ist erhaben.“ Ihm wurde dann erlaubt, die Stadt zu betreten. (Khamis)
12. Hadhrat Dschaabirs radiallahu ’anhu Begierde zu kämpfen
Als die Schlacht von Uhud vorüber war, ging der Rest der Sahaba nach Madina zurück, sehr müde und gebrochen. Die Quraisch kampierten auf ihrem Weg zurück nach Mekka an einem Platz, der Hamra ul-Asad genannt wurde. Dort saß ihr Führer, Abu Sufjaan, um Rat von seinen Leutnanten einzuholen. Sie sprachen unter sich selbst: „Die Muslime sind in Uhud besiegt worden. Ihre Moral muss sehr niedrig sein. Dieses ist die beste Zeit, Mohammed zu töten.“
Sie entschieden folglich nach Madina umzukehren und sie anzugreifen. Als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam Nachricht über dieses Vorhaben empfing, befahl er alle jene Sahaba, die auch in Uhud teilgenommen hatten und die gerade von der Schlacht zurückgekehrt waren, aus Madina auszumarschieren und den Feind auf seinem Weg zu treffen. Obwohl sie sehr müde waren, waren trotzdem alle bereit zu gehen. Weil der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ausrufen lassen hatte, dass nur diejenigen, die auch in Uhud gekämpft hatten nochmals gehen sollten, deswegen kam Dschaabir radiallahu ’anhu zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam und sagte: „O Prophet von Allah! Ich war sehr begierig, in Uhud zu kämpfen, aber mein Vater hinderte mich am Gehen, unter dem Vorwand, dass es sonst kein Mitglied im Haus gab, der sich um meine sieben Schwestern kümmern konnte und so sollte nur einer von uns am Kampf teilnehmen. Da er sich schon entschlossen hatte zu gehen, bat er mich, mit der Familie zurück zu bleiben. Er fand das begehrte Ende (d.h. Märtyrertum) in Uhud. Jetzt bin ich sehr begierig darauf, mit dir dieses Mal zu gehen, um gegen die Quraisch zu kämpfen.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam erlaubte ihm zu gehen. Er war die einzige Person in diesem Kampf, die nicht in Uhud gekämpft hatte. (Khamis)
Anmerkung: Hadhrat Dschaabirs radiallahu ’anhu Vater war in Uhud Märtyrer geworden. Er ließ Dschaabir radiallahu ’anhu eine große Familie, nach der er sehen sollte und eine große Anzahl von Schulden, die zu zahlen waren und nichts wovon er leben konnte. Die Schulden hatte er bei einem Juden gemacht, die, wie wir wissen, selten eine weiche Ecke in ihrem Herzen für ihre Schuldner haben. Auch seine sieben Schwestern, wegen deren Grund es ihm nicht erlaubt war, mit nach Uhud zu gehen, waren immer noch da und man musste sich um sie kümmern. Siehe! Trotz all dieser Schwierigkeiten bat Dschaabir radiallahu ’anhu den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam um Erlaubnis zur Schlacht zu gehen. Seine Gesinnung ist wirklich wundervoll und zu beneiden!
13. Hadhrat ibn Subairs radiallahu ’anhu Tapferkeit gegen die Römer
Im 26. Jahr nach der Auswanderung (Hidschra) ernannte ’Uthman radiallahu ’anhu, der damalige Kalif, ’Abdullah bin abi Sarh radiallahu ’anhu als Verwalter über Ägypten, anstelle von ’Amr bin ’Aas radiallahu ’anhu. ’Abdullah radiallahu ’anhu, mit 20.000 Kämpfer (Mudschahidin), rückte vor, um die römische Armee zu treffen, die 200.000 Mann stark war. Es war eine sehr heftige Schlacht.
Der römische Kommandant Dschardschir verkündete öffentlich: „Die Person, die ’Abdullah bin Sarh tötet, erhält die Hand meiner Tochter und auch einen Preis von 100.000 Dinar.“ Einige der Muslime wurden nach dieser Verkündung besorgt. Als ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu davon erfuhr, sagte er: „Es gibt nichts, worüber man sich sorgen braucht. Wir können auch ausrufen, dass diese Person, die Dschardschir tötet, Dschardschirs Tochter zur Ehe erhält, 100.000 Dinar als Preis und auch das Gouverneursamt über den Bereich, der jetzt von ihm regiert wird.“
Der Kampf war sehr schwer und ging für eine lange Zeit weiter. Ibn Subair radiallahu ’anhu machte Dschardschir ausfindig. Er saß hinter seiner Armee, unter einem Regenschirm aus Pfauenfedern, der von zwei Dienerinnen gehalten wurden. Ibn Subair radiallahu ’anhu, umging die römischen Truppen und näherte sich ihm. Da er alleine kam dachte Dschardschir, er sei mit einer Friedensbotschaft gekommen. Aber stattdessen nahm er Dschardschir mit seinem Schwert in Angriff und trennte seinen Kopf vom Körper. Er setzte dann den Kopf auf die Spitze seines Speers und kam so in sein Lager zurück, beide Armeen wunderten sich über seine unvergleichliche Tapferkeit.
Anmerkung: Als die Sahaba nach Madina auswanderten, wurde ein Jahr nach der Emigration, von keinen der Emigranten ein Sohn geboren. Die Juden von Madina sagten: „Wir haben einen Bann auf die Emigranten geworfen. Sie können keine männlichen Nachfahren haben.“ ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu war das erste männliche Kind, das den Auswanderern (Muhadschirin) geboren wurde. Die Muslime waren natürlich sehr glücklich über seine Geburt.
Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam erlaubte es im Allgemeinen nicht, dass Kinder den Treueeid schworen. Aber ’Abdullah bin Subair radiallahu ’anhu hatte die Ehre, den Treueeid zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam abzugeben, als er nur sieben war. Während dieser Schlacht war er gerade 24 oder 25 Jahre. In diesem Alter eigenhändig zu gehen und den König zu töten, nachdem er seine Armee von 200.000 Männern hinters Licht geführt hatte, ist wirklich erstaunlich.
14. Hadhrat ’Amr bin Salama radiallahu ’anhu lernt Koran auswendig, noch bevor er Islam annimmt
Hadhrat ’Amr bin Salama radiallahu ’anhu sagt: „Wir lebten mit unserem Vater an einem Platz am Karawanenweg nach Madina. Wenn eine Karawane aus Madina kam fragten wir diese Leute über die Lage der Bewohner Madinas und fragten nach Neuigkeiten über die Person, die behauptet Prophet zu sein. Sie erklärten uns, dass diese Person behauptete, Offenbarungen von Allah ta’ala zu empfangen und rezitierten einige Verse des Koran vor uns, auch damit wir eine Vorstellung davon hatten.
Sofort lernte ich jene Verse auswendig. Auf diese Art konnte ich einen guten Teil des Koran auswendig, noch bevor ich Islam annahm. Alle Wüstenstämme warteten darauf, dass Mekka an den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam fallen würde, bevor sie Islam annahmen. Nach seinem Erfolgreichen Einzug in Mekka, kamen Abgesandte von allen Stämmen, zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, um Islam anzunehmen.
Mein Vater führte die Gruppe an, die zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam geschickt wurde, um den Treueeid im Namen unseres Stammes abzulegen. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam unterrichtete sie in den grundlegenden Regelungen islamischer Praxis und lehrte ihnen das Gebet und die Methode des Gemeinschaftsgebets. Er sagte zu ihnen: ‚Die Person, die am meisten Koran weiß, darf das Gebet leiten.’ Jetzt geschah es so, dass keiner in meinem Stamm soviel Koran kannte, wie ich. Sie suchten nach einem Leiter (Imam), aber sie konnten keine Person finden, die mehr Koran als ich kannte. Ich wurde folglich zum Leiter des Gebets (Imam) gemacht. Zu dieser Zeit war ich zwischen sechs und sieben. Ich führte das Gemeinschafts- und Begräbnisgebet.“ (Bukhari, Abu Dawud)
Anmerkung: Es war seine natürliche Neigung und Affinität zum Islam, der ihn vom Koran so viel auswendig lernen ließ, trotzdem, dass er nur ein Junge war und nicht einmal Islam angenommen hatte. Ob ein Kind Vorbeter sein darf oder nicht, darüber gibt es zwei verschiedene Meinungen. Manche Gelehrte sagen, dass es schon erlaubt sei, andere sind der Meinung, dass es nicht erlaubt ist. Als Grund führen sie an, dass der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam, als er sagte „wer von euch mehr Koran auswendig gelernt hat“ gemeint hatte „unter euch Erwachsenen sollt ihr einen auswählen“.
15. Hadhrat ’Abdullah bin ’Abbaas radiallahu ’anhu kettet seinen Sklaven an den Füßen fest
’Ikrama rahmatullah ’alaih, der Sklave von ’Abdullah bin ’Abbaas radiallahu ’anhu, ist einer der bekanntesten Gelehrten. Er sagt: „Als ich anfing, den Koran und Hadith zu erlernen, wurde ich von meinem Meister in Ketten gehalten, damit ich meine volle Zeit meiner Lektion widmen konnte und nicht irgendwo anders gehen konnte.“ (Bukhari, Ibn Sa‘d)
Anmerkung: Tatsächlich ist es so, dass man wirkliches Wissen nur erwerben kann, wenn man sich total ihm widmet. Die Studenten, die die Gewohnheit haben, ihre Zeit zu vergeuden, indem sie sich herumtreiben und amüsieren, können selten Wissen erwerben. Es war das Resultat dieser Anstrengung, dass ’Ikrama später als „der Ozean des Wissens“ und „der gelehrteste Mann der Gemeinschaft (Umma)“ benannt wurde. Qataada radiallahu ’anhu sagt: „Es gibt vier große Gelehrte unter der Nachfolgegeneration (Tabi’in), und ’Ikrama ist einer von ihnen.“
16. Wie Hadhrat ibn ’Abbaas radiallahu ’anhu den Koran in seiner Kindheit auswendig gelernt hat
Hadhrat ’Abdullah bin ’Abbaas radiallahu ’anhu sagte immer zu den Leuten: „Kommt zu mir, wenn ihr Schwierigkeiten im Verstehen des Koran habt. Ich lernte ihn auswendig, als ich noch ein Kind war.“ In einem anderen Hadith wird er berichtet, gesagt zu haben: „Ich beendete das Lesen des Koran, als ich nur zehn war.“ (Bukhari, Fattah)
Das Lesen des Koran durch die Sahaba war nicht wie das Lesen von den Nichtarabern von heute. Was auch immer sie lasen, lasen sie mit voller Bedeutung und Erklärung. Deswegen war ’Abdullah bin ’Abbaas radiallahu ’anhu als Führer (Imam) in Erläuterung der Koranverse (Tafsir) angenommen. Denn das was man in der Kindheit auswendig gelernt hat, sehr tief und anhaltend ist.
Keines der Sahaba hat mehr Ahadith über die Bedeutung des Koran berichtet, als ibn ’Abbaas radiallahu ’anhu es tat. ’Abdullah bin Mas’ud radiallahu ’anhu sagt: „’Abdullah bin ’Abbaas radiallahu ’anhu ist der beste Kommentator des Koran.“
Abu ’Abdur Rahman rahmatullah ’alaih sagte, die Sahaba, die uns den Koran beibrachten, sagten: „Die Sahaba erlernten immer zehn Verse des Koran vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam. Sie bekamen nicht die nächste Lektion, bis sie das Wissen erarbeitet hatten und nach jene zehn Verse lebten.“ (Mutahab Kans)
Anmerkung: ’Abdullah bin ’Abbaas radiallahu ’anhu war 13 zu der Zeit, als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam starb. Es ist ein Wunder, dass er so viel vom Koran und Hadith in solch einem jungem Alter wusste. Viele bekannte Sahaba kamen zu ihm, um ihre Schwierigkeiten über die Deutung des Koran zu lösen.
Dieses lag jedoch ganz am Segen des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam, der einmal aus der Toilette heraus kam und dort eine Wasserkanne zu seinem Gebrauch bereitgestellt gefunden hatte und sich erkundigt hatte: „Wer stellte dieses Wasser hier hin?“ Jemand sagte: „Ibn ’Abbaas.“ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam schätzte diesen Dienst und betete für ibn ’Abbaas radiallahu ’anhu: „O Allah! Gebe ihm das Wissen und das Verstehen vom Koran und Verstand vom Islam.“
Bei einer anderen Gelegenheit verrichtete der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam sein Gebet. Ibn ’Abbaas radiallahu ’anhu betete mit ihm, indem er sich hinter ihm stellte. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam fasste seine Hand und zog ihn an seine rechte Seite. (Wenn es nur einen Nachfolger im Gemeinschaftsgebet (Dschama’a) gibt, steht er an der Seite des Vorbeters (Imam) und nicht hinter ihm.) Während der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam im Gebet beschäftigt war, bewegte Ibn ’Abbaas radiallahu ’anhu sich etwas zurück.
Als das Gebet vorüber war, fragte der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ihn: „Was hat dich dazu gebracht von deinem Platz zurückzutreten?“ Er sagte: „Du bist der Prophet von Allah! Wie kann ich neben dir stehen.“ Bei dieser Gelegenheit betete der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam auch für sein Wissen und Verständnis.
17. ’Abdullah bin ’Amr bin ’Aas radiallahu ’anhu lernt Ahadith auswendig
’Abdullah bin ’Amr bin ’Aas radiallahu ’anhu war ein solcher Sahabi, der viel freiwilliges Gebet gemacht hat (’Abid) und Asket (Entberungsfreudiger) Täglich pflegte er während des Tages zu fasten und beendete eine Lesung vom Koran während der Nacht.
Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam hielt ihn von dieser übermäßigen Hingabe zurück und sagte: „Du wirst durch diese große Anstrengung schwach und deine Augen werden starr, dadurch dass du jede Nacht wach bleibst. Du hast auch Verpflichtung gegenüber deinem Körper, den Mitgliedern deiner Familie und denen, die kommen, um dich zu besuchen.“
Er sagt: „Meine Gewohnheit war es täglich einen Koran fertig zu lesen. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam riet mir dann, in nicht weniger als einen Monat einen Koran zu beenden. Ich sagte: ‚O Prophet von Allah! Dieses ist zu wenig. Lasse mich vollen Gebrauch von meiner Stärke machen, solange ich noch jung bin.’ Er kürzte dann die Periode auf 20 Tage. ‚O Prophet von Allah, das ist viel zu wenig, lasse mich meine volle Stärke gebrauchen und die Kraft meiner Jugend benutzen.’ Ich wiederholte meine Wörter solange und der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam fuhr fort, die Periode zu verringern, bis er mir schließlich die Erlaubnis gab, in drei Tagen eine Koranlesung zu beenden.“
Seine Gewohnheit war es alle Ahadith des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam aufzuschreiben, damit er sich an sie erinnern konnte. Er hatte eine Ansammlung von Ahadith, die von ihm zusammengestellt war, welches er den Namen „Saadiqa (zutreffend)“ gegeben hatte. Er sagt: „Ich pflegte alles das niederzuschreiben, was ich vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam hörte. Die Leute sagten dann zu mir: ‚Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam ist nach alledem trotzdem nur ein Mensch und viele Wörter, die von ihm im Zorn oder aus der Stimmung heraus geäußert werden, sind nicht so von ihm gemeint. Du solltest nicht jede Sache schreiben, die gesprochen wird von ihm.’ Ich nahm den Rat an. Als ich dieses einmal zum Propheten sallallahu ’alaihi wassallam erwähnte, sagte er: ‚Mache so weiter wie zuvor. Bei dem, der mein Leben in seiner Hand hält, über meine Lippen kommt nichts als die Wahrheit, auch im Zorn oder in der Freude.’“ (Masnat Ahmed, Ibn Sa’d)
Anmerkung: Obwohl ’Abdullah bin ’Amr radiallahu ’anhu so viel mit Gottesdienst beschäftigt war sagte Abu Huraira radiallahu ’anhu über ihn: „Niemand hat über den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam mehr als ich berichtet, außer ’Abdullah bin ’Amr radiallahu ’anhu. Das ist deswegen, weil er das niederschrieb, was er hörte, während ich mich auf mein Gedächtnis verließ.“ Das zeigt, dass seine Überlieferungen viel mehr sind, als die von Abu Huraira radiallahu ’anhu. In unserer Zeit findet man mehr Überlieferungen von Abu Huraira als von ihm. Dafür gibt es viele Gründe. Es ist wirklich wundervoll, besonders wenn wir wissen, dass er die meiste seiner Zeit mit dem Koran und andere Taten der Frömmigkeit beschäftigt war, trotz alledem konnte man in seiner Zeit mehr Überlieferungen von ihm finden.
18. Hadhrat Said bin Thaabit radiallahu ’anhu lernt den Koran auswendig
Said bin Thaabit radiallahu ’anhu ist einer von jenen hervorragenden Sahaba, die in seiner Zeit als die gelehrtesten betrachtet werden und dessen Wörter in religiösen Angelegenheiten viel Gewicht tragen (großer Mufti). Er war ein besonderer Experte in den Regelungen betreffend der Religionspflichten. Es wird gesagt, dass er zu den obersten klassifizierten Juristen, den Richtern und den Leuten, die gut Koran rezitieren konnten (Qari), gehörte.
Er war nur elf, als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam nach Madina auswanderte. Das ist der Grund, warum ihm trotz seiner Begierde, nicht erlaubt wurde, an den frühen Schlachten wie Badr usw. teilzunehmen. Er hatte seinen Vater verloren, als er sechs war. Als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam in Madina ankam, brachten die Leute ihm ihre Kinder, um seinen Segen zu empfangen. Said wurde ihm zum gleichen Zweck auch gebracht.
Er sagte: „Als ich dem Propheten sallallahu ’alaihi wassallam vorgestellt wurde, wusste er, dass ich 17 Suren des Koran auswendig konnte. Um mich zu prüfen, bat er mich einige von diesen zu rezitieren. Ich rezitierte Sure Qaf. Er belohnte mich mit Wörtern der Anerkennung.“
Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam, wenn er zu den Juden außerhalb Madinas Briefe schrieb, nahm er hierfür die Hilfe der lokalen Juden in Anspruch. Einst sagte er zu Said radiallahu ’anhu: „Ich bin nicht zufrieden mit dem, was die Juden für mich schreiben und lesen. Ich befürchte Unheil von ihnen im falsch Schreiben oder falsch Lesen. Ich wünsche, dass du die jüdische Sprache lernst.“
Said radiallahu ’anhu sagt: „In 15 Tagen schaffte ich es Hebräisch zu lernen und nachher fing ich an, die ganze Korrespondenz für ihn zu erledigen.“ Entsprechend einem anderen Hadith wird von Said radiallahu ’anhu berichtet, die syrische Sprache auf Veranlassung des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam in ähnlicher Weise erlernt zu haben. Er schaffte dieses innerhalb der kurzen Periode von nur 17 Tagen. (Fattah, Asaba)
19. Hasan radiallahu ’anhu beschäftigt sich in seiner Kindheit mit dem Wissen von Islam
Der Führer der Nachkommen des Propheten, Hasan radiallahu ’anhu wurde im Ramadan (9. Monat im islamischen Kalender) im Jahr drei nach der Auswanderung (Hidschra), geboren. Er war folglich ein bisschen über sieben Jahre alt, zu der Zeit, als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam starb. Trotz seines zarten Alters sind einige Ahadith von ihm berichtet worden.
Abul Haura rahmatullah ’alaih fragte ihn einmal: „Erinnerst du dich an eine Sache, die der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam gesagt hatte?“ Er sagte: „Ja. Einmal ging ich mit ihm. Auf dem Weg sah ich eine große Menge Datteln von freiwilligen Almosen (Sadaqa), die an einem Platz aufgehäuft waren. Ich nahm eine Dattel vom Stapel und steckte sie in meinen Mund. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam rief: ‚Kakh! Kakh! (Ausruf der Missbilligung) und dann nahm er die Dattel von meinem Mund mit Hilfe seines Fingers heraus und sagte: ‚Von den freiwilligen Almosen (Sadaqa) zu essen ist nicht erlaubt für uns (d.h. Familie des Propheten).’ Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam hatte mir beigebracht, wie ich meine fünf täglichen Gebete verrichten sollte.“ (Masnat Ahmed)
Hasan radiallahu ’anhu sagt: „Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam wies mich an, das folgende Bittgebet in meinem Witr (meistens drei Rak’a nach dem Nachtgebet) zu rezitieren:
„O Allah! Leite mich recht, wie diejenigen die Du Rechtgeleitet hast. Bewahre mich mit denjenigen, denen Du vergeben hast. Beschütze mich wie diejenigen, die Du beschützt hast. Segne mich mit dem, was Du mir gegeben hast. Beschütze mich vor dem Übel dessen, was du vorbestimmt hast. Denn Deine Entscheidungen sind endgültig und niemand kann etwas dagegen entscheiden. Wahrlich, der Dich als schützender Freund hat, kann nicht entehrt werden und niemand den Du zum Feind nimmst wird mächtig sein. O unser Herr! Du bist gesegnet und Du bist der Höchste.“
Hasan radiallahu ’anhu berichtet, dass er den Propheten sallallahu ’alaihi wassallam sagen hörte: „Die Person, die bis Sonnenaufgang an dem Platz sitzen bleibt, wo er sein Morgengebet (Fadschr) verrichtet hat, wird geschützt vor der Hölle (Dschahannam).“
Hasan radiallahu ’anhu machte mehrmals seine Pilgerreise (Hadsch), indem er den Weg von Madina nach Mekka zu Fuß ging, erwähnte er: „Ich fühle mich beschämt, wenn ich vor Allah ta’ala (nach meinem Tod) stehen muss, ohne nach Mekka zu Fuß zu seinem Haus gepilgert zu sein.“
Hasan radiallahu ’anhu ist für seine Frömmigkeit und Milde bekannt. Er ist für das Berichten vieler Ahadith verantwortlich, die von Imam Ahmed in seinem Masnat gesammelt wurden. Der Autor von „Talqi“ hat Hasan radiallahu ’anhu zu den Sahaba gezählt, die 13 Ahadith berichtet haben. Sich an so viele Ahadith im Alter von sieben Jahren zu erinnern, zeigt seine Hingabe zum Islam und sein bemerkenswertes Gedächtnis. Anderseits besitzen unsere Kinder in diesem Alter im Allgemeinen nicht einmal das Grundwissen des Islam.
20. Husains radiallahu ’anhu Eifer für Wissen in seiner Kindheit
Husain radiallahu ’anhu war ein Jahr jünger als Hasan radiallahu ’anhu, sein Bruder. Er war ein bisschen über sechs, als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam starb. Nicht viel kann von einem Kind in diesem Alter erwartet werden, aber es gibt trotzdem ein paar Ahadith, die von Husain radiallahu ’anhu berichtet werden. Hadith-Gelehrte (Muhadithin) zählen ihn unter jenen Sahaba, die für das Weitergeben von mindestens acht Ahadith verantwortlich sind.
Imam Husain berichtet, dass er vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam gehört hat:
- „Jedes Mal, wenn ein Muslim, Mann oder Frau, ‚Inna lilahi wa inna ilaihi radschiun’ (Allah gehören wir uns zu Ihm kehren wir zurück) rezitiert, wenn er in sich das Gefühl wieder wachruft oder anders an ein Unglück erinnert wird, dass ihn vorher getroffen hat, bekommt er eine Belohnung von Allah ta’ala, die so groß ist, wie er zu der Zeit, als es passiert war, bekam.“
Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam hat auch gesagt:
- „Ein Muslim kann nicht Ertrinken, wenn er einen Fluss überquert, falls er zur Zeit des Betreten des Schiffes rezitiert:
„ Im Namen Allahs erfolgt die Ausfahrt und die Landung. Mein Herr ist wahrlich Allverzeihend, Barmherzig.“ (Hūd 41)
Husain radiallahu ’anhu war 25-mal zu Fuß nach Mekka gepilgert. Er hat viel gefastet, viel freiwillige Gebete (Nafl) gemacht und an die Armen ausgegeben.
Rabi’ja radiallahu ’anhu sagt: „Ich bat einmal Husain radiallahu ’anhu, ob er sich an irgendein Ereignis im Leben des Propheten sallallahu ’alaihi wassallam erinnert. Er sagte: ‚Ja. Einmal bin ich zu einem Fenster hochgeklettert, dort lagen Datteln und eine von ihnen steckte ich in meinen Mund. Der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam bat mich die Dattel herauszunehmen und weg zu werfen, da wir (d.h. seine Familienmitglieder) nicht die Erlaubnis haben, von den freiwilligen Almosen (Sadaqa) zu essen.“
Außerdem hat Husain radiallahu ’anhu vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam berichtet: „Die Schönheit vom Islam eines Menschen ist, dass er es vermeidet sich mit Dingen zu beschäftigen die ihm nicht nützen und die ihm nichts angehen.“ (Asadu-l-Gaba, Isti’aab)
Außerdem gibt es auch noch andere Überlieferungen von ihm.
Anmerkung: Wir finden einige Sahaba die Aussprüche berichten, die sie vom Propheten sallallahu ’alaihi wassallam in ihrer Kindheit gehört hatten. Mahmud bin Rabi’ radiallahu ’anhu war nur fünf zu der Zeit, als der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam starb. Er sagte: „Ich werde es niemals in meinem Leben vergessen, wie der Prophet sallallahu ’alaihi wassallam einmal zu unserem Haus kam. Bei uns gab es einen Brunnen. Er nahm etwas Wasser in seinen Mund und spritzte es dann auf meinem Gesicht.“ (Asaba)
Wir haben die Gewohnheit unserer Kinder mit überflüssigem Gerede zu beschäftigen und verwirren ihren Verstand, indem wir ihnen erfundene Geschichten erzählen und sie mit Riesen und Geister (Dschinn) erschrecken. Wenn wir sie stattdessen dazu bringen, das Leben der großen Männer des Islam zu lesen, ihnen Geschichten der gottesfürchtigen Leute berichten und sie über die Konsequenzen des Ungehorsams gegenüber Allah ta’ala warnen, werden sie davon in dieser Welt und in der Nächsten Vorteile bekommen.
In der Kindheit ist das Gedächtnis am besten. Alles was zu dieser Zeit auswendig gelernt wurde, wird selten vergessen. Wenn Kinder ausgebildet werden, um sich den Koran zu merken, haben sie keine Schwierigkeiten und können das schnell tun. Ich habe sehr häufig von den älteren Damen meiner Familie und von meinem respektierten Vater selbst gehört, dass er sich ein Viertel des 30. Teils des Koran gemerkt hatte, sogar bevor er abgestillt wurde und er hatte sich den vollständigen Koran gemerkt und obendrein noch einige Standardbücher in der persischen Literatur gelesen (das Letztere aus seinem eigenen Interesse heraus), während er nur sieben Jahre alt war.
Er berichtete einmal zu mir: „Als ich fertig damit war, den Koran auswendig zu lernen, verlangte mein Vater von mir, den ganzen Koran einmal täglich auswendig zu wiederholen und erlaubte mir für den Rest des Tages zu spielen. Ich pflegte auf dem Dach des Hauses zu sitzen (im Sommer) und begann den Koran gleich nach dem Morgengebet (Fadschr) zu rezitieren. Ich beendete das Ganze in ungefähr sieben Stunden. Ich aß dann mein Mittagessen. Am Abend pflegte ich Lektionen auf Persisch zu haben, dieses habe ich aus eigenen Willen heraus getan. An diesem Programm hielt ich volle sechs Monate fest.“
Es ist keine gewöhnliche Sache für ein Kind von sieben Jahren, dass er einmal täglich den Koran für volle sechs Monate lang rezitiert, zusammen mit dem Lernen anderer Sachen. Infolgedessen vergaß er nie und machte keinen Fehler, wenn immer er den Koran aus seinem Gedächtnis rezitierte. Er erwarb sich seinen Lebensunterhalt durch den Handel mit Büchern. Er rezitierte den Koran mit seinen Lippen, selbst wenn seine Hände mit seinem Job beschäftigt waren.
Manchmal unterrichtete er sogar die Jungen (die von ihm nach den Schulstunden lernen wollten), während er selbst den Koran rezitierte und seine Arbeit erledigte. Er war so mit drei Sachen zugleich beschäftigt. Aber seine Methode des Unterrichts seiner Studenten unterschied sich von den allgemeinen Methoden der Schulen. Dort liegt die gesamte Belastung auf den Lehrern. Er hörte einfach den Schülern zu, die lasen, übersetzten und die Bedeutung erklärten.
Wenn der Schüler richtig war, sagte er einfach: „Gehe weiter“, aber wenn der Schüler irgendeinen Fehler gemacht hatte hat er ihn gewarnt oder wenn er Fehler gemacht hatte, korrigierte er ihn. Nun diese Geschichte ist nicht aus der Antike; dieses passierte in diesem Jahrhundert. Es ist daher falsch zu vermuten, dass die Muslime von heute, zu schwach sind, um in die Fußstapfen ihrer Vorfahren in Islam zu treten.
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